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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Restauration Philips Oszi GM5650/2.. seltsame Elko-Schaltung

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BeitragVerfasst: Di Mai 26, 2015 21:48 
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So, die Teile sind endlich angekommen und ich habe sie auch gleich verbaut.

Die Zeitbasis war vorher mit Teer-Kondensatoren vollgepackt. Die waren zwar augenscheinlich (Zeiten) etwa in Ordnung, aber ich habe sie trotzdem mal getauscht, da ich ohnehin einen Teer-Kondensator an der Rücklaufunterdrückung in Verdacht hatte (da die Rücklaufunterdrückung nicht richtig ging). Das funktioniert jetzt wieder (siehe Bilder).

Nicht alle Kondensatorwerte gibt es heute noch zu kaufen, einige hab ich daher aus zwei Werten zusammengesetzt.

An die Kondensatoren der Zeitbasis kommt man schlecht ran. Es geht aber ganz gut wenn man die beiden U-Förmigen Gehäuse-Abstandhalter, die seitlich rausragen, abschraubt. Ausserdem hab ich eines der gelochten Haltebleche entfernt, die die runden Pertinax-Kontaktträger des Zeitbasis-Wahlschalters stabilisieren. Mit etwas Geschick und einer ruhigen Hand kann man dann die Teeries der Reihe nach auslöten. Die neuen Kondensatoren sind kleiner und passen daher besser rein. Ich habe eine Serie New Old Stock Styroflex von Wüstens spendiert, damit das Gerät weiterhin stilecht ist.

Folgende Teer-Kondensatoren habe ich ersetzt (die meisten davon in der Zeitbasis)
- 2700 pF MKP 400V 10%; ersetzt durch (2200 + 470p)
- 10.000 pF MKP 400V 10%
- 39.000 pF MKP 400V 10%; ersetzt durch (33n + 6800p)
- 3x 0,1 uF MKP 400V 10%
- 0,22 uF MKP 400V 10%
Die folgenden Teeries sind parallelgeschaltet (0,18u + 0,39u = 570n). Ich habe sie ersetzt durch 470n + 100n = 570n.
- 0,18 uF MKP 400V 10%
- 0,39 uF MKP 400V 10%

Ausserdem die 2 Elkos mit je 8+8 uF über dem Netztrafo.

Das Gerät funktioniert jetzt soweit einwandfrei :)

Was mir noch etwas Sorge macht, ist dass beim Einschalten des Geräts v.a. bei zwei der Röhren (B9, B5) die Heizung relativ stark aufleuchtet (kein rotes Glimmen, sondern für ca. 1 Sekunde ein richtiges Aufleuchten wie ein Birnchen). Ich dachte mir schon fast "oh-oh, das wars..", aber es hat sich wieder gefangen und dann sind auch die anderen Röhrenheizungen hochgekommen. Im Betrieb leuchten dann alle gleich stark (orange, wie erwartet). Liegt da noch was im Argen? Die beiden Röhren hängen allerdings in unterschiedlichen Heizkreisen..

Der Trafo ist nach ca. 15 Minuten Betrieb etwa handwarm. Im Rahmen des Erwarteten?

Ich habe ein bisschen herumprobiert und gemessen bzgl Sync vs. Triggerung und Messgenauigkeit. Im synchronisierten Betrieb (Poti R3 nach links gedreht) muss man gelegentlich mit der Feinregelung der Zeitbasis nachregeln um ein stabiles Bild zu bekommen. Daher kann man keine Periodendauer ablesen/keine Zeitmessungen durchführen.

Im Trigger-Modus (R4 nach rechts der Mitte gedreht) kann man allerdings sehr gut auch Zeiten messen! Dazu dreht man den Feinregler der Zeitbasis nach ganz links an den Anschlag, dann kommt die Beschriftung der Grobeinstellung der Zeitbasis auch recht gut hin (getestet mit einem 1kHz Sinus, der folglich bei 1 ms/cm genau 1cm einnimmt pro Periode. Verstellt man die Frequenz des Signalgenerators (halbieren/verdoppeln), dann ändert sich auch die Zahl der Perioden pro cm wie erwartet - auch wenn man die Triggerung verstellt.).
Allerdings funktioniert die Triggerung nur bis rund 100 kHz. Darüber muss man synchronisieren (R4 nach links der Mitte gedreht). Unterhalb einer bestimmten Frequenz funktioniert triggern aber viel besser als synchronisieren und das Bild steht auch stabiler (bei Synchronisierung ist minimaler Jitter sichtbar).

Das GM5650/2 verwendet eine extra Röhre als Stromquelle, so dass man nicht auf den linaren Teil der Exponential-Ladekurve der Kondensatoren beschränkt ist, wie das teils in anderen kompakten Scopes gemacht wird. Sehr schön gelöst.

Insgesamt ein sehr schönes kleines Gerät!


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Dateikommentar: Neue Zeitbasis-Kondensatoren
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Dateikommentar: Neuer 100nF
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Dateikommentar: Neue Elkos, je 16 uF
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Dateikommentar: Sinus 1kHz bei 1ms/cm, getriggert
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Dateikommentar: Das restaurierte Scope
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Zuletzt geändert von mrossx am Sa Mai 30, 2015 11:16, insgesamt 5-mal geändert.
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BeitragVerfasst: Di Mai 26, 2015 21:51 
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Und hier der Zustand vorher...


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Dateikommentar: Vor der Restauration.. fehlerhafte Rücklaufunterdrückung
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Dateikommentar: Durch Teildemontage des Drehschalters (gelochte Trägerplatte abnehmen) sind die alten Dinger gut auslötbar ohne den ganzen Schalter auszubauen.
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Dateikommentar: Zeitbasis vollgepackt mit Teerkondensatoren
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Dateikommentar: 2x 8+8uF Elkos
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BeitragVerfasst: So Mai 31, 2015 23:01 
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Hat jemand eine Einschätzung zu dem oben beschrieben "Einschaltstromstoss" der Röhrenheizung? Wie kritisch ist das, kann das so "by design" sein?

Viele Grüße,
Marc


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BeitragVerfasst: Mo Jun 01, 2015 4:27 
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Darf ich raten, EF8x ECC8x ?

Ja, ohne Sch***s , dass es normal ist. (hat irgendwie mit genormte Aufwärmungszeit der Heizfaden in Serieheizkreis zusammen mit P-Röhren)


Grüss
Matt

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BeitragVerfasst: So Jun 28, 2015 20:52 
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Heute habe ich mal ein paar Vergleichsmessungen mit dem Philips-Scope und meinem Tek 464 gemacht.

Solange man im rechten Bereich des Sync/Trigger-Regler bleibt, scheint das Ding gar nicht so daneben zu liegen was die Zeiten angeht. Die Verstärkung scheint auch einigermassen zu passen. Mein Scope hat leider kein Raster vor dem Schirm (hat jemand noch sowas für das Ding?), so dass ich immer nur grob schätzen konnte was jeweils 1 cm ist. Es gibt keine Möglichkeit die einzelnen Bereiche abzugleichen, im Zweifel müsste man hier also zu den Zeitbasen-Kondensatoren noch kleinere parallel schalten, bzw. erstmal als ersten Schritt das ganze Gerät so abgleichen (über Widerstände) dass alle Zeiten leicht drüber liegen, und dann mit extra Kondensatoren ggf die einzelnen Zeiten wieder runter ziehen.

Die Linearität ist recht gut. Das Dreiecks-Signal sieht sauber aus ohne sichtbar bauchige Flanken, bei allen Zeitbasisfrequenzen.

Die Triggerung verlangt etwas Fingerspitzengefühl, kein Vergleich mit den Teks, die ja bombenstabil auf so ziemlich alles triggern. Insbesondere mit manchen Waveforms scheint es mehr Probleme zu haben als mit anderen, z.B. war Puls positiv kein Problem, Puls negativ dagegen deutlich schwieriger zu triggern. Die Verstärkung spielt hierbei eine große Rolle, auch zu viel kann hier schaden (auch wenn das Signal noch nicht über den Schirmrand hinausschiesst).

Ein wenig stört mich noch, dass das Signal auf dem Schirm nach rechts hin etwas abfällt in der Amplitude, augenscheinlich nur von oben (aber das kann täuschen falls die Trace Rotation nicht 100% passt). Ich habe mal ein Bild angehängt das ich so mittig wie möglich fotografiert habe. Eine Idee woran das liegen kann?

Gesamt-Fazit: mit dem Gerät kann man durchaus ernsthaft arbeiten und messen (sofern 1 Kanal und begrenzte Bandbreite kein Hindernis sind). Was es mit der nach rechts abfallenden Signalamplitude auf sich hat muss ich noch rausfinden. Insbesondere wenn man das Gerät mit z.B. moderneren OEM-Oszis (Gold, König) vergleicht und speziell deren Triggerung ist es doch beeindrucken was man damals mit so wenig Teilen schon hinbekommen hat.

P.S.: Matt: Röhren sind EZ80, EA50, PCF80, EC92, E88CC, PCC85, EAA91.. na dann bin ich ja mal beruhigt :)


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