wpe8B.jpg (7217 Byte)CHM-Test
BR 290 von Märklin H0

Bereits vor Weihnachten 2005 kam die neue BR 290 von Märklin (37900) auf den Markt. Hier muss sie sich einem direkten Vergleichstest mit der Roco-Schwester unterziehen.

Allgemein zur Märklin BR 290:

Die Vorbauten der Lok bestehen aus Metall, das Führerhaus wurde aus Kunststoff aufgesetzt. Für Märklin ungewöhnlich besteht das Fahrgestell weitgehend aus Plastik, im Tank ist ein Gewicht. Als Antrieb dient ein neuer C-Sinus-Motor mit Kardanantrieb auf alle 4-Achsen. Der Dekoder ist ein mfx-Dekoder mit 21-poliger Schnittstelle der auf einer Treiberplatine für den C-Sinus sitzt.
Aufstiege zum Führerhaus liegen als Zurüstteile bei (nur für große Radien).

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Aus dieser Perspektive kommt die Hochbeinigkeit leider sehr stark raus. Im Anlagenbetrieb ist davon gar nichts zu sehen.
Die Griffstangen neigen leider dazu aus ihrer Halterung zu springen (siehe rechts ;-) )

Vergleich:

Optik:
Hier schneidet die Märklinlok (zumindest beim Aufbau) besser ab.
Die Märklinlok sitzt leider etwas zu hoch auf den Drehgestellen, ca. 1mm höher als die Roco-Lok. Dies fällt bei exakt senkrechter Betrachtung der Märklin-Lok recht stark auf, sobald man aber die normale Anlagenperspektive (leicht von oben) hat überhaupt nicht mehr.
Die Drehgestelle bestehen bei Märklin aus einem Stück, bei Roco sind Teile angesetzt. Dies wertet die Roco-Drehgestelle sehr auf, sie wirken nicht so flach wie die Märklinblenden.
Die Vorbauten sind bei beiden Loks gut detailliert. Die Gravuren sind bei Märklin etwas feiner. Märklin hat sich ein Vorbild mit 2 Lüftern ausgesucht, Roco sich eines mit einem Lüfter. Beide Bauarten existieren beim Vorbild in großen Stückzahlen. Die Lüfter hat Märklin unter den Gittern gut angedeutet.
Bei Märklin sind die Griffstangen auf dem Vorbau angespritzt, bei Roco angesetzt. Allerdings neigen sie beim Roco-Modell zum verziehen und sind meist schief und krumm.
Bei Märklin sind die Griffstangen am Führerhaus angesetzt, bei Roco angespritzt.
Die Bühnen und Aufstiege wirken bei Märklin wesentlich feiner als bei Roco. Vor allem die Lampen wirken bei Roco sehr grobschlächtig.
Leider sind die Aufstiege bei Märklin etwas schief, was den etwas zu stark eingespannten Griffstangen geschuldet zu sein scheint.
Bei Roco sitzt der Dekoder leider im Führerhaus. Um ihn und den Kabelsalat nicht zu sehen sind die Fenster schwarz hinterlegt. Hier punktet klar Märklin. Die Märklin 290 verfügt über eine Führerstandseinrichtung. Das Bedienpult hat sogar angedeutete Steuerelemente.

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Beide Modelle im direkten Höhenvergleich. Märklin (rechts) ist etwas höher.

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Bei den Fronten schneidet Märklin (rechts) deutlich besser ab als Roco (links)

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Die Rocolok im Detail...

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...und die von Märklin.

Technik:
Klarer Sieger ist Märklin!
Die Beleuchtung bei Roco ist ein Witz! Die beiden unteren Lampen funseln vor sich hin, während die obere hell leuchtet. Märklin verwendet für die Beleuchtung LED's in den Farben gelb (leider) und rot. Die Beleuchtung bei Märklin ist bis auf das gelb wirklich topp, auch die Lampen selber sehen schön aus.
Auch im Fahrbetrieb ist die Märklinlok überlegen, sie gleitet fast lautlos über die Gleise. Die Roco ist trotz Flüsterschleifer lauter.
Die Anfahrgeschwindigkeit bei Märklin ist etwas hoch, die erste Variante hatte noch den unausgereiften kompakten C-Sinus-Antireb. Sie lässt sich allerdings auf Schritttempo runterregeln.
Die Roco-Lok läuft ebenfalls sehr gleichmäßig und leise über die Gleise. Allerdings verliert sie öfters mal den Massekontakt und bleibt stehen. 4 Haftreifen sind wohl etwas zu gut gemeint. Leider hat die Roco-Lok keine Schwungmasse, was man allerdings nur wenig aber doch etwas merkt.

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Die Beleuchtung von Märklin ist bis auf das gelb sehr schön, Roco ist nicht mehr zeitgemäß.

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Der winzig kleine C-Sinus sitzt in der Mitte, Platz für Lautsprecher ist vorhanden.

Fazit:
Märklin ist besser. Allerdings ist die Roco-Konstruktion 30 Jahre älter und dafür ist sie wirklich sehr gut.

Hersteller Märklin
Artikelnummer 37900
Stromsystem 2-Leiter-Wechselstrom (System Märklin); MFX-Dekoder
Epoche IV DB
Neuheit in... Grundmodell/ diese Variante 2005/ 2005
Betriebsnummer 290 083-5
Gebrauchsanleitung Heftchen mit Vorbildinformationen, Wartungsanweisungen und Ersatzteilliste
Verpackung Kartonschachtel mit Kunststoffeinsatz

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Detaillierung, Antrieb, Beleuchtung, Verarbeitung, Preis/ Leistung ist OK

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zu hochbeinig; Griffstangen neigen zum abfallen, gelbe LED’s; Losbrechmoment und Spannungsempfindlichkeit des Antrieb
Preis 209 EUR (Stand 2008)
Bewertung* Detaillierung, Modelltreue: biggrin.gif (152 Byte)
Antrieb: rolleyes.gif (2120 Byte) (neuere Varianten mit SDS: biggrin.gif (152 Byte))
Gesamt: biggrin.gif (152 Byte)
Preis/ Leistung: megacool.gif (361 Byte)

* flatsch.gif (243 Byte) = schlecht; sniff.gif (4352 Byte) = ausreichend; rolleyes.gif (2120 Byte) = befriedigend; megacool.gif (361 Byte) = gut; biggrin.gif (152 Byte) = sehr gut; eek.gif (1264 Byte) = super!