Dampfradioforum

Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
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BeitragVerfasst: Sa Nov 06, 2021 22:32 
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Registriert: Sa Nov 06, 2021 22:12
Beiträge: 6
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,
erstmal kurz zu mir (neu im Forum)
Vor ca. 10 Jahren hab ich Informationselektroniker gelernt (früher Radio Fernsehtechniker) und bin auch in den Bereich tätig.

Was ich zu Röhrenradios weiß ausserhalb der Sicherheitshinweise die sowieso selbstverständlich sind:

- Die alten Kondensatoren können Spannung durchlassen / Röhren können damit kaputt gehen..
- Röhrensockel /Röhrenpins können Schlechte kontakte verursachen-> Mit sandpapier vorsichtig reinigen.
...

Ansich bin ich im Röhrengebiet unerfahren aber habe immerhin diverse Kenntnisse.


Nun zur Frage:

Mein "Erster" eigener Röhrenradio den ich selbst repariere (Trenntrafo vorhanden) ist ein Telefunken Andante aus 1952.

Alle Röhren glühen, die EL41 wird sehr warm. Am Lautsstärkepoti wenn man dreht krazt es auch im Lautsprecher etwas.
Nachdem ich fast alle Kondensatoren und 2 ausgelaufene Elko´s getauscht habe brummt es auch sobald ich auf den Plattenspielereingang schalte und die Bananensteckerbuchse mit einen Schraubenzieher berühre.
-> also mein Gedanke, die Endstufe ist schonmal gut.

Doch leider kommt auf UKW, LW, KW und MW nichtmal ein Rauschen. Auch der Anschluss an einer UKW-Dachantenne bringt keinen Erfolg.

Der Umschalter dürfte in Ordnung sein. Mit was reinigt ihr den am besten? Kontaktspray soll ja nicht so optimal sein.
Kann der Becherelko 2x50uF schuld sein? Dieser hat nurnoch 43uF und 47uF, ist zwar schon ausgetrocknet aber immerhin noch nicht ganz defekt.


Würde mich freuen wenn ich mich hier austauschen könnte.


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BeitragVerfasst: So Nov 07, 2021 7:50 
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Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Beiträge: 8346
Wohnort: Müritzkreis
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo,
willkommen im Forum
In der Elektronik verwenden wir für kratzende Potis und oxidierte Wellenschalter, ausschließlich ein gut lösendes und schnell verdunstendes Spray wie z.B. von Teslanol, das "Oszillin T6", auch das "Tuner 600" von Kontakt-Chemie ist dafür brauchbar. Oxidierte Röhrenpins reinige ich mittels Glashaar Pinsel, die Federkontakte der Röhrenfassung, dann mittels Pfeifenreiniger, die ich zuvor mit Oszillin besprühe.
Und klar, die "Papierwickler" Kondensatoren gehören vor jeder Geräte Bestromung gewechselt. Becher Elkos die Anodenspannung führen, sollten nicht nur auf kapazitätserhalt, sondern auch auf Einhaltung der Leckstrom Toleranz geprüft werden.
Fehlender Senderempfang kann auch an fehlender Röhrenbetriebsspannung liegen, diese ist bei beheizter Röhre zu prüfen.

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M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Zuletzt geändert von eabc am So Nov 07, 2021 19:31, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: So Nov 07, 2021 19:21 
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Registriert: Sa Nov 06, 2021 22:12
Beiträge: 6
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Danke für die Tipps.

Jetzt warte ich mal noch auf den 2x50uF Elko von einen Elektronikversandhändler und dann sehn wir mal.
Schon erstaunlich wie klein heutzutage 2uF 150V Elkos sind.

Tunerspray hört sich gut an, dürft ich haben.
Stimmt den Glasfaserstift hab ich vergessen zu erwähnen.

Die Röhrenspannungen werde ich mal messen, sobald ich alle neuen Kondensatoren eingelötet habe.


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BeitragVerfasst: Mo Nov 08, 2021 19:49 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1993
Elko97 hat geschrieben:
Kann der Becherelko 2x50uF schuld sein? Dieser hat nurnoch 43uF und 47uF, ist zwar schon ausgetrocknet aber immerhin noch nicht ganz defekt.


Moin,
nein, einen defekten Elko bemerkt man sofort: Es brummt oder die Sicherung brennt durch.
Mit der angegebenen Kapazitaet ist der Elko eigentlich noch ganz gut dabei, denn sowas hatte eine Toleranz von typ. -20+50% .
(mess mal die neuen Kondensatoren nach, was dabei herauskommt)

Wenn kein Empfang moeglich und absolut nichts zu hoeren ist: Konsequent alle Betriebsspannungen nachmessen.

73
Peter


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BeitragVerfasst: Mi Nov 10, 2021 21:25 
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Beiträge: 2459
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo,

Papierkondensatoren sind oft Schuld an defekten Radios. Trotzdem kann es sein, das man ein nicht funktionierenden Gerät hat, alle Papierkondensatoren tauscht und danach das Gerät trotzdem nicht spielt.
Dann hat man das Problem, das man einen unbekannten Fehler hat plus die Möglichkeit das man beim Tauschen der Kondensatoren noch zusätzlich eine zweiten Fehler eingebaut hat. Dann heißt es - fröhliches suchen.

Da du das Radio eh schon am Strom hattest wäre mein Vorschlag das Radio mittels Vorschaltlampe zu betreiben und zuerst mal an allen Pins der Röhren Spannung zu messen und mit dem Schaltplan vergleichen (als erster Schritt).
Falls der Fehler dabei gefunden wird, dann ausgehend vom funktionierenden Gerät erst dann die Kondensatoren erneuern - Stück für Stück und zwischendurch das Radio testen. Dann braucht man nur die zuletzt eingebauten Bauteile und deren Umgebung zu prüfen, falls es von einem Schritt zum Anderen nicht mehr spielt dadurch grenzt man das Suchgebuet deutlich ein.
Wenn dabei das Radio brummt wie hulle oder die Lade/ Siebelkos heiß werden, ist das ein deutliches Zeichen für den Austausch.

Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: Do Nov 11, 2021 19:07 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1993
Moin,
die Kondensatoren sind ja schon getauscht und der NF-Teil arbeitet auch. Jetzt muss nur noch herausgefunden werden, warum der Empfangsteil nicht funktioniert.
Und dafuer faengt man mit dem konsequenten Nachmessen der Spannungen an, das ist richtig.

Radios mit Papierkondensatoren nehme ich gar nicht erst in Betrieb, zuerst werden die Kondensatoren getauscht.
Und ja, man kann sich dabei Fehler einbauen, ich werde da jetzt nicht mit Steinen werfen ;-)

73
Peter


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BeitragVerfasst: Do Nov 11, 2021 22:15 
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Beiträge: 2459
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Hi Peter,

du hast ja Recht. Ich hab den Anfangspost wohl nicht richtig gelesen, das das Kind ja bereits im Brunnen liegt (-;
Bin mal gespannt wie es hier weiter geht.

Gruß
Oliver
(Der auch nicht mit Steinen werfen kann)

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BeitragVerfasst: Sa Nov 20, 2021 21:17 
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Beiträge: 6
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
So, etwas verspätet melde ich mich zwecks zeitmangel.


Fehler einbauen ist klar. Das kann passieren. Ist nicht ausgeschlossen aber ich arbeite sehr aufmerksam und prüfe alles 100prozentig nach.
Wir werden sehn :D

Bei den großen Becherelko. Dieser ist ja mit Masse am gehäuse. Ich habe jetzt einen bei Re..t gekauft. Artikelnr ist:ELKO 2X50/500V sieht jetzt nicht so aus wie der alte, aber das ist mir soweit egal.(also von der optischen restauration meine ich.) Hat 2x50uf und einen Anschluss für Masse. Ich denke elko ist elko und der passt?

Sofern ich dazukomme müsste er dann eigentlich schon wieder mehr machen. Dann werden auch die Spannungen überprüft.


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BeitragVerfasst: Sa Nov 20, 2021 21:37 
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Zumindest die geschraubten Becher Elkos, haben den Masse Anschluss am Gehäuse.

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M.f.G.
harry

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BeitragVerfasst: Sa Nov 20, 2021 22:43 
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Hallo Harry,

das stimmt (leider) nicht immer!

Es gibt durchaus Becherelkos, auch solche mit blankem Alugehäuse, bei denen der Minuspol separat herausgeführt ist!
Diese gibt es u.a. bei Jan Wüsten.
Da bin ich auch schon darauf reingefallen!

Aber ein Telefonanruf bei Hr. Wüsten hat das Problem gelöst.


Viele Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: So Nov 21, 2021 7:32 
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Beiträge: 8346
Wohnort: Müritzkreis
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Danke Martin, für die richtig Stellung.
Solche Elkos sind mir bislang noch nicht begegnet.

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M.f.G.
harry

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BeitragVerfasst: So Nov 21, 2021 10:44 
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Registriert: Mi Okt 14, 2009 9:34
Beiträge: 920
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Moin Elko97!
Dein Originalelko hat 47 und 43 µF.
Elkos haben ab Werk schon eine Toleranz von ±20%, wenn es nicht anders angegeben ist.
Wahrscheinlich hatte der nie mehr Kapazität.
Hast du für den neuen Elko auch eine Schelle EPCO B44030-J36 mitbestellt?
Ohne wird der Einbau eine ziemliche Bastelei.
Einen Elko mit Schraubbefestigung und zweimal 47µF hätte es da übrigens auch gegeben.
Gruß Gerrit


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BeitragVerfasst: So Nov 21, 2021 12:36 
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Wohnort: östliches Niedersachsen
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Warum willst Du den Becherelko erneuern, wenn das Radio nicht übermäßig brummt und über den TA-Eingang funktioniert?

Wenn das Radio erst einmal grundsätzlich funktioniert, könnte man das machen, um ein langfristig betriebssicheres Radio zu erhalten. Solange es nicht funktioniert, würde ich erst einmal den Fehler suchen. Denn wie schon geschrieben wurde, kann man beim Teiletausch zusätzliche Fehler einbauen. Das merkt man meist nicht, wenn das Radio nicht funktioniert. Dann hat man aber ein Radio mit zwei Fehlern: dem ursprünglichen und dem zusätzlich hineingebauten. Diese beide zu finden, ist natürlich um so schwieriger.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Nov 21, 2021 17:23 
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Registriert: Sa Nov 06, 2021 22:12
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k-IMG_20211121_163437.jpg

Danke der antworten,

Die befestigungsschelle habe ich noch nicht für den elko. Habe wieder den alten vorrübergehend eingebaut.

Also ich hatte nicht viel zeit bzw kann mit diesen globigen gehschuh nicht richtig inder werkstatt sitzen.

Habe ein paar Spannungen gemessen welche ich im Bild grün eingezeichnet habe.
Nach wievor auf UKW und allen anderen Bändern kein Rauschen. Endstufe arbeitet aber.


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BeitragVerfasst: So Nov 28, 2021 20:13 
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Registriert: Sa Nov 06, 2021 22:12
Beiträge: 6
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
So nun konnte ich wieder etwas weitermachen und siehe da, die EABC80 war schuld.

Radio läuft soweit erstmal. Keine Fehler eingebaut. Spannungen verhalten sich normal.
Der Becherelko wird ausgetauscht da beim alten die 2 Halterungen weggebrochen sind und er etwas wackelig drinnensitzt.

Eine weitere frage: Wie sind Kondensatoren allgemein im Röhrenradiobereich zu ersetzen wo noch ein dritter Draht weggeht? Das kannte ich bisher noch nicht.


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