Interessant!
Nun habe ich mir eine Leidener Flasche gebaut, und zwar indem ich den zylindrischen Teil einer Plastikgetränkeflasche innen und außen mit Alufolie beklebt habe. Die Kapazität konnte ich nicht bestimmen*, aber ein Bekannter hat mit einem Isolationstester festgestellt, daß der Innenwiderstand ca. 12 MOhm beträgt. Ich hoffe, das ist hoch genug?
Leider baut das Kurbelgerät keine Spannung auf, höchstens im zweistelligen Millivoltbereich. (Mit einem Digitalvoltmeter gemessen. Ein analoges zeigt gar nicht an.) Am Oszi sieht man kurze Spitzen auf der Nullinie (entsprechend der Drehfrequenz). Sehr hoch scheinen sie nicht zu sein (geschätzt 2 V), was aber schwer zu sagen ist, da ich kein Speicheroszilloskop besitze.
Nach dem Studium der triboelektrischen Reihe habe ich den Filz oben durch Hasenfell ersetzt (Katzenfell konnte ich nirgends auftreiben) und etwa 1/4 des Rollenumfangs mit Kupferfolie beklebt. Nach meinem Verständnis haben Kupfer und Hasenfell unterschiedliche Fermi-Niveaus. Berühren sich beide Materialien, findet ein Potentialausgleich statt. Drehe ich die Kurbel weiter, wird das Kupfer vom Fell getrennt und entfernt sich von ihm. Durch den zunehmenden Abstand sollte sich eine Spannung aufbauen. Diese wird vom unteren Schleifkontakt abgegriffen, sobald das Kupfersegment diesen erreicht. Durch die Rotation handelt es sich um einen zyklischen Prozeß, der immer mehr Ladung in die Leidener Flasche schaufeln sollte.
Das improvisierte Elektroskop (V-förmiger Stanniolstreifen) zeigt jedoch keine Reaktion, egal, ob ich es am roten Kabel oder oben an den Schrauben befestige.
Was mache ich verkehrt? Oder ist das Teil Schrott - ein Aufbau der, trotz viel Mühe, nicht funktionieren kann? Dieses Rätsel reizt mich jetzt.
Gruß
Gorbi
*Ich konnte mal ein RLC-Meßgerät vor dem Schrott retten (siehe Bild), bin aber wohl zu jung, um zu wissen, wie man es bedient. Eine Anleitung war nirgends aufzutreiben.