Über die Mini-Whip dürften ja die meisten von uns schon was gehört, gelesen oder sonst wie mitbekommen haben.
Die Empfangsleistungen dieser leicht selbst zu bauenden Kurzwellen-Aktiv-Antenne werden viel gelobt.
Heute morgen habe ich mein Vorhaben in die Tat umgesetzt, mir endlich auch einmal so eine Antenne aufzubauen. Diese Woche besorgte ich beim blauen C in Mainz alle benötigten Teile.
Es ist schon faszinierend, dass man mit Bauteilen für unter 10€ eine so gute Antenne bauen kann.
Neben ein paar Widerständen, mehreren 100nF-Kondensatoren, einer 470µH-Drossel, benötigt man noch eine Kupferplatine (eine Euro-Platine reicht für zwei Antennen) und zwei Transistoren: Einen FET und einen NPN.
Für den FET gibt es verschiedene Typen, die passen sollen, darunter auch der BF244/BF245, den es nur noch aus Restbeständen gibt. Für diesen ist aber ein neuer Ersatztyp verfügbar, leider in SMD, was aber keine unüberwindbare Hürde darstellt. Als NPN-Typ habe ich den 2N2222a genommen.
Den SMD-FET habe ich zuerst auf eine ca. 10x10mm kleine Kupferplatine gelötet, deren Fläche ich dreigeteilt habe um für Gate, Drain und Source isolierte Lötpunkte zu erhalten.
Die ganzen Teile werden auf die Kupferplatte gelötet, die vorher ähnlich wie bei der SMD-FET-Platte in mehrere Lötinseln aufgeteilt wird: Eine für die Masse, eine für +12V, eine für den Antennenausgang zum Empfänger.
Auf dieser Website
http://radioaficion.com/cms/pa0rdt-mini-whip/ findet man die Einteilung der Platine und den Schaltplan.
Die Antenne wird - wie schon erwähnt - auf eine Kupferplatine gelötet. Diese wird im Prinzip in zwei Hauptgruppen aufgeteilt: ca. 1/3 der Länge für die Schaltung, die anderen 2/3 dienen als Antenne.
So sieht das Ganze dann aus:
Dateianhang:
DSCF4012 C.jpg [ 96.34 KiB | 6464-mal betrachtet ]
Der Aufbau war in ca. 30-60min. erledigt.
Den fertigen Drahtigel habe ich mit Erfolg getestet. Die Schlatung arbeitete sofort und morgens um 9 Uhr war auf dem 80m Band schon so Einiges zu hören.
Beim Berühren der Antennenfläche begann das Band erst richtig zu leben. Also klemmte ich einfach mal eine Krokoklemme der Zuleitung meiner Prüflautsprecherbox an, die über 2m Kabel versorgt, oben auf dem Regal über der Werkbank liegt. Das reicht schon aus um richtig Leben in die Bude zu bekommen.
Die benachbarten Energiesparlampen für den Arbeitsplatz erhöhten das Grundrauschen nur sehr minimal bis garnicht. Dafür muss ich bei Langwelle die Leuchtstofflampe über der Werkbank (EVG) ausschalten.
Als Empfänger habe ich den Icom IC-R20 verwendet. Über ca. 8Mhz bin ich noch nicht hinaus gekommen. Heute morgen ließ ich bei ca. 4Mhz den DWD mit seinem RTTY-Wetterbericht klingeln.
Später möchte mich mit der FT-757GX weiterspielen. Vielleicht klemme ich auch mal den Kaiser Contest DX an...
Praktisch ist, dass die Mini-Whip über die Antennenleitung fernspeisbar ist.
Als Betriebsspannung sind 12V angegeben. Aber bei niedrigerer Spannung arbeitet die Antenne auch schon sehr gut.
Alles in allem eine wirklich tolle Sache, die sich zum Spielen und KW-Hören als Nachbau auf jeden Fall empfiehlt.