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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Restaurationsbericht - Graetz Comedia 4R/216

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BeitragVerfasst: Mo Jun 16, 2014 21:12 
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Beiträge: 159
Wohnort: Hessen
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo zusammen,
ich möchte Euch hier die Komplettrestauration meines ersten Röhrenradios vorstellen.
Es handelt sich um ein Graetz Comedia 4R/216, Baujahr 1955.

Kurz zu mir
--------------
Ich heisse Magnus, bin 28, komme aus Hessen und bin begeisterter Hobby-Elektroniker.
Somit bin ich zwar kein richtiger Frischling, auf dem Gebiet Röhrenradio-Restauration
bin ich jedoch das erste mal unterwegs.
Ich spiele E- und Akustik-Gitarre und mein Elektronik-Hobby bezog sich bisher
ausschliesslich auf (Gitarren-) Musikelektronik, sprich ich baue hauptsächlich
Effektgeräte für E-Gitarre, zwei Vollröhren-Verstärker habe ich aber auch schon erfolgreich aufgebaut.
Die gute alte Röhre ist selbstverständlich ein umgänglicher Freund geworden,
sind ja die meisten Gitarrenverstärker aus gutem Grund immer noch
reine Röhrenschaltungen oder zumindest Hybriden.
Jetzt erweitere ich mein Elektronik-Hobby auf den Bereich Röhrenradio-Restauration :D

So, jetzt aber zum Radio:
Wie kommt man darauf ein altes Röhrenradio besitzen zu wollen?

Da ich generell eine Schwäche für alte Dinge im Allgemeinen habe,
ob es jetzt Klamotten, Möbel, Musik, Gitarren oder aber auch Gebäude
der Gotik-Epoche sind musste ich als Hobby-Elektroniker natürlich
über das Röhrenradio stolpern, welches damals ja nicht nur einfach ein Radio,
sondern schon ein gewisser Luxus und auch ein eigener Einrichtungsgegenstand
in Form eines Möbel war, man schaue sich nur mal die sogenannten "Musiktruhen"
mit Schallplattenspieler, Schallplattensortierfach und Drehtüren oder Klappen an.
Zusätzlich ist es so, dass diese alten Geräte meist aufwendiger und qualitativer
in Handarbeit gefertigt wurden und optisch definitiv ansprechender aussehen,
während heute leider hauptsächlich die Funktion und die rationelle Fertigung
(z.B. mit Platinen) im Vordergrund steht.
Mein Vater hat in seiner Jugend auch eines besessen und mir amüsierten Gemütes erzählt,
wie er mit selbstgefertigtem Klinke-Bananenbuchsen-Adapter-Kabel
über den Tonabnehmer-Eingang Gitarre darüber gespielt hat - so war das also damals :D
...bis die Lautsprecher ihren Dienst quittierten.

Meine Gründe für die Anschaffung:
- Faszination an Optik und Technik
- Freude am Werkstoff Holz
- Fertigungsqualität (das Gerät wird mich wahrscheinlich überleben)
- Soundqualität
- Herausforderung der Restauration - sehen was maximal möglich ist

Mir gefiel auf Anhieb die Optik der alten Graetz-Radios, sprich die Gehäuseform,
die Anordnung dessen Zierleisten, die Skala, der Bezugsstoff,
das Emblem mit magischem Auge ect. - so ein Radio soll es werden :D

Ich habe mich erst ein wenig im Internet und in den entsprechenden Foren
in die Materie eingelesen und dann verschiedene Modelle
bei einem bekannten Auktionshaus beobachtet, um einen Überblick zu bekommen
und die jeweilige Preiskategorie einschätzen zu können.

Wichtig waren mir:
- unbeschädigtes Gehäuse (keine grossen Brüche), Lackzustand egal
- funktionsfähiger, gut erhaltener Lautsprecher
- unbeschädigte Skala
- unbeschädigtes "Gebiss"/Tastenmechanik
- heiler Bespannstoff
- unverbastelt, also im Originalzustand
- Funktion sollte gegeben sein, wenigstens ein gut einstellbares Signal

Schlussendlich habe ich dann ein Graetz Comedia 4R/216 für 41,40 Euro
inklusive Versand ersteigern können, bei dem alle diese Vorrausetzungen zutrafen,
sprich eine solide, restaurierungswürdige Basis gegeben war.

Technische Daten
---------------------
Modell: Graetz Comedia 4R/216 (FABR. NR. 987024)
Hersteller: Graetz, Altena (Westfalen), Deutschland
Baujahr: ca. 1955
Betrieb: Wechselstromspeisung (Spannungswahl: 110, 127, 150, 220-240 VAC)
Gleichrichtung: AEG Selengleichrichter
Typ: Rundfunkempfänger - Langwelle, Mittelwelle, Ultrakurzwelle
Kreise: 6 x AM, 9 x FM
Röhren: 1 x VALVO EC92, 2 x TFK EF89, 1 x TFK EABC80, 1x VALVO EL41
Anzeigeröhre: 1 x TFK EM80 (magischer Fächer)
Lautsprecher: 1 x Breitbandlautsprecher, 2 x Höhenlautsprecher (Elektrostate)
Gehäuse: Sperrholz mit (Nussbaum- ?)Furnier
Abmessungen (BxHxT): 560 x 357 x 260 mm
Dreh- und abschaltbare Ferritantenne
Gewicht: 10,5 kg

Bei Röhrenradios hat man zwei Methoden der Restauration zur Wahl:

- Instandsetzung -
Man reinigt es grob, erledigt die nötigen Elektronik-Arbeiten
zur Wiederherstellung der Betriebssicherheit, poliert kurz den Lack auf
und setzt gegebenenfalls ein neues magisches Auge und eine neue Sicherung ein.

- Komplettrestauration -
Man verlobt sich mit dem Radio, verschwindet abends alleine mit diesem
in seinem Zimmer und gibt ihm alle Aufmerksamkeit und die Hingabe,
die es braucht, um als neues (altes) Radio wiedergeboren zu werden.
Hier wird alles zerlegt, jede Schraube poliert, gereinigt, alles wieder montiert
und die Zeit vergeht... und vergeht... und vergeht...

Vorteile:
Man erhält ein sehr schönes Radio,
kennt es in- und auswendig und es riecht wieder absolut neutral.

Ich habe mich für die zweite Methode entschieden und habe mein Radio
einer Komplettrestauration unterzogen, da ich einfach mal schauen wollte,
was man so maximal erreichen kann und auch selber eher der "ganz oder gar nicht-Typ" bin.
Folgendes habe ich mir zugemutet:
Komplette Demontage, Gehäuse-Restauration,
Chassis-Restauration inklusive Politur und die komplette Elektronik-Restauration,
kurz um, ich habe alles gemacht - im Prinzip vom Netzstecker bis zum Lautsprecher.

Meine Restauration möchte ich Euch hier kategorisch beschreiben,
damit mein Bericht auch einen zusätzlichen praktischen Nutzen
als nur die alleinige Vorstellung des Gerätes hat.
Vielleicht ist ja auch eine Methode oder ein kleiner Kniff mit dabei,
den jemand gebrauchen kann, denn ich möchte dem Forum,
das mir sehr verständnisvoll bei ein paar Dingen weitergeholfen hat
auch gerne etwas zurückgeben - und Spass macht es auch so einen Bericht zu schreiben, finde ich.

Werkzeuge, die ich verwendet habe:

- Schraubenzieher, Schlitz, gross und klein
- kleiner Inbusschlüssel
- Schraubenschlüssel, Steckschlüssel
- Staubsauger
- weiche Pinsel, grob und fein
- Lötstation
- Lötzinn
- Entlötpumpe
- kleine Pinzette
- Kneifzange, Flachzange
- Dentalbürsten
- Schleifkork
- Kleine Bügelsäge

Materialien, die ich verwendet/besorgt habe:

- Schellack-Handpolitur-Set (Restaurus)
- Holzleim
- Furnierrest zur Ausbesserung von beschädigten Gehäusestellen
- einfaches, billiges Holzpflegeöl

- Lappen (z.B. alte Unterhemden ect.)
- Wattestäbchen
- WD40 Kriechöl
- Nevr-Dull Metallpolierwatte
- feine Stahlwolle
- Schleifpapier
- Pritt-Klebestift
- Stück schwarzer Karton
- Sekundenkleber, flüssig

- Revell-Farbe, gold + feiner Pinsel
- Edding, schwarz
- Sprühfarbe, mattschwarz
- Sprühfarbe, Hammerschlag-Grau
- Sprühfarbe, Metallic-Gold
- Klarlack, hochglänzend

- neue Kondensatoren
- neuer magischer Fächer (russische 6E1P-Röhre - EM80-Ersatztyp)
- neue Glühbirne (7V / 300mA)
- neue Feinsicherung (5x20mm, 0,35 Ampere, 250 Volt, träge)
- Schrumpfschlauch
- kleine schwarze Kabelbinder
- Schraubensicherungslack "Loc Tite"
- lange Gewindeschraube
- original Graetz-Netzstecker (eBay :D )

Demontage
--------------
Als erstes wird die Rückwand entfernt, diese ist mit verschiebbaren Blechwinkeln
festgeschraubt und an Ober- und Unterseite in einer Nut geführt.
Locker schrauben, Blechwinkel zur Mitte hin schieben, Rückwand vorsichtig
zur Mitte hin biegen (2 Löcher zum greifen sind ja vorhanden) und herausziehen.
Der spannende Moment, wenn man die Rückwand entfernt hat
gibt einem einen Überblick über den Umfang der Arbeiten.
Beim ersten Radio hat man (wie ich) keinen blassen Schimmer
welcher Zeitaufwand da auf einen zukommt...
Auf jeden Fall ein toller Moment, wenn man so ein Röhrenradio bisher nur von Bildern kennt
und dann das erste Mal in so ein "grosses, imposantes Innenleben" schaut :D

Innenleben, vorher:
Bild

Jetzt wird die Kabelführung abgeschraubt, das "magische Auge",
in diesem Fall ein magischer Fächer Typ EM80 von Telefunken,
welcher mit einer Drahtspange in Position gehalten wird demontiert
(das Graetz-Logo ist von innen ebenfalls durch diese Drahtspange fixiert)
und danach die beiden Hochtöner unter der Gehäuseoberseite losgeschraubt.
Jetzt kann das Gehäuse auf die Vorderseite gekippt und die vier
Chassis-Montageschrauben auf der Unterseite losgeschraubt werden.
Dabei das Chassis festhalten, damit es nicht im Gehäuse umkippt.
Das Chassis kann jetzt vorsichtig ein Stück herausgezogen werden,
dazu am besten links und rechts halten und ein wenig anheben.
Ist der Lautsprecher einigermassen zugänglich kann auch dieser losgeschraubt werden
und das Chassis samt Lausprecher, Hochtöner, Kabeln ect. komplett herausgenommen werden.
Als nächsten Schritt sollte als erstes die Glas-Skala entfernt und an einem sicheren Ort
aufbewahrt werden, damit sie nicht während der Arbeiten am Radio beschädigt wird
oder schlimmstenfalls zu Bruch geht. Mit Pappe oder Folie polstern und ab ins Regal.
Vorher müssen natürlich die Drehregler entfernt werden, diese sind mit Madenschrauben arretiert.
Die per Blechspangen fixierten Klangregler sind nur auf die D-förmigen Achsen aufgeschoben.

Das Pergamentpapiertütchen, in dem mal ein paar Ersatzsicherungen drin waren
ist festgetackert, mit einer kleinen Flachzange lässt sich die Klammer
mit dem Tütchen schnell und einfach entfernen (schön, dass es überhaupt noch vorhanden ist).
Mit einem Pritt-Klebestift habe ich das Tütchen wieder verklebt,
da sich die Verklebung auf einer Seite gelöst hatte.

Grundreinigung
-------------------
Als erster Schritt steht die grobe Grundreinigung des Gehäuses von innen
und der Oberseite des Chassis an, dies geht mit einem Staubsauger
und einem groben, weichen Pinsel sehr fix.
Achtung: Aufpassen bei den feinen Drähten der Ferritantenne!

Danach kann die Schallwand, die sich darunter befindende Zierleiste
und das Kunststoffbedienpanel losgeschraubt werden.
Jetzt noch die beiden Antennenanschlüsse vom doppelt eingenuteten "Raumklang-Gitter" abgelötet,
dann können auch dieses sowie die innen umlaufende Zierleiste entfernt werden.
Die zwei Nägel des Raumklang-Gitters hinten am Gehäuse kann man
mit einem kleinen Schraubenzieher heraushebeln,
das Gitter selber vorsichtig mit einem grösseren Schlitzschraubenzieher.
Unter dem Gitter ist auf dem Gehäuse ein dünnes Stoffband aufgeklebt,
es liess sich nicht ohne Beschädigung entfernen, da es verklebt wurde und sehr vertrocknet war.
Man könnte es mit einem Geschenkband in der passenden Farbe und Breite ersetzen,
ich habe es einfach weggelassen, da es optisch keinen grossen Unterschied ausmacht.
Um die innen umlaufende Zierleiste zu entfernen habe ich ein dünnes Hartholz-Stück
zum Schutz auf das Furnier gelegt und mit einem Schlitzschraubenzieher vorsichtig gehebelt.
Ein paar sanfte Hammerschläge waren zusätzlich nötig.
Ich habe gelesen, dass bei manchen Gehäusen (je nach Klebstoffart)
auch das Erwärmen dieser Leisten mit einem Fön helfen kann,
ich selber habe es jedoch nicht probiert, es ging auch so.
Als nächstes habe ich die Massespange für die Chassis-Erdung demontiert
und die alte Abschirmungsfolie im Gehäuse entfernt.
Jetzt haben wir (bis auf das Antennenkabel und dessen installierte Drähte) ein nacktes Holzgehäuse.

Das Gehäuse
----------------
Das Gehäuse und der Lack haben im Laufe der Jahrzehnte einiges aushalten müssen...
Zu den gewöhnlichen Gebrauchsspuren durch Staub, Feuchtigkeit, Abrieb und UV-Strahlung
gehören bei meinem Radio noch "die klassische Blumenvase"
(oder war es doch ein feuchtes Whiskey-Glas, das da den Lack zersetzt hat? ;-) )
und der Zigarettenbrandfleck dazu, sieht man schön auf dem Foto.
Zusätzlich hat der Lack - wie man im Gitarrenfachjargon gerne sagt -
sogenanntes "weather-checking", sprich der Lack ist auf dem Holz (-furnier)
durch das Schwinden und Quellen des Holzes aufgrund der Feuchtigkeitsschwankungen
in der Umgebung (Küche, Dachboden, Sonne, Schatten ect.) komplett zerrissen.
Ein getrocknetes Flussbett kommt dem sehr Nahe.

Weg damit...
Ich habe den Lack mit Schleifpapier (240er-Körnung) auf ein Minimum heruntergeschliffen
und dann mit einem alten, scharfen Messer schön vorsichtig komplett abgezogen.
Man weiss ja nicht wie dick das Furnier ist, deswegen wollte ich auf Nummer sicher gehen
und lieber behutsam per Hand arbeiten.
Der Lack ist so trocken gewesen, dass er in feinsten Stückchen abgeblättert ist, praktisch.
Es hat trotzdem recht lange gedauert bis alles restlos ab war, aber bitte - geht doch.

Der Lack ist ab.
Hört sich negativ an, aber nein - ich bin froh, dass ich damit fertig bin
und mache jetzt erstmal eine Pause...

...so, weiter gehts:
Fühlt sich schon klasse an, sieht auch nett aus, was sich da unter dem braun-grünlichen Zeug,
das einmal eine Lackschicht war, versteckt hat - eventuell ein Nussbaum-Furnier.

- Gehäuse, innen -
Um das Holzgehäuse von innen "auzufrischen" habe ich alle Holzflächen
mit Schleifkork und 240er-Schleifpapier fein abgeschliffen,
den Schleifstaub entfernt und dann mit einem Lappen sparsam etwas Holzpflegeöl aufgetragen.
Das billigste Holz-Pflege-Öl ist völlig ausreichend, das trockene Holz soll ja nur
wieder ein wenig angefeuert werden. Wer Gitarre spielt nimmt sein Lemon-Oil
und wer nicht extra etwas kaufen möchte nimmt eben einen Schuss Olivenöl aus dem Kühlschrank.
Gerade die Seitenwände sind dadurch wieder recht ansehnlich geworden.

Danach habe ich die Abschirmung auf dem Gehäuseboden mit Alufolie und Holzleim erneuert
und die mittlerweile gereinigte und polierte Massespange wieder montiert.

Abschirmung, neu:
Bild

- Gehäuse, aussen -
Bevor es an die äussere, neue Lackschicht geht, muss erst die Rückseite
des Gehäuses gemacht werden, also der mattschwarze rückseitige Rahmen.
Falls man hier nicht ordentlich abklebt oder der Lack auf das Aussenfurnier
des Gehäuses dringen sollte kann man dann nämlich noch korrigieren,
da vor dem neuen Lackauftrag das Furnier fein geschliffen werden muss.
Jetzt habe ich also die Hinterseite des Gehäuses
(den schwarz lackierten Rahmen inklusive in das Gehäuse hereinragende schwarze Flächen)
fein abgeschliffen (Schleifklotz/240er-Schleifpapier), vom Schleifstaub befreit,
das Gehäuse komplett bis auf diese Flächen sauber abgeklebt
und mit mattschwarzer Sprühfarbe neu lackiert.
Das hat alles auf Anhieb sehr sauber geklappt, es musste nichts korrigiert werden.
Die Gehäuseunterseite habe ich mit 240er-Schleifpapier abgeschliffen und so belassen.
Hier mussten auch ein paar Fugen an den Übergängen von Gehäuseboden
zu Aussenfurnier sowie ein Spannungsriss mit Holzleim neu verklebt werden.

Gehäuse, Unterseite:
Bild

Fugenreparatur:
Bild

- Furnierreparatur -
An einer Seite meines Radios waren ein paar Furnierstücke herausgerissen,
diese habe ich mit Furnierreststücken, die dem Farbton sehr ähnlich sind so gut es geht wieder aufgefüllt.
Mit einem Cuttermesser in die richtige Form schneiden, Holzleim drauf und mit Tesafilm fixieren.
Nach dem Trocknen (ca. halbe Stunde) können die Furnierstreifen etwas über der Gehäuseoberseite
mit einem Seitenschneider abgeknipst und dann gleichmässig oben und seitlich plan geschliffen werden.
Den Zigarettenbrandfleck habe ich ebenfalls wieder mit Furnier aufgefüllt.

Furnierreparatur:
Bild

Beim umgehenden schwarzen Zierstreifen vorne auf der Gehäuseoberseite
habe ich die Fehlstellen mit einem schwarzen Edding wieder angepasst.
Hier sollte man später beim Schellack einlassen, also bei der ersten Schellack-Schicht
eher vorsichtig mit dem Ballen tupfen anstatt zu wischen.

- Neuer Lack -
Als neue Lackschicht sollte mein Radio eine klassische Schellack-Handpolitur bekommen.
Diese habe ich als Komplett-Set bei "Restaurus" bestellt.
Freundlich wurden mir, nachdem ich mich in das Thema eingelesen hatte,
meine letzten Fragen beantwortet - klasse.
Eine Schellack-Politur ist eine arbeitsintensive Aufgabe, man sollte auf jeden Fall Geduld
mitbringen und falls man sich unsicher ist einen Versuch auf einem Stück Restholz vorziehen.

- Kurze Zusammenfassung - Schellack -
Das Wort Schellack setzt sich aus "Shell" und "Lack" zusammen,
"shells" sind die kleinen honig- bis braunfarbenen trockenen Blättchen,
in denen man den Schellack bekommt, sollte man nicht bereits
fertig verdünnten im Gebinde gekauft haben. Lack steht für Lack - logisch.
Schellack ist ein Naturprodukt, er wird aus den Kokons der Lacklaus hergestellt.
Diese Blätter werden in speziellen Mischungsverhältnissen in Lösemittelalkohol
gelöst und anschliessend vorsorglich gegen Verunreinigungen durch ein Feinsieb gefiltert.
Mit einem "Ballen" aus Trikotstoff oder einem Leinentuch,
welches mit Füllwatte oder Textilien gefüllt wird, wird der Schellack
Schicht für Schicht in kreisförmigen/8er-förmigen Bewegungen aufpoliert.
Wenn man eine Art Wolke hinter dem Ballen hinterher ziehen sieht
trägt man erfolgreich Schellack auf - man sieht das Lösemittel (den Alkohol) verdunsten.
Wie wenn man eine Glassscheibe anhaucht und die Feuchtigkeit dann wieder verdunstet.
Näheres siehe Wikipedia, Restaurus oder Youtube.
Bei Youtube kann ich die sehr ausführlichen Videos von Herrn Greef empfehlen:
http://www.youtube.com/channel/UCQxjyDrWTixePHMwkpRIr3g

Hier die Schritte meiner Schellack-Politur der Reihenfolge nach:

- Vorschliff des Gehäuses mit Schleifkork und 240er-, dann 600er-Schleifpapier
- Schellack eingelassen, Schellack 1:4
- 3 x Poren mit Bimsmehl gefüllt/einpoliert, Schellack 1:4
- Zwischenschliff der Lackschicht mit Schleifkork und 600er-Schleifpapier
- 2 x Grundpolitur, Schellack 1:4
- 2 x Deckpolitur, Schellack 1:3
- 1 x Deckpolitur, erneut mit Bimsmehl, Schellack 1:3
- 6 x Deckpolitur, Schellack 1:3
- 5 x Deckpolitur mit Polieröl (Öl dient zum besseren gleiten das Ballen - nur ein Tröpfchen!)
- 1 x Polieren mit Ballen und Polish (Polish entfernt auch das überschüssige Polieröl)
- 1 x gründlich Polieren mit Polierwatte und Polish

Gehäuse, geschliffen:
Bild

Schellack eingelassen:
Bild

Poren mit Bimsmehl gefüllt:
Bild

2 x Grundpolitur:
Bild

2 x Deckpolitur:
Bild

Schellack-Politur, vorher-nachher:
Bild

Während den Trockenzeiten der einzelnen Schellack-Schichten
habe ich am Chassis und der Elektronik gearbeitet.
(Teilweise habe ich auch mal ein oder zwei Wochen pausiert,
damit sich der Lack erstmal setzen und verfestigen kann)

- Zierstreifen -
Die Zierstreifen habe ich nicht erneuert, da mir die schlichtere Optik
ohne Zierstreifen besser gefällt - Geschmacksache.
Man bekommt solche Zierstreifen als Replika.

- Zierelemente -
Die beiden Zierleisten (die innen umlaufende und die des Bedienpanels),
das Raumklang-Gitter sowie das Firmenzeichen "Graetz", den Typennamen "Comedia"
und das "Flügel-Emblem" für das "magische Auge" habe ich auf Hochglanz poliert
und anschliessend mit Klarlack versiegelt.
Um die Zierleiste des Bedienpanels entfernen zu können müssen die Metall-Laschen
gerade gebogen und die Zierleiste von unten mit den Laschen durch das Panel
durchgeschoben werden.
Zum Polieren habe ich sehr feine Stahlwolle verwendet,
ich glaube es war die Stärke "0000" (Verpackung leider nicht mehr vorhanden).
Das ist schon ein sehr intensiver Zeitvertreib, besonders das Gitter hat mich Nerven gekostet.

Raumklang-Gitter, poliert und lackiert:
Bild

Emblem, poliert und lackiert:
Bild

Messingembleme:
Bild

Kleinteile:
Bild

Jetzt kann auch das Kunststoffbedienpanel gereinigt werden
und dann die Zierleiste wieder eingesetzt werden.

Bedienpanel:
Bild

Das Chassis
--------------
Das Chassis inklusive Hardware habe ich komplett mit Nevr-Dull poliert,
hier braucht man ebenfalls eine Menge Geduld und Ausdauer:

- Becherelko (Beschriftung abgeklebt)
- Ferittantennenhalterung
- Drehkondensator inkl. Montageblechen
- Mischer/Oszillator
- Halteblech und Halterung für Glühbirnensockel inkl. Daumenschraube
- Halteblech für Schwungscheibenachse
- Trafomontagebleche/Spannungswahlplatte/Spannungswahlregler
- Röhrensockelösen
- linke Seite mit Halteblech für Selen-Gleichrichter
- rechte Seite mit BV 8778-Übertrager
- Tastenmechanik, aussen
- Rückseite mit Anschlussbuchsen

Oszillator, Mischer, vorher-nachher:
Bild

- Metall-Kleinteile -
Alle Metall-Kleinteile habe ich ebenfalls mit Nevr-Dull Polierwatte poliert,
allerdings zusätzlich noch mit WD40-Kriechöl versehen:
- Kleinteile wie Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben
- Haltelaschen für die Abschirmbecher
- Potentiometerachsen

Kleinteile 2:
Bild

- Mechanik-Lager -
Auch die Führung für die Achse der Schwungscheibe und andere
Mechanik-Lager habe ich mit WD40 geölt.
Selbstverständlich NICHT die Seilführungen der Seilführungsrollen.
WD40 schützt vor Feuchtigkeit, Korrosion und Rost, ist ein gutes Kriechöl
und nebenbei auch ein prima Reiniger für hartnäckigen Schmutz wie Fett, Nikotin, Teer, Rost ect.

- Abschirmbecher -
Die Aluminium-Abschirmbecher habe ich wiederum mit Stahlwolle poliert,
ein Versuch mit Nevr-Dull hat gezeigt dass dieses den Oberflächenglanz verschleiert.

- Drehkondensator -
Die seitlichen Anschlüsse des Drehkondensators habe ich abgelötet,
dann das Drehkohalteblech losgeschraubt, die Seile des Seilzuges abgenommen,
den Drehko angehoben und von allen Seiten gereinigt und poliert.
Die "Drehkofächerzwischenräume" habe ich ordentlich und vorsichtig
ausgepinselt und ausgesaugt, die Fächer von aussen mit Alkohol gereinigt
und das Gehäuse mit Nevr-Dull poliert.
Die grosse Lötstelle zwischen Drehkondensator-Rahmen und Mischer/Oszillator
habe ich mit einem Lappen und Alkohol von den siffig-braunen Flussmittelresten befreit.
Danach alles wieder angelötet und den Seilzug nach Reinigung
aller Führungs- und Umlenkrollen wieder aufgezogen.

Drehko-Reinigung:
Bild

Drehko, oben:
Bild

- Trafo -
Nach der Demontage und dem aufpolieren der Befestigungsbleche habe ich den Trafo entstaubt,
mit WD40 den leichten Rost vom schwarzen Trafogrundkörper abgerieben,
das WD40 wieder so gut es geht mit einem Lappen entfernt und diese vom Rost befreiten,
hellen Stellen mit einem schwarzen Edding wieder farblich angepasst.

- Schwungscheibe -
Die Schwungscheibe für die Senderwahlmechanik habe ich ausgebaut,
gereinigt, entfettet, grundiert und mit grauem Hammerschlaglack neu lackiert.
Ebenso die obere, unansehlich gewordene Seite des Verschlussbleches für den Mischer/Oszillator.

Schwungscheibe, vorher-nachher:
Bild

Trafo, Schwungrad, Mischer:
Bild

- Drehknöpfe -
Die Drehknöpfe waren matt und die goldenen Zierlinien grösstenteils abgegriffen,
beim Lautstärke- und Senderwahlknopf waren die äusseren Zierlinien sogar nicht mehr vorhanden.
Mit Nevr-Dull liessen sich die Bakelit-Regler aufpolieren,
die Polierwatte war dann braun, ein Zeichen dafür das Material abgetragen wurde,
man hat auch sofort die wieder glatte Oberfläche gefühlt.
Die Zierlinien habe ich dann mit goldener Modellbaufarbe von Revell
mit einem feinen Pinsel sauber nachgezogen und mit einem Cuttermesser
die kleinen überpinselten Fehlstellen korrigiert.
Trocknen lassen, einmal mit WD40 leicht abgewischt - fertig.

Drehknöpfe, vorher-nachher:
Bild

Die beiden Regler für Bässe und Höhen hatten einen Riss,
der durch den Druck der D-förmigen Potentiometerachsen und das sehr trockene Plastik,
aus dem höchstwahrscheinlich alle Weichmacher über die Jahrzente entwichen sind, entstanden ist.
Früher oder später würden die Knöpfe beim Bedienen spalten und in zwei Teile zerbrechen.
Hier habe ich die Drehknöpfe vorsichtig leicht auseinander gedrückt
und flüssigen Sekundenkleber in die Risse fliessen lassen.
Zusätzlich habe ich jeweils einen Kabelbinder innen rundum mit flüssigem Sekundenkleber
benetzt und über den Schäften der Drehknöpfe festgezogen - hier wird nichts mehr brechen.

Drehknopf-Stabilisation:
Bild

Von aussen ist das Chassis jetzt fertig:

Chassis, fertig:
Bild

Die Elektronik
----------------
- Grundreinigung -
Das Herzstück - die Elektronik - eines Röhrenradios ist wie der Rest
meistens mit einer Schmutzschicht aus Feuchtigkeit und Staub überzogen.
Wer ein besonders intensiv benutztes oder vernachlässigtes Gerät ergattert hat,
dem begegnen hier auch Nikotin, Korriosion und Rost.
Nur eine ordentliche Beseitigung der Schmutzschicht ermöglicht
eine genaue Sichtkontrolle aller Bauteile und Lötstellen
und sollte auf jeden Fall gründlich durchgeführt werden.
Schmutz beeinträchtigt die Betriebssicherheit, kann zu unerwünschtem Kontakt führen,
für Kontakprobleme u.a. in den Röhrensockeln sorgen, Hitzestau verursachen usw.

Zu Restauration der Elektronik gehört der Austausch der alten Kondensatoren.
Sicherlich kann so ein Radio auch mit alten Bauteilen laufen, es ist eben eine Frage der Zeit,
bis der erste Kondensator seinen Geist aufgibt und dann möglicherweise
noch andere Funktionsgruppen in Mitleidenschaft zieht, wenn nicht das ganze Radio zerstört.
Wima-"Bonbons" und mit Teer gefüllte Kondensatoren neigen zum spröde und rissig werden
und alte, augetrocknete Elektrolytkondensatoren stellen oft nicht mehr
die gewünschte Kapazität zur Verfügung.
Sehr haltbare und meist noch völlig intakte Kondensatoren sind zum Beispiel
Keramikkondensatoren in Scheiben- und Rohrform oder senfgelbe,
axiale Mustard-Kondensatoren und Styroflex-Kondensatoren.
Eine informative Übersicht über Problemkondensatoren findet man im "Dampfradioforum".
Auch Widerstände können von Ihren Toleranzen abweichen,
lecken oder ihren Geist aufgeben und ganz verschmoren.
Die Betriebssicherheit ist mir sehr wichtig und sollte auch generell ernst genommen werden.

- Neue Bauteile -
Die benötigten Bauteile, die ich für die Elektronikrestauration besorgt habe
sind also die neuen Kondensatoren, ein neuer "magischer Fächer"
(russische 6E1P-Röhre - EM80-Ersatztyp), eine neue Glühbirne (7V, 300mA)
für die Skalenbeleuchtung und eine neue Feinsicherung (5x20mm, 0,35 Ampere, 250 Volt, träge).
Optional ist der alte Graetz-Bakelit-Netzstecker, der mir so gut gefallen hat.
Ich habe ihn bei eBay ersteigert und für die heutige Steckdosennorm umgebaut.
Das ist das I-Tüpfelchen meines Radios :D

- Innenleben -
Die Elektronik habe ich von innen erstmal vorsichtig mit einem feinen Pinsel
und einem Staubsauger entstaubt (Achtung: feine Spulendrähte!),
dann mit in WD40 getränkten Lappen die Flächen kräftig abgewischt
und die Kleinarbeiten in den Ecken und Winkeln sowie die Reinigung
aller Bauteile und Kabel und der Mechanik mit Wattestäbchen und WD40 erledigt - Fleissarbeit.

- Lötstellen -
Alle Lötstellen habe ich mit Wattestäbchen und Alkohol gereinigt,
das Flussmittel lässt sich damit abpinseln und die Lötstelle glänzt wieder für eine bestimmte Zeit.
Hierdurch sieht man dann, ob die Lötstelle eben gleichmässig glänzt und das Lötzinn
auch dort sitzt wo es hingehört oder ob die Lötstelle matt und porös
oder sogar wackelig/brüchig ist und neu verlötet werden sollte.
Bei meinem Radio habe ich eine einzige Lötstelle entdeckt,
die ein bisschen zu wenig Lötzinn hatte, dies habe ich - wenn auch nur zur Beruhigung - korrigiert.
Da haben die Leute von Graetz wirklich ordentlich gearbeitet - klasse :D

- Röhrensockel, Anschlussbuchsen -
Die Röhrensockel-Kontaktierungen habe ich von innen mit Dentalbürsten und Alkohol gereinigt,
die entsprechenden Lötösen innen im Chassis und alle Anschlussbuchsen der Rückseite
von innen mit Wattestäbchen und Alkohol.

- Röhren -
Die Röhren meines Radios habe ich mit einem leicht feuchten Lappen abgewischt.
Hier muss man auf die Beschriftung acht geben, die durch die ständigen hohen
Temperaturdifferenzen sehr bröselig geworden sein kann - am besten gar nicht drüber wischen,
sondern einmal mit dem Finger vorsichtig den groben Staub entfernen - fertig.
Auf einer Röhre (EF89) war die Beschriftung so unansehnlich zerbröselt
dass man sie nur noch gerade so erkennen konnte.
Da habe ich die Beschriftung (nur zur Identifikation) mit einem CD-Marker erneuert.
Die korrodierten, grau gewordenen Anschlusspins habe ich rundum
mit einem scharfen Cuttermesser mit wenig Kraftaufwand saubergeschabt.

Röhren:
Bild

- Birnensockel/Birne -
Beim Birnensockel für die Skalenlampe habe ich die Kabel abgelötet,
das Lötzinn der Lötlaschen enfernt (Entlötpumpe), diese gerade gebogen,
dann die Kontaktbleche herausgenommen, gereinigt und poliert, wieder eingesetzt,
die Lötlaschen wieder leicht umgebogen, die Kabel neu abisoliert,
verdrillt und wieder angelötet, ein neues 7 Volt-Birnchen eingesetzt
und anschliessend den Sockel wieder per Daumenschraube montiert.

Vorerst hatte ich mich durch das defekte, im Radio installierte 6 Volt-Birnchen fehlleiten lassen
und dieses durch ein neues ersetzt, um nach ca. 30-40 Schaltzyklen ins Dunkel gucken zu dürfen.
Dank der Info von "Hotte", der mich kurz vor dem Ableben dieses Birnchens
darauf hingewiesen hat, weiss ich jetzt dass es ein 7 Volt-Birnchen sein muss,
es steht sogar in der Ersatzteilliste des Radios mit drin, naja kommt vor :mrgreen:
Er hat mir freundlicherweise zwei neue 7 Volt-Birnchen gratis als kleine Anerkennung
für meinen Restaurationsbericht zugeschickt, eine sehr nette Geste!
Vielen Dank nochmal für die "doppelte Erleuchtung" :hello:

Das Montageblech für den Birnensockel habe ich mit einer Flachzange begradigt,
jetzt wird die Skala mittig und somit viel gleichmässiger beleuchtet als vorher.
(Auf den Bildern noch original in schräg zu sehen)

- Kondensatoren -
Ich habe mich dafür entschieden alle Roederstein-Teerkondensatoren
und die beiden Elkos zu tauschen. 19 Stück wollten also ersetzt werden.
Mich stört es nicht, wenn in meinem Radio neue und somit historisch
nicht authentische Kondensatoren arbeiten, im Gegenteil,
für mich ist es eine Aufwertung, die man auch ruhig sehen darf.
Axial sollten sie dann aber doch schon sein.
Roederstein stellt auch heute noch Kondensatoren her,
diese habe ich mir in den entsprechenden Kapazitäten und Spannungsfestigkeiten besorgt.
Für die anderen Werte, die es in der entsprechenden Spannungsfestigkeit nicht von Roederstein gab
habe ich Mallory-Kondensatoren besorgt, ebenfalls sehr gute axiale Audio-Kondensatoren.
Dann gibt es noch ein paar Kondensatoren, deren Kapazitäten heute nicht mehr hergestellt werden,
dies sind bei meinem Radio zum Beispiel die Werte 2500pF und 5000pF.
Bei "Antikradio-Restored" findet man auch diese alten,
speziell für Radiorestaurationen hergestellten Werte - prima!
Im Picofarad-Bereich habe ich Glimmerkondensatoren verwendet,
die sehen aus wie Gummibärchen und werden besonders in passiven
(Hi-Fi-) Klangregelungen ziemlich gerne verwendet.
Bei den axialen Elkos habe ich einen von Sprague aus der "Atom"-Serie
und einen Standard-Elko, den es leider nicht von Sprague gab, verwendet.
Anstatt des 5uF-Wertes habe ich einen 4,7uF-Elko genommen,
da ich keinen in 5uF auftreiben konnte.
Er wird seine Filterfunktion an dieser Position trotzdem gut erfüllen.

Während der Lötarbeiten:
Bild

Hier die ausgelöteten Roederstein-Kondensatoren, 17 Teerkondensatoren, 2 Elkos:
Bild

...und hier ein Teil der neuen Kondensatoren
(diese hier sind alle von Antikradio-Restored):
Bild

Hier eine Übersicht der Kondensatoren, inklusive genauer Angabe
der Bauteilwerte/Spannungsfestigkeiten und Shops, wo man die Bauteile bekommt,
die man für die "Kondensatorkur" (wie die Radiobastler gerne sagen)
eines Graetz Comedia 4R/216 benötigt:

- Axiale Kondensatoren -
1 x 2200pF/1000V (http://www.shop.antikradio-restored.de)
1 x 2500pF/ 630V weiß (http://www.shop.antikradio-restored.de)
3 x 5000pF/ 630V weiß (http://www.shop.antikradio-restored.de)
2 x 0,05 uF/ 630V weiß (http://www.shop.antikradio-restored.de)

4 x Mallory 10nF 630V (http://www.musikding.de)
3 x Roederstein "MKT1813" 10nF 400V (http://www.musikding.de)
1 x Roederstein "MKT1813" 0,1uF 250V (http://www.musikding.de)

- Glimmerkondensatoren -
2 x Silver Mica - 500pF, 500V (http://www.banzaimusic.com)

- Elektrolytkondensatoren -
1 x 4,7uF 350V Axial (http://www.banzaimusic.com)
1 x Sprague Atom 50uF, 50V (http://www.banzaimusic.com)

Und hier ist meine Fotomontage zur "Kondensatorkur"
des Graetz Comedia 4R/216 mit Detailbildern:

Kondensatorkur Graetz Comedia 4R/216:
Bild

Die Elektronik ist jetzt komplett gereinigt und alle Kondensatoren
(bis auf die Keramikkondensatoren und Styroflexkondensatoren,
die keine Probleme in meinem Radio machen und als robuste Bauteile bekannt sind)
sind jetzt ausgetauscht.

Hier ein "vorher-nachher-Foto" der Elektronik:

Elektronik, vorher-nachher:
Bild

- Magischer Fächer -
Im Graetz Comedia 4R/216 arbeitet ein magischer Fächer vom Typ EM80 von Telefunken.
Dieser hat im Laufe der Jahre seine phosphoreszierende Leuchtschicht abgebaut
und leuchtet nur noch schwach, das heisst man kann noch mit ihm arbeiten,
das richtige Röhrenradio-Feeling bleibt aber auf der Strecke.
Ich habe mir bei "Antikradio-Restored" eine russische 6E1P-Röhre,
den Ersatztyp für die EM80, besorgt. Umstecken, fertig.
Das alte Stück schwarzer Karton hinter dem Fächer
habe ich durch ein neu zugeschnittenes Stück ersetzt.

EM80 + 6E1P:
Bild

- Lautsprecher -
Beim Lautsprecher habe ich die Anschlusskabel abgelötet,
die Lötösen vom Lötzinn befreit (Entlötpumpe), dann gereinigt und poliert,
den "Metallkorb" des Lautsprechers ebenfalls gereinigt, dann angeschliffen,
grundiert und neu in Metallic-Gold lackiert, das komplette Lautsprecherchassis
mit Stahlwolle aufpoliert und zum Schluss die Kabel wieder angelötet.
Ein Foto der angeschlossenen Kabel oder eine Markierung
hilft beim korrekten Wiederanlöten, denn beide Kabel sind braun
und auf der Isolierung nicht markiert.

Lautsprecher, vorher-nachher:
Bild

- Hochtöner -
Einer meiner Hochtöner hatte ein gebrochenes Kabel.
Die Litze, mit denen die Hochtöner angeschlossen sind haben eine sehr steife Isolierung.
Ein paar mal etwas unvorsichtig beim Ausbauen bewegt und schon ist die Isolierung geknickt
oder eben gleich die ganze Litze an der angelöteten Lötstelle gebrochen.
Da ich nicht wusste ob nur die Isolierung oder eben auch die Litze innen gebrochen ist
habe ich beide Litzen des Hochtöners einfach vor der beschädigten Stelle abgeknipst
und den Hochtöner auseinandergenommen, um nachzuschauen.
Hierzu mussten drei Nieten aufgebohrt werden.
Einmal geöffnet bot es sich auch gleich an den Hochtöner zu restaurieren.
Also die alten Litzen abgelötet, die Folie vom Kupferring entfernt,
die Klebereste mit einem Cuttermesser vom Kupferring entfernt, diesen mit Stahlwolle poliert,
neue Alufolie mit flüssigem Sekundenkleber aufgeklebt, neue Litze (0,14mm²) angelötet,
den bröseligen Schaumstoff durch einen zugeschnittenen Moosgummiring ersetzt
und zuletzt den Hochtöner wieder montiert.
Die Vernietung habe ich mit ordentlichem Epoxidharz wieder verklebt.
Hochtöner läuft, so soll es sein.
Ich meine zu hören, dass der restaurierte Hochtöner ein klein wenig lauter ist als der andere,
das könnte an der neuen und somit straffer sitzenden Folie liegen, kann aber auch Einbildung sein.
Den anderen lasse ich wie er ist, sieht alles gut aus und Signal kommt auch.
Die simplen Elektrostat-Hochtöner dieser Radios sind ja auch nicht gerade vor Kraft strotzend.

Hochtöner-Reparatur:
Bild

- Netzkabel -
Das Netzkabel habe ich auf Defekte der Kabelisolierung überprüft und geschaut ob die Isolierung
noch flexibel genug oder vertrocknet und spröde ist - alles in Ordnung, kann man so verwenden.
Ich habe es ein paar Zentimeter hinter dem Netzstecker abgeknipst,
dies ist die am meisten beanspruchte Stelle des Kabels, die dann wieder frisch ist.
Kabel abisoliert, verdrillt und dann wieder ordentlich im Netzstecker neu arretiert und verschraubt.
Das Kabel habe ich natürlich gereinigt, es wurde vermutlich beim streichen einer Wand
lediglich kurz angehoben und klebte dann an der trocknenden weissen Wand.

- Netzstecker -
Wer ein altes Röhrenradio im Originalzustand besitzt oder sich nachträglich
einen originalen Bakelit-Netzstecker "von damals" besorgt hat
wird festgestellt haben, dass diese Stecker keinen Schutzleiter haben
und heute auch gar nicht mehr in die Steckdose passen...
Damals wurden die meist runden Stecker einfach auf die Steckdose aufgesteckt,
heutzutage sind die Stecker formschlüssig gegen Verdrehen gefertigt,
werden in die Steckdose gesteckt und haben über zwei Metallspangen,
die den Netzstecker gleichzeitig auch festklemmen, Kontakt zum Schutzleiter.

Da ich mir einen originalen, alten Graetz-Bakelit-Netzstecker für mein Radio besorgt habe
musste ich diesen umbauen, damit er in die heutigen Steckdosen passt.
Als erstes mussten auf der Seite, wo das Kabel geklemmt wird
zwei Löcher in den Deckel gebohrt und nachgefeilt werden,
damit das Netzkabel anstatt seitlich oben aus dem Stecker geführt werden kann.
Dann musste das Steckergehäuse seitlich formschlüssig geschliffen werden,
Aussparungen für die Massespangen mussten gefeilt werden und zuletzt
ein Distanzstück von unten installiert werden, damit dieser kurze Stecker
nicht komplett mit dem Gehäuse in der Steckdose verschwindet.
Dort bekommt man ihn dann nämlich per Hand nicht mehr heraus.
Für den Umbau habe ich den Sockel des modernen Netzsteckers,
der bei meinem Radio montiert war geopfert und eine längere Gewindeschraube
besorgt um dieses Distanzstück dann wieder zusammen mit dem Gehäuse
des Graetz-Bakelit-Netzsteckers im Deckel zu verschrauben.

Hier meine Fotomontage des Netzstecker-Umbaus:

Graetz Netzstecker-Umbau:
Bild

- Sicherung -
Die Sicherung lässt sich mit einem Drehen des Spannungswahlschalters
in die Position "Sicherungwechsel" entnehmen oder besser gesagt "entschiessen",
denn wer hier nicht vorher die Hand direkt über den Drehschalter hält,
dem schiesst das Teil durch den Federmechanismus quer durch die Bude
- vielleicht ein gewollter Schutzmechanismus, damit die alte Sicherung
abhanden kommt und man auch definitiv eine neue einsetzt ;-)
Eher weniger - ein ordentlicher Druck sorgt hier einfach für guten Kontakt
der Sicherung mit den Kontaktflächen.
Man benötigt für dieses Radio eine 5x20mm-Feinsicherung - 0,35 Ampere, 250 Volt, träge.
Neue Sicherung eingesetzt und ein paar Ersatzsicherungen in das Pergamentpapiertütchen
im Gehäuse - jetzt ist die Elektronik auch wirklich komplett restauriert.

- Skala -
Die alten Gewebebandverklebungen der Radio-Skala und deren Klebereste
habe ich mit Alkohol von der Skala-Vorderseite und vom Chassis entfernt
und die oberen beiden Gewebebandumklebungen zum Schutz der Glas-Skala
vor direktem Metallkontakt mit den Führungsblechen erneuert.
Die Radioskala ist in einem super Zustand, die Rückseite habe ich nur mit einem grossen,
weichen Pinsel vom Staub befreit, da die Beschriftungen dieser alten Skalen
bekannterweise sehr empfindlich sind und zum Abbröseln neigen.
Die Skala-Vorderseite habe ich vom groben Schmutz befreit,
mit Glasreiniger-Schaum streifenfrei zum glänzen gebracht
und die Skala dann wieder mit neuem, schwarzem Gewebeband
in der Führung am Chassis montiert.

Skala, Kantenschutz:
Bild

Das Chassis ist jetzt komplett fertig und betriebsbereit:

Chassis, betriebsbereit:
Bild

Zeit für einen Testlauf des Radiochassis ausserhalb des Gehäuses:
Röhren glühen langsam vor, magisches Auge fährt ebenfalls gleichmässig hoch,
da kommt auch schon das Signal, Sender eingestellt - magisches Auge reagiert auch wie es soll.
Langwelle, Mittelwelle und Ultrakurzwelle funktionieren, "Sprache"-Schalter funktioniert,
Höhen- und Bass-Klangregelung funktionieren,
Ferritstabantenne auch - was für ein unbeschreibliches Gefühl :D

Testlauf:
Bild

Die Schallwand und die Rückwand habe ich mir ganz zum Schluss vorgenommen.

- Schallwand -
Den Stoff der Schallwand habe ich zwei mal mit Teppischschaum gereinigt,
dann mit in Wasser verdünntem Waschmittel schaumig eingepinselt
und zum Schluss noch einmal mit Teppischschaum gereinigt,
da dieser ja durch den Schaum den Schmutz (und somit einen Teil des Waschmittelrestes)
wieder aus dem Stoff zieht. Riecht jetzt auch wieder angenehm.
Entfernen wollte ich ihn nicht, da er stramm aufgezogen ist und zusätzlich mit Pattex verklebt ist.
Die Schallwand besteht aus Faserplatte, hier habe ich, um ein ungewolltes Aufquellen
zu vermeiden, direktes Abwaschen unter Wasser vermieden.
Die Rückseite der Schallwand habe ich mit Schleifkork und Schleifpapier abgeschliffen,
die Kreide-Notizen vom Hersteller sind jetzt weg und die Platte sieht wieder frisch aus.

- Rückwand -
Bei der Gehäuserückwandpappe hatten sich die umlaufenden Kanten an manchen Stellen
vermutlich durch unsachgemässe Behandlung in Form von aufdotzen oder ähnlichem
gelöst und man konnte die einzelnen Pappschichten fächerartig aufklappen.
Hier habe ich mit Holzleim und Wäscheklammern alles wieder sauber und gerade verklebt.

Rückwandreparatur:
Bild

Die Rückwand selber habe ich mit einem leicht feuchten Lappen beidseitig abgewischt,
die Montagewinkel inklusive Schrauben und Unterlegscheiben sowie die Nieten
zur Befestigung der Infopappe (Röhrenbestückung) mit Nevr-Dull poliert.
Hierzu habe ich ein Stück Papier mit Tesafilm beklebt und mit einem Locher gelocht.
Das war meine Schablone für das gezielte Polieren der Nieten,
da ansonsten das Nevr-Dull blasse, neblige Spuren auf der Pappe hinterlassen hätte.

Endmontage
---------------
Nachdem die Schellack-Politur mittlerweile zu voller Zufriedenheit fertig geworden war
und auch noch ein paar Wochen Trockenzeit vergingen, in denen ich den Rest des Radios
wie oben im Text beschrieben restauriert hatte, ging es an die Montage der Zierleisten,
des Bedienpanels, der Schallwand und des Raumklang-Gitters inklusive Neuverlötung der Antennendrähte.

Die rund umlaufende Zierleiste habe ich mit Holzleim verklebt,
da sich die Leiste beim Demontieren inklusive einer dünnen Holzschicht gelöst hat - praktisch.
Zur Fixierung habe ich Kunststoff-Strickband verwendet,
vor dem festziehen habe ich das Gehäuse natürlich besonders an den
empfindlichen Kanten mit Pappe und Verpackungs- "Knallfolie" geschützt.

Zierleiste, Einleimung:
Bild

Jetzt kann auch das Bedienpanel wieder festgeschraubt werden,
das Raumklang-Gitter wieder in der Nutführung montiert
und die Antennenkabel links und rechts wieder sauber angelötet werden.
Anschliessend wird die mittig verlaufende Zierleiste und dann
die gereinigte Schallwand wieder verschraubt und somit ist auch das Gehäuse fertig.

Gehäuse innen, fertig:
Bild

Hochzeit
-----------
Vor der Montage des Chassis im Gehäuse sollte der Lautsprecher montiert werden.
Ich habe den Fehler gemacht und erst das Chassis montiert und dann den Lautsprecher
hineinbalancieren wollen, sah so aus als wäre genügend Platz vorhanden,
das war aber leider nicht so, also das Chassis doch nochmal demontieren.
Naja, kann nicht immer alles auf Anhieb klappen ;-)
Die Muttern für die Lautsprechermontage habe ich
mit Schraubensicherungslack von Loc-Tite gesichert.

Hochzeit:
Bild

Jetzt aber das Chassis:
Das Chassis wird auf den vier Gummipuffern abgesetzt, an die richtige Position geschoben,
das Gehäuse auf die Vorderseite gekippt (Chassis festhalten!) und von unten
mit den Schrauben und Gummiunterlegscheiben wieder fixiert.
Dann werden die Hochtöner und der magische Fächer wieder montiert
und als letzter Schritt die Kabelführung mit Kabelbindern,
Gewebeband und Kabelschelle sauber und ordentlich hergerichtet.

Graetz Comedia 4R/216, Innenleben:
Bild

Graetz Comedia 4R/216, Innenleben, vorher-nachher:
Bild

Antennenkabel durch die Rückwand führen, die Rückwand in die Nuten einführen,
Montagewinkel nach aussen schieben, sanft festschrauben.
Spannungswahldrehschalter auf 220-240 VAC einstellen.

Jetzt ist es soweit...
...ich glaube je länger und aufwendiger man sein Radio restauriert hat,
desto schöner ist dieser lang ersehnte Moment:

Netzstecker in die Dose, Flasche Bier öffnen, UKW-Taste drücken,
Röhren vorglühen lassen, Biertemperatur sollte schon stimmen
-> Radiosignal da, Sender und Klang einstellen -> Radio und Bier geniessen :D

Graetz Comedia 4R/216, aktiv:
Bild

Graetz Comedia 4R/216, Skala am Abend:
Bild

Magischer Fächer:
Bild

Zum Abschluss noch ein paar Detailfotos
und "vorher-nachher-Bilder" des nun fertigen Röhrenradios:

Chassis-Front, vorher-nachher:
Bild

Chassis, schräg vorne, vorher-nachher:
Bild

Chassis von oben, vorher-nachher:
Bild

Chassis, rechts:
Bild

Chassis, links:
Bild

Gehäuse, oben, vorher-nachher:
Bild

Maserung:
Bild

Gehäuse, links, vorher-nachher:
Bild

Radioskala, vorher-nachher:
Bild

Graetz-Logo, Abstimmung:
Bild

Graetz Comedia 4R/216, vorne, vorher-nachher:
Bild

EABC80 + EL41, aktiv:
Bild

Graetz Comedia 4R/216:
Bild

Fazit
------
Die Restauration hat sich für mich mehr als gelohnt,
mein Radio empfängt alle modernen UKW-Sender in voller Signalgüte
und ich habe alle Arbeiten zu meiner Zufriedenheit ausgeführt.
Lang lebe das neue (alte) Graetz Comedia 4R/216!

Nach Abschluss der Restauration habe ich mir das Buch
"Radios der 50er Jahre" von Eike Grund gegönnt, klingt komisch - is aber so...

Ich hoffe Euch haben mein Restaurationsbericht und meine Fotos gefallen,
irgendwann werde ich sicherlich mal wieder einen Oldie flott machen :wink:


Mit freundlichen Röhren-Grüssen aus Hessen
Magnus für das Dampfradio-Forum, Juni 2014

_________________
:mauge: Restauriert:
Graetz Comedia 4R/216
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...sitzt der Drehko bombenfest, erübrigt sich der Radiotest...
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Zuletzt geändert von Magnus am So Jun 29, 2014 12:22, insgesamt 22-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 2:05 
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Hallo Magnus,
schön, noch ein Hesse. :hello:
Schöner Bericht :super:
Erinnert mich an mein Musica, was ich noch machen muss.

Gruß Holger

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THERE ARE NO STRANGERS HERE-
ONLY FRIENDS WHO HAVEN´T MET


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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 6:00 
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Meinen Respekt!
Für die Arbeit und dem tollen Bericht. Dieser gehört mit Sicherheit zu den besten hier im Forum zu dem Thema.
Bei vielen Dingen Deines Tuns sehe ich mich irgendwie wieder.
Super Radio. Das zeigt wunderbar deutlich auf, daß auch sonst eher unbeachtete Mittelklasseradios eine wunderbare Optik haben können.
Danke!

paulchen


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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 10:56 
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Hallo zusammen,

Hallo Magnus,
schön, noch ein Hesse.


Ja, noch ein Hesse :hello:

Schöner Bericht :super:

Danke :D

Erinnert mich an mein Musica, was ich noch machen muss.

Viel Spass dabei, ist ja sehr ähnlich :wink:

Meinen Respekt!
Für die Arbeit und dem tollen Bericht.


Danke :D

Dieser gehört mit Sicherheit zu den besten hier im Forum zu dem Thema. :oops:

Bei vielen Dingen Deines Tuns sehe ich mich irgendwie wieder.

Sind wir nicht alle ein bisschen bluna? :wink:

Super Radio. Das zeigt wunderbar deutlich auf,
daß auch sonst eher unbeachtete Mittelklasseradios eine wunderbare Optik haben können.


Finde ich auch :D

:danke:


MfG
Magnus

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Zuletzt geändert von Magnus am Di Jun 17, 2014 19:07, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 16:35 
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Magnus hat geschrieben:
------
Die Restauration hat sich für mich mehr als gelohnt,
mein Radio empfängt alle modernen UKW-Sender in voller Signalgüte
und ich habe alle Arbeiten zu meiner Zufriedenheit ausgeführt.
Lang lebe das neue (alte) Graetz Comedia 4R/216!

Ich hoffe Euch haben mein Restaurationsbericht und meine Fotos gefallen,


WOW! Was für ein Bericht! :super:

Aber einen klitzekleinen Kritikpunkt hätte ich da doch. Deine Fahrrad-Skalenbirne hat A: nicht die längliche Form und wird B: nicht lange halten. Bei 220V liegen an dem Birnchen schon 6,3V an (sollte zumindest so sein), bei den heute üblichen 230 - 235 V liegen da da 6,6 bis 6,8V an. Das macht die nicht lange mit. Passende Skalenbirnchen mit 7V gibt es (unter anderem) auch bei unserem Volker.
Ansonsten wie gesagt einfach nur Super, ich glaube kaum das viele andere mit so einem Enthusiasmus an die Sache gehen! :super:

Gruß aus Diemelstadt... Hotte

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Persönliche Kontaktaufnahme nur per E-Mail, nicht per PN!
Die Adresse findet man hier: http://www.hottes-radios.de/Impressum/impressum.htm


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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 16:53 
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Hallo,
Danke für Dein Lob :D

Das mit der Skalenlampe ist interessant, wusste ich nicht - Danke!

Werde das nächste mal eine mitbestellen :wink:


MfG
Magnus

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Zuletzt geändert von Magnus am Di Jun 17, 2014 19:07, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 17:28 
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Man merkt dem Bericht an, dass du mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail an die Sache rangehst. Das gefällt mir sehr.
Ich glaube, das ist der längste und ausführlichste Restaurationsbericht den ich hier bisher gelesen habe...

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 17:43 
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Achim, das habe ich beim lesen auch so gedacht. Ich hatte gestern Nacht auf dem Smartphone angefangen zu lesen. Bin dann aber fast eingeschlafen (war ne lange Nacht beim Fussball) und habe heute nochmals damit angefangen.
Was mir von der Machart des Beitrages sehr gut gefällt ist die Themenorienttiere Abarbeitung der Probleme.
Und die tollen Fotos mit der Einarbeitung der jeweiligen Schwerpunkte.

Und da bin ich da angelangt, warum ich mich hier nochmal melde.
An die Mod´s.
Diesen schönen Beitrag bitte ganz oben in "Reparatur und Technik" festnageln. Als positives Beispiel wie man es machen kann.

paulchen

...der jetzt wieder Lust auf das Restaurieren bekommen hat


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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 17:55 
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Registriert: Mi Apr 25, 2012 16:30
Beiträge: 4248
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Natürlich lobe ich auch ihm, für sehr gute Beiträge

Nur bloss müsste ich überlegen, wegen Bilderhoster , wo Magnus nutzt, ist nicht auf dauerhafte Speicherung (auch wenn paar verspricht, dauerhafte Speicherung) getrimmt.


Grundsätzlich ist Bilder unter 170kB sogar auf hier eigene Server hochladbar. Meine (und mehre User´s) Wünsche, interne Upload nutzen, damit gute Beiträge NICHT irgendwann unbrauchbar wird (wegen fehlende Bild)

Macht so weiter :super:

Grüss
Matt

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"Die Grenzen meine Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt."
unbekannt

"Nur die Lüge braucht Stütze. Die Wahrheit steht von alleine aufrecht"
Thomas Jefferson

"Wer im Netz seinen Humor verliert, der hat schon verloren."


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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 18:45 
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Registriert: Do Dez 06, 2007 18:56
Beiträge: 1048
Wohnort: bei Bern, Schweiz
Hallo Magnus

Auch von mir ein :super: und :danke:

Manche hier werden nicht so viel Zeit für die Instandstellung eines solchen Gerätes * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* wie Du in Deinen Bericht!

Gruss, Walter


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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 19:09 
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Wohnort: Hessen
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo zusammen,
Zitat:
Man merkt dem Bericht an, dass du mit großer Sorgfalt und Liebe zum Detail an die Sache rangehst. Das gefällt mir sehr.
Danke :D
Ja, ich habe mich auf alles eingelassen und keine Mehr-Arbeit gescheut...

Zitat:
Diesen schönen Beitrag bitte ganz oben in "Reparatur und Technik" festnageln. Als positives Beispiel wie man es machen kann.
:oops:

Zitat:
paulchen

...der jetzt wieder Lust auf das Restaurieren bekommen hat
:super:

Zitat:
Natürlich lobe ich auch ihm, für sehr gute Beiträge
Danke :D

Zitat:
Nur bloss müsste ich überlegen, wegen Bilderhoster , wo Magnus nutzt, ist nicht auf dauerhafte Speicherung (auch wenn paar verspricht, dauerhafte Speicherung) getrimmt.
Keine Angst, ich kümmere mich darum dass die Bilder da bleiben :wink:


Zitat:
Auch von mir ein :super: und :danke:
Danke ebenfalls :D

Zitat:
Manche hier werden nicht so viel Zeit für die Instandstellung eines solchen Gerätes * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* wie Du in Deinen Bericht!
Und das ist auch völlig ok, kommt eben einfach drauf an, woran man Freude hat,
entweder nur am Radio selber oder eben auch am Restaurieren...

So, hier muss ich aber jetzt auch mal erwähnen,
dass ich hier im Forum auch richtig professionelle Restaurationen/Reparaturen gesehen habe,
die mich dazu motiviert haben mich auch daran zu versuchen und dieses neue Hobby überhaupt zu starten!

Dafür ein :danke:



MfG
Magnus

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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 19:52 
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Registriert: Sa Mär 16, 2013 22:03
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Wohnort: Weserbergland
Hallo Magnus
Danke für den schönen Bericht. Du hast den Level jetzt sehr hoch angesetzt, für zukünftige Restaurationsberichte anderer Dampfforianer.

Ja, wie Du schon geschrieben hast, man verlobt sich mit dem Radio....

:super:

Radiogrüße :hello:
Hans Detlef


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Wohnort: Barsinghausen
Ah, ein Mucker - Kollege ( bin Trompeter / Posaunist ).

Hallo, Magnus!

Sehr gut gemacht, fantastischer Bericht, habe ich mit großem Vergnügen gelesen.

Besonders das Chassis sieht ja mords aus. So clean ist das nicht in Altena vom Hof gerollt, da möchte ich wetten....

Insgeheim bin ich auch ein Fan der wohlklingenden Graetze, ein 162W und ein Musica warten sich die Schallwand gelb, keine Zeit übrig.

Viel Spass mit dem tollen Teil. Das mit dem Moment, wo man das -vorerst- letzte Mal mit dem Lappen drüber geht und sagt: "Fertig!" kann ich gut nachvollziehen.

VG John

_________________
ECH81 im Eimer? Mischen impossibel.


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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo zusammen,

Zitat:
Hallo Magnus
Danke für den schönen Bericht.

Danke für Dein Lob :D

Zitat:
Du hast den Level jetzt sehr hoch angesetzt, für zukünftige Restaurationsberichte anderer Dampfforianer.
Mein Bericht darf ruhig eine Anregung für Foto-Ideen oder gegliederte Textpassagen sein,
sollte aber nicht als Maßstab verstanden werden,
denn ich habe zeitlich gesehen sehr lange daran gehockt, da ich die Zeit hatte...
Ich habe den Bericht auch nicht an einem Stück geschrieben,
immer mal hier und da einen Absatz und zum Schluss war ich auch ein wenig überrascht,
als mir mein Open-Office die ca. 20 Seiten angezeigt hat...

Zitat:
Hallo, Magnus!

Sehr gut gemacht, fantastischer Bericht, habe ich mit großem Vergnügen gelesen.

Besonders das Chassis sieht ja mords aus. So clean ist das nicht in Altena vom Hof gerollt, da möchte ich wetten....


Hallo John, cool Trompete - stelle ich mir ziemlich kompliziert vor :?

Danke für Dein Lob :D
Freut mich, wenn das Lesen Freude bereitet, dann habe ich mehr erreicht als ich dachte :wink:

Zitat:
Viel Spass mit dem tollen Teil. Das mit dem Moment, wo man das -vorerst- letzte Mal mit dem Lappen drüber geht und sagt: "Fertig!" kann ich gut nachvollziehen.
Unbezahlbarer Moment, genau :D

...und man restauriert ja auch nicht jede Woche ein Radio :wink:


MfG
Magnus

_________________
:mauge: Restauriert:
Graetz Comedia 4R/216
Philips Philetta De Luxe B3D11A

...sitzt der Drehko bombenfest, erübrigt sich der Radiotest...
...das Skalenseil ist auch gerissen?! Na Prost, Mahlzeit - klingt beschissen...


Zuletzt geändert von Magnus am Mi Jun 18, 2014 9:56, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di Jun 17, 2014 22:19 
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dieser Bericht hat wirklich das Zeug dazu ein Referenzbericht zu werden. Vor allem sind die vielen Kleinarbeiten dokumentiert die die meisten so nebenbei erledigen ohne sich noch was dabei zu denken. Was mir aber am besten gefällt ist die Euphorie die in jedem Satz zwischen den Zeilen zu lesen ist. Diese Freude ist ansteckend, und das macht den Bericht nicht nur vom technischen her lesenswert sondern er ist auch richtig aufbauend. Toll finde ich auch das ein eher alltägliches Radio gewählt wurde, das macht das ganze nachvollziehbarer. Wobei das Graetz wirklich ein gutes und stabiles Radio ist. Dieses Modell steht bei mir übrigens auch schon in den Startlöchern und kommt demnächst auf den Tisch.

_________________
Gruß,
Jupp
------------------------------
Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)


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