Habe dazu noch einen Text auf der Seite des Indutriesalons gefunden. Ich glaube, ich muß da mal hin...
"Am 7. Oktober 1969 feierte die DDR ihren 20. Geburtstag. Aus diesem Anlass bekam das Werk für Fernsehelektronik vom Ministerium für Elektrotechnik und Elektronik einen Sonderauftrag: Die Entwicklung und den Bau einer kleinen Anzahl luxuriöser Uhren – mit eigenem Koffer.
Sie waren als „Repräsentationsgeschenk“ für Staats- und Parteichefs befreundeter Staaten und „verdienter Genossen“ vorgesehen. Unter Umgehung der gesetzlich vorgegebenen Bestellverfahren, mussten dafür große Mengen Materials außerplanmäßig beschafft werden. In Erkenntnis dieser Tatsachen wurden vom Ministerium Elektrotechnik/ Elektronik dann auch Sondervollmachten und Dienstwagen bereitgestellt.
Die Uhr spielte bei Auslösen der Weckfunktion einige Takte der Nationalhymne der DDR. Dank der Primitivität der Schaltung und der Winzigkeit des eingebauten Lautsprechers klang das Ganze allerdings erbärmlich. Den Zeittakt stellte ein mechanisches Uhrwerk aus Ruhla bereit, die Anzeige war mit den damals verfügbaren elektronischen Bausteinen des WF mit Ziffernanzeigeröhren aufgebaut. Das Gehäuse zieren Symbole, die wie die ‘XX’ auf 20 Jahre des Bestehens der DDR hindeutet. Die DDR und der UdSSR- Flaggen sollen Sinnbild sein für die „unverbrüchliche Freundschaft“ mit der Sowjetunion. Der untere Frontbereich wird von einem symbolisierten Lochstreifen geziert. Er soll wohl den wissenschaftlich-technischen Fortschritt verkörpern, „die Basis für die weitere erfolgreiche Entwicklung der DDR“.
Bereits wenige Tage nach dem Jahrestag sprach sich herum, dass die Zuverlässigkeit der Uhren tatsächlich sehr gering war. Meinung eines Ingenieurs aus dem WF zu dieser Uhr: „Schlimmer konnte man die DDR und ihre elektronische Industrie wirklich nicht verunglimpfen.“
Quelle:
https://www.industriesalon.de/das-museum/Dort ist auch noch ein schönes Foto zu sehen (weiter unten).
paulchen