Dampfradioforum

@Yamanote

Moin,
C85 muss natuerlich angeschlossen/vorhanden sein. Ohne diesen Kondensator wuerde die Regelspannung auf AM zumindest mit der NF ueberlagert sein, was mindestens zu Verzerrungen fuehrt. Dazu kommen noch ZF-Reste, die ueber diese Leitung auf die Gitter wirken. Es haengt von der Phasenlage ab, ob das zu Selbsterregung/Instabilitaeten des ZF-Verstaerkers fuehrt. Eine Rueckkopplung und "wildes" Schwingen des ZF-Verstaerkers waere denkbar, am ehesten auf den ZF-Frequenzen.

(Zur Verringerung der Ausbreitung von HF ueber die Regelspannungsleitungen etc schalte ich dem Ratioelko noch einen 10nF Kondensator (keramischer Rohr- oder Scheibenkondensator) parallel. Das veringert wirksam den HF-Pegel ueber dem Ratioelko, der fuer HF nicht besonders tauglich ist. Viele Fabrikate haben hier schon einen Kondensator, oft um die 5nF.
Koennen die bei der ZF-Gleichrichtung im Ratiodetektor entstehenden Oberwellen auf den Empfaengereingang zurueckwirken, kann das auch zu Empfangsstoerungen fuehren. Die 9. Oberwelle faellt schon in den UKW-Bereich. Aus dem Grund sind viele Ratiodetektoren geschirmt, z.B. mit der EABC80 zusammen mit dem Ratiofilter in einem Becher (Telefunken) oder eine geschirmte EABC80.
Die unerwuenschte Ausbreitung von HF in so einem Geraet ist eins der Probleme, die bei der Konstruktion geloest werden muessen. Und das bei Konsumergeraeten moeglichst billig. Vollgekapselter Kammeraufbau verbietet sich hier

73
Peter

Moin,
C51 soll die Schirmgitter der EcH81 frei von Hochfrequenz halten. Nicht ganz, denn dieser Kondensator liegt erst mittelbar ueber C52 an Masse. Die Hochfrequenzspannung, die an C52 durch den HF-Strom im Bf II entsteht, wird zum Teil durch C51 auf das Schirmgitter der EcH81 gegengekoppelt. Das nennt man Schirmgitterneutralisation. Genauso ist es mit C54/55 an der EF89.
Zweck der Massnahme ist die Verbesserung der Stabilitaet des ZF-Verstaerkers und die Verbesserung seiner Selektionskurve (Symmetrie der Kurve).

Wenn durch Entfernen von C51 das Geraet funktioniert, muessen diese Kondensatoren und ihr korrekter Anschluss ueberprueft werden.

73
Peter

Moin Peter

und vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen!

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Viele Grüße,
Günter

Ich habe gerade noch etwas am Radio rumgelötet. Habe alle Kondensatoren, welche ich noch nicht ausgetauscht habe, nun ausgewechselt. Auch den neuen C51 habe ich durch einen neuen ersetzt und nocheinmal genau den Anschluss kontrolliert. Ist alles richtig.
Ich habe auch einen 10nF Kondensator parallel zu dem Ratioelko geschalten.
Auch habe ich die Widerstände ausgemessen und konnte keinen defekt finden. Das Problem besteht leider weiterhin.

Würde es eventuell etwas bringen, wenn ich solch ein Abschirmblech um die ech81 mache?

Ich habe auch mal sämtliche Spannung die im Schaltplan angegeben sind gemessen und musste feststellen, dass diese Teils sehr weit von den werten im Schaltplan abweichen.


Hoffentlich kann damit ein Aufschluss auf den Fehler gefunden werden.

Moin,
der Schaltplanausschnitt ist etwas schlecht lesbar und kann leider nicht vergroessert werden.

Ein paar Anmerkungen.
Wie wird die Anodenspannung erzeugt? Roehren oder Selengleichrichter?
Die Anodenspannung an der Endroehre ist zu niedrig, entweder ist die Belastung zu gross (wie hoch ist die Spannung an der Katode?) oder der Gleichrichter ist muerbe.
Teilweise sind Spannungen zu hoch. Daran kann auch das Messgeraet schuld sein, genauer, sein Innenwiderstand. Normalerweise ist angegeben, mit was die Spannungen im Schaltbild angegeben sind. Damals hatte man vergleichweise niederohmige Messgeraete, die den Messpunkt spuerbar belasteten und dadurch die Spannung einbrechen liessen. Das ist im Schaltbild beruecksichtigt ( Messgeraet mit x Ohm/Volt im y Volt Messbereich). Heutige Digitalmultimeter haben idR. einen konstanten Innenwiderstand von 10M Ohm und belasten den Messpunkt daher kaum, so dass eher der "wahre" Messwert angezeigt wird.

Die Schirmgitterspannung der EF89 ist zu hoch. Entweder, die Roehre ist abgeregelt (wie hoch ist die Gleichspannung am Steurgitter?) oder sie hat keine Emission.
Die Schirmgitterspannung der EcH81 ist reichlich niedrig. Was passiert, wenn man die Roehre zieht? Schirmgittervorwiderstand noch werthaltig? Wie gross ist der Spannungsabfall am Vorwiderstand? (herausfinden, ob die Roehre einen zu hohen Schirmgitterstrom zieht).

73
Peter

Die Anodenspannung wird durch eine Röhre erzeugt.

Die Spannung am Steuergitter der EF85 liegt bei 147 Volt und bei der ECH81 ist der Vorwiderstand Werthaltig. Über den Widerstand fällt eine Spannung von 136 Volt ab. Zieht man die ECH81 dann steigt die Schirmgitterspannung auf 230 Volt. Ich habe es mit 4 verschiedenen ECH81 ausprobiert, bei allen der gleiche Effekt.

Zudem habe ich beim messen herausgefunden, wenn ich an den Pin G1H von der ECH81, die Klemme von meinem Messgerät anschließe, dann habe ich wunderbar klaren Radioempfang und eine wie ich finde normal regelbare Lautstärke.


Da kam mir die Überlegung, einfach ein Stück Kabel dort anzulöten und gut ist?! Oder ist das keine so gute Idee?

Wenn Du am Gitter was anklemmst und Du hast Empfang, dann schwingt da was. Du bedämpfst sozusagen die Schwingung mit dem Anklemmne einer Last (Leitung)





Wenn ich solchen langen Drähte sehe weiß ich auch warum bei Dir was schwingt im ZF-Verstärker. Das hatte ich schon weiter vorn geschrieben das die kürzer müssen.

Was passiert denn mit den Spannungswerten wenn der Empfang gegeben ist?

paulchen

Frohes neues und sorry für die späte Rückmeldung.
Habe derzeit wenig Zeit und hoffe ich kann die verbliebenen langen Drähte kürzen, sowie die Spannungsmessung am Wochenende durchführen.