Hallo,
wollte nur kurz mal nach dem Rechten sehen.
Anscheinend zieht sich die Sache mit dem Luxman noch etwas hin.
Ich habe derzeit nebenbei noch einen Harman Kardon in Arbeit, bei dem ich nun nach fast 4 Wochen und insgesamt 4 Reparaturanläufen hoffentlich endlich am Ziel bin. Ich habe allerdings nur sporadisch daran gearbeitet. Normalerweise muß sowas schon etwas schneller gehen.
Vor dem letzten Reparaturdurchgang hat der Verstärker prinzipiell eigentlich schon gespielt. Nur wurde er bereits im Leerlauf viel zu heiß! Nur bei reduzierter Netzspannung waren die Kühlkörper in der Lage die Wärme schnell genug abzuführen damit die Endstufe nicht erneut gekillt wurde. Auch war ein Abgleich von Ruhestrom und DC-Balance nicht möglich.
Nach langer Suche fand ich Gratis-Serviceunterlagen im Netz. Sonst hätte das zusätzlich rund 15 Euro gekostet. Allerdings sind diese Unterlagen im PDF-Format eine Zumutung! Alles viel zu klein, - Schaltplangrafiken extrahieren geht mit dem Acrobat-Reader nur mit erheblichem Schärfeverlust, - und farbliche Unterscheidungen von Schaltplandetails gehen in Grautönen unter.
- Aber immerhin war es besser als gar nichts zu haben.
Vor allem die Abgleichpunkte und deren Einstellwerte waren sehr wichtig.
Meßwerte von Spannungen innerhalb der Schaltung waren nicht vorhanden. Und das machte die ganze Angelegenheit so schwierig. Alles ist von vorne bis hinten gleichspannungsgekoppelt. Das heißt, Spannungsfehler ziehen sich durch und beeinflussen die darauffolgenden Stufen.
Als hoffentlich nun letzte Fehler stellten sich gleich drei (!!!) kaputte Widerstände heraus. Diese Widerstände sind von jener Sorte, die im Plan mit einem " ! " in einem "Warndreieck" dargestellt werden. Das bedeutet, sie sind nicht entflammbar. Das wiederum bedeutet, daß man ihnen von außen nicht ansieht ob sie intakt sind oder nicht. Da hilft nur messen. Und zwar wahllos alle vorhandenen Exemplare. Hilfreich ist hier eine Parallelmessung zu den Widerständen des intakten Kanals.
In der Stückliste tragen diese Widerstände den Zusatz "Fuse", - also "Sicherung". Naja, - zumindest die Endstufe schützen sie vor dem Hitzetod nicht. Auch diese Temperaturdiode auf dem Kühlkörper bewirkt nichts. Ebenso ist diese "Protection-Schaltung" anscheinend in vielen Fällen wirkungslos. Verlassen kann man sich jedenfalls auf rein gar nichts.
Seltsam ist, daß die Schaltung trotz dieser drei kaputter Widerstände überhaupt funktioniert hat. Selbst mit voller Leistung von ca. 100 Watt an 8 Ohm. Wie schon gesagt, hatten das die Endstufentransistoren nur kurze Zeit (ca. 3 Minuten) mitgemacht, - aber immerhin, - es hat funktioniert.
Kommende Nacht werde ich die Abschlußarbeiten vornehmen. Nach einem Neuabgleich bei betriebswarmem Gerät habe ich noch einen einstündigen Belastungstest vorgesehen. Geplant sind 2 x 60 Watt mit einem 1000 Hz Sinussignal. Bekanntermaßen ist ein Sinus das Schlimmste was man einem Verstärker antun kann. Dagegen ist Rockmusik ein Betriebsausflug.
Bleibt zu hoffen, daß
'ClemensK' inzwischen ähnlich vorangekommen ist.
Gruß
Rocco11