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BeitragVerfasst: Do Mär 29, 2012 13:16 
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Hallo,
nach längerer Abwesenheit melde ich mich hier mit dem neusten Projekt :wink:.
Es ist ein Sharp Stereo-Receiver STA 31 von 1969/70.

Bild

Dieses sehr schöne und hochwertige Gerät tut leider nicht ganz was es soll. Während der rechte Kanal einwandfrei funktioniert, ist auf dem linken Kanal kaum etwas zu hören. Zwar hört man sehr leise etwas, bei höherer Lautstärke verzerrt es aber stark. Der Fehler tritt bei allen Audioeingängen auf.

Das Problem besteht nicht immer, als ich das Gerät beim Verkäufer ausprobiert habe, war alles in Ordnung (er hat mich aber über die gelegentlichen Aussetzer informiert). Deshalb hoffe ich noch immer auf ein mechanisches Problem, z.B. kalte Lötstelle. Eine direkte mechanische Abhängigkeit konnte ich aber durch Abklopfen der entsprechenden Platinen nicht feststellen.

Schaltplan-Ausschnitt Sharp STA-31

Was ich schon ausprobiert habe: wie gesagt, Abklopfen der Lötstellen, außerdem habe ich die schlecht aussehenden nachgelötet. Ich habe auch ein paar Spannungen zw. rechtem und linkem Kanal verglichen, beim linken Kanal waren sie alle etwas höher.

Wie kann ich den Fehler jetzt eingrenzen? Zunächst müsste ich prüfen, ob die Endstufe richtig funktioniert, allerdings kann ich ja keinen MP3-Player direkt an C601 bzw. C602 hängen, oder?

Für Tipps sehr dankbar wäre
Niko

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BeitragVerfasst: Do Mär 29, 2012 15:20 
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Hallo Niko,

da ein defekter sowie ein intakter Kanal vorliegen, lässt sich der Fehler durch Vergleichsmessung eingrenzen.
Dazu würde ich ein Sinussignal in beide Kanäle einspeisen und oszilloskopisch nachsehen, wo in der Schaltung Abweichungen entstanden sind. Dort würde ich gezielt mit der Fehlersuche ansetzen; oftmals liegt ein defekter kleiner Elko vor.


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BeitragVerfasst: Sa Mär 31, 2012 18:39 
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Hallo,
danke für den Tipp.
An der Basis von Q26 und Q27 liegt ein einwandfreies Sinussignal an, am Kollektor von Q27 auch, am Kollektor von Q26 allerdings nicht mehr. An Q28, 30, 32 messe ich dann ein Sinussignal, das auf einer Seite "abgeschnitten" ist.
Wie mache ich jetzt weiter? Kann Q26 "halb kaputt" sein? Ein komplett defektes Bauteil kann es ja nicht sein, da der Fehler nicht immer auftritt.
Niko

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BeitragVerfasst: Sa Mär 31, 2012 20:26 
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Ja, ungefähr. Die Spannungen beim linken (defekten) Kanal sind alle etwas niedriger.

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BeitragVerfasst: So Apr 01, 2012 17:02 
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Hallo,

dann löte C603 und C604 einseitig ab und miß an den Kollektoren der Q26/Q27.

MfG
Munzel


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BeitragVerfasst: So Apr 01, 2012 22:44 
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Habe ich gemacht - tatsächlich ist Q26 in Ordnung. Die Gleichspannungen stimmen auch mit Q27 überein. Bei Q28/29 nicht mehr:

Q28: Kollektor 32,4 V / Basis 3,2 V / Emitter 3,7 V
Q29: Kollektor 26,8 V / Basis 4,3 V / Emitter 2,9 V

Der Emitterwiderstand von Q28 (R621) ist im Übrigen etwas hochohmig - von 680 auf 780 Ohm. Kann das damit zusammenhängen?

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BeitragVerfasst: Mo Apr 02, 2012 11:01 
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Sorry, ich muss die Messwerte korrigieren. Ist immer etwas schwierig durch die Platine die richtigen Pins zu finden. So ist's richtig:

Q28: Kollektor 32,4 V / Basis 3,5 V / Emitter 2,9 V
Q29: Kollektor 26,8 V / Basis 4,3 V / Emitter 3,7 V

Macht doch eigentlich Sinn, oder?

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BeitragVerfasst: Mo Apr 02, 2012 12:26 
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Hallo,
ich habe den Schaltplan mal etwas übersichtlicher gemacht und die Messwerte eingetragen. Rot sind die aktuellen Werte, grün die Sollwerte (gemessen am rechten Kanal).

Bild

Passt nicht ganz... aber wo mache ich jetzt weiter? Mit Transistortechnik habe ich leider noch nicht so viel Erfahrung :Schulterzuck:
Niko

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BeitragVerfasst: Mo Apr 02, 2012 12:31 
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Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39
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Wenn überall die Spannungen an einer Endstufe zu niedrig sind, dann würde ich eher einen Fehler in der Spannungsversorgung vermuten.

Als erstes sollte man also die Spannungen an den Elkos C621 und C622 messen und vergleichen.
Sind hier die gemessenen Spannungen schon stark unterschiedlich, so sollte man sich mal die Sicherung bzw. den Sicherungshalter der betreffenden Endstufe genauer anschauen.

Sollte jedoch hier alles o.k. sein, so ginge die Vergleichsmessung an den Elkos C607 und C608 weiter......


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BeitragVerfasst: Mo Apr 02, 2012 12:38 
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Hallo Ralf,
das kann nicht sein, die Versorgungsspannung stimmt ja (56,6 Volt, s.o.). Beide Endstufen werden aus einem Netzteil versorgt. Die Spannungen an Q26 stimmen auch.
Niko

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BeitragVerfasst: Mo Apr 02, 2012 13:18 
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Hallo Niko,

der Fehler sollte - wie du richtig vermutest - nicht im NT liegen.

Du wirst nicht umhin kommen, alle Bauteile in der fraglichen Stufe (also nach C 603) zu überprüfen, da es sich um Gleichspannung gekoppelte Stufe handelt, bei der jede Bauteiländerung sich auf die Arbeitspunkte auswirkt.
Obwohl es sich um eine einfache Standardschaltung handelt, kann sich die Fehlersuche mühsam gestalten, falls Halbleiter z.B. nur ihre Kennlinie ein bisschen verändert haben und sich dieses nicht mit einem Ohmmeter messen lässt. dann hilft ggf. nur der probeweise Austausch bzw ein Kennlinienschreiber zum Vergleich.
Sieh dir einmal die Elkos an, vllt ergibt sich da schon ein Lösungsansatz (Leckstrom!)?


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BeitragVerfasst: Mo Apr 02, 2012 13:27 
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Hallo Radiomann,
genau das war mein Gedanke, die Spannungen an Q34, 36, etc... können ja garnicht stimmen, wenn sie schon an Q28 falsch sind. Dann fange ich mal an zu suchen.
Wie wahrscheinlich ist denn ein defekter Transistor? Ich hoffe immernoch, dass es nur ein Widerstand o.Ä. ist, da ist ja leicht Ersatz zu beschaffen.
Niko

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BeitragVerfasst: Mo Apr 02, 2012 13:39 
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Addendum:
Wenn der Fehler nur sporadisch auftritt, hilft vllt die Anwendung von Kältespray?


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BeitragVerfasst: Mo Apr 02, 2012 14:34 
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Wenn deine Messungen stimmen, ist der Q30 defekt.

Gruß Dirk


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BeitragVerfasst: Mo Apr 02, 2012 15:34 
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Hallo Dirk,
fantastisch!!! Es war tatsächlich Q30, ein Toshiba-2SC485.

Zunächst habe ich alle Widerstände überprüft - die sind alle in Ordnung, wobei auffällig ist, dass fast alle etwas über dem Sollwert sind. Dann habe ich Q30 und Q31 ausgebaut und "geprüft". Das heißt, mein Multimeter hat eine mysteriöse Funktion namens "Transistortest hFE". Laut meiner Recherche ist der angezeigte Wert dann der Verstärkungsfaktor.
Das Ergebnis ist eindeutig. Bei Q31 wird "046" angezeigt, bei Q30 "000", also ist der hinüber.
Den intakten Transistor habe ich dann anstelle des defekten eingebaut - und es funktioniert! Mal schauen, wo ich neue 2SC485 herbekomme.

Jetzt würde mich noch interessieren, wie du (Dirk) darauf gekommen bist. Ich will es ja nächtes Mal alleine hinkriegen.

Niko

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