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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Fragen zu Schaltplan und Kondensatoren Müggel 1

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BeitragVerfasst: Do Jan 14, 2021 0:00 
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Liebe Radiofreunde,

seit einiger Zeit schon lese ich mit viel Freude Beiträge hier im Forum und versuche mein Wissen über diese faszinierende Technik zu erweitern. Ich besitze bereits ein paar schöne Röhrenradios, die ich professionell habe reparieren lassen.

Seit ein paar Wochen bin ich nun stolzer Besitzer eines Müggel 1, das ich selbst wieder instand setzen möchte. Momentan versuche ich anhand des Schaltplans und Lesen der einschlägigen Beiträge im Forum mir das Radio und seine Funktion zu „erarbeiten“. Grundkenntnisse der Elektronik sind vorhanden, jedoch habe ich keine Erfahrung mit der Röhrentechnik.

Bevor ich nun den Lötkolben ansetze, stellen sich mir noch eine Reihe von Fragen, die ich vorab klären möchte. Vermutlich betreffen die Fragen grundlegende Dinge, trotzdem konnte ich bisher durch Lesen von Forenbeiträgen keine Antwort darauf finden.

1. Im Schaltplan gibt es die Erläuterung neben einem Schaltzeichen für einen Kondensator „Kondensator mit Kennzeichnung des Außenbelages“. Was hat es damit auf sich?

2. Habe ich richtig bestimmt, dass es sich bei C44 um den Koppelkondensator am Steuergitter der Ton-End-Röhre handelt, der von vielen obligatorisch erneuert wird? Siehe Foto.
Dateianhang:
Schaltplan.jpg
Schaltplan.jpg [ 80.7 KiB | 1848-mal betrachtet ]


3. Die alten Papierkondensatoren haben auf einer Seite stets einen dicken Balken. Um was für eine Markierung handelt es sich dabei? Siehe auch Foto unter 4. roter Balken rechts auf dem Kondensator.

4. In dem Radio befinden sich ein paar Frolyt Kondensatoren (z.B. C24 und C46) deren Aufschrift ich nicht deuten kann (siehe Foto). Darauf steht unterhalb der Kapazität: 250/750V – 150V ~. Es scheint sich um die Spannungsfestigkeit bei Gleich- und Wechselspannung zu handeln. Aber warum gibt es bei der Gleichspannung zwei Angaben? Kann ich hier ggf. einen herkömmlichen Kondensator als Ersatz wählen?
Dateianhang:
Frolyt2.jpg
Frolyt2.jpg [ 36.91 KiB | 1848-mal betrachtet ]


5. Oft werden beim Ersatz von Kondensatoren bestimmte Typen genommen, beispielsweise wird für den Koppelkondensator ein MKP4 Typ als Ersatz gewählt, da er für Audiobetrieb geeignet ist. Spielt das bei Kondensatoren aus den 50er/60er Jahren überhaupt eine Rolle? Gab es da überhaupt schon eine Vielzahl an unterschiedlichen Kondensatorentypen? Oder kann ich einfach einen Kondensator der entsprechenden Kapazität und Spannungsfestigkeit nehmen?

So, genug der Fragen. Ich wünsche allen einen schönen Abend.

Vielen Dank für Eure Hilfe.
Alexander


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BeitragVerfasst: Do Jan 14, 2021 5:42 
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Hallo Alexander

Zu deiner Ersten Frage würde ich fast sagen, das dies zu Nummer 3 passt.
2. genau bei C44 handelt es sich um den Koppelkondensator zwischen Vor und Endstufe. Dieser ist dafür da die Gleichspannung der Anode der Vorstufe vom Gitter der Endstufe fern zu halten, um den Arbeitspunkt der Röhre nicht zu beeinträchtigen.

3. Dieser Strich ist die Markierung für den Ausseren Belag des Kondensators. Kondensatoren sind zwei gewickelte Folien, und daher liegt eine davon immer aussen. Diese wurde hier markiert, die neuen haben solche Markierungen nicht mehr, kann mit eines Oszis aber "erraten" werden.

4. Bin ich mir nicht ganz sicher, würde aber fast sagen das es sich um eine Impulsfestigkeit hält. Hier in diesem Fall, das er bis 750 Volt Impullsfest ist, aber dauerhaft nur 250. Hier kann dir aber bestimmt ein anderes Mitglied mehr Klarheit verschaffen.

5. Meines Wissens, spielt der Typ keine rolle, sofern die Kapazität und die Spannungsfestigkeit stimmt. Aber auch hier lasse ich mich gerne belehren.

Ich hoffe ich konnte dir mit meinen Antworten doch ein wenig weiterhelfen.

_________________
Grüsse

Cyril
:wink:


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BeitragVerfasst: Do Jan 14, 2021 7:25 
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Moin Alexander,

herzlich willkommen im DRF. Cyril hat das schon recht gut beschrieben, ich ergänze da noch ein wenig.

Frage 1 und 3 passen definitiv zusammen. Bei den alten Kondensatoren war der Außenbelag immer mit einem dicken Balken gekennzeichnet, dieser wurde immer ans kalte Ende gelegt ( kaltes Ende = Masse, oder Massenah).
Somit ergab sich eine leichte Abschirmung gegen Störeinflüsse. Heutige Kondensatoren sind anders aufgebaut und insofern ist (außer bei Elkos) die Einbaurichtung nicht mehr relevant.

Frage2 passt

Frage4, der erste Wert gibt die dauerhafte Spannungsfestigkeit des Kondensators an, in diesem Fall 250Volt. Der zweite Wert, hier 750Volt, die kurzzeitige max. Spannungsfestigkeit ( ich glaube für 1 Minute, bin mir aber nicht ganz sicher). Du kannst da einfach einen neuen Folienkondensator mit dem halbwegs passenden Wert einbauen, halbwegs deshalb, weil es viele Werte heute so nicht mehr gibt. So hat C44 25n, Ersatz wäre hier 22n mit 250Volt Spannungsfestigkeit. Du kannst auch einen mit 400, oder 600Volt einbauen, mehr geht immer.

Frage5, ja es gab auch damals schon verschiedene Kondensatoren. Z.B. ergänzend zum Wickelkondensator, Keramikkondensatoren, Glimmerkondensatoren etc. Die kommen meist bei "HF" Anwendungen zum Einsatz, wie in Bandfiltern und UKW Tunern. Die überwiegende Zahl an Kondensatoren sind also Wickelkondensatoren wie C44.

Ich sehe gerade C55, der sollte auch auf jeden Fall ersetzt werden!

Beste Grüße
Peter

_________________
Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.


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BeitragVerfasst: Do Jan 14, 2021 18:19 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1993
Moin,
eigentlich sollte man alle Papierkondensatoren ersetzen ;-)
Und C55 nicht nur ersetzen, sondern gegen den Mittenanzapf der Primaerwicklung des Ausgangsuebertragers schalten. Also parallel zur Primaerwicklung. Dann muss er nur noch die Anodenwechselspannung ertragen und im Falle eines Durchschlages richtet er keinen Schaden mehr an.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Do Jan 14, 2021 22:07 
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Registriert: Mi Jan 13, 2021 23:33
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Wow, vielen Dank für die schnelle Beantwortung meiner ganzen Fragen, die super Erklärungen und die hilfreichen Tipps.

Dann werde ich mich nach und nach an den Tausch der Kondensatoren wagen.

Vielen Dank und schöne Grüße.

Alexander


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