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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Wie geht ihr mit "fremden" reparaturbedürftigen Radios um?

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BeitragVerfasst: So Apr 29, 2018 19:11 
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Da mein Umfeld weiß, dass ich mich für Röhrenradios interessiere werde ich gelegentlich darauf angesprochen, ob ich mir die „Kästen“ nicht mal ansehen möchte. „Ja klar“ sage ich dann. Aufschrauben und rein gucken geht immer. Dann entstaube ich das Chassis und beginne nach einer optischen Prüfung mit der Vorschaltlampe einen ersten Einschaltversuch.
Der erste Kandidat, ein SABA Meersburg Automatic 125 – Stereo, sollte nicht mehr funktionieren. In der Tat: Es tat sich nichts. Messungen ergaben, dass der Selen-Brückengleichrichter hin ist. Daraufhin habe ich weitere Bemühungen eingestellt, da Zeit und Kosten für eine weitere Restauration zunächst in keiner Relation stehen.
Der zweite Kandidat, ein Neckermann WR 9665 W, sollte wohl seit Jahrzehnten nicht mehr in Betrieb gewesen sein. Nach Beseitigung der Kontaktschwierigkeit am AUS-Schalter durch zig-maliges Betätigen der Tasten konnte dem Gerät knisterndes Leben eingehaucht werden. Auch hier stehen für eine weitere Restauration Zeit und Kosten zunächst in keiner Relation.
Ich berichte den „fremden“ Besitzern dann über den Stand. Und fordere sie auf, bevor sie die Geräte auf den Müll werfen, diese doch an Liebhaber (sofern sich welche finden) zu verschenken. Ich würde das dann auch vermitteln wollen. Ich selbst kann mir die Geräte nicht hinstellen.
Wie geht ihr damit um?

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Liebe Grüße, Klaus.

"Unter dem Chassis sieht es aus wie in einem gemischten Bauernsalat ..."


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BeitragVerfasst: So Apr 29, 2018 20:15 
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Hallo Klaus.

Also in der Regel setze ich solche Geräte instand,führe eine Kondensatorkur durch und bringe sie
in einen alltagstauglichen Zustand.

Meistens verstehen die Leute den Zeitaufwand und sind bereit, mir eine kleine Aufwandsentschädigung zu zahlen.
Plus Ersatzteile natürlich.

Liegen allerdings schwere Fehler wie Netztrafodefekt oder extreme Kontaktprobleme vor, rate ich von
einer Reparatur ab.

Reich wird man davon nicht,aber ich freue mich immer darüber,wie stolz die Besitzer mit einem funktionstüchtigen
Gerät von dannen ziehen.

Greetz,
Florian


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BeitragVerfasst: So Apr 29, 2018 20:55 
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Hallo Klaus,
wie das Gerät spielt, und ob überhaupt, sieht man erst nach der Reparatur.
Im Gegensatz zu dem üblichen "Verbraucher" werden "Liebhaber" auch einen größeren Aufwand treiben wollen, selbst dann, wenn das Ergebnis nicht garantiert werden kann.

Nun finde mal heraus, ob der/die jeweilige Bekannte "Verbraucher" oder "Liebhaber"-Mentalität hat. Viel Glück.

Aber die Reparatur des Gleichrichters, sprich Ersatz durch einen Silizium-Gleichrichter mit Vorschaltwiderstand, ist doch nicht unerreichbar schwierig, oder?
Wenn das der einzige Fehler bleibt, und nicht der Gleichrichter wegen Überlastung durch Leckströme in Lade- und Siebelko sowie weiteren Fehlern kaputt gegangen ist...

Viele Grüße
Georg N.

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Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen. :wink:


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BeitragVerfasst: Mo Apr 30, 2018 0:50 
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Hallo zusammen,

ich halte es in der Regel so, wie der Florian. Bei Leuten, die das Gerät von Opa und Oma anbringen und das für die eigenen Räumlichkeiten wieder alltagstauglich gemacht haben möchten, mache ich schon eine gründliche Kondensator-Razzia, kündige aber vorher an, daß das mit Arbeitsstunden und Materialaufwand verbunden ist. In der Regel kann man erst danach wirklich beurteilen, ob auch die Netzgleichrichter fällig ist, weil er deutlich zu niedrig liegende Gleichspannung abgibt. Brummt es über Gebühr, fliegen dann noch die Elkos raus.

Diesen Leuten ist das Radio halt eine nostalgische Erinnerung an früher, da soll es dann auch schon gescheit laufen. In solchen Fällen habe ich auch schon Netztrafos oder Übertrager getauscht, wo die defekt waren, bei Netztrafos geht das einfacher, weil man da auch mal ein Spenderorgan aus einem Fremdgerät nehmen kann. Eine solche Aktion steht mir bei einem der vermaledeiten Rheingold 53 noch bevor. Die Trafos sind mehr oder weniger grundsätzlich defekt, dafür habe ich aber schon einen liegen aus einer Capella 643. Der paßt ins Loch und auf die Bolzenabstände.

Mit genau so einem Radio habe ich einen "Kunden" mal gefoppt. Ich hatte vorab erfahren, daß dessen Vater das Gerät im Vorgriff auf die Fußball-WM 1954 gekauft hatte, das Radio war aber 40 Jahre außer Betrieb gewesen, der Sohn wollte es nun reaktivieren. Der Vater, so erzählte er mir, sei ein großer Fußballfan gewesen und habe Samstagsnachmittags immer Fußball damit gehört und 1954 eben auch das Endspiel.

Von der bekannten Live-Reportage habe ich eine CD. Also stellte ich das Gerät bei der Abholung auf TA, schloß einen unauffälligen tragbaren CD-Player hinten an und in dem Moment, als der Mann das reparierte Gerät abholen kam, scholl es "Rahn müßte schießen...." aus dem Radio. Ich habe selten jemanden so staunen und stolzgeschwellter Brust mit seinem "neuen" alten Radio abziehen sehen.

Anders sieht es schon aus, wenn für einen Sammler ein Radio "nur mal eben" spielfähig gemacht werden soll. Dann bleiben auch die Abgleichschlüssel im Etui, sonst kann ich mich da auch nicht bremsen, die Reparatur damit abzurunden.

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Mo Apr 30, 2018 7:19 
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Registriert: Mo Nov 26, 2007 10:39
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klamic hat geschrieben:
.....Daraufhin habe ich weitere Bemühungen eingestellt, da Zeit und Kosten für eine weitere Restauration zunächst in keiner Relation stehen.

.....Auch hier stehen für eine weitere Restauration Zeit und Kosten zunächst in keiner Relation.

Ich berichte den „fremden“ Besitzern dann über den Stand. Und fordere sie auf, bevor sie die Geräte auf den Müll werfen, diese doch an Liebhaber (sofern sich welche finden) zu verschenken. Ich würde das dann auch vermitteln wollen. Ich selbst kann mir die Geräte nicht hinstellen.
Wie geht ihr damit um?

Wenn man sowieso nur vor hat die Geräte abzuschreiben, dann braucht man sich doch eigentlich auch gar nicht erst die Arbeit machen und rein zu schauen?

Wie reagieren denn diese Leute darauf, wenn du im Grunde nur behilflich sein möchtest, ihre Geräte an irgendwelche Liebhaber zu verschenken?

Gruß Ralf


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BeitragVerfasst: Mo Apr 30, 2018 8:16 
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Zitat:
Wie reagieren denn diese Leute darauf, wenn du im Grunde nur behilflich sein möchtest, ihre Geräte an irgendwelche Liebhaber zu verschenken?

Das ist nicht das Ziel! Aber wenn von den Leuten kein Herz dran hängt und sie es vorhaben zu entsorgen wäre das doch noch eine Möglichkeit, oder nicht?

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Liebe Grüße, Klaus.

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BeitragVerfasst: Mo Apr 30, 2018 8:17 
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Natürlich könnte ich den Brückengleichrichter beim Saba modifizieren. Mir fehlen nur jegliche Bauteile dafür. Die müsste ich erst beschaffen. Und dann? Ist ja nicht gesagt, dass es damit erledigt ist. Die Besitzer sind mir unbekannt, noch kenne ich den Lebensweg des Radios und ob überhaupt ein Herz daran hängt. Mich selbst würde schon interessieren ob es nur der Gleichrichter ist. Jetzt aber ein paar Euro´s für die Bauteile fordern, ohne eine Garantie abgeben zu können, dass die Kiste dann läuft? Das könnte doch schnell ein Fass ohne Boden werden. Und mich frustrieren wenn es dann nicht weitergeht.
Das trifft auch auf das Neckmann zu. Durch vielfaches drücken der Tasten konnte ich Kontaktschwierigkeiten am Netzschalter beseitigen. Da ist tatsächlich noch Leben im Gerät. Neben knistern und rauschen konnte ich Sender auf UKW empfangen und hören. Auch hier steht mir der Besitzer nicht sehr nahe. Technikinteresse hin oder her, ich denke nicht jedes daher gelaufene Radio reparieren zu müssen. Irgendeine Besonderheit muss das Ding schon haben.

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Liebe Grüße, Klaus.

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BeitragVerfasst: Mo Apr 30, 2018 8:27 
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Zitat:
Wenn man sowieso nur vor hat die Geräte abzuschreiben, dann braucht man sich doch eigentlich auch gar nicht erst die Arbeit machen und rein zu schauen?

Ich habe nicht vor die Geräte sowieso abzuschreiben. Ich kann mit meinem Halbwissen jedoch nicht abschätzen auf was das dann hinausläuft. Und doch: Mir ist es jedesmal ein Vergnügen mir die alte Technik anzuschauen. Jedesmal für mich ein Wunder wie das damals gebaut wurde.

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Liebe Grüße, Klaus.

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BeitragVerfasst: Mo Apr 30, 2018 10:58 
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Servus,
Meine Kunden bringen die Geräte hier aus 2 Gründen: Sie sollen gut funktionieren und auf Stereo umgebaut an die Heimanlage anschliessbar sein. Gehäuse gebe ich ihnen grundsätzlich zurück, sie bringen das dann immer zum Tischler ihres Vertrauens. Grösstes Problem hier ist: die meisten Radios, auch die mit UKW, hatten immer einen Spartrafo, also im Grunde Allstromgeräte.
Das heisst, der Decoder benötigt ein eigenes kleines Netzteil (aus der heruntergesetzten Ua mag ich den nicht versorgen) und am Stereoausgang sind immer 2 Trenntrafos vor der Buchse. Alle anderen evt. vorhandenen Buchsen werden grundsätzlich lahm gelegt, bloss kein Risiko hier in Italien.
XYZ Kondensatoren kannst du hier nur sehr eingeschränkt verwenden, das Radio bräuchte dann hier eine Neuzulassung, also nicht durchführbar, wenn du dich ausreichend absichern willst. Ich bin sowieso ein totaler Gegner dieser Kondensatoren in alten Radios, Trenntrafos kosten nicht viel und sind sicher, haben ausserdem hier eine allgemeine Zulassung, was für xyz Kondensatoren hier NICHT gilt. Im römischen Recht lauert hinter jeder Ecke die A...karte, du musst höllisch aufpassen. Nur mit einer EU-Zulassung hast du hier immer die denkbar schlechtesten Karten!
Was Stereotauglichkeit angeht: Sie wollen entweder Radio Maria hören (mit Abtand immer der stärkste Lokalsender hier oder ihre 1-2 RAI Lokalsender). UKW Fernempfang gibt es hier nicht, weil es gibt keine starken Sendestationen.

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Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/


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BeitragVerfasst: Mo Apr 30, 2018 12:07 
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Leute,

ohne "Fremdegeräte" könnte ich das Radiobasteln überhaupt nicht als Hobby bezeichnen. Ich habe jede Woche 1-2 Fremdgeräte in Arbeit, lerne dadurch sehr viel und kann eben dadurch meinem Hobby frönen.

Ich habe 10 eigene Radios ständig in meinem Haus in die Einrichtung integriert. Mehr möchte ich nicht. Alle paar Monate verkaufe ich mal eines und suche mir dann ein interessantes Gerät, was ich schon immer mal haben wollte, als Ersatz.

Bei der Reparatur von Fremdgeräten lege ich keine Stoppuhr daneben. Es dauert, wie es dauert. Ich berechen in der Regel eine Pauschale für die Ersatzteile und den Aufwand, je nach dem wie aufwendig das Gerät von der Technik her ist und ob auch das Gehäuse aufgehübscht weden soll oder nicht. Werden mehr Teile benötigt, als vorher absehbar war, wird kurz Rücksprache gehalten und entsprechend mehr berechnet. In der Regel sind die Besitzer dann so begeistert, das sie noch ein üppiges Trinkgeld oben drauf legen. Ich bin damit sehr zufrieden. Ich habe dadurch schon Geräte in die Finger bekommen, die ich sonst nie zu Gesicht bekommen hätte. Das Lernen und die Ersatzteile, auch für meine eigenen Geräte, kosten mich auf diese Weise kein Geld. Es finanziert sich von selbst.

Man muß für die alten Schätzchen natürlich die nötige Liebe aufbringen, sonst "rechnet" es sich nicht.

LG Ralph

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Ein Leben ohne Röhrenradio ist möglich, aber sinnlos.


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BeitragVerfasst: Mo Apr 30, 2018 12:26 
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Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Und wie schaut es mit der Haftung aus?
Im gewerblichen Bereich ist das ja klar, aber bei uns Hobbybastlern, die meistens auch keine Fachausbildung hatten?
Persönlich repariere ich nur für Verwandte, Freunde, gute Kollegen und Nachbarn. Dabei schließe ich jegliche Gewährleistung aus.
Aber nutzt mir das auch was, wenn es zu einem Schaden kommt?

_________________
Nette Grüße

Norbert

"Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, dass allen Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde.


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BeitragVerfasst: Mo Apr 30, 2018 12:49 
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Hallo Norbert,

die Frage stelle ich mir auch so ziemlich jedes Mal. Man kann nur eines bestimmt sagen: die Radios ohne eine Überholung weiter zu betreiben, wäre sicher gefährlicher. Bin gespannt, was sich hier noch an (sachdienlichen !) Beiträgen ergibt....

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Mo Apr 30, 2018 13:13 
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo,

seit meinem ersten Allstrom-Gerät klebe ich über/neben den Netzleitungsausgang immer ein Schildchen auf die Rückwand:

Historisches Rundfunkgerät!
Betrieb nur unter Aufsicht und auf
eigene Gefahr des Benutzers!

In wieweit ich da juristisch aus dem Schneider bin, kann ich auch nicht sagen. Aber wie Holger schon sagt: Unüberholt ist es noch gefährlicher. Außerdem unterhalte ich mich ja ausfürlich mit den Leuten und weise ggf. darauf hin, das auch nach der Überholung 90% des Radios aus der Zeit sind und nicht den heutigen Sicherheitsstandards entspicht.

LG Ralph

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Ein Leben ohne Röhrenradio ist möglich, aber sinnlos.


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BeitragVerfasst: Mo Apr 30, 2018 15:39 
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Servus,
Habe mich diesbezüglich hier einmal erkundigt.
Für einen Privatmann (und auch Firma) kann es dann zum Haftungsfall kommen, wenn bei einem Unglück mit dem Gerät (Brand, Stromschlag usw) nachgewiesen wird, das durch seinen Eingriff das Unglück verursacht wurde, z.B. durch den Einsatz falscher Materialien, Bauteile und Beschädigung bzw. Entfernung sicherheitsrelevanter Einrichtungen im Gerät. Bei Privatleuten ist dieser Nachweis auch aufgrund der fehlenden Dokumentenlage schwierig zu führen, da es keine Rechnungen, Quittungen, Warenpapiere usw gibt. Hier ergäbe sich eine Aussage nur aufgrund einer Anschuldigung, die höchstens durch Zeugenausagen erhärtet werden könnte.
Hinzu kommt, das diese alten Geräte auf gar keinem Fall heutigen Sicherheitsnormen Genüge tun und diese auch nicht durch einen Reparatureingriff auf diese heutigen Normen angepasst werden könnten.
Das gilt besonders bei Radios ohne klare Netztrennung (hier der häufigste Fall). Der Eigentümer muss wissen, was er tut und handelt grundsätzlich auf eigene Verantwortung und haftet für sein Tun.

_________________
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/


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BeitragVerfasst: Mo Apr 30, 2018 17:54 
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Registriert: Do Jan 06, 2011 13:52
Beiträge: 251
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,

ich habe jetzt seit einigen Jahren keine Fremdgeräte mehr behandelt, aber hatte immer eine klare Strategie:

Ich mache keine Reparatur die nicht zu Betriebssicherheit führt, d.H. wenn es "zu teuer" ist alle gefährdeten Kondensatoren (in einigen Fällen inkl. des Netzelkos) durch hochwertige Neuteile zu ersetzen, fasse ich das Gerät nicht an. Generell habe ich mir zuvor Schaltungsunterlagen besorgt und damit, soweit möglich, schon einmal grob die Materialkosten für diesen Schritt bestimmt. Das waren durchaus mal 50€ und ich habe auch gesagt, dass keine Garantie besteht, dass es damit erledigt sei.

Weiterhin habe ich gewarnt, wenn teure Röhrentypen wie entweder Vorkriegstypen oder ELL80, EM34 etc. verbaut waren, dass diese im Ersatzfall teuer werden können. (Das magische Auge war natürlich eine Option, man kann auch das dunkle lassen oder einen Russen einbauen oder..).

Ein Abgleich gehörte wenn möglich immer dazu, Gehäuserestaurationen habe ich keine gemacht bisher. Auch hab ich für "normale" Leute üblicherweise ein dreipoliges Netzkabel montiert und das Chassis an PE gelegt, so dass das Gerät wenigstens halbwegs der SK1 entspricht. Ein Allstromgerät hatte ich nur einmal und das war für einen erfahrenen Sammler, der sich dem nötigen Umgang bewusst war.

Wenn jemand das nicht bezahlen will und das Gerät dann entsorgt, ist das sehr sehr schade, aber aus Haftungsgründen lasse ich mich auf nichts anderes ein. Besonders da man mir, ob des abgeschlossenen Studiums, unterstellen wird, dass ich es hätte besser wissen müssen.

Gruß,
Christian


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