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 Betreff des Beitrags: Widerstand in Freudenstadt 8
BeitragVerfasst: Do Jun 24, 2021 20:51 
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Hallo an alle,

die Tage hatte ich eine ganz interessante "Begegnung" in einem Freudenstadt 8, deren Hintergrund ich noch nicht ganz verstehe:

Das Gerät landete seinerzeit wegen eines kurzschlüssigen Papierkondensators an der EL84-Anode mit den bekannten Folgen bei mir.
Wo ich gerade dabei war tauschte ich auch noch die anderen Kondensatoren (bei dem Gerät kommen einige zusammen) und auch der Gleichrichter war fällig.
Der Probelauf an einem Stück Klingeldraht als Antenne verlief zunächst unauffällig, bis ich einen richtigen Dipol anschloss.
Wenn ich einige Minuten nach dem Warmlaufen auf einen starken Sender abstimmte, verließ mich sofort der Empfang; an den Stellen, wo sonst andere starke Sender lagen, empfing ich intensive Störgeräusche und sonst herrschte Stille auf dem gesamten Band.
Die EM84 war dabei zu 2/3 geschlossen (wobei ich vermute, daß das bei der ausgelutschten Röhre Maximalausschlag ist - auch jetzt wo alles wieder funktioniert geht sie nicht weiter zu - anscheinend ist die Triode schon ziemlich hinüber) und das ganze ließ sich erst wieder durch Aus- und Einschalten des gesamten Radios mit einigen Minuten Wartezeit dazwischen beheben.
Danach konnte man dann wieder problemlos schwache Sender empfangen aber das Fehlerbild stellte sich sofort wieder ein, nachdem man beim Abstimmen über einen starken Sender strich.
Meine Vermutung war, daß der ZF-Verstärker zu schwingen beginnt, denn anders konnte ich mir das voll ausgesteuerte magische Auge bei Stille im Lautsprecher nicht erklären.
Messwerte habe ich von dem Fehlerbild leider keine aufgenommen, weil es sich dann erfreulich schnell beseitigen ließ:

Schon beim Wechsel der Kondensatoren fiel mir auf, daß von einem Vorgänger an der ECH81 am g2 ein 560k-Widerstand nach Masse nachgerüstet wurde. Hier ein Schaltplanausschnitt:
Dateianhang:
Modifikation kompklein.jpg
Modifikation kompklein.jpg [ 79.73 KiB | 1988-mal betrachtet ]

Da ich davon ausging, daß sich dabei einmal jemand etwas gedacht hatte, ließ ich ihn erst mal drin.
Natürlich wurde dieser Widerstand nach dem Auftreten des Fehlers spontan verdächtig. Ich lötete ihn also masseseitig ab, aber das Problem blieb. Interessanterweise ließ der Fehler sich jetzt auch dadurch provozieren, daß ich den Widerstand mit der freigelöteten Seite kurz ans Chassis antippte.
Abhilfe brachte dann eine andere ECH81, mit der der Fehler nicht mehr auftrat. Den Widerstand entfernte ich dann später auch, um den Originalzustand wiederherzustellen, zumal er auch keinen für mich erkennbaren Zweck erfüllte.
Daher also nun meine Frage, wofür der mal gedacht gewesen sein könnte und wie dieser kuriose Fehler zustande kam. Es scheint bald so, als hätte ein stark einfallender Sender eine Schwingung angeregt, die dann über die Regelspannung den ZF-Verstärker dichtgemacht hat. Sollte der Widerstand da noch einen Fehler retten, der sich über die Jahre immer weiter intensiviert hat?
Offenbar war ja etwas an der Röhre faul, denn eine schlicht verbrauchte ECH sollte ja nicht so ein Fehlerbild generieren, oder unterliege ich einem Denkfehler?

Viele Grüße
Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Widerstand in Freudenstadt 8
BeitragVerfasst: Do Jun 24, 2021 21:21 
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Nachlassende Emission wird nicht die Ursache gewesen sein. Aber Röhren können auch andere Fehler haben. Teile können sich lösen und zu nahe zusammengeraten, was die Kapzitäten erhöht, es können Kontaktprobleme zu etwa vorhandenen Abschirmungen auftreten und einiges mehr.

Auch eine Ursache außerhalb der Röhre, wie etwa ein schlechter Abblockkondensator, kommt in Frage. Durch die Streuungen der Röhrenkennlinien kann es im Grenzfall vorkommen, dass es mit einer Röhre noch geht und mit einer anderen nicht.

Möglicherweise ist der Fehler schleichend entstanden und konnte anfangs durch den zusätzlichen Widerstand, der die Gitter 2- und Gitter 4-Spannung etwas absenkte, unterdrückt werden. Mit einem niedrigeren Widerstandswert wäre das vielleicht wieder gelungen, aber das ist mehr Pfusch als eine Reparatur.

Lutz


Zuletzt geändert von röhrenradiofreak am Do Jun 24, 2021 22:05, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Widerstand in Freudenstadt 8
BeitragVerfasst: Do Jun 24, 2021 21:32 
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
Nachlassende Emission wird nicht die Ursache gewesen sein. Aber Röhren können auch andere Fehler haben. Teile können sich lösen und zu nahe zusammengeraten, was die Kapzitäten erhöht, es können Kontaktprobleme zu etwa vorhandenen Abschirmungen auftreten und einiges mehr.


Das wäre jetzt mein zweiter Ansatz gewesen. Ich überlege wirklich, ob ich das noch mal zurückbaue und mal die Betriebswerte messe. So viel Arbeit ist es ja nicht. Eine abweichende Kapazität von wenigen pF zwischen Elektroden dürfte ja an der Stelle nicht mehr so gravierend sein, ist aber die einzige Erklärung, die mir plausibel erscheint.
Selbst bei Gitteremission und Elektrodenschlüssen hätte ich doch ein anderes Fehlerbild.
Auf der anderen Seite scheint der Fehler auch einen thermischen Aspekt zu haben, denn in den ersten paar Minuten trat das PRoblem noch nicht auf, dafür aber, wenn man das Radio nach wenigen Sekunden direkt wieder anschaltete. Das spräche natürlich wieder für unter Wärme abweichende Parameter der Röhre.
Besonders kurios fand ich, daß man das Fehlerbild dadurch auslösen konnte, den besagten Widerstand wieder kurz anzuschließen - eigentlich müsste er dem Effekt ja entgegenwirken.

Viele Grüße
Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Widerstand in Freudenstadt 8
BeitragVerfasst: Do Jun 24, 2021 22:04 
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Doch, kleine Kapazitätsabweichungen können durchaus etwas ausmachen. Die Kapazitäten zwischen den Elektroden in einer Röhre liegen im Bereich von unter 1 pF bis zu wenigen pF, da kann sich eine kleine Änderung schon bemerkbar machen. Zum Beispiel, dass die Neutralisation der Stufe nicht mehr stimmt.

Beim Anschließen des Widerstandes sind zwei Dinge passiert: Du hast ihn mit einem Werkzeug berührt, was auch wieder die Kapazitäten verändert, und bei Kontaktgabe gab es einen Spannungssprung, der die Schwingung angeregt haben kann. Wenn eine Stufe kurz vor dem Schwingeinsatz arbeitet, können kleinste Einflüsse die Schwingung anregen. Auch die Temperatur, weil sie die Daten der Röhre und der umliegenden Bauteile etwas verändert.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Widerstand in Freudenstadt 8
BeitragVerfasst: Do Jun 24, 2021 22:17 
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röhrenradiofreak hat geschrieben:
Doch, kleine Kapazitätsabweichungen können durchaus etwas ausmachen. Die Kapazitäten zwischen den Elektroden in einer Röhre liegen im Bereich von unter 1 pF bis zu wenigen pF, da kann sich eine kleine Änderung schon bemerkbar machen. Zum Beispiel, dass die Neutralisation der Stufe nicht mehr stimmt.

Beim Anschließen des Widerstandes sind zwei Dinge passiert: Du hast ihn mit einem Werkzeug berührt, was auch wieder die Kapazitäten verändert, und bei Kontaktgabe gab es einen Spannungssprung, der die Schwingung angeregt haben kann. Wenn eine Stufe kurz vor dem Schwingeinsatz arbeitet, können kleinste Einflüsse die Schwingung anregen. Auch die Temperatur, weil sie die Daten der Röhre und der umliegenden Bauteile etwas verändert.

Lutz


Hallo Lutz,

an dem Gitter der ECH liegen doch im Betrieb nur die 10,7 MHz an, oder habe ich die Schaltung so missverstanden? Ich dachte, als Mischer arbeitet die ECH hier nur auf den AM-Bereichen...
Dass wenige pF in Hochfrequenzschaltungen kritisch werden können ist ja nichts neues, aber die ZF ist ja noch vergleichsweise harmlos. Ich hätte nicht gedacht, daß man in diesem Bereich noch mit solchen Problemen zu kämpfen hat.
Außerdem habe ich den Widerstand mit einem Schaschlikspieß herumgedrückt. Dass es mit Metallwerkzeugen keine belastbaren Ergebnisse geben kann ist mir schon klar.

Viele Grüße
Max

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 Betreff des Beitrags: Re: Widerstand in Freudenstadt 8
BeitragVerfasst: Do Jun 24, 2021 22:28 
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Eigentlich sollte am Gitter 2 und Gitter 4 gar keine HF anliegen, weil sie mit C26 abgeblockt wird. Vielleicht wirkt hier nur der Spannungsspung, und die HF selbst geht andere Wege. Mit genügend Forschungsdrang und Zeit kann man das sicher genau herausfinden. Wenn der Fehler beseitigt ist, wäre mir das aber zu mühsam, und ich würde mich darauf beschränken, die Abblockkondensatoren rund um die Röhre und eventuell die Massekontakte zu kontrollieren.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Widerstand in Freudenstadt 8
BeitragVerfasst: Do Jun 24, 2021 22:33 
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Nun ja, seit die neue Röhre drin ist ist der Fehler in vielen Stunden Probelauf, beim Abklopfen von Bauteilen und auch mit Kältespray nicht mehr aufgetreten, insofern ist er wohl auf die ECH81 zurückzuführen.
Interessieren würde es mich halt schon, aber wenn tatsächlich die ganze Stufe schwingt ist es auch ein wenig knifflig, da den genauen Ausgangspunkt festzustellen, zumal ich keine Möglichkeit habe, die Kapazitäten in der beheizten Röhre zu messen. Das wäre sicherlich im Vergleich mal ganz interessant...
Aber wie dem auch sei - Dir auf alle Fälle vielen Dank für die Anregungen.

Viele Grüße
Max

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