Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Mo Mär 06, 2023 17:03 
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Registriert: Do Jan 06, 2011 13:52
Beiträge: 255
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
multiwirth hat geschrieben:
Bezüglich der Kathodenspannung sei noch gesagt: Nach mehrmaligem Probieren habe ich festgestellt, dass diese lediglich im TA Betrieb auf ca. 8V steigt.
Bei UKW sinkt diese auf 5,9V
Dasselbe Verhalten konnte ich im ähnlich aufgebauten Parsifal mit denselben Röhren auch beobachten.
Ist das schaltungstechnisch vielleicht so gewollt?
Und ist das bedenklich?
Wären dann pro Röhre ca. 34mA.
Das Gerät wird hauptsächlich im TA Betrieb verwendet, und das auch sehr regelmäßig.


Gewollt? Nein. Normal? Vermutlich schon.

In der Regel hängt an der G2 Spannung auch der ganze Empfangsteil, wird dieser abgeschaltet, steigt die Spannung etwas und damit der Anodenstrom der Endstufen.

Gruß,
Christian


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BeitragVerfasst: Di Sep 26, 2023 16:59 
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Registriert: Mo Nov 19, 2018 11:37
Beiträge: 2
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
"Nordmende hätte hier besser zwei Kathodenwiderstände (je 240 Ohm) und -kondensatoren (je 50 µF) genommen.
Dann wäre gutes Matching nicht erforderlich."

Dass beim Umbau von Endstufen mit gemeinsamem Kathodenwiderstand und -Elektrolytkondensator für die beiden Penthoden auf separate Widerstände und Kondensatoren die neuen Widerstände den doppelten Wert des alten haben müssen (hier: neu 2 x 240 Ohm statt alt 1 x 120 Ohm) verstehe ich.

Aber wieso muss die Elkokapazität halbiert werden (hier: statt alt 1 x 100 uF neu 2 x 50 uF)?

NS


Zuletzt geändert von nsalis am Mi Sep 27, 2023 10:53, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Di Sep 26, 2023 21:56 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 2043
Moin,
die Kapazitaet des/der Katodenelkos muss nicht halbiert werden. Sie sollte nur einen gewissen Mindestwert nicht unterschreiten, der die untere Grenzfrequenz der Endstufe beeinflusst.
In die genaue Berechnung gehen Katodenwiderstand, Roehrensteilheit und der ein oder andere Parameter ein.
Kann man sich sparen, man nimmt einfach 100µF ;-)

Ein gemeinsamer Katodenwiderstand war seinerzeit moeglicherweise einfacher moeglich als heute. Roehren wurden von erfahrenen Firmen in Massenstueckzahlen gefertigt, so dass die Toleranzen ertraeglich gering waren. Bei Gegentaktendstufen und genau gleichen Endroehren wuerde man am gemeinsamen Katodenwiderstand noch nichtmal einen Kondensator brauchen. Der Strom, den eine Endroehre nicht zieht, zieht die andere (Gegentakt), so dass die Spannung am Katodenwiderstand konstant bleibt. Idealfaelle sind selten, daher der Kondensator.

Das typische Dampfradio hat fuer eine EL84 und vergleichbare Endroehren 50µF fuer den Katodenelko, Hersteller, die es gut meinten (und den entsprechenden Ausgangsuebertrager hatten), nahmen 100µ.
Der Katodenelko verhindert, dass sich ueber dem Katodenwiderstand eine Tonfrequenzspannung, hervorgerufen durch den Anodenstrom, bildet. Diese Spannung wuerde eine Gegenkopplung erzeugen, die erstmal die Verstaerkung reduziert. Bei den meist zweistufigen Verstaerkern der Dampfradios kann man sich das selten leisten, daher der Katodenelko und die Gegenkopplung wird ueber andere Wege realisiert.
Bei kleinen Radios, die kaum eine "vernuenftige Basswiedergabe" leisten koennen, findet man auch kleinere Katodenelkos (z.B. 25µ), so dass die Verstaerkung der Endstufe zu niedrigen Frequenzen hin absinkt und es einfacher macht, einen entsprechend kleineren Ausgangsuebertrager zu verwenden, den man sonst leicht ueberfordern koennte.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Mi Sep 27, 2023 11:09 
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Registriert: Mo Nov 19, 2018 11:37
Beiträge: 2
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
(Vorbemerkung: Ich habe in meiner og. Anfrage nach Eintreffen der Antwort von Peter/ HF500 nachträglich noch einen Deutschfehler ["müssen" statt "muss"] korrigiert. Ansonsten blieb der Text unverändert.)

Peter, herzlichen Dank für Deine gut verständliche Antwort. Wieder was dazugelernt.

Indirekt schliesse ich auch daraus, dass es eine Tugend ist, beim Einsetzen neuer Endpenthoden eher zweifelhafter Marken den gemeinsamen Kathodenwiderstand/ den gemeinsamen Elektrolytkondensator durch separate zu ersetzen.

Nicolin Salis


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BeitragVerfasst: Do Sep 28, 2023 21:59 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 2043
Moin,
kann im Zweifel nicht schaden. Zumal es sich ja auch um zwei Endstufen handelt (Stereo), so dass man dadurch noch die Verkopplung beider Endstufen ueber die Katodenkombination loswird.
Auch wenn sie wegen des Kondensators gering ist.
Der typische Katodenwiderstand fuer eine EL84 hat 135 Ohm, sagt zumindest mein Siemens-Taschenbuch 1968/69.
Damit bekommt man fuer 250V Anoden- und Schirmgitterspannung einen Anodenruhestrom von 48 mA fuer eine Ausgangsleistung von 5,7 W an 5,2 k Ohm.

240 Ohm waere da etwas viel, damit schiebt man die Roehre in den "Schonbetrieb" ;-) Dafuer wird sie auch weniger leisten, wenn sie dann noch vernuenftig arbeiten kann.
Fuer den gemeinsamen Katodenwiderstand einer Gegentakt-AB-Endstufe gibt Siemens uebrigens einen Wert von 130 Ohm an.
Wird bei Telefunken und Valvo nicht anders sein, es ist schliesslich eine EL84.
(habe nachgesehen, die schreiben alle voneinander ab ;-)

73
Peter


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