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Phono-Vorverstärker
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Seite 1 von 1

Autor:  captain.confusion [ Mo Sep 26, 2016 14:43 ]
Betreff des Beitrags:  Phono-Vorverstärker

Hallo!

Mein Kumpel möchte sich demnächst einen Phono-Vorverstärker mit Röhren aufbauen. Ich habe ihn ja gewarnt, dass es da einige Unzulänglichkeiten wie z.B., die Schwingneigung, Rausch- und Brummempfindlichkeit gibt. Außerdem müssen über die Röhren mit Sicherheit Abschirmzylinder. Nun gut, das alles konnte ihn nicht abschrecken.
Nun waren wir am suchen. Im Netz findet man sehr viele zweistufige Schaltungen mit der ECC83, die die Riaa-Stufe an verschiedenen Stellen einbauen. Teilweise hängt dann "hinten" noch eine ECC81 oder ECC88 als Kathodenfolger dran um die Ausgangsimpedanz zu senken.
Er hat sich aber natürlich wieder was anderes rausgesucht, eine SRPP-Schaltung mit der ECC84. ECC84 hatte ich noch einige auf Lager, außerdem ist das mal eine Röhre die für solche Schaltungen entwickelt wurde. Sonst pflegt sie ein Schattendasein. Mit dem SRPP-Schaltungen kenne ich mich leider nur minimal aus, darum möchte ich sie Euch mal kurz vorstellen. Sie soll ohne die dritte Stufe aufgebaut werden, das ist eine STufe die ein Line-Signal auf ca. 6 Volt verstärkt.

http://www.frihu.com/roehrenverstaerker ... rettyPhoto

Schaut Euch mal bitte die Schaltung an. So im großen und ganzen verstehe ich sie ja. Meines Erachtens ist das Netzteil etwas "overdosed", das müßte auch mit etwas weniger Siebung sinnvoll zu machen sein. Da werden mal in den Siebketten 150 Volt verbraten. Das mit der Heizung und dem Hochlegen der Heizspannung ist mir auch klar wegen dem Uk/f. Interessanterweise läuft die Riaa-Entzerrung nur über die zweite Stufe.

So nun genug gelabert, meine Frage: Schaut mal links oben, da ist eine 29 k/5 Watt Widerstand der eigentlich von der Betriebsspannung der ersten Stufe nach Masse liegt. Hier werden 5,7 mA verbraten. In meinen Augen wird hier nur Energie verbraucht. Ich mache mir nun seid ein paar Tagen Gedanken, ob dieser Widerstand auch einen schaltungstechnischen Sinn hat. Gut er entläd die Netzteilelkos. Dazu dürfte er aber auch kleiner sein. Verhindert er Schwingungen oder senkt er irgendwelche Impedanzen, er liegt ja auch parallel zur Röhre?

Viele Grüße
Frank

Autor:  radio-volker [ Mo Sep 26, 2016 15:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Phono-Vorverstärker

Servus,
Solche Vorverstärker arbeiten am Eingang mit extrem niedrigen Eingangspegel, die Röhren benötigen eine hervorragend gefilterte Betriebsspannung, sowohl Heizung als auch Anodenversorgung. Ich habe beim Bau solcher Verstärker immer einen 12V Bleigelakku benutzt, der für 8-10 Betriebsstunden ausgelegt war und dann beim Ausschalten des Vorverstärkers per doppelpoligem Umschalter dann nachts nach bzw.aufgeladen wurde. Damit ersparte ich mir die aufwendige Heizungssiebung, die Heizspannung vom Akku ist immer die reinste Gleichspannung und es genügt eine einfache Ladeschaltung mit LM317 mit Spannungs- und Strombegrenzung. Die Anodenspannung kann man über einen einfachen Netztrafo mit Graetzbrücke und nachfolgender Siebung bauen. Der dicke 29K 5W Widerstand dient dazu die Anodenspannung von vornherein zu belasten, während die Röhren anheizen, ist ein sogenannter "Bleeder" Widerstand. Die Ua muss aber ebenfalls sehr gut gesiebt sein, daher die aufwendige Siebkette. Du hast im Eingang Millivolt zu verarbeiten (MM/MC Systeme), deren Signal schnell im Brumm und Rauschen untergehen kann.
Wichtig sind extrem gute und kurze Masseführung und die Siebung der Ua direkt an jeder Stufe. Jede lange Leitung in einem solchen Verstärker ist das reinste Gift. Ausserdem sollte er in einem völlig dichten Blechgehäuse eingebaut sein. Zur Siebung reichen moderne Elkos völlig aus, denen wie in Industrienetzteilen ein MKP Ko von 0,5 bis 1uf parallel geschaltet ist, aber bitte so nah wie möglich an der Röhre sieben, wie gesagt keine langen Leitungen. Die Heizung aus einem Akku erspart dir schon einmal 50% aller möglichen denkbaren Probleme. Und bei der Positionierung des Netztrafos musst du experimentieren und den in einer Lage einbauen, wo sein Magnetfeld am Wenigsten einstreuen kann in die Schaltung oder in die Röhren selbst. Dabei sollte der Akku soweit wie möglich vom NT entfernt sein.

Autor:  radio-hobby.de [ Mo Sep 26, 2016 21:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Phono-Vorverstärker

Hallo,

bei dem bezeichneten Widerstand 29 kOhm/5Watt handelt es sich um die eine Hälfte eines Spannungsteilers, bestehend aus dem besagten Widerstand und dem Widerstand 12 kOhm/5 Watt, der rechts oben zu sehen ist. Mit Hilfe dieses Spannungsteilers wird die Betriebsspannung der ersten Röhre herabgesetzt.
Außerdem hat Volker natürlich auch recht.
Viele Grüße
Georg

Autor:  captain.confusion [ Mi Sep 28, 2016 14:49 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Phono-Vorverstärker

Hallo!

Vielen Dank für die bisherigen Antworten. Ich sehe, dass an die Anodenspannung und die Heizspannung relativ hohe Anforderungen hinsichtlich der Siebung gestellt werden.
Eine Frage an Georg hätte ich noch hinsichtlich des Spannungsteilers 12 k / 29 k dem die Betriebspannung der ersten Stufe entnommen wird: Diese SRPP-Stufe arbeitet doch im Eintakt und hat daher eine aussteuerungsunabhängige Stromausfnahme. Worin könnte der Grund liegen, dass man die Stomversorgung aus einem Spannungsteiler entnimmt. Könnte man nicht mit einem Widerstand die richtige Betriebspannung erzeugen und die Stufe daran direkt anschließen?

Viele Grüße
Frank

Autor:  radio-volker [ Mi Sep 28, 2016 15:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Phono-Vorverstärker

Servus,
Das habe ich doch geschrieben, dieser Widerstand stellt eine Grundlast während der Anheizphase der Röhre da und verhindert, das eine zu hohe Spannung an die Anode kommt. Zusammen mit dem 12K Widerstand stellt er einen Spannungsteiler da und sorgt für eine weitestgehende stabile Ua an der Röhre. Da verwenden die Amis und Japaner sehr gerne, solche "Bleederwiderstände" sind bei denen Standard.

Autor:  radio-hobby.de [ Do Sep 29, 2016 21:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Phono-Vorverstärker

Lieber Frank, lieber Volker,
wir meinen alle das Gleiche.
Dein Gedanke, lieber Frank ist ja so falsch nicht. Aber mit dem reinen Vorwiderstand würde das von Volker angedeutete Überspannungsproblem beim Anheizen nicht gelöst, und mit einem Spannungsteiler ist die angezielte Anodenspannung etwas niederohmiger und deswegen etwas stabiler als mit einem Vorwiderstand alleine.

Habe ich Dir weitergeholfen?

Viele Grüße
Georg

Autor:  captain.confusion [ Fr Sep 30, 2016 12:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Phono-Vorverstärker

Hallo Georg,

ja, das hilft mir weiter.
Vielen Dank nochmal.

Viele Grüße
Frank

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