Servus, Hinzu käme ein anderes Argument, was den Klang und den Klirrfaktor angeht. Was kann das Netzteil wirklich leisten. Beim Übergang vom B in den AB Betrieb muss das Netzteil den Strom bei Impulsbelastungen wirklich bereit stellen, will heissen ein harter Bass braucht auch richtig Saft. Wie knickt da die Spannung ein in dem Moment? Das müssen nämlich die Elkos bereit stellen und der Trafo muss mächtig nachliefern. Das kannst du natürlich mit einem Multimeter nicht messen. Durch die Spannungsverdopplung ist das Netzteil eh schon sehr weich, selbst bei hohen Elkowerten! Der Verstärker ist meiner Meinung nach in jeder Hinsicht ein Kompromiss, Harry's Vorschlag, das Netzteil umzubauen auf Vollweggleichrichtung und niedriger Ua von 300V ist da genau der richtige Weg, die Anpassung der Endstufe auf reinen AB1 Betrieb ( andere -ug1 Einstellung durch getrennte und angepasste Kathodenwiderstände und laut der Betriebskurven) würde dir meine Meinung nach saubere 15-17W bringen bei wesentlich besseren Klangeigenschaften auch bei geringen Lautstärken. Der Verstärker hat jedenfalls ein grosses Verbesserungspotential bei relativ geringen Eingriffen.
Zusatz: Ich habe mir gerade mal den Schaltplan geladen. Wenn du Lust hast, messe doch mal die AC Spannung des Trafos für die Anodenspannung. Alle anderen Spannungswerte im Verstärker sind kleiner 300V, für die Ua müsstest du an den Anoden 300V hinbekommen und an den G2 der Endröhren auch zwischen 250-300 V bekommen können. Die feste - Ug1 versorgung von 17,5V würde ich abklemmen, an jeder Kathode der Endröhren eine Kathodenwiderstand legen, die Ia Ströme könnte man mit einen Trimmpoti von 20-30 Ohm 2 W pro Kanal symmetrieren, der Schleifer käme an Masse,die Enden der Rk Widerstände an das Poti. Zusätzlich ein grosser Kathodenelko für 35V an jede Röhre, 100-220uf müssten dicke reichen, parallel dazu ein 1-10uf MP oder MKP. Die Symmetrierung ist einfach, an den beiden primären Ausgängen des Aü parallel ein Milliamperemeter und auf null abgleichen mit dem Trimmer. Zu kontrollieren wäre dann nur noch der Gegenkopplungszweig. Im Netzteil eine Sandbrücke mit ggf. "fast recovery" Dioden, die Elkos auf ca 100uf, Siebwiderstand zur Spannungsanpassung und auch dicker Siebelko, alle für 450V 105 Grad ausgelegt. Soweit im Groben, ist ein Tag Arbeit
Noch ein wichtiger Hinweis: Für den Symmetrierabgleich brauchst du ein analoges Zeigerinstrument, so ca 5-10mA, keine digitales Multimeter nehmen (!!!!), die können im mA Bereich die hohen Spannungen zumeist nicht ab.
_________________ Gruss aus Trient, Volker http://luxkalif.de.tl/
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