Hallo,
Zitat:
......kannst du uns eventuell erleutern wie du den alten Teer schmilzt und einfüllst?
Das ist so schwierig nicht.
Zunächst, - ich verwende nur alten Teer. Und zwar hauptsächlich in Ermangelung neuen Teers. Es gab schon Tips, man solle auf Straßenbaustellen nachsehen, und ähnliches. Das ist mir bislang nicht gelungen. Also verwende ich eben den alten Teer.
Zunächst schmelze ich den alten Teer mit Heißluft aus den Kondensatoren aus. Dieser tropft dann auf eine hitzefeste Unterlage und bildet dort eine kleine Lache. Nach dem Erkalten zerkleinere ich den Teer in kleine Stücke. Dann wird der Kondensator, dessen Papierrand mindestens 2-3mm übersteht, hochkant eingespannt. Nun kommen so viele Teerstückchen rein wie reingeht. Die werden dann mit dem Lötkolben - eingestellt auf etwa 150°C - zerschmolzen. Wenn's heißer ist, dann geht's auch, - aber dann qualmt und stinkt der Teer zu sehr.
Beim Zerschmelzen füllen sich die Lufträume, - der Teer sinkt zusammen, - und man kann dann weitere Teerstückchen nachlegen. So lange bis der Rand fast voll ist. Dann kommt noch eine Lage oben drauf und wird mit Heißluft 'gefinished'. Die Oberfläche wird dann glatt und glänzend und wölbt sich je nach Teermenge mehr oder weniger nach oben.
Nach dem Abkühlen dreht man den Kondensator um und bearbeitet die andere Seite.
Ist eine Menge Arbeit und erfordert viel Zeit. Vor allem dann, wenn man viele Kondensatoren herzustellen hat. So wie hier:
Da sind zwar keine Teerabschlüsse dabei, aber die Arbeit ist dieselbe.
Die Hellen sind mit diesem Polymer (?), - die Dunklen, das ist Schellack.
Eingefärbtes Heißklebermaterial ginge auch. Das habe ich bei den weißen Neokon-Repliken verwendet. Es ist aber eigentlich zu weich und zu niedrigschmelzend. Ich verwende es nur in Ausnahmefällen.
Weiterhin gutes Gelingen.
Gruß
Rocco11