Hallo,
So. Der Lautsprecher, den mir 'saarfranzose' (Franz-Josef) zugeschickt hat, funktioniert tadellos. Danke nochmals.
Ich habe einen Schaumstoffrand angebracht und dann den Lautsprecher eingebaut. Bei sehr bassbetonter Musik und entsprechender Einstellung der Klangregler kommt allerdings auch dieser Lautsprecher an seine Grenzen.
Ich habe mal meine Lautsprecherbox - die ich ganz früher mal bei Gartenfesten und auch bei der Bundeswehr im Einsatz hatte - angeschlossen. Die verträgt max. 50 Watt und hat 4 Ohm. Die wurde etwas besser damit fertig.
Bei der routinemäßigen Überprüfung der Röhrenspannungen in Vor- und Endstufe habe ich mich zunächst foppen lassen. An einer Hälfte der ECC83 lag an der Anode anstelle von 70 Volt etwa 250 Volt an.
Seltsamerweise nur in Stellung TA und UKW. Bei Studium des Schaltplanes sah ich dann, daß bei Monobetrieb nur eine Hälfte der ECC83 in Betrieb ist. Die Schaltung ist etwas gewöhnungsbedürftig.
Hätte
ich die Schaltung entworfen, so hätte ich die beiden Systeme der ELL80 bei Monobetrieb als Gegentaktendstufe arbeiten lassen. Im Stereobetrieb dann zweimal Eintakt. Logisch, daß aber dann die nachfolgenden Ausgangstransformatoren sich ebenfalls grundlegend von den Vorhandenen unterschieden hätten.
Im vorliegenden Fall arbeiten bei Monobetrieb die Systeme der ELL80 im Gleichtakt. Angesteuert werden sie von einer Hälfte der ECC83. Erst bei Umschaltung auf Quasi-Stereo arbeitet die andere Hälfte mit. Ein echtes Zweikanal-Stereo hat man bei diesem Grundig nicht. Getrennt wiedergegeben werden nur die Mitten und Höhen über die Seitenlautsprecher. Bässe kommen gemeinsam über die Mitte. Das ist wohl sowas wie unser heutiges 5.1 oder 7.1 Soundsystem. Da hat man auch den Bass-Woofer einsam in der Mitte.
Spaßeshalber oszillografierte ich mal das Frequenzverhalten des NF-Teils.
Mit Rechtecksignalen hat es nicht allzu viel am Hut.
Dieses Oszillogramm zeigt die Ausgangsspannung an einem der Seitenlautsprecher. Das sind 400 Hz Rechteck, - bzw. was davon übrig bleibt.
Am Frontlautsprecher sieht es etwas anders aus.
Nein, - da wurde kein Dreiecksignal eingespeist!
Mit einem Sinus wird die Endstufe deutlich besser fertig.
Was das Gewusel da rechts und links am Bildrand soll, kann ich auch nicht erklären. Wahrscheinlich Störstrahlung oder sowas. In dem Raum laufen Computer, Fernseher, schnurloses Telefon und noch anderes.
Der Klang ist im Großen und Ganzen für diese Geräteklasse sehr gut. Auch guter Empfang auf allen Wellenbereichen mit eingebautem Rahmendipol und Ferritantenne.
Nebenbei wurde noch der gerissene Faden des Klangregisters ersetzt.
Auch die fehlenden Teile der zerbrochenen Wippe sind nun doch noch aufgetaucht. Sie hatten sich im Gehäuse unter dem vorderen Rand versteckt.
Noch einmal die Gesamtansicht von hinten:
Den Gleichrichter sieht man hier nicht. Der sitzt rechts seitlich beim Becherelko. Das hat gut geklappt. Er erreicht etwa gefühlte 35°C.
Hier nochmals die drei Ausgangstrafos mit neuen alten Kondensatoren.
Und zum Schluß noch von vorne. Mit Blitz.
Abschließend könnte ich noch erwähnen, daß trotz allem noch ein, zwei Unsauberkeiten übriggeblieben sind.
Der AM-Seilzug rutscht an manchen Stellen etwas durch. Das könnte zwei Ursachen haben. Den Drehko habe ich zwar geschmiert, - aber nicht dessen Lager und Getriebe zerlegt. Für eine Demontage hätte ich das Frontblech hinter der Skalenscheibe abmontieren müssen. Und dies hätte erfordert, daß ich hätte beide Skalenzüge entfernen müssen.
Die Kupplung wäre die andere Möglichkeit. Auch hier wäre ein Ausbau sehr aufwendig geworden. Wieder beide Skalenzüge.
Das hat Gehäuse hat an manchen Stellen noch ein paar Schrammen die sich nicht wegpolieren ließen. Zu tief. Naja.
Nun kann ich bei meinen anderen beiden Baustellen weitermachen.
Gruß
Rocco11
PS: Hmmm, - was mache ich denn als nächstes?
Den Nordmende Othello oder den Blaupunkt Riviera?
Hmmm, - ein "Gerät, das die Welt nicht braucht" könnte ich auch mal wieder bauen.