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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Siemens Allwellenempfänger 66A (E302) - Großes Radio

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BeitragVerfasst: Do Mär 15, 2018 13:41 
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Von Mirag übernahm ich vor einiger Zeit den erwähnten Allwellenempfänger.

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B SIEMENS - 66A Allwellenempfänger 2018 03 06 180232 1200.jpg
B SIEMENS - 66A Allwellenempfänger 2018 03 06 180232 1200.jpg [ 120.37 KiB | 3903-mal betrachtet ]

Ob ich ihn auch genommen hätte, wenn ich schon den Telefunken E863 besessen hätte? Ich weiß es nicht. Ist auch egal. Der Apparat kam über den gleichen Transporthelfer mit dem er einst nach Sachsen (ich hoffe das stimmt?! :oops: ) gelangte, zu mir. Der Überbringer meinte, nochmal würde er den Kasten nicht transportieren :mrgreen:

Nunja, ein paar Pfund Radio kamen also an, ich entnahm den Einschub seiner Blecheinhausung, schloss den Apparat im Werkstattkeller mal kurz an den Regeltrenntrafo, es brummte etwas und rauschte leise aus dem Lautsprecher, dann stellte ich das Gerät wegen anderer Baustellen erst mal weg.

Auf den ersten Blick ersichtlich war, dass die Frontplatte irgendwann einmal neu lackiert wurde. Die neue Oberfläche hatte aber auch schon wieder Kratzer, außerdem sah man die Schäden der alten Beschichtung durch den neuen Lack durch.
Am Blechgehäuse konnte man den Originallack noch gut erkennen und so ließ ich damals bereits zwei Sprühdosen dieses Farbtons anhand Farbkarten beim Lackhändler mischen.

Vor etwas über einer Woche war mal wieder Luft und da ich Lust zum Saubermachen, Schleifen und Lackieren hatte, nahm ich mich wieder des Siemens' an.

Zuerst wurde die Frontplatte vom Chassis abgeschraubt. Dann musste die Nadel der Skala vom Seil getrennt werden, denn Skala und Skalennadel sind mit der Frontplatte verbunden, der Seilantrieb aber sitzt auf dem Chassis. Die Nadel - eigentlich ein Plexiglasstreifen, der sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite einen schwarzen Strich hat - ist über eine Art Klemmmechanismus mit dem Seil verbunden. Zur Trennung muss eine Schraube gelöst und eine entfernt werden.

Anschließend mussten noch die Anschlussdrähte zu Sicherunshalter und Kopfhörerbuchsen abgelötet und zwei Kippschalter aus der Frontplatte abgebaut werden, dann ließ sich die Platte samt Skala entnehmen.

Nächster Schritt war die Demontage der Frontplatte, also Skalenscheibe, die kleine Schallwand samt Lautsprecher, Abbau der Skala, Ausbau von "SOS-Lampe" und Sicherungshalter, sowie das Entfernen aller Beschriftungsschilder durch austreiben der Nietstifte (was sehr gut ging).
Dateianhang:
B SIEMENS - 66A Allwellenempfänger 2018 03 06 183651 1200.jpg
B SIEMENS - 66A Allwellenempfänger 2018 03 06 183651 1200.jpg [ 88.51 KiB | 3903-mal betrachtet ]

In Anbetracht der Schäden gab ich den Versuch, die Frontplatte nur zu schleifen bald auf und beschloss, die Platte abzubeizen. Das Teufelszeug vom Hornbach brauchte nur Sekunden um den Zweitlack zu entfernen, aber dann nochmal zwei Durchgänge mit längerer Einwirkdauer des Abbeizers bei in Folie eingepackter Frontplatte, um den Original-Lack zu lösen.
Trotzdem mussten einige Stellen mittels Spachtel entlackt werden. Beim Anblick des nun blanken Aluteils, wurde mir klar, dass ein Abschleifen vielleicht weniger Arbeit gemacht hätte - die Platte war ursprünglich im Sandgussverfahren hergestellt und die Gussrauhe Oberfläche im Werk grob mittels Bandschleifmaschine und Spachtelmasse geglättet worden. Darüberhinaus gab es einige tiefe Mulden in der Oberfläche, die einst verspachtelt wurden. Vermutlich hatte man dann die Front mit einem dicken, gut füllenden Lack beschichtet.
Dateianhang:
B SIEMENS - 66A Allwellenempfänger 2018 03 07 143011 1200.jpg
B SIEMENS - 66A Allwellenempfänger 2018 03 07 143011 1200.jpg [ 130.86 KiB | 3903-mal betrachtet ]

Ich entschied, die Platte ohne Zwischenschliff in mehreren Schichten möglichst dick zu grundieren und sprühte anderthalb Dosen rotbraune Grundierung auf die Platte.
Danach erfolgte ein Zwischenschliff, eine erneute Grundierung (nur deckend) um die restlichen Schadstellen besser erkennen zu können. Anschließend wurden alle Fehlstellen gespachtelt und die Platte erneut in drei Schichten grundiert. Hierauf folgte ein Feinschliff und anschließend eine Lackierung mit dem neu gemischten Lack.
Dabei ergaben sich zwei unschöne Dinge: Erstens - der Farbton stimmt nicht ganz - der Lack ist im Vergleich zum Original etwas zu grünlich, was mich aber nicht stört. Zweitens - die Grundierung reagierte mit dem Lack und die Oberfläche bekam eine Textur bzw. an einer Stelle kleine Risse.
Nachdem die Lackierung ein paar Tage Zeit zum trocknen hatte, schliff ich mit einem feinen Schleifkissen die Oberfläche nach und die Texturen und Risse verschwanden. Das Ganze wurde nochmal mit dem Decklack gespritzt und sieht nun befriedigend bis gut aus.
Dateianhang:
B SIEMENS - 66A Allwellenempfänger 2018 03 15 110712 1200.jpg
B SIEMENS - 66A Allwellenempfänger 2018 03 15 110712 1200.jpg [ 98.62 KiB | 3903-mal betrachtet ]

Nach reichlich Trockenzeit kamen heute wieder Sicherungshalter, Lampenfassung und die Schilder an ihre angestammten Plätze zurück.
Dateianhang:
B SIEMENS - 66A Allwellenempfänger 2018 03 15 112603 1200.jpg
B SIEMENS - 66A Allwellenempfänger 2018 03 15 112603 1200.jpg [ 128.2 KiB | 3903-mal betrachtet ]

Bei nächster Gelegenheit werden Skala und Schalter wieder eingebaut und die Platte wieder mit dem Chassis verheiratet :)

Die Schallwand möchte ich rekonstruieren - aber mit runden, statt mit quadratischen Löchern, denn die Holz-Stoff-Eigenbau-Lösung gefällt mir nicht.

Ende offen ;)

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Gruß,
Daniel


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BeitragVerfasst: Do Mär 15, 2018 19:17 
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Hallo Daniel,

danke für den Bericht. Allein für die Wiederherstellung der Lackierung betreibst Du einen grossen Aufwand. Bestimmt stellst Du uns auch das Innenleben des Allwellenempfängers vor. Finde ich interessant und diese Reparatur unterscheidet sich ja allein vom Gewicht des Gerätes her von der Reparatur "üblicher" Röhrenradios.

Viele Grüße


andreas


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BeitragVerfasst: Fr Mär 16, 2018 12:31 
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Vielen Dank Andreas! :)

wenigstens Einer, der was gemerkt hat.
Die Resonanz hier ist ja in den letzten Monaten stark zurückgegangen. :(

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Gruß,
Daniel


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BeitragVerfasst: Fr Mär 16, 2018 13:09 
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Hallo Daniel

Danke fürs Vorstellen. Wie Andreas wäre ich auch an mehr Informationen zum Innenleben und ev. Empfangseindrücken interessiert.

Deine Farbwahl entspricht der Originalfarbe meines Siemens E309, der mit 38 kg noch deutlich mehr Gewicht auf die Waage bringt. Beim E311 wurde dann wieder massiv auf 25 kg wie bei Deinem E302 abgespeckt.

Im Allgemeinen sieht man aber die Siemens wirklich meist mit dem hellen Grau, das Dein Gerät mal hatte.

Viele Grüsse, Walter


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BeitragVerfasst: Fr Mär 16, 2018 13:14 
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Gut dass die Beschriftung Schilder waren.....weiter so

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Gruss Nad

„Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht. Vergessen Sie bitte nicht, die Antenne zu erden!"

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möge die Emission mit Dir sein...

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BeitragVerfasst: Fr Mär 16, 2018 13:56 
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Die helle Farbe halte ich nicht für die Werkslackierung. Der Eindruck war mehr der, einer Nachlackierung in Eigenregie.

Bilder vom Chassis werde ich noch nachreichen. Das wird wohl aber nächste Woche.

Schönes Wochenende :)

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Gruß,
Daniel


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BeitragVerfasst: Di Mär 20, 2018 8:10 
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Vor allem wäre ich auch auf ein paar technische Details neugierig und darauf, was das Gerät "kann".

Das mit den Schildern war wirklich ein Glücksfall, sonst sind die Beschriftungen ja immer irgendwie lackiert, geklebt oder sonstwie befestigt, daß sich eine Neulackierung der Frontplatte von selbst verbietet.

Bin gespannt und lese gerne weiter mit.

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Di Mär 20, 2018 18:18 
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Zur Technik:

Der E302 ist ein Allstromgerät.
Der Röhren hat er sieben: UCH11 UBF11 UBF11 UBF11 UBF11 UCL11 UY11
Der Empfänger besitzt eine HF-Vorstufe.
Der Empfangsbereich ist lückenlos über sieben Bänder verteilt von 120kHz bis ca. 27Mhz.
Die dritte Stufe des Bandbreitenumschalters schaltet den Empfänger so um, dass er als Geradeausempfänger auf der Seenotwelle 500kHz mit 12,5kHz Bandbreite arbeitet. Signalisiert wird diese Betriebsart durch eine rote Lampe.
Die Bandbreite ist zweistufig schaltbar auf +-125Hz oder +- 2,8kHz.
Durch den BFO ist auch SSB-Empfang möglich.

Bilder reiche ich noch nach.

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Gruß,
Daniel


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