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Reparatur Kollektormotor
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Seite 1 von 1

Autor:  mrossx [ Di Nov 06, 2018 21:26 ]
Betreff des Beitrags:  Reparatur Kollektormotor

Hallo,

ich versuche derzeit, einen alten Kollektormotor zu überholen. Er läuft bzw. lief noch... aber auf dem letzten Loch offenbar (siehe Bilder).
Die Kohlen waren derart runter, dass eine von beiden bereits halb aus dem Kohleschacht gefallen war (nur noch zwischen Schacht und Kollektor eingeklemmt) und sich dabei die Feder gelöst hatte, die andere Kohle war bereits so kurz dass sie aus dem Schacht gerutscht ist, sich verdreht hat und nur noch an der Feder hing. Dass dieser Motor bis zuletzt in einem Film-Umrolltisch ohne größere Probleme lief ist ein Wunder. :shock:

Das Dingens wurde offenbar schon mal umgewickelt, laut Typenschild. Den einzigen Hersteller den ich finden konnte war "Simanco" - offenbar war das Teil also vor seinem zweiten Leben mal in einer größeren (industriellen?) Nähmaschine verbaut. Dafür spricht auch dass im Fuß des Motors ein über Kipp- bzw. Bowdenzug-Mechanismus steuerbare Schiebewiderstand verbaut ist.

Nun heisst es natürlich: neue Kohlen verbauen. Gar nicht so leicht: 7x7-Kohlen mit Feder und ausreichender Länge (geschweige denn passendem Rundschliff) sind offenbar nicht so leicht zu finden. Hat jemand Empfehlungen?

Desweiteren scheinen die Probleme mit den Kohlen (oder natürlicher Verschleiss) den Kollektor etwas mitgenommen zu haben. Es sind deutliche Schleifspuren und teils Anbrennspuren zu erkennen. Die Anbrennspuren sind immer jeweils an jedem 4. Kontakt, mal mehr, mal weniger stark (siehe Bilder). Ich würde den daher gerne etwas überarbeiten. Es gibt teils Service, den "Kollektor abzudrehen" - ich würde es allerdings sofern möglich erstmal gerne selbst machen, z.B. mit Schleifleinen o.ä... (v.a. nachdem mit der Motorenservice beim letzten mal bei einem anderen Motor 70 Euro für einen unnötigen Lagerwechsel abgeknöpft hat, die eigentliche Geräuschquelle Kommutierung aber unangetastet gelassen hat). Falls also jemand Tips hat wie man hier selbst vorgeht, oder die Möglichkeit hat so einen Kollektor abzudrehen, oder mir eine Firma empfehlen kann, immer her damit.

Dass die Einbrennspuren regelmässig verteilt sind beunruhigt mich etwas, da das offenbar auf ein elektrisches Problem (mit den Wicklungen?) hinweisen kann .. siehe https://www.mersen.com/uploads/tx_merse ... mersen.pdf
Kennt sich da jmd von euch aus?

Ein weiteres Problem ist, dass sich der Motor nicht ohne weiteres zerlegen lässt. Offenbar handelt es sich um eine art offenes Lager? Wenn man die Lagerabdeckung am Ende abschraubt und die Achse vorsichtig rauszieht, öffnet man das Lager, d.h. die Achse mit den dranklebenden Kügelchen lässt sich wiederstandslos rausziehen. Das habe ich natürlich ganz schnell wieder zurückgesteckt, kriegt man kaum mehr wieder zusammen, auch mit Hilfe von Fett (zum Ankleben der Kügelchen) schwierig. Kennt sich jemand mit dieser Art Lager aus? Ist es eine alter Lagerbauform? Wie kann ich den Läufer hier am besten ausbauen? Muss dazu das Lager geöffnet werden?

Viele Grüße,
Marc

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Autor:  mrossx [ Di Nov 06, 2018 21:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Reparatur Kollektormotor

Und hier noch die restlichen Bilder.

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Autor:  hoeberlin [ Di Nov 06, 2018 22:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Reparatur Kollektormotor

Hallo, Marc,

Ich würde unbedingt davon abraten, mit irgendwas anderes als "Abdrehen (lassen)" irgendwas am Kollektor zu machen.

Der Kollektor sollte exakt zylinderförmig sein, ansonsten liegen die Kohlen mal hier, mal dort auf, geben schlecht Kontakt, verschleißen schnell, und können bei hoher Drehzahl auch abheben, wenn der Kollektor unrund ist.

Als erstes sollten neuen Kohlen eingebaut werden, und dann der Motor mit geringer Spannung und Drehzahl eine Weile laufen. Dabei können sich die Kohlen etwas auf den Kollektor einschleifen.

Dann kann der Motor mit Nennspannung betrieben werden, und dann muß eingeschätzt werden, ob der Kollektor zu sehr feuert.

VG Henning

Autor:  RE 084 [ Di Nov 13, 2018 9:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Reparatur Kollektormotor

Hallo zusammen,

einzige Alternative : abdrehen auf der Drehbank und anschließendes
auskratzen der Zwischenräume. Nur so verhindert man ein erneutes
Abbrennen, das kostet immer Material vom Kollektor, und das ist endlich.

Die Kohlen kann man, wenn Platz ist, mit dazwischengelegtem Schleifpapier
auf die nötige Rundung bringen. Die Kugeln mit dickem Fett sichern ist schon
mal ein guter Ansatz, aber hier gilt : das Teil ist defekt, schlimmer geht nicht!
Also machen !!

Ich drück die Daumen !

Gruß,
RE 084

Autor:  mrossx [ Mi Nov 14, 2018 0:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Reparatur Kollektormotor

Ich hab jetzt erstmal bei Fa. Mack Motorkohlen bestellt. Die fertigen offenbar genau nach Vorgabe bzw. Muster, hatten jedenfalls die nötigen Kohlen verfügbar (sonst nirgends gefunden). Bestellung ist dort allerdings nur für Firmen mögiich (über Unternehmer in der Verwandschaft aber kein Problem).

Dann werde ich den Kollektor mit einem Glasfaser-Radierer denke ich vorsichtig reinigen. Falls das, zusammen mit langsamem Hochfahren, keine gute Funktion bringt, werde ich ihn wohl mal abdrehen lassen müssen.

Defekt.. naja... ich bin da immer vorsichtig, denn: zwischen "beschädigt" und "irreparabel" gibt es noch ein weites Feld, wie sicher jeder engagierte Handwerker, Elektroniker, ... aus eigener, leidvoller "kaputtrepariert"-Erfahrung berichten kann.... darum hier zunächst die Anfrage ins Forum :hello:

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