Moin,
die Kapazitaet des/der Katodenelkos muss nicht halbiert werden. Sie sollte nur einen gewissen Mindestwert nicht unterschreiten, der die untere Grenzfrequenz der Endstufe beeinflusst.
In die genaue Berechnung gehen Katodenwiderstand, Roehrensteilheit und der ein oder andere Parameter ein.
Kann man sich sparen, man nimmt einfach 100µF
Ein gemeinsamer Katodenwiderstand war seinerzeit moeglicherweise einfacher moeglich als heute. Roehren wurden von erfahrenen Firmen in Massenstueckzahlen gefertigt, so dass die Toleranzen ertraeglich gering waren. Bei Gegentaktendstufen und genau gleichen Endroehren wuerde man am gemeinsamen Katodenwiderstand noch nichtmal einen Kondensator brauchen. Der Strom, den eine Endroehre nicht zieht, zieht die andere (Gegentakt), so dass die Spannung am Katodenwiderstand konstant bleibt. Idealfaelle sind selten, daher der Kondensator.
Das typische Dampfradio hat fuer eine EL84 und vergleichbare Endroehren 50µF fuer den Katodenelko, Hersteller, die es gut meinten (und den entsprechenden Ausgangsuebertrager hatten), nahmen 100µ.
Der Katodenelko verhindert, dass sich ueber dem Katodenwiderstand eine Tonfrequenzspannung, hervorgerufen durch den Anodenstrom, bildet. Diese Spannung wuerde eine Gegenkopplung erzeugen, die erstmal die Verstaerkung reduziert. Bei den meist zweistufigen Verstaerkern der Dampfradios kann man sich das selten leisten, daher der Katodenelko und die Gegenkopplung wird ueber andere Wege realisiert.
Bei kleinen Radios, die kaum eine "vernuenftige Basswiedergabe" leisten koennen, findet man auch kleinere Katodenelkos (z.B. 25µ), so dass die Verstaerkung der Endstufe zu niedrigen Frequenzen hin absinkt und es einfacher macht, einen entsprechend kleineren Ausgangsuebertrager zu verwenden, den man sonst leicht ueberfordern koennte.
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Peter