[phpBB Debug] PHP Warning: in file /includes/functions.php on line 4559: Invalid argument supplied for foreach()
Dampfradioforum • Thema anzeigen - Fragen zur Inbetriebnahme (Ballerina Konzert 30, Anfänger)

Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
Aktuelle Zeit: Do Apr 18, 2024 2:54

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde




Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 65 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5  Nächste
Autor Nachricht
BeitragVerfasst: Fr Mai 28, 2021 19:05 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Beiträge: 8346
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo Yaninck,
die zuerst leicht negative und dann leicht positive Kleinspannung ist vollkommen normal.
Deshalb weiter im Text, d.h., du bist auf dem richtigen Weg.

_________________
M.f.G.
harry

--------------------------------------------------------------------
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr Mai 28, 2021 20:23 
Offline

Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1992
YannickE hat geschrieben:
1. Ohne Glühlampe war die Stromaufnahme dann ca. 180mA bei 227V.
Die gemessenen Spannungen:
C146: 280V (Peak 290V)
C147: 255V (Peak 280V)
Das ist ja deutlich über den Sollwerten. Allerdings sind die ELL80-Röhren ja auch nicht eingesetzt. Liegt das angesichts dessen noch im Rahmen?

2. Die Heizspannung lag bei 6,5V.

3.An Pin 2 und 6 (an beiden Fassungen) war die Spannung direkt beim Ansetzen kurz minimal negativ, allerdings zu kurz zum Ablesen (digitales Multimeter).
Danach lag sie bei ziemlich exakt 0V, nie über 0,1V.
Ist das Verhalten so normal?

4.Die Aufnahme liegt ja deutlich unter 800mA und das vermutlich auch im Betrieb mit Röhren (laut Angabe ca. 70W).
Mir kommt eine 0,8A-Sicherung (ist ja auch nicht flink, kann also kurzfristig sogar mehr) da ziemlich groß dimensioniert vor. Für 110V ist ja auch nur 1A angegeben. Weshalb hat man das so gewählt?


Moin,
1. sieht soweit gut aus. Die ueberhoehte Anodenspannung liegt an den fehlenden Endroehren. Das Netzteil hat einen relativ hohen Innenwiderstand, so dass die Spannungen relativ stark auf die Belastung reagieren.
2. sieht gut aus.
3.sieht gut aus. Die Spannung an den Steuergitteranschluessen betraegt * SPAM-Verdacht! Werbung nicht erlaubt* 0V und man kommt dem hier sehr nahe.
4. Die Sicherung wird darauf bemessen, bei Kurzschluessen im Netzteil und/oder Heizkreis abzuschalten. Sie muss ueberdimensioniert werden, damit sie den durch den kalten Heizkreis erzeugten Einschaltstromstoss ueberlebt. Eine kalte Roehre nimmt den bis zum 6-fachen Strom gegenueber dem "Warmstrom" auf. Die Heizfaeden sind nun mal, genau wie Gluehlampen, Kaltleiter. Eine knapper ausgelegte Sicherung wird womoeglich ersteinmal ueberleben, aber durch den Stress schnell ausfallen.
Dieser Umstand macht es so gefaehrlich, dass langandauernde leichte bis maessige Ueberlastungen durch z.B. defekte Koppelkondensatoren durch die Sicherungen nicht abgeschaltet werden und Trafos wie Ausgangsuebertrager beschaedigen koennen. Aus dem Grund muss alles in Ordnung sein, was die Stromaufnahme unbemerkt erhoehen kann.

73
Peter


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr Mai 28, 2021 21:06 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Do Okt 29, 2015 7:54
Beiträge: 3950
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Servus,
Sehe ich auch so, sieht alles sehr positiv aus.

_________________
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: So Mai 30, 2021 18:27 
Offline

Registriert: So Mai 23, 2021 22:19
Beiträge: 25
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo,

danke für das grüne Licht zum Weitermachen und die Erklärung zur Sicherung!
Darüber, dass die Sicherung an der Grenze zur Auslösung verschleißen könnte, habe ich nie nachgedacht,
ist ja aber absolut schlüssig.
Dann ist es ja vermutlich sinnvoll, die Leistungsaufnahme immer mal wieder zu kontrollieren.

Ich bin jetzt endlich dazu gekommen, die Röhren einzusetzen und es als Ganzes zu testen.
Mit den Röhren lag die Stromaufnahme bei ca. 300mA bei 225V Eingangsspannung.
Die Spannung bei C147 lag mit 198V jetzt deutlich unter den angegeben 220V.
Martin sagte ja, bei über 5-10% Abweichung nach unten müsste man die Ursache finden.
Da liege ich jetzt trotz der leicht höheren Eingangsspannung an der äußersten Grenze.

Aus Sorge, dass ich Bauteile überlaste, habe ich den Test dann sehr kurz gehalten:
An einer Röhre habe ich mal Pin 7 gemessen. Die Spannung lag zwischen 6 und 7 Volt ohne eindeutigen Drift.
Aber den sollte ich ja eigentlich auch über einen deutlich längeren Zeitraum prüfen.
Auf Kurz- und Mittelwelle (mit Peilantenne) war absolut nichts zu hören (leichtes Knacken beim Umschalten), auf UKW kam zumindest ein sanftes Rauschen aus den Lautsprechern (die Antenne war zu dem Zeitpunkt nicht eingesteckt).

Sollte man jetzt erst der niedrigen Spannung nachgehen oder ist ein längerer Test (diesmal auch mit Antenne) trotzdem unbedenklich?

Viele Grüße
Yannick


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: So Mai 30, 2021 20:03 
Offline

Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1992
Moin,
wenn die Schirmgitterspannung der Endroehren schon zu niedrig ist, muessen auch die anderen Spannungen in der Siebkette ueberprueft werden, angefangen beim Gleichrichter/Ladekondensator. Aus dem Spannungsabfall ueber den Siebwiderstaenden kann man den Strom in das Geraet errechnen. Liegt der etwa in der Groessenordnung dessen, was aus dem Schaltbild errechnet werden kann, ist der Gleichrichter in Verdacht.

73
Peter


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mo Mai 31, 2021 16:33 
Offline

Registriert: So Mai 23, 2021 22:19
Beiträge: 25
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo!

Ich habe eben noch mal alle 3 Spannungen gemessen:
C145: 245V (statt 275)
C146: 236V (statt 253)
C147: 197V (statt 220)
Das wäre dann ja ein Spannungsabfall von 9V an R135 und 39V an R136.
Wenn ich mich nicht täusche, bedeutet das einen Strom von ca. 90mA durch den ersten (100 Ohm) und ca. 39mA durch den zweiten (1.000 Ohm) Widerstand.
Am Gleichrichter sind 120mA angegeben, da liegen die 90mA deutlich drunter, was ja schonmal für den Gleichrichter als Problem sprechen würde.

Den Sollstrom durch R136 zu berechnen, hat mich ehrlich gesagt etwas überfordert:
Die ELL80-Röhren hängen dort ja direkt dran mit 4*3mA=12mA, aber dann zieht sich das ja (wie ein Labyrinth) durch den restlichen Schaltplan:
Erst zur ECC83 auf der anderen Platine (2*0,6mA), dann wieder zurück zu den beiden ECC83 auf der ursprünglichen Platine (2*(0,35mA+0,5mA)).
Über Schalter (Den Schalterskizze verstehe ich nicht wirklich. So wie ich ihn lese, wäre z.B. 19-20 bei jeder Einstellung verbunden und 17-18 nie) auch noch mit vielem weiterem.
Insgesamt komme ich da auf 50,7mA, aber das wird je nach aktiver Taste vermutlich nicht alles gleichzeitig verbunden sein, oder?

Wenn der Selengleichrichter ersetzt werden muss (der war mir aufgrund des Potentials für giftige Dämpfe sowieso etwas unheimlich), wie würde man das hier am besten machen?
Ich habe da im Internet verschiedene Ansätze gesehen (Siliziumdioden+Widerstand, MOSFET-Schaltung).

Viele Grüße
Yannick


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mo Mai 31, 2021 16:56 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Beiträge: 8346
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Nehme die Si-Dioden Schaltung und vergiss die Kondensatoren über den Dioden nicht und deinem Radio geht's bestimmt wieder gut

_________________
M.f.G.
harry

--------------------------------------------------------------------
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mo Mai 31, 2021 20:20 
Offline

Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1992
YannickE hat geschrieben:
Den Sollstrom durch R136 zu berechnen, hat mich ehrlich gesagt etwas überfordert:
Die ELL80-Röhren hängen dort ja direkt dran mit 4*3mA=12mA, aber dann zieht sich das ja (wie ein Labyrinth) durch den restlichen Schaltplan:


Moin,
mit 4x 3 mA bekommst du aber nicht 2x 8W Nennleistung ;-)
Was du da gefunden hast, sind die Schirmgitterstroeme. Uebersehen hast du noch 4x 17mA Anodenstrom (*). Damit kommt das Geraet unter Sollbedingungen schon mal auf 80mA nur fuer die Endstufen. Die Kleinsignaltrioden ziehen so gut wie nichts, das hast du erkannt. Weiter muss man dann noch den Anoden- (und Schirmgitter- ) Strom des Empfangsteiles dazuaddieren.
Mit den groessten Bedarf hat da die ECC85 im UKW-Teil.
Ueblicherweise wird der Empfaenger bei TA/TB abgeschaltet, damit er nicht "dazwischenquatschen" kann (Uebersprechen durch den NF-Quellenumschalter), ausserdem kann man noch etwas Leistung herausholen, weil die Anodenspannung durch die Entlastung des Netzteiles etwas ansteigt.

Fuer einen Ersatzgleichrichter ist dieser hier schon satt ueberdimensioniert:
https://www.pollin.de/p/brueckengleichr ... 800-150122

Der hier ist schon wahnsinnig, laesst sich aber gut befestigen:
https://www.pollin.de/p/brueckengleichr ... 6-a-150214

(*) mit diesem Strom wird man nicht auf die 8W einer Gegentaktendstife mit ELL80 kommen. Der typische Anodenstrom fuer volle Leistung liegt bei 24mA. Diese Endstufen hier sind also gebremst, was wegen geringerer Ausnutzung gut fuer die Lebensdauer der Roehren sein sollte.

73
Peter


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Mo Mai 31, 2021 22:36 
Offline

Registriert: So Mai 23, 2021 22:19
Beiträge: 25
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo!

Die jeweiligen 17mA Anodenstrom hatte ich tatsächlich gesehen, aber die laufen doch nicht durch den Widerstand R136 oder verstehe ich das Schaltbild/Beschriftung falsch?
Für R135 müsste man das natürlich noch dazu rechnen und jetzt wo ich darüber nachdenke, kommt das ja dann tatsächlich auch mit den 120mA ganz gut hin (50,7+68=118,7).

Vielen Dank auch für die Links! Das mit den fertigen Gleichrichtern ist interessant, bei meiner Internetsuche bin ich eigentlich fast nur auf selbstgebaute Schaltungen gestoßen.
Das wäre dann ja einfacher als es mit einzelnen Dioden aufzubauen.
Einen Widerstand gegen die zu hohe Spannung und die Kondensatoren brauche ich dann vermutlich trotzdem, oder?

Wenn ich mich an den Infos auf dieser Seite (https://elektronikbasteln.pl7.de/ersatz ... ehrenradio) orientiere, sollten die ja min. 1000V abkönnen (ist das tatsächlich notwendig?) und zwischen 4,7-22nF haben.
Da habe ich z.B. die Wima MKS 4 6800pF (Folie) oder die HITA KE3F103M-L0 (Keramik) gefunden. Spielt die Kondensatorart da eine Rolle?
Den genauen Widerstandswert soll man wohl experimentell bestimmen. Gibt es da einen Richtwert, mit dem man beginnen sollte?
Da werde ich mir ja vermutlich einige bestellen müssen, um das dann entsprechend anpassen zu können. Sind 7W Belastbarkeit da realistisch oder sollte man mehr Puffer einkalkulieren?

Viele Grüße
Yannick


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di Jun 01, 2021 7:20 
Offline
Benutzeravatar

Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Beiträge: 8346
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Jo, ein Widerstand wird idR benötigt, dessen Ohm wert liegt bei ca. 80-120 Ohm und um kalt zu bleiben, sollte dessen Leistungsfähigkeit nicht kleiner als 10W gewählt werden.

_________________
M.f.G.
harry

--------------------------------------------------------------------
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di Jun 01, 2021 10:50 
Offline

Registriert: So Mai 23, 2021 22:19
Beiträge: 25
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo!

Super, danke, dann habe ich da schonmal einen Ansatzpunkt.
Ich habe die zu bestellenden Bauteile mal aufgelistet.
Es gibt kleinere Anpassungen an die Verfügbarkeit, damit ich alles bei einem Anbieter bestellen kann inkl. der Bauteile für die späteren Maßnahmen.
  • Gleichrichter B250C1500-WW+ DI
  • Kondensatoren HITA KE3F103M-L0
  • Verschiedene 11W AXIAL Widerstände (Ggf. später auch für Lautsprecher-Mindestlast)
  • Eine Streifenrasterplatine RM 5,08 für die Schaltung
  • COS 105 100/35 (Ersatz für Katodenkondensatoren der Endroehren)
  • RAD KXJ 10/400 (Ersatz für C375)
  • COS 105 4,7/100 (Erstatz für Ratioelko/C346)
Vielleicht kann da ja nochmal jemand drüber schauen, ob das so passt?
Gerade bei den Kondensatorarten (Keramik oder Folie, Lebensdauer) bin ich relativ unsicher.

Viele Grüße
Yannick


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di Jun 01, 2021 17:10 
Offline

Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1992
Moin,
fuer die Lautsprechermindestlast reichen 1W Widerstaende (56 Ohm)

Ob der Gleichrichter Parallelkondensatoren braucht, darueber gehen die Ansichten auseinander. Erst mal ohne versuchen. Ich hatte mit solchen Kondensatoren kaum Glueck gegen abstimmbaren Brumm oder andere Stoerungen. Da half eher ein Netzfilter direkt vor dem Trafo. Man kann parallel zur Anodenwicklung des Trafos einen 0,1µ/275V~ X2 Kondensator schalten (ein Entstoerkondensator der Betriebssicherheit wegen).

73
Peter


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Di Jun 01, 2021 18:55 
Offline

Registriert: So Mai 23, 2021 22:19
Beiträge: 25
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo,

danke für die Rückmeldung!

Der Gedanke bei der Lautsprechermindestlast war, die übrigbleibenden Widerstände zu verwenden, aber bei den Preisen macht das keinen Sinn.
Ich glaube, die paar Cent lohnen sich dafür, dass da dann nicht solche Monsterdinger dran müssen.

Gut, dann fange ich beim Gleichrichter einfach erstmal minimalistisch an.
Sollte es Brummen/Störungen geben, kann ich beides mal versuchen und berichten, was bei mir (besser) funktioniert.

Dann werde ich jetzt die erweiterte Liste mal bestellen und in ein paar Tagen hoffentlich Erfolg berichten können.

Viele Grüße
Yannick


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2021 17:50 
Offline

Registriert: So Mai 23, 2021 22:19
Beiträge: 25
Kenntnisstand: Grundkenntnisse (ohmische Gesetz etc.)
Hallo!

Die Lieferung ist angekommen und der Gleichrichter verbaut (erstmal ohne die Kondensatoren).
Die Spannungen liegen jetzt mit einem Widerstand von 100 Ohm (danke für die super passenden Richtwerte!) deutlich näher an den Sollwerten:
C145: 267V (Soll: 275V)
C146: 257V (Soll: 253V)
C147: 214V (Soll: 220V)
Strom hinter dem Gleichrichter habe ich jetzt auch mal direkt gemessen: 105mA
(Stromaufnahme insgesamt 290mA bei 224V)

Drei Dinge verunsichern mich noch etwas:
  • Die Spannungen liegen ja abwechseln unter und über dem Sollwert. Ich hätte eher damit gerechnet, dass sie in eine Richtung abweichen.
    Sind das normale Ungenauigkeiten/Abweichungen?
  • Mir ist aufgefallen, dass der Spannungsabfall an R135 mit Sollwerten bei 22V läge.
    Das entspräche doch einem Strom von 220mA, deutlich mehr als die eingetragenen 120mA. Wie kommt das?
  • Im Bereich der ELL80-Röhren habe ich diesmal einen sehr leichten verbrannten Geruch bemerkt (obwohl nur kurz eingeschaltet).
    Dass die Röhren heiß werden, ist ja aber normal/gewollt und und etwas Staub ist in dem Bereich ja auch noch, der dann ggf. zu diesem Geruch führt.
    Ist das normal oder sollte man dem genauer nachgehen?

Momentan liegen Gleichrichter und Widerstand noch provisorisch außerhalb des Radios (mit WAGO-Klemmen verbunden).
Gibt es irgendwelche üblichen Methoden, wo und wie man die montiert?
An die Stelle des alten Gleichrichters kommt man ohne komplette Demontage der Glasscheibe nicht dran, glaube ich.
Ich würde sonst vermutlich dazu tendieren, sie irgendwo mit Kabelbinder am Chassis zu befestigen.

Wenn nichts dagegen spricht, würde ich jetzt damit weitermachen, das Radio mal länger eingeschaltet zu lassen und die Kathodenspannung zu beobachten.

Viele Grüße
Yannick


Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
BeitragVerfasst: Fr Jun 04, 2021 19:46 
Offline

Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1992
Moin,
die gemessenen Spannungen liegen durchaus im Rahmen. Persoenlich wuerde ich jetzt noch einen 82 Ohm Widerstand probieren.
Der Strom vom Gleichrichter zum Ladekondensator laesst sich mit den ueblichen Messgeraeten schlecht messen. Er ist stark impulsfoermig und das bedeutet Messgeraete, die damit zurechtkommen. "True RMS" reicht da meist noch nicht. Am besten konnten das Hitzdrehtmesswerke ;-) https://de.wikipedia.org/wiki/Hitzdrahtmesswerk

Die Skalenscheibe sollte man ohnehin herausnehmen, um dahinter "Staub zu wischen". Dan kann man sich auch um den Gleichrichter kuemmern. Fuer den Widerstand habe ich mir immer Loetstuetzpunkte gesucht, die einen freitragenden Einbau zuliessen.

Die Endroehren werden durchaus sehr warm. Um 100°C sind bei Endroehren so selten nicht. Sie koennen schliesslich ihre Verlustleistung nur durch Strahlung loswerden (Strahlungsgekuehlte Roehre). Wenn ein Geraet, das lange gestanden hat, nach dem Einschalten nach verbranntem Staub riecht, ist das erstmal normal. Damit sollte nach einer halben Stunde aber spaetestens Schluss sein.

R135: alles auf Plausibilitaet nachrechnen. Fehler in Schaltbildern sind so selten auch nicht. Wurden die Widerstaende nachgemessen?
Zu Spannungsmessungen in hochohmigen Gegenden des Radios: Darauf achten, was fuer ein Messgeraet in den Schaltbildern angegeben ist. Heutige Digitalmultimeter haben einen konstanten Innenwiderstand bei Gleichspannungsbereichen von 10M Ohm. Die damals verwendeten Drehspulmessgeraete wurden in Ohm pro Volt angegeben. Die Volt sind der Endwert des jeweiligen Messbereiches. "Elektrikermessgeraete" hatten meist 333 Ohm/V, die fuer Radio 5k bis 20k Ohm/V, wobei ein hoher Wert auch das teurere Messwerk bedeutet. Rechnet man Ohm/V um, bekommt man den Strom, den das Messwerk fuer Vollausschlag benoetigt.
Der Innenwiderstand des Messgeraetes verursacht durch seinen Strom in hochohmigen Kreisen einen Messfehler, daher ist das fuer die Schaltbildangaben verwendete Messgeraet angegeben.

Kaum Gedanken muss man sich machen, wenn ein Roehrenvoltmeter (in englischen Unterlagen: VTVM) angegeben wird. Deren Innenwiderstand entspricht meist denen der DMM, also konstant 10M. Gleiches/aehnliches Gilt fuer Transistor/FET-Voltmeter.
(ich habe da eins von Nordmende/Neuberger mit 50M in den Gleichspanungsmessbereichen)

73
Peter


Zuletzt geändert von hf500 am Fr Jun 04, 2021 21:39, insgesamt 1-mal geändert.

Nach oben
 Profil  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 65 Beiträge ]  Gehe zu Seite Vorherige  1, 2, 3, 4, 5  Nächste

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Majestic-12 [Bot] und 1 Gast


Sie dürfen keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Sie dürfen Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie dürfen keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
POWERED_BY
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de

 
Impressum