Ein "Tannhäuser", wie SIe abbilden, habe ich am vorigem Wochenende in Pflege gehabt -der Besitzer läßt nur mich da ran. Ist noch im Erstbesitz, ein komplettes Ensemble zueinander passender, und richtig schöner Holzmöbel haben sich die Eheleute einst gekauft, darunter den Musikschrank.
Leider ist da schon seit Jahrzehnten das Bandgerät raus.
Ich sollte auch nur was,am Radio machen, das Klang war nicht mehr so toll, der Besitzer dachte, es wäre der Skalentrieb. den hatte ich vor Jahren mal gemacht- der war damals voll gerissen, und weil ich kein Skalenseil bei hatte, und ich weit weg von zu Hause war- mit Nylonsehne gemacht, sollte eigentlich Provisorium sein... aber das funktioniert noch immer ! Na ja... seh' ich oft auf Baustellen- das Provisorium hält am längsten...
Never change a running system- ich ließ es drin.
War dann eigentlich nur nachzugleichen, und- wieder schöner Ton.
OK, Nachgleich- Erfordernis weist darauf hin, daß man sich so einiges näher anschauen muß- das werde ich im Frühjahr oder Sommer machen.
Was mich erstaunte, in diesem "Tannhäuser" waren die besten Kondensatoren verbaut, die es damals in der DDR gab (sog. DDR- Gold- C`s, Papierkondensatoren mt luftdicht Epoxydharz- getränktem und vergossenem Gehäuse- Röllchen, Kennzeichen goldfarbenes Röllchen, schwarze Vergußmasse an den Seiten) -da ist noch lange keine Notwendigkeit gegeben, diese auszutauschen, von denen fielen bei mir jetzt die ersten nach 60 Jahren aus, an hochbelasteten Stellen (Netzverblockung)... in den meisten Geräten sind die normalen, Teer- vergossenen Papier- Kondis drin, die zu 100% Schrott sind.
Wie oft sehe ich Preßspan- Möbel und Geräte mit solchen Gehäusen, die weggehauen werden, oft durch den Gebrauch unansehnlich oder beschädigt, oder die Besitzer haben "sich satt gesehen", also ab in die Tonne...
Wenn die alten Geräte, wie die Staßfurter Schränke und Truhen, immer im Wohnzimmer stehen, und fachgerecht gewartet und gepflegt werden, sind es Anschaffungen fürs ganze Leben.
Olaf (Edi)