Moin,
die gemessenen Spannungen liegen durchaus im Rahmen. Persoenlich wuerde ich jetzt noch einen 82 Ohm Widerstand probieren.
Der Strom vom Gleichrichter zum Ladekondensator laesst sich mit den ueblichen Messgeraeten schlecht messen. Er ist stark impulsfoermig und das bedeutet Messgeraete, die damit zurechtkommen. "True RMS" reicht da meist noch nicht. Am besten konnten das Hitzdrehtmesswerke
https://de.wikipedia.org/wiki/HitzdrahtmesswerkDie Skalenscheibe sollte man ohnehin herausnehmen, um dahinter "Staub zu wischen". Dan kann man sich auch um den Gleichrichter kuemmern. Fuer den Widerstand habe ich mir immer Loetstuetzpunkte gesucht, die einen freitragenden Einbau zuliessen.
Die Endroehren werden durchaus sehr warm. Um 100°C sind bei Endroehren so selten nicht. Sie koennen schliesslich ihre Verlustleistung nur durch Strahlung loswerden (Strahlungsgekuehlte Roehre). Wenn ein Geraet, das lange gestanden hat, nach dem Einschalten nach verbranntem Staub riecht, ist das erstmal normal. Damit sollte nach einer halben Stunde aber spaetestens Schluss sein.
R135: alles auf Plausibilitaet nachrechnen. Fehler in Schaltbildern sind so selten auch nicht. Wurden die Widerstaende nachgemessen?
Zu Spannungsmessungen in hochohmigen Gegenden des Radios: Darauf achten, was fuer ein Messgeraet in den Schaltbildern angegeben ist. Heutige Digitalmultimeter haben einen konstanten Innenwiderstand bei Gleichspannungsbereichen von 10M Ohm. Die damals verwendeten Drehspulmessgeraete wurden in Ohm pro Volt angegeben. Die Volt sind der Endwert des jeweiligen Messbereiches. "Elektrikermessgeraete" hatten meist 333 Ohm/V, die fuer Radio 5k bis 20k Ohm/V, wobei ein hoher Wert auch das teurere Messwerk bedeutet. Rechnet man Ohm/V um, bekommt man den Strom, den das Messwerk fuer Vollausschlag benoetigt.
Der Innenwiderstand des Messgeraetes verursacht durch seinen Strom in hochohmigen Kreisen einen Messfehler, daher ist das fuer die Schaltbildangaben verwendete Messgeraet angegeben.
Kaum Gedanken muss man sich machen, wenn ein Roehrenvoltmeter (in englischen Unterlagen: VTVM) angegeben wird. Deren Innenwiderstand entspricht meist denen der DMM, also konstant 10M. Gleiches/aehnliches Gilt fuer Transistor/FET-Voltmeter.
(ich habe da eins von Nordmende/Neuberger mit 50M in den Gleichspanungsmessbereichen)
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Peter