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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Nordmende Carmen 55 MW und LW funktionieren nicht

Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Fr Jun 18, 2021 21:13 
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Ein Freund kam zu mir mit seinem Nordmende Carmen 55 (2 Lautsprecher), mit dem Hinweis dass UKW nicht richtig funktioniere.

Die Überprüfung ergab folgendes:
UKW nur ein paar Sender im obersten Frequenzbereich schwach und unsauber zu hören
MW und KW funktionieren nicht richtig, bei MW kommt an Positionen mit Sendern nur ein erhöhtes Rauschen bzw. Geräusch, bei KW ist ein teilweise ein „Knattergeräusch“ zu hören
Leichter Brumm auf NF
Tastatur macht große Geräusche beim Umschalten
Lager der Umlenkrollen und DrehKo verharzt

Erste Arbeiten:
Tastatur Kontakte gereinigt
Röhrentausch, um zu sehen, was durch verbrauchte Röhren erzeugt wird (EC92, ECH81, EL84 verbraucht, Ersatztype für EC92 genutzt)
Zusätzliche Elko 100uF und 50uF an den Becher-Elko angelötet, da beim 100er Elko nur die Hälfte der Kapazität noch vorhanden war. Die üblichen verdächtigen Kondensatoren, auch den Koppel-C zur EL84 habe ich noch nicht getauscht.

Ergebnisse:
Brumm weitestgehend beseitigt, Drehko und Rollen gangbar gemacht
UKW bringt wieder über den ganzen Frequenzbereich Sender in ausreichender Lautstärke, jedoch wirkt der Klang vor allem bei starken Sendern etwas angezerrt (Arbeitspunkt (NF)-Röhren?) als ob ein Eingangspegel etwas überfahren wird. Klingt nicht so sauber, wie es sein könnte.
MW und KW funktionieren noch nicht. Gleicher Stand wie vor den Arbeiten.

Könntet ihr mich bitte mit Tipps unterstützen, bin für alle Hinweise dankbar!

Viele Grüße
Bernhard


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BeitragVerfasst: Sa Jun 19, 2021 6:07 
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Moin Bernhard,
AM mäßig scheint wohl der Oszillator (ECH85-Triode) nicht wie vorgesehen zu arbeiten.
Prüfe zuerst die Anodenspannung an der ECH Triode, dann die Kontaktfähigkeit der Schalter im AM Oszillator Bereich.
Die NF-Stufe prüfst du am einfachsten mittels Spannungsmessungen an den Anoden, dem G2 und der Kathodenspannung, letztere dann über einen längeren Zeitraum von ca. 20 Minuten, um eine evtl. gefährliche (g1) Gitter Emission auszuschließen.
b]Voraussetzung aber ist immer[/b] der Wechsel der "Papierwickler" im Anodenspannungszweig........danach dann die Messungen

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harry

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BeitragVerfasst: Sa Jun 19, 2021 10:26 
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In diesem Radio gibt es einen Kondensator, den man immer zuerst erneuern sollte: Den Koppelkondensator zur EL84, den Du erwähnt hast (C83, 10nF/500V). Seine Papierisolation hat im Laufe der Jahrzehnte Feuchtigkeit aufgenommen, daher zieht er Leckstrom, was zur Überlastung der Endstufenröhre, des Netzgleichrichters, des Netztrafos und des Ausgangsübertragers führt, außerdem dazu, dass die Endstufe nur verzerrt arbeitet.

Was den Empfang auf den AM-Bereichen betrifft: Du kannst die Funktion des Oszillators auch mit einem zweiten Radio testen, das Du daneben stellst. Wenn der Oszillator arbeitet, empfängst Du nun auf einer Frequenz, die ca. 468 kHz höher ist, das Signal des Oszillators als Leerträger.

Für den MW- und LW-Empfang dient, wenn keine externe Antenne angeschlossen ist, die oben auf dem Chassis drehbar angebrachte Ferritantenne. Kontrolliere mal, ob eines ihrer Zuleitungskabel abgerissen ist. Ansonsten würde ich mir auf Empfang auf diesen Wellenbereichen keine großen Hoffnungen machen: In Deutschland und einigen Nachbarländern gibt es auf diesen Bereichen keine Sender mehr, und der Empfang wird durch "moderne" Geräte mitunter so stark gestört, dass kaum eine Chance auf brauchbaren Empfang ausländischer Sender besteht.

@Harry: Eine ECH85 gibt es nicht, Du meinst die ECH81.
Und was soll sich jemand, der (noch) kein Experte ist, unter "Papierwicklern im Anodenspannungszweig" vorstellen? Der Ausdruck "Papierwickler" hat eine ganz andere Bedeutung, man findet ihn weder auf den Kondensatoren, die Du meinst, noch in den Unterlagen zu den Geräten, in der Fachliteratur oder der Google-Suche. Er wird scheinbar nur von Dir in diesem Forum benutzt.

Lutz


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BeitragVerfasst: Sa Jun 19, 2021 10:45 
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Hallo Lutz,
nachdem ich schon des öfteren und von mehreren Mitglieder, auf meine "Papierwickler" hingewiesen wurde, versuche ich mal eine Schlichtung, auf der Grundlage, das die Isolierung aus einem Papierwickel besteht. Ich dann zwei weitere Buchstaben angeknüpft habe, um die Sache mal "Salopp" abzurunden, Da das aber hier keiner versteht oder verstehen möchte, werde ich in Zukunft diese Wort zumindest hier verbannen !!!

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harry

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BeitragVerfasst: Sa Jun 19, 2021 13:07 
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Hallo Harry und Lutz,
Danke für eure superschnellen Antworten, ich werde mich jetzt als erstes dem Austausch der Kondensatoren zuwenden
VG
Bernhard


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BeitragVerfasst: Sa Jun 19, 2021 15:37 
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Hallo zusammen,
Man sollte doch zuerst mal die Betriebsspannungen checken :-(. Die Gleichspannung direkt hinter dem Selen-Gleichrichter betrug nur 190 V und sank dann während des Messzeitraums von 5-10 Minuten beständig weiter bis auf 170 V ab. Die Wechselspannung am Selen-Gleichrichter lag bei 241 V, die Netzeingangsspannung am Trafo des Chassis hatte ich am Trenntrafo auf 221V eingestellt. Mit einer schnell zusammengelöteten Dioden-Gleichrichterbrücke, zwecks Vergleich zum Selen-Gleichrichter, hatte ich 232 V Gleichspannung.

Was ist die Ursache, dass der Selen-Gleichrichter soviel weniger Spannung bringt (großer Spannungsabfall) und zudem auch noch über die Zeit um weitere 20 V abfällt (erhöhter Innenwiderstand, thermischer Effekt)? Welche Diodentypen eignen sich gut als Ersatz des Selengleichrichters? Habt ihr Erfahrungen mit dem Einbau der Dioden in das alte Selen-Gleichrichtergehäuse? Welchen Einfluss der abgesenkten Betriebsspannung seht ihr auf die Funktion der Röhren?

Die Oldtimer-Geräte bieten doch nette Überraschungen, an den man wieder was lernt.
VG
Bernhard


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BeitragVerfasst: Sa Jun 19, 2021 16:37 
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Hallo Bernhard,
bitte sei nicht so blauäugig und belaste die einzelnen Baugruppen, indem du Sie bestromst, egal mit welcher Spannungshöhe, weiter. Denn alles über 100V kann, solange noch die alten Papierwickel Kondensatoren drin sind, die Trafos und die Röhren überlasten.
Der alte Selen Gleichrichter (GL) altert in den vielen Jahrzehnten und diese Alterung erhöht seinen Innen Widerstand hochgradig, was er dann mit schnellem Spannungsrückgang bei Belastung quittiert.
Als Ersatz eignen sich z.B. die 1N4007 sowie Mini Brücken GL für 300V Ausgang, wie du Sie im z.B. Google, findest.
Ein weiteres Problem kann sich durch die, der Anodenspannung parallel geschalteten Becher Elko mit seinen zwei Kapazitäten, ergeben.
Diese sind noch vor der ersten Bestromung zu Formieren, indem du, nach dem unvermeidbaren Kondensator Wechsel, alle Röhren ziehst und in die Vorschaltlampe eine Glühlampe kleinster Leistung mit ca. 5-8W, einschraubst und das Gerät unter ständiger Beobachtu ng einschaltest und für ca. 30 Minuten bestromst, bis die Lampe dunkel bleibt bzw. fast unsichtbar glimmt ( im abgedunkeltem Raum)

Du siehst also das, eine fachgerechte Instandsetzung und der Gefahrenarmer weiterbetrieb von Röhrenradios von doch einigen zu beachtenden Punkten abhängt.

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M.f.G.
harry

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BeitragVerfasst: Sa Jun 19, 2021 17:35 
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Bias76 hat geschrieben:
...Was ist die Ursache, dass der Selen-Gleichrichter soviel weniger Spannung bringt (großer Spannungsabfall) und zudem auch noch über die Zeit um weitere 20 V abfällt (erhöhter Innenwiderstand, thermischer Effekt)? Welche Diodentypen eignen sich gut als Ersatz des Selengleichrichters ...

Hallo Namensvetter,

Selendioden haben sehr ähnliche Eigenschaften wie Siliziumdioden. Prinzipiell haben Selendioden einen höheren Widerstand, der wird aber durch die größere "Chipfläche" ausgeglichen.

In der Praxis ist der größte Unterschied, dass die Sperrspannung einer Selendiode nur ca. 20 V beträgt. Für höhere Spannungen sind deshalb viele Dioden in Reihe geschaltet und an jeder fällt in Vorwärtsrichtung etwa 1 V ab.

Hinzu kommt, dass die Qualität der Kontakte mit der Zeit abnimmt, besonders wenn sie heiß sind. Durch die vielen Selendioden in Reihe gibt es auch viele Kontaktstellen, die ausfallen können. Die Selenplatten werden oft auch nur geklemmt, während die Kontakte von Siliziumdioden in der Regel legiert sind.

Selendioden werden oft durch die Siliziumdioden 1N4007 ersetzt. Hier genügt je Stromzweig eine Diode 1N4007, die sperrt 1000 V. Für eine Gleichrichterbrücke benötigt man entsprechend 4 x 1N4007. Man kann auch gleich eine fertige Brückenschaltung nehmen.

Weil bei den Siliziumdioden je Diode nur ca. 1 V Spannung abfällt, im Gegensatz zu ca. 15 V bei den vielen in Reihe geschalteten Selendioden, ist die Ausgangsspannung des Siliziumgleichrichters um ca. 30 V höher als die des Selengleichrichters. (Der Siliziumgleichrichter wird deshalb auch nicht so warm.)
Die höhere Ausgangsspannung kann man ausgleichen durch einen Widerstand in Reihe zur Gleichrichterbrücke. Dessen Widerstandswert hängt allerdings ab von der Stromaufnahme des Geräts. Außerdem ist dann direkt nach dem Einschalten die Spannung an den Bauteilen, z. B. den Kondensatoren, ca. 30 V höher als mit Selengleichrichter, bis die Röhren heiß sind. Man sollte daher auf die Spannungsfestigkeit der Bauteile achten und wenn möglich den Trafo auf 240 V stellen.

Bernhard


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BeitragVerfasst: Sa Jun 19, 2021 18:17 
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Servus,
Man kann diese Selen Flachgleichrichter auch aufmachen und eine kleine flache Si Bruecke einbauen. Die gibt es bei Pollin zu Centpreisen und bis zu 800 V Spannung. Habe ich schon mehrfach gemacht und habe die immer in Reserve, falls es mal um Originalitaet geht bei einem pingeligen Kunden.

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Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/


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BeitragVerfasst: Sa Jun 19, 2021 21:01 
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Hallo Bernhard, Harry, Volker,
Danke für die Erläuterungen zum Selen-Gleichrichter, das erklärt, weshalb die Gleichspannung so viel niedriger liegt.
Im Schaltplan sind Angaben zu den Anodenspannungen, z.B. 225V bei den EC92, 235 V bei der EF85, 270V bei der EL84. Die gemessenen Werte sind ja deutlich unter 200 V an dem Becherelko. Es liegen ja auch nur 242 V Wechselspannung an der Sekundärwicklung des Trafos bzw am Gleichrichter an. Mir fehlen Erfahrungswerte, ob die niedrigeren Spannungswerte noch o.k. Sind oder schon ein Problem für die Funktionen darstellen. Falls das ein Problem wäre, müsste ich natürlich eine Gleichrichterbrücke einbauen. Die Spannungswerte lägen mit Einsatz neuer Gleichrichterbrücke näher an den Messvorgaben im Schaltplan. Ein Vorschaltwiderstand zur Reduzierung der Spannung müsste überschlägig ohne Taschenrechner etwa 300Ohm, 5 Watt haben

Die Kondensatoren habe ich jetzt schon zum größeren Teil getauscht, den C82 mit seinen 100pF noch nicht, da fehlt mir der Wert in meinem Bauteilevorrat. Muss ich bestellen.

VG Bernhard


Dateianhänge:
Dateikommentar: Auszug aus dem Schaltplan mit Spannungsangaben
7F1F8845-85F2-48B8-AA18-383C68647891.jpeg
7F1F8845-85F2-48B8-AA18-383C68647891.jpeg [ 178.44 KiB | 4010-mal betrachtet ]
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BeitragVerfasst: Sa Jun 19, 2021 21:50 
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Hallo Bernhard,

die 242V Wechselspannung am Trafo ergeben theoretisch 242V * Wurzel aus 2 = 242 * 1,41 = 339V Gleichspannung!
Theoretisch deshalb, weil sowohl die Trafospannung bei Belastung einbricht als auch Verluste über dem Gleichrichter entstehen.
Edit: Deshalb sollten alle unmittelbar an Betriebsspannung liegenden Kondensatoren mindestens mit 350V, besser mehr, belastbar sein

Wenn Du also 100V Betriebsspannung zu wenig hast, ist mit Sicherheit der Gleichrichter defekt, das hatte ich kürzlich bei einem Nordmende Turandot.
Als Ersatz bietet sich z.B. die Type GBI 10G DIO an, lieferbar von Reichelt.
Der ist zwar von den elektrischen Werten her hoffnungslos überdimensioniert, lässt sich aber dank einer Montagebohrung gut befestigen.

Das oben erwähnte Turandot dürfte eine zu Deinem Carmen vergleichbare Stromaufnahme haben, dort habe ich zur Spannungsanpassung einen 150-Ohm Widerstand eingebaut.
Belastbarkeit min. 5W.
Ich bevorzuge für solche Zwecke die Bauform im Metallgehäuse (z.B. ARC HS25 150R F, ebenfalls bei Reichelt erhältlich), ist zwar mit 25W Belastbarkeit überdimensioniert, lässt sich aber gut und vor allem sicher befestigen.

Gut möglich, dass mit diesen 100V Unterspannung der Oszillator nicht mehr anschwingt und deshalb keim Empfang möglich ist.


Viele Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: Sa Jun 19, 2021 21:58 
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Hallo Bernhard,
ich kann nicht erkennen, ob der C82 mit seinen 100pF ausgetauscht werden muss.
Handelt es sich wirklich um einen Papier-Wickel-Kondensator (muss getauscht werden), oder nicht vielmehr um einen Kunststoff-Folien-Kondensator, die ebenfalls gewickelt sind, aber normalerweise nicht defekt sind?
Ein Foto könnte Aufschluss geben.
Gruß
Georg

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Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen. :wink:


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BeitragVerfasst: Sa Jun 19, 2021 21:59 
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Bias76 hat geschrieben:
... Selen-Gleichrichter, das erklärt, weshalb die Gleichspannung so viel niedriger liegt.
Im Schaltplan sind Angaben zu den Anodenspannungen, z.B. 225V bei den EC92, 235 V bei der EF85, 270V bei der EL84. Die gemessenen Werte sind ja deutlich unter 200 V an dem Becherelko. Es liegen ja auch nur 242 V Wechselspannung an der Sekundärwicklung des Trafos bzw am Gleichrichter an. Mir fehlen Erfahrungswerte, ob die niedrigeren Spannungswerte noch o.k. Sind oder schon ein Problem für die Funktionen darstellen. Falls das ein Problem wäre, müsste ich natürlich eine Gleichrichterbrücke einbauen...

Zu niedrige Anodenspannung kann zwei Gründe haben:
1. zu hohe Stromaufnahme der Schaltung (Senke) oder
2. zu hoher Innenwiderstand des Netzteils (Quelle)

Bei 1. wird ein Schaltungsteil, der Netztrafo und der Gleichrichter sehr heiß.
Bei 2. wird das defekte Bauteil im Netzteil heiß.

Wechselspannung 242 V nach dem Trafo klingt gut, ist eher schon etwas hoch.
Der Spannungsverlauf ist ungefähr sinusförmig, d. h. der Scheitelwert beträgt etwa 340 V. In der realen Schaltung mit Innenwiderständen des Trafos wird der Scheitel um 330 V liegen.
Der Gleichrichter lädt den ersten Kondensator im Netzteil etwa auf diese Spannung auf, abzüglich seiner eigenen Durchlass-Spannung, also ca. 30 V bei Selen. D. h. der erste Kondensator müsste auf ca. 300 V aufgeladen werden. Ist dessen Spannung deutlich geringer, ist wahrscheinlich der Gleichrichter zu hochohmig geworden, ein häufiger Fehler bei Selengleichrichtern.

Bernhard

Edit:
Martin war schneller, er kommt zum gleichen Ergebnis: Der Gleichrichter scheint defekt zu sein. Der wird vermutlich auch ziemlich warm werden.


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BeitragVerfasst: So Jun 20, 2021 9:41 
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Hallo Martin,
Die Stromaufnahme liegt am Ausgang des Gleichrichters bei 120-135mA (70-80mA) laut Schaltplan. Der Ohmwert müsste daher bei dem Carmen 55 eher bei 270-330 Ohm liegen (Basis 30V Spannungsabfall). Den Widerstand gibt es bei Reichelt in der Metallfassung auch in den höheren Werten. Welchen Spannungsabfall hattest du mit dem 150Ohm Widerstand erreicht?

In dem Schaltplanauszug, den ich hochgeladen habe, kann man die Angaben aufgrund der geringen Filegröße/Auflösung nicht mehr erkennen.
Die Bauteile werde ich in der Bauform bestellen, die solide Befestigungsmöglichkeit ist eine Hilfe.
VG
Bernhard


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BeitragVerfasst: So Jun 20, 2021 9:49 
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Hallo Georg,
Von dem 100pF C habe ich ein Foto (links neben dem Widerstand) gemacht. Austauschen erforderlich?
VG
Bernhard


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AB6977B0-DD3B-4FC8-B5DD-2274C2D7CA52.jpeg
AB6977B0-DD3B-4FC8-B5DD-2274C2D7CA52.jpeg [ 109.36 KiB | 3945-mal betrachtet ]
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