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Dampfradioforum • Thema anzeigen - [Projekt] Umbau REMA 2072 von Radio zu Vollverstärker

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BeitragVerfasst: Di Jan 30, 2018 23:08 
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Liebe Mods,
falsch im falschen Forumteil bitte verschieben :-) Dankeschön.

Zum Thema: wie im Vorstellungsthread schon beschrieben lautet mein aktuelles Projekt: ein REMA 2072 vom Radio zum Vollverstärker umzubauen.

Um jeder Ächtigung zu entgehen und nicht wegen Radiomordes verurteilt zu werden: ich habe 2 2072 wovon eines im Originalzustand verbleiben wird. Die Geschichte dazu im Vorstellungsthread Ein Beweisvideo gibt es natürlich auch ;-)

Die Idee war also ein 2072 seines HF-Teil zu berauben und stattdessen eine Phono-Vorstufe zu implantieren. Ein Line-Vorverstärker ist theoretisch nicht nötig - in der DDR war die Norm 1V bei 1Megaohm Eingangsimpedanz. Damit sollte jede aktuelle Hochpegelquelle (CD-Player) zurecvht kommen.

Vielmehr war die Aufgabe eine Phono-Stufe einzubauen die "so ungefähr" passt. Wir reden von Röhren - da ist "so ungefähr" schon ganz Ok. Es geht mir nicht darum mit Messwerten um mich zu schlagen und "HiFi" ist eh überholt - wenn es gut klingt dann passt es. Und überhaupt - Hand-made = HighEnd ;-) Was nicht heissen soll das geschlampt wird.

Letztlich habe ich mich für eine sogenannte "08-15" Schaltung mit der ECC83 und aktiver Entzerrung in der Gegenkopplung entschieden. Liegt daran das dieses Prinzip für Anfänger wie mich gut nachvollziehbar ist 0 und die ECC83 als Wald- und Wiesenröhre gut verfügbar ist.
Das sieht dann so aus:
Bild.
In der Spice-Simulation also gar nicht so schlecht - so ähnlich hat Shure damals den M65 gebaut.

Es gibt natürlich auch ein Bild davon wie der aktuelle "Pfusch am Patienten" aussieht:
Bild.
Ich möchte bitte betonen das es primär nicht darum ging das es schön aussieht oder so bleiben kann: das Ziel war die Schaltung zu testen und möglichst einfach ändern zu können.

"Grundsätzlich" funktioniert der Umbau - nicht zufriedenstellend oder gut aber im Prinzip funktioniert es. Gibt sogar ein Video. Allerdings tut es bisher nur mit erheblichen Einschränkungen:
    Die Betriebsspannung ist absolut instabil: gerade so Zimmerlautstärke ist möglich, bei mehr bricht die Ub zusammen was sich in aggressivem 20Hz Brummern bemerkbar macht
    Gleiches gilt für die Tiefeneinstellung: nur mit Bass ganz raus geht einiges an Lautstärke. Die Loudnsess greift zwar - aber nur in einem minimalen Bereich
    Es brummt wie Hölle. Vor allem die Heizung. Allerdings habe ich schon festgestellt das die Intensität des Brumm sowohl von der Versorgungsspannung als auch der Spannung an Gitter 2 der EL84 abhängt.

Folgendes sind daher die nächsten Schritte:
    Die EZ81 wird gegen ein neues Exemplar getauscht: vielleicht ist sie doch schon etwas müde.
    Die Elkos (Lade- und Siebelkos) werden getauscht. Laut Messgerät haben sie zwar noch ihre 50uF - aber ich weiss nicht "wie lange"
    Sollten obige Punkte keine Abhilfe schaffen wird nix anderes übrig bleiben als das Netzteil zu überarbeiten - Ideen bzw. Gedanken dazu habe ich schon.

Ausserdem bekommt das Chassis eine Kaltgerätebuchse samt Schutzleiter. Die Schaltungsmasse muss dan entsprechend angepasst werden. Aber auch meine Freundin möchte das Gerät mal ohne Angst einschalten können :D

Was Gehäuse etc. betrifft habe ich einige Ideen im Kopf. Auf jeden Fall bleibt das Original Gehäuse. Wenn schon nur 2x 3W dann wenigstens in dicker Hose :D

Viele Grüsse
Sven

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Sven - DG6LMP


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BeitragVerfasst: Mi Jan 31, 2018 0:32 
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Hallo Sven,

die Anoden-Spannungsversorgung der Vorstufe empfehle ich so stark zu glätten, wie es irgend geht.
Zum Glätten könnte beispielsweise die Kombination aus Widerstand und Elko dienen. Welche Werte genau, würde ich ausprobieren, aber zum Beispiel 10 bis 47 kOhm in die Anodenspannungsleitung und 47 µF/450 Volt zur Masse könnte schon mal ein Anfang sein.

Die Vorstufen-Röhre muss wahrscheinlich in eine Aluminium-Tülle, die geerdet ist, kommen.
Diese Tüllen habe ich bisher in zwei Ausführungen gesehen: Einmal ein Blech, das eng um die Röhre gewickelt ist und sich durch eigene Federkraft an der Röhre festhält, und ein kurzes Käbelchen verbindet die Tülle mit dem Chassis. Die andere Version ist ein am Chassis festgeschraubter Becher, der innen mit einer Feder bestückt die Röhre niederdrückt und oben ein Loch zum Belüften hat.

Die Zuleitungen des Tonabnehmer-Signals müssen eine optimale Abschirmung aufweisen, und der richtige Anschluss der Abschirmung an Masse ist eine Kunst. Wenn Du für das TA-Signal eine Buchse an der Rückseite Deines "Vollverstärkers" verbaust, könnte es sein, dass der Masseanschluss der Buchse dort besser nicht mit dem Chassis verbunden wird. Also die TA-Buchse isoliert einbauen und den Masseanschluss der Buchse nur mit der Abschirmung des Kabels verbinden, welches das Signal zur ersten Röhre führt; dort müsste die Abschirmung nahe der Vorstufenröhre mit Masse verbunden werden.

Wenn Du Deinen Vollverstärker mit der Schutzerde verbinden willst, dann kann das eine neue Ursache für Brumm hervorrufen, nämlich Erdschleifen. Der Plattenspieler muss jedenfalls erdfrei sein, sonst wirst Du den Brumm nicht los.

Hoffentlich helfen Dir meine Tipps weiter. Jedenfalls sind wir gespannt auf Deine Fortschritte in Deinem Projekt und wünschen Dir viel Erfolg.
Grüße,
Georg N.

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BeitragVerfasst: Mi Jan 31, 2018 10:08 
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Hallo Georg,

vielen Dank für Deine Hinweise. Über die von Dir beschriebenen möglichen Probleme habe ich mir natürlich auch schon im Vorfeld Gedanken gemacht. Ich muss dazu sagen das ich mich viele Wochen mehr oder weniger nur mit "Theorie" beschäftigt habe (Schaltungen lesen und verstehen, "übliche Verdächtige" wie frihu und Jogis Bude studieren etc.). Also bevor ich mich ans "lebende Objekt" gewagt habe.

Zu den von Dir genannten Themen: in dem zweiten Bild oben kann man die aktuelle "Testsiebung" gut erkennen: 47uF/350V nach dem 2k2 Lastwiderstand und nochmal je 22uF/350V an Anode1 der ECC83. Das ist tatsächlich ein wenig "try and error". Ohne den 47uF geht aber schonmal gar nichts - ein klein wenig am Lautstärkepoti gedreht und schon rappelt's. Mit dem Elko geht es zumindest etwas (wie im Video zu sehen war). Das es 350V Typen sind liegt daran das ich eben die noch in der Kiste hatte. Die Maximale Spannung (also "kalte" Anodenspannung) nach dem Einschalten sind für einen Moment etwas mehr als 330V - sobald Strom fliesst wird es natürlich ruhiger. Damit sind die 350V zwar arg grenzwertig aber bis ich 450V Typen habe werden sie wohl überleben (geh ich bei F+T Elkos mal aus das die nicht bei z.B. 351V für 2 Sek. hochgehen).

Gestern ist wieder mal ein "Paket" für mich gekommen - Inhalt u.a. neue EZ81 (JJ) und neue Becherelkos (F+T 2x47uF/450V). Da ich kein Röhrenprüfgerät habe weiss ich nicht was die alte EZ81 noch kann. Bei den Elkos habe ich zwar noch die volle Kapazität gemessen, allerdings weiss ich nicht wie lange sie die noch halten können (immerhin sind die nun auch 40+ Jahre alt). Ergo tausche ich diese Komponenten erstmal aus und dann schau ich ob und und welche Auswirkungen das hat.

Vermutlich wird es aber so werden das ich die Anodenspannung für die Phono-Stufe extra am Ladeelko abzweigen und sieben muss. Hätte den Vorteil das ich die ECC83 dann mit 250V statt 230V fahren könnte. Denn "einfach so" alles auf 250V umbauen geht nicht - das Schirmgitter der EL84 wird nämlich auch aus diesem Zweig gespeist.

Bezüglich der Tüllen für die Vorröhren: es wird wohl so eine Art werden. Bei den ECC83S von JJ mit Spanngitter sieht man eh nix mehr glühen (ich habe mich bewusst auf JJ festgelegt - war halt früher Tesla und das kennt man noch aus Kindheitstagen. Und ein klein wenig Esoterik darf ja doch sein).

Der Schutzleiter ist ein Stück weit auch zur Beruhigung. Klar, das Gehäuse ist aus Holz und die Drehknöpfe aus Plastik. Aber zumindest bei den Knöpfen kann sich das ja auch ändern. Und "Bestandsschutz" gilt auch nicht mehr bei so einem Umbau - daher gehört für mich ein Schutzleiter dran. Für Elkos gibt es ja z.B. Isolierscheiben (oder ich nehm halt Pertinax) um sie vom Chassis zu isolieren. Bei den Eingangsbuchsen habe ich eigentlich vor die DIN Buchsen zu belassen - im Zweifel die Nieten aufbohren, Buchse raus, Pertinax drunter und Buchse wieder rein.

Viele Grüsse
Sven

[Edit 31.01.2018 22:50]
Der Tausch der EZ81 hat nicht wirklich einen Unterschied gemacht. Anders bei den Elkos - der Unterschied ist mehr als deutlich. Im Prinzip bin ich das Brummen los (wenn ich die 230V Anodenspannung an den Vorröhren und damit am Schirmgitter der EL84 einhalte - ab 240V geht es wieder los). Auch kann ich - im Vergleich zu vorher, inzwischen etwas lauter hören bzw. mehr Tiefen einstellen bevor wieder mein "Hauptproblem" zuschlägt (Stelle ich die Tiefen auf "min" - also etwa -12db bei 100Hz kann ich sogar Anschlag drehen und richtig Krach machen - das ging mit den alten Elkos auch nicht). Ich würde allerdings behaupten die alten RFT-Elkos haben ihre Schuldigkeit getan. Da steht nämlich das Herstelldatum drauf: die Dinger sind über 48 Jahre alt - 11/69!

Das eigentliche "Rappelproblem" habe ich aber leider immernoch. Daher mal direkt den Strom auf der Anodenleitung gemessen. Wenn "Ruhe" ist (also ohne Rappeln) etwa 11mA. Das würde ja ungefähr passen - 4xECC83 (etwa 3mA) + 2x Ig2 der Endröhren (etwa 4mA laut Datenblatt). Wenn das Gerappel losgeht steigt der Strom aber ordentlich an. Bei kurzem Missbrauch des Gerätes als Defibrillator (das rappelt wirklich richtig wenn man Aufdreht) geht es über 20mA - und natürlich bricht die Spannung entsprechend ein.

Ich werde also nun als nächsten Schritt die Anodenspannung für die beiden Phono-Vorröhren in einem eigenen Strang am Netzteil abzweigen. Das wird dann was für's Wochenende - muss erst rechnen und Bauteile besorgen. Die Bastelkiste ist zwar inzwischen gut gewachsen aber natürlich ist da nicht immer genau das drin was man braucht.

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Sven - DG6LMP


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BeitragVerfasst: Do Feb 01, 2018 22:47 
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Die Novalfasssung mit Tülle und Bajonettverschluss: echt edel.
Glückwunsch, dass Du schon mal mit den Elkos Erfolg hattest.
Weiterhin viel Spaß, ich lese weiter mit...

Viele Grüße
"Repairschorsch" Georg N.

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BeitragVerfasst: Mo Feb 05, 2018 21:37 
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Mal wieder ein Update nach dem Wochenende :-)

Zunächst einmal: das waren sehr erfolgreiche Tage. Als erstes hatte ich die Kaltgerätebuchse eingebaut und den Schutzleiter ans Chassis angeschlossen. Am Brumm hat sich nichts geändert, zumindest nicht negativ. Vorher hatte ich aber auch diesen Thread gelesen und war nach dem Beitrag von Jacob Roschy guter Dinge. TA und 2072 an der gleichen Steckdose und alles ist gut. Auch der Entbrummer welchen ich implantiert habe tut sein Werk.

Allerdings blieb das "Gerappel" bei höherer Lautstärke bzw. mehr eingestellten Tiefen. Daher habe ich, wie schon weiter oben erwähnt, die Betriebsspannung für die Phono-Stufe direkt am Ladeelko abgezweigt. Nach einigem Rechnen (unter anderem mit Hilfe von hier) bin ich auf eine Siebung mit 100uF und 2k2 Siebwiderständen gekommen (ich bin gezwungen Spannugn zu "vernichten" da nun weitaus weniger Röhren als im originalen 2072 verbaut sind).

Das hat dann den Erfolg gebracht: ohne angeschlossenen TA hört man das typische Brummen was man auch von Transistorgeräten ohne angeschlossenen TA (oder auch vom TA ohne angeschlossenes Massekabel) kennt. Mit angeschlossenem TA ist der typische Brumm weg und Ruhe im Karton (ausser natürlich eine Platte liegt drauf - dann kommt Musik). Theroretisch geht nun auch volle Lautstärke - das hab ich aber nur kurz probiert - Mehrfamilienhaus. Wie auch immer, das erste Problem ist schonmal behoben.

Da das Netzteil nun "im Prinzip" passt habe ich mir auch einen Schaltplan erstellt:
Bild

So sieht der "Drahtverhau" aktuell aus (natürlich bleibt das nicht so ;-)):
Bild

"Im Prinzip" deshalb weil die Anodenspannungen für die Vor- und Endstufe höher sind als im Original. Evtl. kommen dann final noch andere Widerstände zur Geltung.

Der nächste Schritt ist nun die "Optimierung" der Phono-Stufe. Sie funktioniert zwar und mit den Höhen und Mitten bin ich durchaus (subjektiv) zufrieden. Aber "untenrum" ist dann doch noch etwas dünn - sprich die tiefen Bässe fehlen. Unabhängig von Rechnerei wird es als erstes eine "Oskar-Session" geben: mit dem Oszi und PC Frequenzen "durchorgeln" und erstmal den "Ist-Zustand" aufnehmen. Ein richtiger Signalgenerator wäre natürlich besser - leider aber auch recht teuer. Für meine Zwecke muss erstmal die Soundkarte vom PC herhalten - das ist eine sehr gute und ich denke einigermassen brauchbare Ergebnisse bekomme ich damit auch.

Viele Grüsse
Sven

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BeitragVerfasst: Mo Feb 05, 2018 22:41 
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Das sieht ja nach bevorstehendem Erfolg aus.

NB.: Fliegender Aufbau mit Lüsterklemmen ... war mir neu. Entweder die Schraube packt den Draht nicht richtig, das gibt dann hübsche Wackelkontakte, oder die Schraube quetscht den Anschlussdraht gnadenlos ab. Wenn Dir letzteres erspart blieb, dann hast Du aber genau dort eine Sollbruchstelle und deswegen dann demnächst einen Bruch des Anschlussdrahtes. Oder wie sind Deine Erfahrungen?
Warum nicht den fliegenden Aufbau löten? Lötstellen habe ich immer viel materialschonender gefunden - und kontaktsicher.

Viel Freude beim Bauen!
Georg N.

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BeitragVerfasst: Mo Feb 05, 2018 23:07 
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Hallo Georg,

die Lüsterklemmen sind ein "quasi Provisorium" (und eine tolle Ausrede wenn man faul ist). Es geht halt schneller so "mal eben" einen Widerstand oder Kondensator zu tauschen oder nochwas "dazwischen" zu basteln. Das Gerät läuft so wie es gerade auf dem Tisch liegt keine Minute ohne Aufsicht - geschweige denn das dies der finale Zustand sein wird. Falls da doch mal was abfällt :shock:

Es mag vielleicht verrückt klingen aber wenn ich eines Tages "zufrieden" bin - sprich das was an Musik rauskommt mir gefällt und nichts da drin schmort oder riecht oder was auch immer - dann wird alles wieder auseinander gebaut. Vorher natürlich den Rest vom Schaltplan erstellen denn auch die NF-Platinen die aktuell verbaut sind müssen weichen. Das gesamte Konstrukt wird dann komplett in Freiverdrahtung neu aufgebaut. Aber das dauert sicher noch einige Zeit. Immerhin - die neuen Fassungen mit Metallkondom und ordentlicher Draht sind heute schonmal angekommen :-)

VG Sven

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BeitragVerfasst: Mo Feb 05, 2018 23:16 
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Hallo Sven,
also: ich für meinen Teil habe schneller gelötet als die Lüsterklemme los- und wieder festgeschraubt. Aber jeder macht das so wie er will.
Hast Du das noch nie gehabt, dass das Drähtchen trotz festgedrehter Klemmenschraube wieder 'rausrutscht, weil es neben der Schraube lag und von der Schraube nicht gefasst wurde?
Viele Grüße
Georg N.

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BeitragVerfasst: Di Feb 06, 2018 10:15 
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Hallo Georg,
doch, klar ist mir das schon passiert. Allerdings nicht in diesem Projekt. Egal ob gelötet oder „gelüstert“, ich schau immer das wirklich jedes Kabel fest ist und dort dran wo es hingehört. Wir haben es ja nicht gerade mit Köeinspannung zu tun. Und die Bauteile sind auch nicht unbedingt günstig. Ein Transistor für 50 Cent kann schonmal in Rauch aufgehen - bei Röhren für 7+ EUR ist das schon was anderes.

Mal was anderes: im Original (also auch jetzt noch) gibt es zwischen Chassis und Trafo eine Steckverbindung welche, sagen wir mal, gewöhnungsbedürftig ist. Ich würde das gern gegen einen Steckverbinder in der Art XLR oder so austauschen. Blöd nur das es 8 Pins sind und für 500V sollte das Teil schon ausgelegt sein. Gibt es vielleicht Idern was infrage kommen könnte?

VG Sven

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BeitragVerfasst: Di Feb 06, 2018 22:59 
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Hallo Sven,
da ich das Radio nicht kenne (oh - hätte nicht sein dürfen :oops: ) kenne ich auch den Steckverbinder nicht. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Ingenieure damals fast immer das Optimum an Kombination aus preiswert und trotzdem gut und außerdem haltbar gefunden haben - einfach weil die Serie es erfordert. Ausnahmen gab es - natürlich. Der Kunde hat aber schließlich damals oft ein halbes Monatsgehalt auf den Tisch blättern müssen - da musste Qualität her. Warum also abändern, wenn der originale Steckverbinder noch arbeitet? Ist dieser Steckverbinder ein bekannter Schwachpunkt? Oder ist er hinüber? Stell doch mal ein Foto ein.

XLR: Da müsstest Du mehrere verbauen. Außerdem würde ich mir mal das Innenleben dieser Steckverbinder ansehen, ob Du nach Deinem Empfinden darin genügend Platz vorfindest, um jede Ader zu isolieren und zu vermeiden, dass die eine oder andere Ader mit dem Metallgehäuse eine unerwünschte Verbindung eingeht. Die DIN-Stecker mit drei Polen sind ähnlich im Aufbau und nach meinem Geschmack innen allzu klein. XLR ist dahingehend schon besser, nicht nur die Kontaktgabe, auch weil eine Verriegelung vorgesehen ist.

Aber hier ist noch eine echte Bastler-Idee:
nimm zwei Leisten Lüsterklemmen zu je 8 Klemmen. Die eine baust Du zum "Stecker" um, indem Du 8 Stück jeweils 2.5 mm² blanke Kupferdrahtstücke einschraubst, die alle einseitig aus den Lüsterklemmen je etwa 2 cm herausragen, während andererseits an derselben Lüsterklemmleiste die 8 Anschlussdrähte (die vom Chassis kommen) eingeschraubt sind. Die andere 8-er Lüsterklemmenleiste benutzt Du als "Kupplung" für die 8 Leitungen, die zum Trafo gehen. Um den Leisten etwas Stabilität zu geben, baust Du aus kleinen Pappstreifen zwei Gießformen, legst jeweils die fertig angeschlossenen Lüsterklemmleisten ein, und gießt die Formen mit jede Menge Heißkleber voll. Falls der Heißkleber vorzeitig auszuhärten droht, tut der heiße Fön Deiner Freundin/Ehefrau erweichende Dienste. Sind Stecker und Kupplung schön vergossen, nur noch einstecken und 8mal die Schrauben der Kupplung anziehen - fertig... Gut, 3 Stunden gemütlicher Arbeit sind das schon... und schön ist was anderes. Aber selten!

Viel Spaß und weiterhin viel Erfolg
Georg N.

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BeitragVerfasst: So Feb 11, 2018 15:46 
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Hallo Georg,
die Idee mit dem Stecker aus Lüsterklemmen klingt interessant. Nach eingehender Untersuchung werde ich aber dann wohl doch den Originalstecker verwenden. Stabil ist der nämlich (auch wenn es nicht gleich so aussieht - aber die Feder die den Stecker von der Seite hält ist wirklich stramm - siehe Foto). Und ich habe auch die Schrauben gefunden mit denen ich die Buchse wohl sauber vom aktuellen Chassisteil abbauen kann (das muss später wie gesagt auf eine neue Metallplatte). Davon abgesehen ist dise Steckverbindung später von aussen sichtbar - ich gehe davon aus das (m)eine selbsgegossene Lösung nicht an das Äussere des Originals heranreichen würde :mrgreen:

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Vom Stecker zurück zum Kern des Umbau: die Phono-Stufe. Ich hab dann gestern eine "Messorgie" veranstaltet. Was dabei rausgekommen ist deckt sich mit dem was zu hören ist: untenrum fehlt es. Nach ersten Berechnungen sind die Grenzfrequenzen mit den eingesetzten Koppelkondensatoren zu hoch. Das wird mein erster Ansatzpunkt sein.
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Wie man sieht ist da noch sehr deutlicher Handlungsbedarf.

Viele Grüsse
Sven

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BeitragVerfasst: So Feb 11, 2018 16:35 
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Hallo Sven,
Die original-Steckverbindung sieht doch gut aus. Neinnein, die selbst-vergossene Bastelei würde Dir den guten Eindruck des ganzen Geräts verderben.


Zu den Bässen: richtig, die Original-Bestückung sieht Koppelkondensatoren vor, die immer ein klein bisschen zu geringe Kapazität haben. Der Zweck ist meiner Ansicht nach:

1) man wollte den Brumm (50 Hz, 100 Hz) bedämpfen, weil 50 Hz eigentlich immer in den Signal-Eingang eingestreut wird. Je niedriger die Grenzfrequenz, desto intensiver muss man hier abschirmen, erden, Erdschleifen bekämpfen usw usw. Das ist unnötig teuer.

2) man wollte die Auswirkung von Schalt-Knacksen begrenzen. Mit sehr niedriger Grenzfrequenz gibt es starke Auslenkung der Lautsprechermembran bei jedem Schaltknacks durch Umschalten am "Gebiss".

3) der Ausgangsübertrager begrenzt die mögliche Wiedergabe von tiefsten Frequenzen ohnehin. Fügt man mehr Bässe zum Signalgemisch hinzu, hört man davon möglicherweise kaum etwas.

4) Sehr hohe Amplituden von niedrigen Frequenzen im Signalgemisch beeinträchtigen unter Umständen die Reinheit und Verzerrungsfreiheit für die mittleren und höheren Töne. Wenn man auf die Verstärkung der allertiefsten Frequenzen weitgehend verzichtet, wie man es bei den Röhrenradios tut, kann der Klang besser werden. Alternativ müsste man dann theoretisch - vor allen Dingen im Bereich der Endstufe - eine stärkere Gegenkoppelung einführen. Für die einwandfreie Funktion der Gegenkoppelung ist die Phasenreinheit wichtig - die aber "dank" des Ausgangsübertragers nicht gegeben ist. Deswegen sind allzu starke Gegenkoppelungsmaßnahmen nicht unbedingt mit Erfolg gekrönt.

3) der Klang sollte, so haben sich das die Konstrukteure wohl überlegt, die musikalischen Anteile der Bässe enthalten, aber nicht die tief-frequenten "Erschütterungen", denn die nach hinten offenen Holzgehäuse machen sowieso einen akustischen "Kurzschluss" für die ganz tiefen Frequenzen. Die von der Membrane des Lautsprechers vorwärts-geschobene Luft läuft sozusagen vorne aus dem Lautsprecher 'raus, einmal um die Ecke und hinten in das Gehäuse wieder hinein. Es entsteht gar keine Schall-Welle. Die Folge ist, dass diese ganz tiefen Frequenzen nur zu unnötig großer Auslenkung der Lautsprechermembrane führen, was die Sicke verschleißt, ohne aber diese tiefen Frequenzen richtig abstrahlen zu können.

4) man wollte das unerwünschte Auftreten von Sperrschwingungen des Verstärkers unterbinden. Solche Schwingungen entstehen infolge Mitkoppelung über die Spannungsversorgung. Je tiefer die Grenzfrequenz des gesamten Verstärker-Strangs (von der Vorstufe bis zur Endstufe), desto mehr Aufwand muss man in die saubere Filterung der Anodenspannung hineinstecken. Insbesondere die Vorstufen benötigen dann sehr große Abblock-Kondensatoren für die Anodenspannung, und einen entsprechend dimensionierten Serienwiderstand zur Entkoppelung.
Wenn man eine zu tiefe Grenzfrequenz des ganzen Verstärkerstrangs hat, und gleichzeitig die Anodenspannung nicht genügend filtert, dann fängt das Ganze an zu rappeln und/oder zu pumpen, sobald man die Lautstärke aufdreht. Das Problem ist um so geringer, je niedriger der Innenwiderstand der Spannungsversorgung für die Endstufe ist. Bei Transistorschaltungen beseitigt man dies Problem mit einem spannungs-stabilisierten Netzteil, wodurch der differentielle Innenwiderstand für ganz niedrige Frequenzen auf unter 1 Ohm absinkt. Bei Röhrenschaltungen haben wir so etwas typischerweise nicht - im Gegenteil, hier wird oftmals nicht etwa eine großzügig dimensionierte Netzdrossel verwendet (niedriger Innenwiderstand), sondern ein Serienwiderstand verbaut, welcher den Innenwiderstand der Anodenspannungsversorgung für ganz niedrige Frequenzen sogar noch erhöht.

- Aber dieses Thema hatten wir so ähnlich schon, nur aus dem Blickwinkel der Brumm-Filterung.

Viele Grüße
Georg N.

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BeitragVerfasst: Do Feb 15, 2018 19:10 
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Hallo,

zum Netzteil: R4 und R5 sind viel zu klein. Das sollten mindestens je 5k sein.

MfG
Munzel


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BeitragVerfasst: Fr Feb 16, 2018 15:48 
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Registriert: So Mär 05, 2017 9:20
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Munzel hat geschrieben:
Hallo,

zum Netzteil: R4 und R5 sind viel zu klein. Das sollten mindestens je 5k sein.

MfG
Munzel


Die Werte R4/R5 sind (wie auch R7) aus dem Originalschaltplan weshalb ich diese auch übernommen habe (und sie sind ja auch noch im Originalzustand im Gerät eingebaut). Der einzige Grund die Werte höher zu wählen wäre der Siebfaktor der mit den Originalwerten nicht besonders hoch ist (ca. 15 bzw. 7.5 bei 100Hz). Bei je 5k wäre allerdings auch der Spannungsabfall nicht unerheblich. Das muss man halt alles nochmal rechnen, messen und hören.

Da aber, wie erwähnt, der Siebfaktor mit den Originalwerten nicht sehr hoch ist (ca.15) wäre tatsächlich zu überlegen die Werte höher zu wählen und R6 zu entfernen. R6 ist von mir nachträglich eingebaut wurden - aus dem einzigen Grund Spannung zu "vernichten" - im Originalgerät sind mehr Röhren verbaut und daher auch die Strombelastung höher. Das teste ich aber alles noch da evtl. auch C4 und C5 gegen 100µF Typen getauscht werden. Damit steigt zwar die Zeitkonstante, in der Vorstufe sehe ich das allerdings nicht so kritisch - geht ja "nur" um Siebung.

VG Sven

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Viele Grüße
Sven - DG6LMP


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BeitragVerfasst: So Feb 18, 2018 11:50 
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Registriert: Di Mai 12, 2009 17:09
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SvenG hat geschrieben:
Munzel hat geschrieben:
Hallo,

zum Netzteil: R4 und R5 sind viel zu klein. Das sollten mindestens je 5k sein.

MfG
Munzel


Die Werte R4/R5 sind (wie auch R7) aus dem Originalschaltplan weshalb ich diese auch übernommen habe (und sie sind ja auch noch im Originalzustand im Gerät eingebaut).

Dann schau Dir nochmal den Schaltplan ganz genau an. Die Siebkette mit den 2x 500 Ohm füttern Empfangsteil und Decoder. Für jede ECC83 ist eine weitere Siebung mit 47k und 10µF vorgesehen, also weitaus mehr als von mir vorgeschlagen.


MfG
Munzel


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