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BeitragVerfasst: So Jul 01, 2012 8:51 
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Fernmelder hat geschrieben:
Und die Spannung war früher auch immer sofort da, also brauch ich kein "langsames Hochfahren". Das ist so Original und bleibt auch so :P Gut Sie ist jetzt kurzzeitig höher aber immer noch 50V unter Maximum Elkos :hello:


Ja, früher war das auch egal, weil die Röhren als billige Massenware zu haben waren und es völlig unwichtig war auf die Lebensdauer zu achten. Auch heute kann dir das egal sein, wenn du genügend Geld hast.
Aber in einer gut durchdachten Schaltung wird man heute immer darauf achten, daß die Anodenspannung erst dann hochkommt, wenn die Röhren voll aufgeheizt sind und ihre volle Emissionsfähigkeit erreicht haben.
Das hat auch überhaupt nichts mit High End zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand.

Gruß
Michael


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BeitragVerfasst: So Jul 01, 2012 10:38 
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krassestes Beispiel: DKE. Ab Werk eine VY2-Töteschaltung. Mit einem simplen kleinen 100 Ohm kann die Röhre sehr alt werden.
Ich muss erwähnen das an dem Nordmende 500-10 bereits leere Bohrungen für Röhrenfassungen eingestanzt sind und ich mangels Ersatzteil einen fremden Trafo (Philips) mit Mittelanzapfung eingebaut hatte und ich deshalb sowieso auf Zweiweg gehen musste. Also bot es sich hier wirklich an.
Ich erwähnte das hier nur als Überlegung, weil mir dieses Thema (Ersatz von Seleen) noch mehrmals begegnen wird und ich gerne andere Meinungen dazu hören will. Aus dieser EL Serie von Philips hab ich noch etliche Exemplare, und hab noch einige jukebox Verstärker zu überarbeiten.
Es gibt wunderschön konstruierte Röhrensätze die eine Gleichrichterröhre beinhalten, und dann wurden irgendwann diese Stinketeile eingebaut.

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Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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BeitragVerfasst: So Jul 01, 2012 13:22 
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Hallo Franz-Josef,

ja die Stinke-Teile waren einfach billiger und hielten angeblich länger :roll:

Ich meine die El81 werden noch in Massen angeboten aber sonst würde ich eine Delayröhre einsetzen. Ist die Frage wenn ich auf die geheizten Röhren die volle Anodenspannung schalte würde es dann knallen? Ich vermute schon, hatte sowas ähnliches bei dem Sansui Receiver. Da wurden bei bedarf die Anoden erst versorgt wenn der betroffene bereich genutzt wurde.

Muss mir einfach überlegen, vieleicht einfach nen Schalter. Mein Orgaphon hat auch nen Standbyschalter, damit wird die Anodenspannung abgeschaltet. Da knallts aber auch nicht :mrgreen:

Vieleicht baue ich da was mal sehen..... :super:

Zum Verstärker: Die Röhre ist getauscht, hatte noch 2 Ersatz liegen. Jetzt wo ich mir die Röhre genau angesehen habe scheint der Getter so gut wie verbraucht zu sein. Oben ist alles Dunkelbraun und man kann ein wenig durchsehen. Da hatte ich bestimmt zwischendurch Gitterschluss deswegen das Summen.

Naja jetzt ist alles gut und es kommt noch etwas mehr "Kraft" raus und kein UFO Sound. So wurde nämlich damals der Fehler beschrieben. Es hat etwa im 1Hz Takt immer geschwungen.

Gleich werde ich die Story zum Gerät machen. :super: Muss eben ne Stunde schlafen, bin Todmüde vom Röhrensuchen....

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--->lg Basti

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BeitragVerfasst: So Jul 01, 2012 13:59 
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Fernmelder hat geschrieben:
.... Muss eben ne Stunde schlafen, bin Todmüde vom Röhrensuchen....


Ohje! Plätschnass Geschwitzt! :mrgreen: . Ja,ist momentan ja auch *unerträglich Heiß* draußen :roll:.
4x Siemens EL81 hab ich noch neu da liegen,liegen ja gut,mal gucken,vieleicht braucht man die ja mal :super:
Wozu haben die EL81/PL81 diese weißen Platten seitlich drinn? Habe das bis jetzt nur bei dieser Röhrentype gesehen. Ist das nur zur Identifizierung,oder wegen der Wärmeableitung?

_________________
Mfg.
Mario


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BeitragVerfasst: Mo Jul 02, 2012 9:25 
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Registriert: So Aug 20, 2006 23:11
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Moin moin,

So nun habe ich endlich die Energie gefunden den versprochenen Bericht zu verfassen :hello:

Zu Geschichte des Verstärkers:

Mein Freund war Musiker (E-Gitarre), irgendwann kamen wir auf das Thema Röhrenverstärker. Das ganze ist etwa 1 Jahr her, er meinte damals das er einen Philips Röhrenverstärker hätte und dieser zwischendurch immer "UFO Klänge" macht :mrgreen:

Daraufhin habe ich mich dazu bereit erklärt den Kasten mal unter die Lupe zu nehmen (Gehäusedeckel entfernt und einen Selenstinker abgeschraubt):

Bild

Unterhalb des Chassis wurde schon mal repariert:

Bild

Unter anderem wurden 2 Koppelkondensatoren getauscht (Vorstufe und zur EL81):

Bild

Das wäre ja nicht so schlimm wenn es nur die Durolit von Wima gewesen wären, aber es haben sich 2 schlimmere Fehler eingeschlichen. Anstatt 22nF sind 33nF eingebaut worden (Wäre ja nicht so schlimm), das Problem lag an dem Koppelkondensator zu Endstufe. Dort wurden anstatt 68 ganze 470nF (0,47µF) verbaut.

Ich habe im Internet gelesen das die Teeris hier keinen großen Ärger machen sollen, ich habe Sie trotzdem alle getauscht was auch besser war, warum? werdet ihr gleich nach der Werbung erfahren...Ach nee gleich sofort:

Als ich den ersten Terri abgeschraubt und abgelötet habe und die Gumminbanderolle zwecks Kapazitätsaufruck entfernt habe ist mir aufgefallen das der gute einen Riss hat. Der Riss ist in der Längrichtung etwa 10mm lang und 2mm breit, man konnte auf den Wickel schauen. Dieses hat sich bei fast allen Kandidaten wiederholt, gleichzeitig teilweise 3 Facher Wert.

Alles raus, außer die Elkos, die waren alle noch gut. Da die alten Wickel dicker waren musste ich mit etwas Schaumstoff die neuen Kollegen anpassen:

Bild

Nicht zu vergessen die 3 Kandidaten hintern den Potis, teilweise für die Bassanhebung verantwortlich:

Bild


Den Schalter zur Bassanhebung habe ich dann auch noch zerlegt und die Kontakte gründlich gereinigt.

Das Netzkabel wurde angelötet und mit einem "Knoten"! gegen zug gesichert :roll: Habe es abgelötet und einen Heißgerätestecker montiert. Da die Lautsprecherbuchse verschwunden war und der Anschluß über eine Lüsterklemme realisiert wurde habe ich das umgebaut:

Bild

Aus 2 alten Bananenbuchsen und Epoxidleitplatte wurde das:

Bild


So da es nun so weit war testete ich den Verstärker, nach kurzer Zeit konnte den ersten Ton verstärken. Leider war es untermal mit Brumm und es roch nach Gleich/riecht/er. Den Furzgestank kenne ich noch aus einem Parsifal 59.

Kurz danach summte es bedrohlich, das ja später auf eine defekte EL81 hinauskam.

Die Selenstäbe habe ich manipuliert um Sie im Gerät zu belassen und die Anschlüße weiterhin als Lötstützpunkte nutzen zu können.

Ich habe die Verschraubung geöffnet und alle Selenplatten abgenommen bis zu mittleren Kontaktfeder. Dort habe ich auf beiden Seiten eine angepasste Nylonunterlegscheibe als Isolierung angebracht.

Den ganzen Gleichrichter wieder zusammen und eine Mutter musste ich auf einer Seite weglassen damit er noch in die Halterung passte. Gleichzeitig habe ich an den alten Diodenstrecken 4 1N4004 angebracht und einen Vorwiderstand (280 Ohm/11W) provisorisch befestigt:

Bild

Nachdem das getan war spielte der Verstärker einwandfrei, da schaute selbst Sie mit einem grinsen aus dem Terrarium:

Bild

Die Spannung stellte sich beim Einschalten auf 355V ein und im Betrieb auf 305V, völlig OK.

Da mir der Widerstand zu einem zu wenig Leistung hatte und auch nicht toll befestigt ist habe ich 2 andere Kollegen mit Montageband angebracht:

Bild

Die Widerstände haben je 500 Ohm und 20W, parallel ergeben sich dann 250 Ohm und 40W, also genau richtig. Sie werden etwa 65°C heiß, angelötet an 0,8mm Rangierdraht und auch so das bei Bruch der Isolierung nichts passieren kann:

Bild

Darauf mal ein gemütliches Bild:

Bild

Außenansicht muss ich noch machen, bin froh der Kasten nun wieder lebt und er ist eine schöne Erinnerung an meinen Freund der vor kurzen einen tödlichen Unfall hatte. Er sagte letzt noch zu mir das ganze hätte noch lange Zeit, ich solle erstmal Gesund werden. Vermutlich habe ich deshalb noch vor seiner Beerdigung den Verstärker repariert, da ich ein schlechtes Gewissen habe. Ich habe es nicht geschafft in seiner Lebenszeit den fertig zu bekommen. :cry:

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BeitragVerfasst: Di Dez 25, 2012 19:59 
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Moin moin und frohe Weihnachten weiterhin,

ich habe heute endlich mein Büro grob in Betrieb genommen und gleich den Verstärker mit eingebaut.

Ich hatte von meiner Mutter 2 Transmissionline Lautsprecher mit Fostex FE 206 erworben.
Diese Lautsprecher hatten wir vor 20 Jahren mal Leihweise von einem guten Freund meines Vaters bekommen. Der Freund war Musiker und PA/Hi-Fi Profi. Er sollte damals noch ein NAD Kassettendeck reparieren aber irgendwie ist das verschwunden und die Lautsprecher sind hier geblieben.

Als mein Vater verstorben ist standen die Lautsprecher bei meiner Mutter im Schlafzimmer. Als Sie das neue Haus gekauft hat habe ich ihr die Teile abgekauft weil Sie "Über" waren.

Ich hatte mir überlegt die Lautsprecher in meine Werkstatt zu stellen aber irgendwie hatte ich plötzlich mehr Platz im Büro als erwartet.

Also habe ich die Teile heute parallel an den Philips gehängt. Die Chassis haben je 8 Ohm also sollten ca. 4Ohm am Verstärker anliegen. Den Schalter habe ich dabei auf 10V gestellt.

Ich hatte zwischenzeitlich neue EL81 geordert und nun auch gleich eingesetzt. Der Klang ist super da die FE 206er Fullrange sind. Die haben zwar "nur 30Hz-20Khz aber der ELA Kollege bietet auch nur max 15KHz.

Es sind noch je ein Visaton Bändchenhochtöner verbaut aber nicht angeschlossen.

Was mich sehr wundert seit die neuen Röhren drin sind: Der Vorwiderstand wird im Teillastbetrieb nicht mal Handwarm. Bei den anderen Röhren wurde er schnell heiß. Auch der Netztrafo verhält sich viel kühler.

Ich hatte auch einen höheren Brumm mit den alten Teilen, ich vermute da hat was mit dem Ruhestrom nicht gepasst.
Naja jetzt ist alles klasse und ich freue mich endlich wieder Ordentlich Musik am Pc hören zu können.

Hatte zwischenzeitlich noch ein anderes Mischpult bekommen mit 8 Kanälen und Vorhörfunktion und sehr wichtig Mono Konvertierung.

Jetzt kommt noch das Magnetophon und mein Direkttriebler mit Orthofon TA mit dran.

Bilder kommen sobald alles fertig ist, muss gleich erstmal den Käfig drauschrauben nicht das ich mal an die Anodenkappen komme :mrgreen:

PS: Wie gut das ich hier im Haus alleine wohne, ist doch recht Pegelich hier :bier:

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BeitragVerfasst: Di Dez 25, 2012 21:46 
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Registriert: Do Apr 22, 2010 18:33
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Wohnort: Lemgo
Was für eine Strombelastung hast du denn am Gleichrichter. Habe hier noch einen AEG Säulengleichrichter
400V/200mA. Das Teil ist unbenutzt, liefert von 230V/in 204V/aus ohne Last.
Die 2 ECC und 2 EF brauchen ~20mA, weiß nicht wie viel die EL81 in dem Teil ziehen.

Gruß
Frank
Bild


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BeitragVerfasst: Mi Dez 26, 2012 13:24 
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Hi Tubefan,

also wie es aussieht waren die alten Gleichrichter auf 150mA max. ausgelegt. Da wären 200Ma völlig ausreichend.

Ich muss nur nachmessen ob die Länge des Richters passt, ich vermute fast das er zu lang ist.

Ich melde mich nochmal und danke schonmal für das Angebot :hello:

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