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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Röhrenradio-Einsteiger: Nordmende Carmen 59

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BeitragVerfasst: Fr Mai 28, 2021 22:31 
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Registriert: Fr Mai 28, 2021 22:12
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo zusammen,

da das hier mein erster Post ist, vielleicht erstmal ein paar Worte zu mir:
Mein Name ist Lukas, ich bin 18 Jahre alt, und mache gerade Abitur. Kürzlich habe ich durch einen Fund auf dem Sperrmüll einen Riesen Karton Röhren bekommen, alles mögliche dabei, einige E Röhren, aber hauptsächlich P-Röhren. Mit Elektronik beschäftige ich mich hobbymäßig schon länger, aber normalerweise die mit Sand drin :mrgreen:. Der Röhrenfund war nun aber endlich ein Anlass, das alte Nordmende Carmen 59 meiner Großeltern wieder auszumotten. Meine Freundin bekam von Ihrer Oma ein Phillips Jupiter 541 geschenkt, welches wohl klinisch tot ist, das kommt dann nach dem Nordmende als Projekt. Das Nordmende spielte zuletzt vor rund 10 Jahren, damals noch funktionsfähig. Ich habe mich hier nun schon ein wenig belesen, und das Radio nicht wieder eingeschaltet. Den wohl gefährlichsten Kondensator, den NF Koppelkondensator an der EL84, sowie neue Siebelkos habe ich bei der letzten Reichelt-Bestellung prophylaktisch schonmal mitbestellt, aber noch nichts eingebaut. Den Entstörkondensator hat scheinbar schonmal wer rausgezwickt, sonst sieht es aber unverbastelt aus. Den "Vor der ersten Inbetriebname"-Thread habe ich gelesen und abgearbeitet, das sieht soweit gut aus. Meine Schritte zur Inbetriebnahme würden jetzt so aussehen, es würde mich freuen, wenn jemand von euch, da nochmal drüberschaut :)

1. Die bereits bestellten Kondensatoren tauschen
2. Alle Röhren einmal ziehen, Kontakte mit dem Glasfaserradierer reinigen, aber noch nicht wieder einstecken
3. Das Radio mit einer 100W Glühbirne in Reihe am Trennstelltrafo langsam Spannungsmäßig hochfahren, und die Anoden, sowie Heizspannung prüfen, wobei diese an der Stelle logischerweise etwas höher liegen
4. Alle Röhren außer der EL84 einstecken, und trotz Kondensatortausch sicherheitshalber am Gitter 1 messen, ob Gleichspannung vorhanden ist
5. Wenn dies nicht der Fall ist, die EL84 einstecken, und hoffen, dass was rauskommt :).

Eine potentiell bisschen blöde Frage habe ich noch: Die Netzleitung ist nicht porös oder ähnliches, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass es besser wäre, diese auszutauschen. Ist es hier sinnvoll, bzw. darf man dies überhaupt, die Netzleitung gegen eine dreipolige Netzleitung zu tauschen, und das Chassis auf PE zu legen?
An Messgeräten vorhanden ist ein Digitales Multimeter, Oszilloskop, ein Funktionsgenerator bis 2MHz, Trennstelltrafo sowie ein Frequenzschätzeisen, Zähler wäre hier übertrieben :mrgreen:. Von einem Kumpel könnte ich eventuell einen Grundig AS2 bekommen, aber dessen Funktion ist genauso ungewiss, wie die des Radios.
Hier der obligatorische Satz: Ich bin mir den Gefahren der hohen Spannungen in einem Röhrenradio bewusst, und bin vorsichtig :). Bilder des Radios werde ich auch einmal machen, sobald ich an das Radio drankomme, das steht momentan noch bei meinen Großeltern, wo ich dank Covid in den nächsten paar Tagen vermutlich erstmal nicht vorbeikomme.

So weit So gut, schonmal vielen Dank für das Lesen meines Geschreibsels, ich freue mich schon mit eurer Hilfe die beiden schönen Radios wieder zum Leben zu erwecken.

Liebe Grüße

Lukas


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BeitragVerfasst: Fr Mai 28, 2021 22:54 
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Nabend,

das sieht schon alles sehr gut aus, auch Dein Vorgehen incl. Vorsorge zum Koppel-C und Glühbirne.

Die Netzleitung darfst Du problemlos gegen eine dreipolige tauschen, wenn der PE nicht angeschlossen wird (unter gewissen Bedingungen könnte man sogar den Anschluß des Schutzleiters diskutieren, das würde jetzt zunächst zu weit führen, da einige Aspekte zu beachten sind...), die Frage ist, ob das schön aussieht. Ich würde lieber eine zweipolige nehmen, so wie sie heute bei schutzisolierten Geräten üblich ist.. Es gibt wohl auch stoffisolierte Leitung für alte Radios in neu, oft nicht ganz günstig. Da gehört dann ein Bakelitstecker dran, so zurechtgefeilt, daß er in eine Schukodose paßt ^^ ...jaja, nicht ganz sauber in Sachen VDE, aber dafür zünftig.
Wenns die gewünschte Leitung nicht einfach gibt, ich hab auch schon so eine IKEA-Verlängerungsleitung mit schmalem Stecker und schmaler Kupplung genommen und einfach die Kupplung abgeschnitten, schon hatte ich eine schöne zweiadrige Netzleitung mit angespritztem Konturstecker... bei POLLIN gibts manchmal auch geeignete Zuleitungen aus Restbeständen, Geräteanschlußleitungen hab ich eh immer gern gesammelt...

Gruß Ingo


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BeitragVerfasst: Sa Mai 29, 2021 4:51 
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Moin Lukas,

herzlich Willkommen im DRF! Das hört sich doch schon mal gut an und an sich spricht nichts gegen Deine Vorgehensweise, wobei ich noch zwei Sachen anmerken möchte.

Die Sieb- und Ladeelkos würde ich nicht pauschal ersetzen, die sind recht selten defekt und erholen sich wieder, bzw. kann man die vorab formieren. Sind die allerdings schon optisch defekt (spuren von ausgelaufenem Elektrolyt),
gehören die natürlich ersetzt.

Das Gerät hat ja schon eine Platine, hier würde ich die Fassung der EL84 nach löten. Bedingt durch das Alter und die erhebliche Wärmebelastung durch die EL84, werden die Lötstellen hier gerne spröde. Das führt dann manchmal zu den kuriosesten Fehlern und man sucht sich nen Wolf.

Beste Grüße

Peter

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Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.


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BeitragVerfasst: Sa Mai 29, 2021 8:05 
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Moin Lukas,

auch von der Kieler Förde ein Willkommen.

Zwei Sachen noch von mir als Ergänzung:

Deine Carmen hat, wie alle Nordmendes aus der Zeit, eine abgeschirmte Widerstands-Kondensator-Kombination zwischen Lautstärkepoti, Gitter EABC80 und Masse, sieht auf den ersten Blick aus wie Kondensator mit drei Anschlüssen. Im Schaltplan
https://nvhrbiblio.nl/schema/Nordmende_Carmen59.pdf
sind das C172 und R172, wenn du das Thema schon kennst, ist gut. Ansonsten kommt das Thema so oft immer wieder hoch, dass ich schon überlege, mal einen Beitrag in die kleine Kondensatorkunde zu stellen, den man dann bei Bedarf verlinken kann. Kann auch gerne jemand anderes machen...

Beim Netzkabel habe ich bei über 25 Geräten die Erfahrung gemacht, dass die Original Nordmende Kabel langlebig und zuverlässig sind, ich habe noch nie eins ohne Not ausgetauscht. Sieht im Originalzustand so aus, hier beim etwas kleineren Rigletto:

Dateianhang:
Netzkiabel_Rigoletto_59.JPG
Netzkiabel_Rigoletto_59.JPG [ 15.47 KiB | 4911-mal betrachtet ]


Aber ist deine Entscheidung. Ach ja , noch eins, wahrscheinlich hat deine Carmen neben den notorischen ERO100 auch die weißen Neokons, die sollten auch alle ersetzt werden.

Gruß

Kurt

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BeitragVerfasst: Sa Mai 29, 2021 10:47 
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Commo hat geschrieben:
Den Entstörkondensator hat scheinbar schonmal wer rausgezwickt...

Welchen Entstörkondensator meinst Du? Nordmende hat weder an der Primär-, noch an der Sekundärseite des Netztrafos Entstörkondensatoren eingebaut.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Mai 29, 2021 11:08 
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Hallo Lukas,

herzlich willkommen hier. Ich denke auch, deine Vorsorge ist erstmal ok. Damit kann man das Radio erstmal in Betrieb nehmen und eine Bestandsaufnahme machen.
Wenn das Radio nicht funktionieren sollte wäre mein Vorschlag erstmal den Fehler zu suchen und zu beseitigen anstatt alle Kondensatoren zu wechseln.
Hintergrund ist, das man unter Umständen selber Fehler einbaut und dann hat man zwei Fehler gleichzeitig, was schwer zu finden ist - erst Recht per 'Ferndiagnose'.
Bei einem Platinengerät ist die Chance natürlich geringer, aber man hat immer noch die Chance einen falschen Kondensator einzubauen (z.B. statt 47 nF 4,7nF oder ähnlich.

Viele Grüße
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: Sa Mai 29, 2021 13:34 
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Hallo Lukas,

viel Erfolg mit der Überholung des Radios.

Ich würde das Chassis nicht mit dem Schutzleiter verbinden. Wenn man das Chassis mit dem Schutzleiter verbindet, kann eine Brummschleife entstehen mit einem externen Gerät am Tonband-Anschluss und der Anschluss der HF-Erde (als ruhige Erde) wird nahezu wirkungslos.

Wenn der Netzstecker dem Bild von Röhrig entspricht, ist er sogar nach heutigen Maßstäben berührungs-geschützt.
Bei Austausch der Netzleitung: Querschnitt mind. 0,75 mm² und Euro-Flachstecker ist okay.

Die wichtigsten Tipps hast du schon bekommen oder selbst gelesen.
Nach dem Tausch von zwei oder drei Bauteilen (beginnend mit dem Papierkondensator C143 gegen einen mit Kunststofffolie) würde ich das Radio (mit Vorschaltlampe) kurz einschalten, um einen Austauschfehler schneller feststellen zu können.

Vor dem Abschluss der Arbeiten empfehle ich noch, die Spannungen aus dem Schaltplan nachzumessen. Falls eine nicht stimmt, z. B. wegen einer zu stark gealterten Röhre, kann man die dann auch gleich austauschen und hat danach sicherlich lange Zeit Freude mit dem Gerät.

Ansonsten für die "Sandkasten-Spieler": Eine Röhre funktioniert wie ein selbstleitender FET, ist also nicht besonders kompliziert. ;-)

Bernhard


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BeitragVerfasst: Sa Mai 29, 2021 16:35 
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Servus,
Ich wuerde erst einmal den Netztrafo auf 240V einstellen und bei Austausch des Netzkabels durch ein Dreipoliges die Erde nicht anschliessen sondern den PE Leiter als UKW Antenne benutzen. Das mache ich oft hier, da meine Kunden entweder keinen Dipol haben oder haben wollen und vor allem die Hausdrachen keine Antennen sehen wollen.
So ist der PE Leiter versteckt im Netzkabel oftmals eine gute Behelfsantenne. Die Meisten hier hoeren sowieso nur eine Station.

_________________
Gruss aus Trient,
Volker
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BeitragVerfasst: Sa Mai 29, 2021 16:57 
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Ist bei mir nicht anders, Volker und das "Dampfradio jodelt " bei mir mind. 10h täglich. Unser Programm, das NDR1 MV, ist zum Glück noch Werbefrei

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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BeitragVerfasst: Sa Mai 29, 2021 17:52 
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Zum Netzspannungswähler

Die Nennspannung in Europa beträgt 230 V, die Toleranz üblicherweise ± 10 %.
D. h. Die Spannung liegt zwischen 207 V und 253 V.

Code:
  Netz-  |  Spannungswähler
Spannung |  220 V  |  240 V
---------+---------+--------
  253 V  | +15,0 % |  +5,4 %
  230 V  |  +4,5 % |  -4,2 %
  207 V  |  -5,9 % | -13,8 %

Meine Empfehlung: Spannungswähler auf 240 V stellen, dann sind die Abweichungen vom Sollwert geringer.
Außerdem wird das Trafoblech weniger in die Sättigung getrieben. Trafo und andere Teile werden weniger warm.

Bernhard


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BeitragVerfasst: Sa Mai 29, 2021 18:26 
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Moin,
oder anders:
Die Heizspannung messen (6,3V~ +-5% ist anzustreben) und die Netzspannung auf den Wert einstellen, die am ehesten die Sollheizspannung liefert.
Die Heizspannung ist, bezogen auf ihre Toleranz, die wichtigere Betriebsspannung in Roehrenradios (Heizstrom bei Serienheizkreisen in Allstromgeraeten).
Ein guter Messpunkt waere an den Fassungen der Skalenbeleuchtung.

Ich sehe gerae, das Carmen 59 ist schon ein Platinenradio. Zu den ueblichen Arbeiten sind hier die Roehrenfassungen nachzuloeten. Besonders die der Endroehre, die viel Waerme durch die Fassung in die Platine leitet. Schliesslich setzt sie etwa 17W an die Luft, ein Teil davon geht in die Fassung. Durch die Temperaturbeanspruchung und die Temperaturwechsel werden die Loetstellen muerbe.
C141 (0,1µ) in 0,47µ aendern. Er siebt die Anodenspannung der NF-Triode und die kann nicht brummfrei genug sein.
Wenn man externe Zuspieler eie MP3 oder CD anschliessen will, die dreipolige DIN-Buchse gegen eine 5-polige tauschen und die Kontakte 3 und 5 ueber je einen 4,7k-Widerstand (zur Entkopplung) mit der Eingangsleitung verbinden. Dafuer stellt man dann geeignete Adapterkabel her.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Sa Mai 29, 2021 18:41 
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Servus,
Vor allem auf dem Lande aber auch in der Naehe von Industrie Zonen kann die Spannung erheblich schwanken, je nachdem wie die Trafostationen ausgelastet werden und wie alt die Netzverteilungen sind. Zudem werden Ersatz Netztrafos fuer Roehrengeraete immer seltener, die Einstellung auf 240V (falls moeglich) finde ich immer ratsam, ansonsten sollte man einen 12-15V Vorschaltrafo nehmen, um die Netzspannung herunter zu setzen. Ich sehe das jeden Morgen an meinen Radios, die mit meinen Pruefstationen ausgeruestet sind.
Um 6.00 liegt das Netz bei 245 V hier, tagsueber dann zwischen 227 und 232V, abends ab 19.00 wieder bei ca. 235V spaet abends dann bei 240 V.
Der Netztrafo im Radio wird also gut geschont und selbst bei niedriger Netzspannung liegt die Heizspannung immer noch um 6,15 -6,2V.

_________________
Gruss aus Trient,
Volker
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BeitragVerfasst: Sa Mai 29, 2021 23:31 
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Moin.

So viele Antworten schon, nach so kurzer Zeit, danke!

Da bin ich ja schonmal beruhigt, dass ich mich scheinbar an den richtigen Quellen eingelesen habe, und mein Vorgehen nicht so schlecht ist, das bringt ein bisschen Selbstsicherheit im Umgang mit dem guten Stück :mrgreen:.

@Netzleitung: Ich werde die bestehende Leitung wohl gegen eine normale zweipolige Geräteanschlussleitung ersetzen, da hab ich noch einige auf Lager. Selbst wenn die Originale Leitung noch in Ordnung sein sollte, fühle ich mich damit einfach ein bisschen wohler :)

@Kondensatoren: Die alten Siebelkos lasse ich dann testweise erstmal drinnen, aber dann hab ich zumindest theoretisch welche da. Wenn ich mich nicht ganz irre, kann ich aber nun das Radio einschalten, ohne vor weiteren Kondensatorproblemen Angst zu haben, die mir dann eventuell noch Röhren killen oder so was ... EL84 hab ich nämlich nur eine, ganz im Gegensatz zu den ganzen PL84, die hier leider nicht kompatibel sind :mrgreen:. Wenn das Radio prinzipiell läuft, würde ich dann den Kondensatorübersichtsthread durchgehen und alle fraglichen Kondensatoren dann noch mit tauschen.

@Röhrenfassungen: Die Fassungen werde ich dann definitv kontrollieren und nachlöten, man sagte mir, dass das Radio wohl früher mal recht empfindlich auf Klopfen o.Ä. war, vielleicht ist das schon die Ursache einer kalten Lötstelle. Um die Platinenbauweise bin ich ziemlich froh, ein Drahtigel-Radio ist glaube ich für den Anfänger nochmal eine Stufe komplexer.

@RC-Kombi: Gehe ich richtig in der Annahme, dass ich dann hier einfach einen normalen Widerstand und Kondensator in der gleichen Verschaltung einbauen kann, sollte der C gewechselt werden müssen?

@Entstörkondensator: Möglicherweise habe ich da auf die Schnelle nicht ganz richtig geschaut, auf den ersten Blick sah es so aus, als wäre auf der Primärseite ein Bauteil entfernt worden, da werde ich nochmal genauer schauen, wenn ich das Radio hier hab.

@Netzspannung: Das Radio ist bereits auf 240V eingestellt, Ich denke, dabei werde ich es auch belassen, wenn mir mal ein kleiner 12V Trafo in die Hände fällt, bau ich den vielleicht als Spartrafo ein.

Eine weitere Frage habe ich noch, das betrifft den Gleichrichter. Wenn ich das richtig sehe, hat das Nordmende einen Selen-Gleichrichter, wie damals üblich. Ich habe gelesen, dass diese mit der Zeit verschleißen und bei ihrem Ableben höllisch stinken, dem würde ich falls möglich gerne aus dem weg gehen, macht es hier Sinn, diesen durch einen Brückengleichrichter aus 1N4007 oder ähnlichen mit einem Lastwiderstand zu ersetzen?

Nochmal betreffend Kondensatoren: Wenn ich für das Nordmende neue Kondensatoren bestelle, würde ich gerne in einem Rutsch auch neue Kondis für das Radio von meiner Freundin, dem Philips Jupiter 541 mitbestellen, um einmal Versand zu sparen. Wenn ich das richtig sehe, ist das ein recht spätes Röhrenradio, hat im Stereodecoder sogar schon Germanium, sollte also eher wenige der ganz furchtbaren Kondensatoren haben. Würde sich hier einer von euch erbarmen, für mich einmal in den Schaltplan / die Service Anleitung zu schauen, und mir zu sagen, was hier unbedingt neu muss? Besagte Service Anleitung gibts hier.


Danke für eure Hilfe!

LG

Lukas


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BeitragVerfasst: So Mai 30, 2021 5:47 
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Servus,
Wenn netzsetig auf 240 eingestellt ist, benoetigst du keinen Vorschalttrafo.

_________________
Gruss aus Trient,
Volker
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BeitragVerfasst: So Mai 30, 2021 10:51 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
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Commo hat geschrieben:
1. @Netzleitung: Ich werde die bestehende Leitung wohl gegen eine normale zweipolige Geräteanschlussleitung ersetzen, da hab ich noch einige auf Lager. Selbst wenn die Originale Leitung noch in Ordnung sein sollte, fühle ich mich damit einfach ein bisschen wohler :)
2. @Kondensatoren: Die alten Siebelkos lasse ich dann testweise erstmal drinnen, aber dann hab ich zumindest theoretisch welche da. Wenn ich mich nicht ganz irre, kann ich aber nun das Radio einschalten, ohne vor weiteren Kondensatorproblemen Angst zu haben, die mir dann eventuell noch Röhren killen oder so was ... EL84 hab ich nämlich nur eine, ganz im Gegensatz zu den ganzen PL84, die hier leider nicht kompatibel sind :mrgreen:. Wenn das Radio prinzipiell läuft, würde ich dann den Kondensatorübersichtsthread durchgehen und alle fraglichen Kondensatoren dann noch mit tauschen.
3. @Röhrenfassungen: Die Fassungen werde ich dann definitv kontrollieren und nachlöten, man sagte mir, dass das Radio wohl früher mal recht empfindlich auf Klopfen o.Ä. war, vielleicht ist das schon die Ursache einer kalten Lötstelle. Um die Platinenbauweise bin ich ziemlich froh, ein Drahtigel-Radio ist glaube ich für den Anfänger nochmal eine Stufe komplexer.
4. @RC-Kombi: Gehe ich richtig in der Annahme, dass ich dann hier einfach einen normalen Widerstand und Kondensator in der gleichen Verschaltung einbauen kann, sollte der C gewechselt werden müssen?
5. @Entstörkondensator: Möglicherweise habe ich da auf die Schnelle nicht ganz richtig geschaut, auf den ersten Blick sah es so aus, als wäre auf der Primärseite ein Bauteil entfernt worden, da werde ich nochmal genauer schauen, wenn ich das Radio hier hab.
6. @Netzspannung: Das Radio ist bereits auf 240V eingestellt, Ich denke, dabei werde ich es auch belassen, wenn mir mal ein kleiner 12V Trafo in die Hände fällt, bau ich den vielleicht als Spartrafo ein.
7. Eine weitere Frage habe ich noch, das betrifft den Gleichrichter. Wenn ich das richtig sehe, hat das Nordmende einen Selen-Gleichrichter, wie damals üblich. Ich habe gelesen, dass diese mit der Zeit verschleißen und bei ihrem Ableben höllisch stinken, dem würde ich falls möglich gerne aus dem weg gehen, macht es hier Sinn, diesen durch einen Brückengleichrichter aus 1N4007 oder ähnlichen mit einem Lastwiderstand zu ersetzen?
8.:Nochmal betreffend Kondensatoren: Wenn ich für das Nordmende neue Kondensatoren bestelle, würde ich gerne in einem Rutsch auch neue Kondis für das Radio von meiner Freundin, dem Philips Jupiter 541 mitbestellen, um einmal Versand zu sparen. Wenn ich das richtig sehe, ist das ein recht spätes Röhrenradio, hat im Stereodecoder sogar schon Germanium, sollte also eher wenige der ganz furchtbaren Kondensatoren haben. Würde sich hier einer von euch erbarmen, für mich einmal in den Schaltplan / die Service Anleitung zu schauen, und mir zu sagen, was hier unbedingt neu muss?



Moin,
1.: Wenn die Originalleitung in Ordnung ist, gibt es eigentlich keinen Grund, sie zu tauschen. Natuerlich kann man sie gegen eine zweipolige Leitung mit Eurostecker tauschen. Wenn du Glueck hast, hast du vielleicht sogar eine mit einem Eurostecker, der eine Doppeldrossel zur Entstoerung enthaelt (Stecker ist etwas schwerer und hat oft eine braune "Hose").
2.: Die endroehre ist eigentlich nur wegen zwei Kondensatoren in Gefahr: Der Koppelkondensator zwischen Anode der NF-Triode und Steuergitter der Endroehre und ihr Katodenelko. Jeder der beiden darf keinen Schluss haben. Beim Netzladeelko pruefen, ob er sich erwaermt. In dem Fall tauschen.
3.: Klopfempfindlich: Kalte Loetstellen, Fassungskontakte (Roehren "durchwackeln, bis es nicht mehr kracht), Schalter.
Offene Verdrahtung ist nicht so schlimm, wie es erstmal aussieht. Kommt natuerlich darauf an, wie komplex das Vorgefundene ist.
4.: Ja, kann man so ersetzen. Der Widerstand kommt unmittelbar an die Fassung der NF-Triode zwischen Gitter und Masse (10M Ohm).
5.: Entstoerkondensatoren waeren bei Normende und Grundig ungewoehnlich. Bei Saba z.B. muss man damit rechnen. Gefaehrlich koennen allle Entstoerkondensatoren werden. Die einen sitzen zwischen Netzpolen und Chassis, die anderen an der Anodenwicklung des Trafos. Sie koennen entweder das Chassis unter Spannung setzen oder bei Feinschluss den Trafo durch Ueberlastung zerstoeren (heissen daher auch "Trafomoerder"). Erstmal entfernen und nur ersetzen, wenn man feststellt, dass sie wirklich notwendig sind. Bei Ersatz nur gepruefte Kondensatoren der Klasse Y2 oder X2 nehmen, die haben ein defniertes Verhalten im Fehlerfall. Dazu gehoert, dass sie keine Schluesse bilden.
6.: S.o.: an der Heizspannung orientieren. Liegt die Netzspannung dauerhaft zwischen 230 und 240V, dann auf 240V.
7.: Wenn der Gleichrichter muerbe ist, also zu warm wird und/oder die Anodenspannung zu niedrig liegt, ohne dass Ueberlastung vorliegt, kann man den gleichrichter natuerlich mit einer Siliziumbruecke und einem Vorwiderstand (kein Lastwiderstand) ersetzen. Der Widerstand kann nicht einfach errechet weren, er ist durch Versuch zu bestimmen. Startwert 150 Ohm/7W. Weenn die Anodenspannung 10V hoeher als im Schaltbild ist, ist das auch kein Beinbruch.
8.: Der Philips wurde in der zweiten Haelfte der 60er gebaut. Er duerfte daher die beruehmten "Senfgelben" haben. die sind sehr zuverlaessig. Pauschal hierfuer zu bestellen halte ich daher fuer sinnlos. Er ist auch ein Platinenradio, die vorgehensweise ist dann bekannt ;-)

Quelle fuer axiale Kondensatoren:
https://atr-shop.de/kondensatoren/axial ... anz-5/?p=3

73
Peter


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