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 Betreff des Beitrags: ZF verstärker,Abgleich
BeitragVerfasst: Fr Jan 12, 2018 5:50 
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Registriert: Fr Jan 05, 2018 7:43
Beiträge: 111
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo zusammen.

Habe mal eine bescheidene Frage an die Experten hier.

Ich habe in meiner Röhrenradioreparaturkarriere ,was ein Wort :shock: ,
schon etliche mal erlebt,dass ein ZF Verstärker nicht mehr vernünftig
abgeglichen werden kann.
Dass heisst die Durchlasskurve is total mies,Maxima nicht mehr eindeutig erreichbar.
Trotz testweise Tauschens der Schwingkreis Kapazitäten in den Bandfiltern.

Vorrausgesetzt wird natürlich ein ansonsten intakter Verstärker mit Messtechnisch guten
Röhren.

Nun habe ich hier schon öfter gelesen,dass die Abgleichkerne wohl auch ihre Eigenschaften
durch Alterung verändern sollen.
Mich würde mal interessieren, was sich da genau verändert.
Soweit ich weiß ,handelt es sich doch um Ferrit,was doch eigentlich chemisch stabil
ist und sich weder durch Zerfall (wie bei radioaktiven Elementen ) oder Reaktion mit
anderen Stoffen irgendwie verändert.

Und wenn doch,gibt es eine Lösung um das auszugleichen, ohne die Kerne zu ersetzen?

Soviel Fragen ,sorry dafür :roll:

Greetz,
Florian


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 Betreff des Beitrags: Re: ZF verstärker,Abgleich
BeitragVerfasst: Fr Jan 19, 2018 22:27 
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Registriert: Do Nov 17, 2011 23:30
Beiträge: 748
Wohnort: Mannheim
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Florian,

die Kerne werden bei der Herstellung bei über 1000 °C gesintert und deren Langzeit-Eigenschaften sind nach meiner Erfahrung ziemlich konstant.

Eine Vermutung:

Ferrite reagieren auf Magnetfelder. Wird ein Kern vormagnetisiert, kann er in den Bereich der magnetischen Sättigung kommen und die Permeabilität µ nimmt ab. Je höher die Permeabilität ist, desto früher werden Sättigungseffekte merkbar.

ZF-Spulen arbeiten mit relativ niedrigen Frequenzen (z. B. 460 kHz, 2 MHz, 10,7 MHz), die Spulen haben daher relativ hohe Induktivität und die Kerne entsprechend relativ hohe Permeabilität.

Die Remanenz von Ferriten ist allerdings gering: Nimmt man das fremde Magnetfeld weg, bleibt kaum Restfeldstärke am Kern übrig. Ob sich diese bleibende Restfeldstärke bereits auswirkt, weiß ich aber nicht.

Hast du Magnete in der Nähe?
Oder magnetisches Werkzeug?
Oder gar Wachs am Kern geschmolzen mit einem "Magnastat"-Lötkolben?

Bernhard


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 Betreff des Beitrags: Re: ZF verstärker,Abgleich
BeitragVerfasst: Sa Jan 20, 2018 15:23 
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Registriert: Do Jun 02, 2011 8:19
Beiträge: 208
Wohnort: Berlin
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo aus Berlin,
Wenn du keine eindeutige Resonanz auf die ZF bekommst, könntest du die Kondensatoren überprüfen. Wenn es möglich ist, gehe mit den neuen Kapazitätswerten möglichst nahe an die Resonanzkurve und löte noch einen Trimmer parallel, um damit das Maximum einzustellen. Das währe jetzt so mein Vorschlag, wie ich da ran gehen würde. Dann brauchst du nämlich nicht an den Kernen rumzuwurschteln. Die könnten nämlich vielleicht zerbrechen und dann hast du ein richtiges Problem. Gehe mal diesen Weg.
Bis dahin

Grüße aus Berlin
Ultraschall

_________________
Freude in der Freizeit mit selbsgebauten Geräten.


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 Betreff des Beitrags: Re: ZF verstärker,Abgleich
BeitragVerfasst: Sa Jan 20, 2018 18:43 
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Beiträge: 2382
Wohnort: 47877 Lavendel-Traumland (NRW)
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Hallo Florian,

ein Abgleich welcher nicht gelingen will kann, bei Filtern deren beide Spulen auf einem Spulenkörper befinden, auch an einer Fehlstellung der Kerne liegen. Denn bei falscher Kernstellung verändert sich der Kopplungsfaktor. Folgendes Bild soll verdeutlichen was damit gemeint ist:
Dateianhang:
Spulen-Kopplung-F.JPG
Spulen-Kopplung-F.JPG [ 87.52 KiB | 8020-mal betrachtet ]

a) hier stehen die Kerne im 'äußeren' Maximum - diese Einstellung ist meist von den Herstellern vorgesehen. Die Kopplung ist meist leicht unterkritisch.
b) hier stehen beide Kerne im 'inneren' Maximum - hier ist wegen des geringeren Kernabstandes die Kopplung stärker geworden. Möglicherweise überkritisch - das bedeutet zwei Höcker wodurch sich eine größere Bandbreite ergibt. Ein einwandfreier Abgleich ist hier nur bei Bedämpfung des zwiten Kreises möglich.
c) und d) hier besteht je ein inneres und ein äußeres Maximum - auch hier stehen die Kerne näher zusammen als bei a) - die Kopplung könnte kritisch sein hierbei erhöht sich die Bandbreite etwas, die Durchlasskurve zeigt den Ansatz von zwei Höckern.

Der 'rote' Fall ergibt sich wenn sich (oben) die Parallekapazität oder die Spuleninduktivität verändert haben. Auch in diesem Fall besteht eine Veränderung des Kopplungsfaktors und somit eine Veräderung der Bandbreite und der Empfindlichkeit des Gerätes.

Der Hersteller hat die Filterkomponenten so bemessen, dass der Abgleich nur geringer Veräderungen der Kernstellungen bedarf um damit auch die Kopplung nur unwesentlich zu beeinflussen. Wenn man bei einem 'Nachgleich' mehr als eine Umdrehung 'nachkurbeln' muss sollte man nachdenklich werden. Anders ist natürlich die Situation, wenn jemand vorsorglich alle Schrauben nachgezogen hat.
(In meiner Reparaturpraxis kam es auch schon vor, dass ein Kunde bei seinem Fernsehgerät alle 'lockeren Schrauben' herausgedreht hatte und in einem Tütchen mitbrachte, wegen der Befürchtung sie könnten beim Transport herausfallen und verloren gehen).

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


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 Betreff des Beitrags: Re: ZF verstärker,Abgleich
BeitragVerfasst: So Jan 21, 2018 8:27 
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Registriert: Fr Jan 05, 2018 7:43
Beiträge: 111
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Guten Morgen.

Danke für die eindrucksvollen Erklärungen.
Ich konnte mir eigentlich auch nicht erklären,was sich an den Eigenschaften
der Kerne verändern sollte.
Ich kam darauf,weil ich das hier schon öfter gelesen habe.
Oft sind es ja Kondensatoren, die ihre Spezifikationen teils erheblich durch Alterung verändern.

Danke auch für die Erklärung mit der Kopplungsart.Das war mir bisher nicht so eingängig.
Wenn die Filter allerdings noch versiegelt waren gehe ich davon aus,dass die Grundeinstellung
vom Herstellers so gestimmt haben.

Werde das aber in Zukunft mal stärker im Hinterkopf behalten.

Einen schönen Sonntag euch allen.

Greetz,
Florian


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 Betreff des Beitrags: Re: ZF verstärker,Abgleich
BeitragVerfasst: Sa Feb 17, 2018 16:24 
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Registriert: Sa Jan 21, 2017 21:25
Beiträge: 576
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Röhrenflo hat geschrieben:
Hallo zusammen.
Ich habe in meiner Röhrenradioreparaturkarriere ,was ein Wort :shock: ,
schon etliche mal erlebt,dass ein ZF Verstärker nicht mehr vernünftig
abgeglichen werden kann.

Hallo Florian,

ich moechte auch noch etwas zu diesem Thema anmerken.

Den ersten Stolperstein mit der Kopplung bzw. der erforderlichen Bedaempfung der zweiten Spule bei ueberkritischer Kopplung hat Peter ja schon ausfuehrlich beschrieben.

Der zweite Stolperstein liegt in der automatischen Verstaerkungsregelung der ZF-Stufen.
Ist das fuer den Abgleich verwendete (eingespeiste) Signal zu stark, arbeitet der ZF-Verstaerker in der Begrenzung und ein Abgleich ist auch nicht mehr moeglich. Bei manchen Herstellern steht sogar in der Anleitung, einfach ohne Signal auf Rauschmaximum abzugleichen.

Da Du nicht naeher beschrieben hast, wie Du den Abgleich gemacht hast, kann dieser Punkt auch der Grund fuer die Abgleichprobleme gewesen sein.

_________________
Viele Grüße,
Günter


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