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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Mikrofonvorverstärker - ein Erfahrungsbericht

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BeitragVerfasst: Mo Apr 30, 2018 18:27 
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Registriert: Mi Jun 04, 2008 0:16
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Hallo in die Runde,


hier mal eine längere Story - ich bitte vorab um Entschuldigung wegen des Textumfangs. Es ist eine sehr schöne Erfahrung mit alten Geräten, auch wenn es recht übel anfing:


Aus komplizierten Gründen bin ich momentan gezwungen, mich selbst aufzunehmen. Aber kein Foto, sondern eine Tonaufzeichnung - ein akustisches Selfie gewissermaßen.

Nun, nichts leichter als das! Ein geeignetes Mikrofon hatte ich noch.

Aber ohweh - in der Schatulle lag nur das nackte Mikrofon ohne das XLR-Kabel. Mir schwante Böses - und so kam's auch: Meine zwei großen Kabelkisten förderten absolut nichts zutage, nichtmal einen Stecker; ausnahmslos alles XLR-mäßige war wie vom Erdboden verschwunden. Ich begann zu zweifeln, ob es das XLR-Format überhaupt jemals gab...

Weil der Reise des Kabels ins Nirwana solidarisch auch die Mikrofonhalterung gefolgt war, bin ich rüber ins Musikgeschäft - wo ich zwar das Kabel bekam, aber keine Halterung, die auf mein uraltes Stativ gepasst hätte. Also kaufte ich ein neues Stativ, die Halterung, das Kabel und eine Poppscheibe gleich mit.

Zufrieden bin ich wieder heim, baute alles auf und schloss den Digitalrecorder an:

Rauschen ohne Ende, Aufnahme unbrauchbar. (Rauschabstand 48 dB!)

Mikrofon geprüft: alles bestens, 200 Ohm.

Dann die ganze Mimik asymmetrisch angeschlossen - dito. Rauschen ohne Ende.

Das konnte nur bedeuten: ein - vornehm formuliert - vielleicht nicht unbedingt äußerst hochwertiger Mikrofoneingang des Digitalrecorders...

Alles nicht so dramatisch, dachte ich. Nehme ich halt das alte Gemini-Mischpult, das ich bis vor ein paar Jahren an der Stereoanlage im Einsatz hatte, geh da in den Mikrofoneingang und schließ den Digitalrecorder per "Line" an den Record-Ausgang an. Gesagt, getan.

Und?

Erraten.

Rauschen. Zwar nicht so schlimm wie vorher, aber einfach nicht in Ordnung.

Der nächste Kandidat war ein ausrangierter Mini-Disc-Recorder, zweckentfremdet als Mikrofonvorverstärker - Rauschen.

Ich bin zurück in den Keller, legte den MD zurück, stand da unten im Halbdunkel vor dem ganzen Haufen musealer Geräte und überlegte. Einen aktuellen, guten Mikrofonvorverstärker kaufen? Für diese eine Aufnahmesitzung? Und als ich das ganze Projekt schon hinschmeißen wollte, fiel mein Blick auf ein altes UHER Stereo-Mix 5, das ist ein ein Kleinmischpult von Ende der 60er Jahre. - Letzter Versuch!

Das Uher-Stereomix ließ sich nun aber nicht anschließen. Es hat eine Ausgangsimpedanz von 20 kOhm - das ist heutzutage mit keinem Line-Eingang mehr kompatibel. Was tun?

Ich lud erstmal den historischen UHER-Schaltplan herunter und öffnete das Gerät - wobei sich herausstellte, dass von dem Sprüchlein "Änderungen vorbehalten" fleißig Gebrauch gemacht wurde.

Jedenfalls: Ich fand in der Schaltung einen geeigneten hochpegeligen Punkt hinter einem der Mikrofonvorverstärker, griff todesmutig zum Lötkolben, den ich Jahre nicht mehr in der Hand hatte, und legte - erstaunlicherweise ohne mich zu verbrennen - einen Extra-Line-Ausgang für den Digitalrecorder derart, dass die ursprüngliche Funktionsweise des Uher-Mixers unbeeinträchtigt blieb. 9-Volt-Blockbatterie rein, anschließen, einschalten, Probeaufnahme machen:

Klasse.

Bei denselben Pegelverhältnissen wie oben (Sprecher) ein Rauschabstand von 70 dB - eine glaskare, perfekte Aufnahme! Da war ich nun vollkommen baff. Dieses UHER-Misch-Pültchen ist 50 Jahre alt!

Fazit: Es ist wie mit dem Schlüsselbund - auf das Passende kommt man stets zuletzt.

Und noch ein Fazit, hier zitiere ich Jochen Malmsheimer: "Früher war nichts besser. Aber manches war früher gut. Und das wäre es auch heute noch!"

Den Aufnahmen steht nun nichts mehr im Wege.


Sorry wegen des langen Textes,


Gruß Ben


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