[phpBB Debug] PHP Warning: in file /includes/functions.php on line 4559: Invalid argument supplied for foreach()
Dampfradioforum • Thema anzeigen - Kondensator Tausch REMA 2001

Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Aktuelle Zeit: Mi Apr 24, 2024 14:57

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 45 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3  Nächste
Autor Nachricht
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Do Mai 20, 2021 22:15 
Offline

Registriert: Do Okt 05, 2017 19:39
Beiträge: 657
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Volker,

wieso soll man nicht diskutieren, weil die Norm ohnehin nicht erfüllt wird ? Das ergibt keinen Sinn !
GERADE dadurch ist doch eine Diskussion und individuelle Einschätzung des damit verbundenen Risikos sehr wichtig und, wie ich sagte, kein einfaches Thema !

Allstromgeräte wurden auf der ganzen Welt gebaut, das ist erstmal kein Deutscher Alleingang ! Bei Röhrenfernsehern gibt es oft garkeinen anderen Weg, Stichwort Netztrafo(größe...preis), Röhrenanzahl, Heizleistungs- und B+ - Leistung... Die Konstruktionen waren mehr oder weniger sicher, das stimmt, aber man sah gewisse Risiken in der Vergangenheit halt auch nicht so eng wie heute, die Unfallzahlen sind allg. infolge besserer Vorsorge...Sicherheit zwar dramatisch gesunken, ...es gibt aber aktuell unschöne Häufungen bei Todenfällen in der Wanne in Verbindung mit USB-Netzteilen !! Ist zwar Darwin-verdächtig, überhaupt mit Geräten, die an der Steckdose hängen, in die Wanne zu steigen, aber normalerweise muß eine Schutzisolierung auch in dem Fall einwandfrei isolieren !! ... andere Diskussion und auch ein Thema mit Generation TikTok/Instagramm...

Ansonsten wiederholst Du die ganzen Sachen, die wir ja schon kontrovers diskutiert haben...

Leider sind ALLE Punkte wiederholt falsch:

- Die Kondensatoren hatten und haben zu allen Zeiten ihren Sinn, auch und gerade WEIL die Erde fehlt ! Sie sorgen dafür, daß zb. im Allstromgerät die gesamte Schaltung gemeinsam mit der Masse mit 50Hz zwischen den Spitzenwerten gegen die Umgebung floatet, ohne daß Brummstörungen (netzfrequente Spannungsdifferenzen) entstehen ! dazu hatte ich auch mal ein shango066-Video verlinkt, wo das eindrucksvoll in d. Nähe v. Kaliformieren gezeigt wird...

- Trenntrafo bringt selbstverständlich etwas, denn dann besteht keine Berührgefahr mehr gegen Erde !! Daß der dem Trenntrafo vorgeordnete FI unwirksam ist, ist richtig und ein wichtiger Punkt ! Aber auch in FI-Stromkreisen besteht bei Berührung L gegen N kein Schutz !! Beim Arbeiten mit Allströmern ist auch bei spannunglosem Chassis die spannungführende Leitung im gesamten Gerät hart gegen Erde spannungführend, was sehr gefährlich ist, gerade für Anfänger ! Genau vor diesem Risiko soll der Trenntrafo schützen und das ist ein himmelweiter Unterschied im Vergleich zum netzverbundenen Zustand (ich hab damit selbst jahrelange Erfahrungen, ... seit ich 12 bin und damal keinen Trenntrafo haben konnte, wäre aber besser gewesen, gab so manchen heiklen Wischer... ^^)!! ... da bestehen leider auch im Nachbarforum noch gewisse Unklarheiten, die eine wichtige Diskussion dazu wurde leider nicht weitergeführt, ich lehn mich dann aber auch zurück, ich bin kein VDE-Missionar. Genauso, wenn Du die Dinge so siehst, wie Du sie siehst, ist das o.k. für mich. Wenn aber aus meiner Sicht falsche Ratschläge gegeben werden, lege ich Widerspruch ein, gern auch vehement, wenn die Sicherheit berührt ist. ...Nennt sich fachlicher Meinungsstreit und auch davon lebt ja eine Diskussion...

Letztlich trägt JEDER FÜR SICH SELBST die Verantwortung für sein Handeln, es ist sehr wichtig, daß wir wieder in die Eigenverantwortung kommen, dazu hattest Du auch schonmal irgendwo richtige Impulse gegeben...
Also soll jeder unsere verschiedenen Positionen zum Anlaß nehmen, sich selbst zu informieren, in Normen, in Fachbüchern, in Erfahrungsberichten usw., dann wirds was.. Bei Elektrosicherheit, Bergsteigen, Motorradfahren usw. gibts leider manchmal keinen 2. Versuch zum Erfahrung sammeln, auch ich war schon mehrfach in rel. großer Gefahr (Stromweg Arm-Arm mit Umfassen... 13 Jahre alt), deshalb sollte man nicht diejenigen belächeln, die sich damit sehr detailliert befassen und viell. auch etwas spießig-spröde rüberkommen (damit meine ich jetzt nat. nicht Dich, aber das ist auch klar... das ist jetzt ganz allgemein gemeint).

Kollegialer Gruß,
Ingo

tornadofilm:
Zitat:
""Das heißt den alten Kondensator einfach Rausschmeißen und dann die beiden Enden mit einander verlöten? Oder einfach nur rausnehmen?"" Wenn Röhrenfreund diese Frage wirklich ernst meint, könnt ihr euch die Fragen um Schutzart und oder Isolierung bzw. Schutzklasse in den schwarzen Tee rühren..... :mrgreen:


...Naja... Brich nie zu schnell den Stab über andere, jeder hat mal angefangen... Deine Bemerkung zum Phasenprüfer im Fußtext verrät auch so einiges ... ^^ ... ist jetzt nicht so bierernst gemeint, wie es sich liest :hello:
...aber gerade diese Frage deutet darauf hin, daß da noch ein Weg zu beschreiten ist und ein Röhrengerät vielleicht nicht der beste Einstieg ist..., insofern ist viell Volkers Methode hier zunächst die bessere Empfehlung: Um es zu beantworten, ja, nur rauskneifen, die restlichen Drahtenden so stehenlassen, daß man erkennt, daß hier die Kondensatoren dran waren, aber es sollte dadurch keine Gefahr einer Verbindung zu benachbarten Teilen bestehen !


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Fr Mai 21, 2021 6:08 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16
Beiträge: 7296
Zitat:
...also voellig muessig darueber zu diskutieren.

Genau das Gegenteil ist der Fall.
Hier ist wiederholt von Dir Blö.., na sagen wir mal was Falsches geschrieben worden, und nun steht es da. Jeder kann es lesen und wären von Ingo und Andreas nicht die berechtigten Einwände gekommen, könnte jeder denken das es stimmt.
Daher muss das richtig gestellt werden und nicht unter den Teppich gekehrt werden nur weil es Dir dann so passt.

Ich kann Dir gerne hier vor Ort beweisen, das die Abblockkondensatoren sehr wohl was bringen.

Weiterhin darf mich Harry mal aufklären, warum der Mittelanschluß vor die Sicherung soll. So wie er original ist hat er doch zumindest einen Schutz dem Trafo gegenüber, oder übersehe ich da was?

paulchen


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Fr Mai 21, 2021 6:45 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Beiträge: 8346
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Moin paulchen,
meine Gedanken als Hobby Elektroniker geht dabei in die Richtung, das, falls einer dieser beiden Abblockkondensatoren durchschlägt, der Strom ein höherer ist und die Anodenstrom Sicherung früher zur Auslösung bringt.
gerne aber lasse ich mich da vom Gegenteil belehren.
Und über den Sinn von Abblockkondensatoren kann man lange Diskutieren. Fakt aber Sie ergeben einen Sinn, für die Grundfunktion des Radios aber sind Sie NICHT notwendig, richtig ?

_________________
M.f.G.
harry

--------------------------------------------------------------------
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Fr Mai 21, 2021 6:58 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Okt 29, 2015 7:54
Beiträge: 3953
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Servus,
Ihr habt recht und ich habe mein Ruhe. Aber:
Von Allstromgeraeten habt ihr eine nur sehr kleine und begrenzte Vorstellung. Nur die deutschen bzw. europaeischen Allstroemer waren gefaehrlich. Bei US Geraeten war es verboten, einen Netzpol mit dem Chassis zu verbinden. Aber das wisst ihr natuerlich nicht.
Der Netzpol ging auf einen vom Chassis voellig isolierten Massebus, der nur ein einziges Mal ueber einen sehr spannungsfesten Kondensator zumeist noch in Serie mit einem relativ hochohmigen Widerstand mit dem Chassis verbunden wurde. Das diente dazu u.a. den auf dem Chassis direkt montierten Drehkondensator mit Masse zu verbinden, sonst kann man naemlich nicht abstimmen.
Und was die Abblockkondensatoren betrifft, hatten die frueher den Sinn, evt. Brumm Modulationen hervorgerufen durch starke Oertssender zu unterdruecken. Ausserdem war die Stromversorgung ueberwiegend durch Freiland Leitungen sicher gestellt, die als Antenne wirkten. Daher wurde ja auch die Lichtantenne in den alten Radios eingebaut.
Heute machen diese Kondensatoren keinen Sinn mehr, daher knipse ich die ersatzlos heraus.
Aber wie gesagt, ihr habt Recht und ich meine Ruhe. Und von Paulchen lasse ich mir schon lange und grundsaetzlich nichts sagen.
Nur muesst ihr mal erklaeren, warum es jede Menge alter Radios gibt, die diese Kondensatoren von vornherein nicht haben und genauso gut funktionieren!

_________________
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Fr Mai 21, 2021 7:38 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Fr Okt 30, 2020 17:43
Beiträge: 149
Wohnort: Kraichgau
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
@Admin
wie wär's wenn wir ein solches Thema unter der Sicherheit behandeln, und zwar gepinnt. Der Fakt über die amerikanischen Modelle finde ich, bringt ein neues und wichtiges Licht in die Sache. Amerikaner waren wohl in Sachen Sicherheit schon weiter.

Gruß,
Peter


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Fr Mai 21, 2021 7:59 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Okt 29, 2015 7:54
Beiträge: 3953
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Servus,
Die Amerikaner waren da sehr viel frueher und sehr viel weiter als in Europa.
Ich habe gerade mal die Rueckwand von einem europaeischen Philips Spitzensuper abgeschraubt, einem B6X94A. Der hat diese Kondensatoren nicht eingebaut und funktioniert allerbestens.
Fuer Exportgeraete baute Philips ab und zu allerdings diese Kondensatoren netzseitig ein, aber nur Keramik Kondensatoren mit 5 KV Arbeitsspannung und 12KV Durchschlagsspannung. Wenn da was passierte, platzten die und gut wars. Allerdings ist mir kein Fall bekannt, wo das jemals vorgekommen ist. Ich habe da mal in US Foren vor einiger Zeit nachgefragt, es ist kein Fall bekannt, das diese zusaetzlich in Schutzschlaeuchen befindlichen Kondensatoren, seit bummelig 1962 eingebaut, jemals versagt haben auf der netzseitigen Trafoseite. Statistisch gesehen also wesentlich sicherer und zuverlaessiger als jeder xyz Kondensator. Aber natuerlich auch etwas teurer. Solche Kondensatoren waren nicht handelsueblich, sie entsprachen entsprechenden MIL Normen und wurden in Philips eigenen Werken hergestellt. Waehrend meiner Dienstzeit in der Maintenance der US Army war ich haeufig mit diesen Kondensatoren konfrontiert. Ausgetauscht haben wir die nur, wenn sie mechanisch beschaedigt waren, z.B. broeseliger Schutzschlauch. Interessant dabei: auch in US Geraeten waren diese Kondensatoren haeufig von Philips- USA.

_________________
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Fr Mai 21, 2021 8:04 
Offline

Registriert: Do Okt 05, 2017 19:39
Beiträge: 657
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Guten Morgen,

Volker, Du schreibst, wir (wer nochmal?) hätten nur eine begrenzte Vorstellung von Allströmern...

Kennst Du weltweit die Aufbaukonzepte seit der Erfindung des Radios/Fernsehers ? Respekt !
Ich kenn vom groben Hinschauen so einige Pläne und hab da ehrlich gesagt noch nie so einen Trennkondensator (also so wie Du ihn beschreibst, um den Masse-Schiene vom Chassis zu trennen) gesehen, wobei ich nicht alles kenne... wenn Du Beispiele hast, immer her damit!

(Was ich kenne, ist die sicherheitstechnische Trennung/hochohmige Verbindung berührbarer Metallteile bei schutzisolierten Geräten von nicht-netzgetrennten, spannungführenden Teilen und zwar in D und sonst auch auf der Welt: Hier gibt es die Parallelschaltung von z.B. in D. eines 4,7n Y-Kondensator und 2M-Widerstand, um die berührbaren Teile von spannungführenden Teilen berührungnstechnisch zu trennen, aber für statische Aufladung und wechselstrommäßig kontrolliert (C) zu verbinden (Spannband der BiRö bei TV).

Das mit den US-Radios mag zum Teil zutreffen und klingt auch logisch (10n-Trennkondensator zum Chassis, quasi Y-Kondi bei 120V~, in Europa sind 4,7 bei 230V üblich) aber erstens gab es sehr viele Bauformen in den USA, Stichwort AA5 (all american 5, Standardschaltung mit typ. 5 Röhren) und zudem weiß ich von einigen shango066-Videos (unbedingte Empfehlung!), daß Deine Aussage nicht für alle Typen gilt. Ich könnte den shango auch mal anschreiben dazu...

Zum abstimmbaren Brumm gibts so viele Ausführungen, auch im Nachbarforum (scotty...)... wenn Du da beratungsresistent bist... Wie soll denn bitteschön eine Brummodulation in Sendernähe entstehen ?? Die entsteht unabhängig davon aber an den Gleichrichterdioden (v.a. Halbleiter), das wurde schon so oft erklärt...

Die "Lichtantenne" würde auch heute noch funktionieren, meistens gibt es zu viele Störungen... genau dafür sind die Kondensatoren gut, die schließen alles kurz, was auf "viele N" x 50Hz hört (je höherfrequent, desto Kurzschluß)... Anwendung der Lichtantenne heute: "powerline", mehr oder weniger gute Übertragung von LAN über das Starkstromnetz, mir gefällt sowas garnicht, als Notlösung eventuell.

Daß Radios auch ohne die Kondensatoren funktionieren hat niemand bestritten. Nochmal: Die Funktion...Qualität der Wiedergabe eines Empfängers... in Abhängigkeit elektrischer Umgebungsbedingungen ist eine statistische Größe. Und wie gesagt genügen manchmal ohnehin vorhandene Streukapazitäten von Trafos etc. oder man tolerierte einfach gewisse Störungen... Manchmal wurde aber auch nachgebessert, viele Geräte haben nachträglich eingelötete Störschutzkondis, ganz allgemein...
Ich kenn sehr viele Schaltungen MIT diesen Kondensatoren.

...denke das Thema ist ausreichend diskutiert, "Ihr habt Recht und ich meine Ruhe" find ich nicht gut und ist auch etwas herablassend, wie auch Anmerkungen wie "IHR habt nur begrenzte Vorstellungen..." ...aber ICH weiß, was Sache ist (2. Teil natürlich nicht gesagt^^). Wir sind doch gerade wegen der Fachdiskussionen hier, mir macht das Spaß (nicht "unbedingt..." der Streit, das Lernen voneinander! Aber verschiedene Meinungen waren schon immer ein Treiber, manchmal inspiriert mich sowas, nochmal selbst was zu bauen und nachzumessen... (z.B. das Thema Vorschalt-Lampe im Nachbarforum... hier bei den Störschutz-Cs etwas schwierig, man bräuchte einen kleinen "EMV-Arbeitsplatz" mit definierten Störquellen, ist etwas aufwendig).

Also weiter gehts, hoffe, das hat etwas geholfen und zum eigenen Tun angeregt,

Gruß Ingo


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Fr Mai 21, 2021 8:30 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Okt 29, 2015 7:54
Beiträge: 3953
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Servus,
Dieser Kondensator in Verbindung auch mit einem Widerstand war zwingend notwendig, sonst funktionierte das Radio nicht. Auf meiner Web Seite Luxkalif stelle ich eine Menge dieser AA5 Radios vor und alle haben diesen Massebus mit dem entsprechenden Kondensator. Sicherheitstechnisch waren die USA viel weiter als in Europa. Das hatte auch einen einfachen Grund: Passierte etwas, riskierten die Hersteller schon damals die Class Action, das konnte die in null komma nichts in den Ruin treiben. In Europa war das anders, Techniker aufgeraucht? Pech gehabt!
Ich habe hier sogar einen uralten AA5 von 1941, der auch diesen Kondensator hat.
Ich habe gerade noch einen 5BX43A Stereo aufgeschraubt, auch der hat keine Kondensatoren verbaut und auch der funktioniert allerbestens.

_________________
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Fr Mai 21, 2021 9:02 
Offline

Registriert: Di Mai 12, 2009 17:09
Beiträge: 1792
radio-volker hat geschrieben:
Von Allstromgeraeten habt ihr eine nur sehr kleine und begrenzte Vorstellung.

Nein.

radio-volker hat geschrieben:
Nur die deutschen bzw. europaeischen Allstroemer waren gefaehrlich.

Nein, weil es auch hier durchaus Geräte mit nichtleitendem Chassis gab.
Zusätzlich hatten alle (nicht nur die Allströmer) Geräte Warnhinweise auf der Rückseite, daß es nur durch Fachleute geöffnet werden darf. Damit vertraute Menschen verwendeten einen Trenntrafo bzw. wurde geprüft, ob der Außenleiter auf dem Chassis lag und dann der Stecker gedreht.

radio-volker hat geschrieben:
Bei US Geraeten war es verboten, einen Netzpol mit dem Chassis zu verbinden. Aber das wisst ihr natuerlich nicht.

Ein Kondensator 50nF zwischen dem Netz und dem Chassis macht nach den Jahren die Sache auch nicht besser, 117V hin oder her.

Allströmer werden erst dann gefährlich, wenn sie
- unüberholt in Betrieb genommen werden
oder/und
- bar jeglicher Fachkenntnis an die TA-Buchse eines Allströmers per Adapterleitung moderner Unterhaltungströdel angesteckt wird (und kein isolierter Plattenspieler, was es damals gab).

radio-volker hat geschrieben:
Und was die Abblockkondensatoren betrifft, hatten die frueher den Sinn, evt. Brumm Modulationen hervorgerufen durch starke Oertssender zu unterdruecken.
Ausserdem war die Stromversorgung ueberwiegend durch Freiland Leitungen sicher gestellt, die als Antenne wirkten. Daher wurde ja auch die Lichtantenne in den alten Radios eingebaut.
Heute machen diese Kondensatoren keinen Sinn mehr, daher knipse ich die ersatzlos heraus.

Die Kondensatoren ergeben bei Elektroenergiezuführung per Kabel zumindest in der dargestellten Art und Weise keinen Sinn mehr. Wenn, dann müßte man den Eingang zusätzlich verdrosseln und die Ableitung von Störströmen an eine nicht störbelastete Erde vornehmen. Daß heutzutage der PE ein Lieferant für Störungen ist, ist der Grund dafür, weshalb Funkamateure bisweilen ihre Netzform nach Möglichkeit in TT ändern.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Fr Mai 21, 2021 9:06 
Offline

Registriert: Do Okt 05, 2017 19:39
Beiträge: 657
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
im untersten Drittel, GAROD Model 5D findet sich die von Volker angesprochene Schaltung:

https://www.antiqueradios.com/forums/vi ... p?t=340315

beim EMERSON-Model weiter oben vom groben Hinsehen her wohl auch, also mit Trennkondensator zur Masse (der EMERSON-Plan ist etwas unübersichtlich gezeichnet)

Bei anderen AA5-Radios geht ein Netzpol direkt aufs Chassis, wie ich es auch im shango-Video gesehen hatte, das kann jeder selbst herausfinden, Bildersuche "AA5 radio":

https://www.angelfire.com/electronic/fu ... AA5-6.html

Das ist praktisch das dritte Ergebnis der ggogle-Suche, noch dazu mit interessanten Anmerkungen zur Sicherheit und Verdrahtung...
Also für mich geht da ein Netzpol direkt ans chassis, oder mit dem Massesymbol ist nur der laut Volker "isolierte MasseBUS" gemeint und das eigentliche Chassis geht über einen nicht gezeichneten Kondensator an das Chassis...

Hier noch eine schöne Abhandlung mit der Aussage, daß ein Netzpol direkt ans Chassis geht und mit Ausführungen zu einem Trenntrafo für Reparaturen, allerdings findet sich im shematic Fig.4 der von Voker genannte Trennkondensator mit 100nF und parallelem Widerstand, von sicherheitstechnisch einwandfreier Trennung würde ich nicht sprechen, aber es hilft etwas, das chassis von der harten Spannung zu "trennen":

https://www.syscompdesign.com/wp-conten ... -radio.pdf

Die "Höhere Sicherheit" der USA-Radios kann ich also nicht nachvollziehen und nicht vergessen, es gab auch TV-Geräte ohne Netztrennung ! Der praktische Aufbau von typ. AA5-Radios, bei denen ein Pol direkt ans chassis geht, unterscheiden sich aus meiner Sicht nicht von deutschen pendants, wie dem vieldiskutierten ILMENAU...

Die Aussage zu strengeren sicherheitstechnischen Gerichtsurteilen zugunsten einfacher Bürger und gegen Hersteller ist dagegen absolut zutreffend, das hatten ja auch interessante Unrteile in der Neuzeit gezeigt. Spekulationen über Gründe würden jetzt zu weit führen...

Die google-Suche hat mich jetzt schlappe 3 min gekostet, das Thema AA5 ist ja sehr ergiebig... das waren wirklich tolle einfache und gut funktionierende Schaltungen und ich könnt mich ärgern, daß ich die nicht früher zur Verfügung hatte... egal, das führt vom Thema weg.

Gruß Ingo

...noch ein "compactron" AA5-radio, ein Pol geht direkt ans chassis:

http://www.wa2ise.com/netcom/Compactron ... radio.html

pauschale Aussage von Volker "Verbot Verbindung ein Netzpol mit chassis": FALSCH !
Genauso falsch ist die Polarisierung "in einem Land deutlich besser als in anderen".
Richtig unter Umständen, ob "auf ganzer Linie", wage ich in der föderalen USA zu bezweifeln...: Nach und nach Erhöhung des Sicherheitsniveaus durch Trennkondensatoren u.a. Maßnahmen.

...und noch ne Ergänzung:

https://en.wikipedia.org/wiki/All_American_Five

Im oberen Drittel beim Punkt "...hazards... wird genau das Problem besprochen und die Lösung mit dem "Netzwerk" diskutiert ! (Übrigens finde ich den Demonstrationsaufbau weiter oben Klasse ! Von sowas bin ich großer Fan...


Zuletzt geändert von ELEK am Fr Mai 21, 2021 9:43, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Fr Mai 21, 2021 9:30 
Offline

Registriert: Do Okt 05, 2017 19:39
Beiträge: 657
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Munzel:
Zitat:
Die Kondensatoren ergeben bei Elektroenergiezuführung per Kabel zumindest in der dargestellten Art und Weise keinen Sinn mehr.


Leider ist diese Aussage auch falsch, genauso wie das Ansinnen, Störungen in eine "unbelastete Erde" ableiten zu wollen. Man kann Störspannungen auch ganz einfach "kurzschließen", genau dazu dienen Parallel-Kondensatoren. Bei den sekundären Parallel-Kondensatoren wirkt die Streureaktanz (siehe Trafogrundlagen... T-Ersatzschaltbild) als Drossel, auch die Zuleitung zum Radio wirkt als Ganzes als Reiheninduktivität.
"in die Erde ableiten" kann man aber nennenswerte Überspannungen im kV-Bereich, die über die Antenne eingeschleppt und gegen die Netz-Zuleitung (annähernd Erdpotential) ansonsten zu Überschlägen führen können...

Bei aufwendigeren Entstör-Netzwerken werden Gleich- und Gegentaktdrosseln verwendet, wie z.B. bei Schaltnetzteilen, hier soll ja auch die Stör-Emission durch das Netzteil ins Netz verringert werden.
Diese sind rel. aufwendig und ein Kostenfaktor, deshalb macht man bei kostengünstigen Radios "Nur das nötigste" und nutzt ohnehin vorhandene Induktivitäten und Kapazitäten, die manchmal ausreichen...

Gruß Ingo


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Fr Mai 21, 2021 9:56 
Offline

Registriert: Di Mai 12, 2009 17:09
Beiträge: 1792
ELEK hat geschrieben:
Munzel:
Zitat:
Die Kondensatoren ergeben bei Elektroenergiezuführung per Kabel zumindest in der dargestellten Art und Weise keinen Sinn mehr.


Leider ist diese Aussage auch falsch, genauso wie das Ansinnen, Störungen in eine "unbelastete Erde" ableiten zu wollen.

Na, langsam: ich meinte eigentlich primärseitige Kondensatoren (habe gerade so ein Schaltbild vor mir)
Man kann Gegentaktstörungen zwischen L, N,PE kurzschließen. Man kann aber Gleichtaktstörungen auf den drei Leitern nicht loswerden, man braucht hier immer noch eine Stelle, wohin man diese Störungen kurzschließt oder ableitet und das (Verdrosseln, kapazitiv ableiten) müßte man genaugenommen mit allen drei Leitern (L, N, PE) machen.

Wie schon gesagt, ein eigener ungestörter PE könnte sich lohnen, liegt aber dann eben auch im Verantwortungsbereich des Besitzers.

ELEK hat geschrieben:
Bei aufwendigeren Entstör-Netzwerken werden Gleich- und Gegentaktdrosseln verwendet, wie z.B. bei Schaltnetzteilen, hier soll ja auch die Stör-Emission durch das Netzteil ins Netz verringert werden.
Diese sind rel. aufwendig und ein Kostenfaktor, deshalb macht man bei kostengünstigen Radios "Nur das nötigste" und nutzt ohnehin vorhandene Induktivitäten und Kapazitäten, die manchmal ausreichen...

Der Kostenfaktor ist in der Tat hier limitierend. Kommerzielle Allwellenempfänger sahen hinsichtlich der Netzverdrosselung wesentlich aufwendiger aus.


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Fr Mai 21, 2021 10:17 
Offline

Registriert: Do Okt 05, 2017 19:39
Beiträge: 657
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Munzel,

... alles korrekt dargestellt !! Aber die Gleichtaktstörungen machen nichts Böses bei einer ansonsten "floatenden" Schaltung, lassen sich aber in der von Dir dargestellten Weise (gegen PE oder Erde) mit einem geeigneten Netzwerk bearbeiten.

Mein Einwand bezog sich nur auf die Aussage, daß ein X-Kondensator bei Kabeleinspeisung nichts bringen würde, also pauschal die Aussage "ergeben ... bei Kabelspeisung ... keinen Sinn". Nur das verneine ich vehement. Die X-Kondensatoren sind in aufwendigeren und auch professionellen Netzfilteranordnungen stets enthalten. Ein kapazitiver "Abschluß" der 50Hz-Netz-Zuleitung ist bei vielen EMV-Fragen wichtig. Auch bei Kabelspeisung hat man viele Gegentaktstörungen L gegen N, Störspannungen von Schaltnetzteilen oder allg. Oberschwingungen in der Netzspannung L gegen N.

Aber natürlich im erweiterten Fall auch gegen Erde, keine Frage ! Besonders, wenn die Erde als Funktionserde über andere Wege mitreinspielt. Und da wirkt der X-Kondensator nur noch indirekt, indem er das Erdpotential HF-mäßig auch auf den 230V~spannunführenden Außenleiter bringt.
...aber bei reinen Gleichtaktstörungen ist der X-Kondi unwichtig, korrekt!

Gruß Ingo


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Fr Mai 21, 2021 11:00 
Offline

Registriert: Mo Apr 03, 2006 7:23
Beiträge: 1063
Wohnort: Niederbayern
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Hmmm,

was machen wir denn nun mit "Röhrenfreund77", sofern er überhaupt noch mitliest?

Also, ich würde Kondensatoren einbauen. Allerdings wird axial schwer etwas zu finden sein, was der Wechselspannungsbelastung standhält. Daher würde ich zu WIMA FKP1 greifen, einfach mal googeln: WIMA FKP1 4n7 630V=/400V≈. Zwei Stück, so verbauen wie im Schaltbild ersichtlich.

Sorry, schlagt mich nicht... :|

Jörg

_________________
www.radiolegenden.de


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
 Betreff des Beitrags: Re: Kondensator Tausch REMA 2001
BeitragVerfasst: Fr Mai 21, 2021 11:38 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Okt 29, 2015 7:54
Beiträge: 3953
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Servus,
Das mit den AA5 Radios habt ihr immer noch nicht kapiert, mein Gott wieviel Geduld man braucht.
Ihr muesst erstmal unterscheiden zwischen dem Massezeichen im Schaltplan und dem Erdzeichen in US Schaltplaenen. Das Massezeichen steht fuer den Massebus, das Erdzeichen dafuer, das von der Masse ein Kondensator ans Chassis geht. Ich wiederhole, auch wenn ihr es nicht wahrhaben wollt, ein fehlender Kondensator von Masse auf Chassis wuerde das Radio nicht funktionieren lassen, da der gesamte HF Bereich im Eingang von der Schaltung abgekoppelt waere.
Ist da denn so schwer zu verstehen?
Und was da im Internet veroeffentlicht wird, ist fuer mich absolut kein Massstab.

_________________
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 45 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Majestic-12 [Bot], nsalis und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum