röhrenradiofreak hat geschrieben:
Dieser Übertrager ist so ausgelegt, dass der Lautsprecher bei einer Signalspannung von 100V an seine Leistungsgrenze kommt.
Nicht unbedingt, in der Regel haben diese Lautsprecher mehrere Anzapfe mit verschiedenen "Watt"-Angaben. Diese entsprechen dann verschiedenen Übersetzungsverhältnissen und Impedanzen. Das, da man selten nur einen Lautsprecher dran hat, sondern viele, bis zu ein paar Dutzend. Eine typischen Anwendung sind die Deckenlautsprecher zur Beschallung in Kaufhäusern etc. Durch die 100V Technik sind die Ströme gering und man kann die ganzen Lautsprecher mit mehr oder weniger Klingeldraht verkabeln, was viel billiger ist.
Beim Anschluss geht man so vor, dass die Summe aller angeschlossenen Lautsprecher (etwa) der Verstärkerleistung entspricht (bei Transistoranlagen geht auch weniger). Über die Verteilung kann man die Lautstärke steuern.
Mit den angenommenen 35W dieses Verstärkers könnte man also:
1x 10W + 1x5W + 1x20W oder
3x 6.5W + 1x10W + 1x3W oder
20x 1W + 2x7.5W oder
1x 30W + 1x2.5W + 3x1W oder
1x 35W (das wäre dein Fall)
oder was immer man benötigt. Die Lautstärke der einzelnen Lautsprecher steht dann in einem festen Verhältnis.
Was vielleicht zum Verständnis beiträgt (Londonröhre steht offenbar etwas auf der Verteilungsleitung) .. man kann das mit den Hochspannungsleitungen im Stromnetz vergleichen. Es wird eine höhere Spannung verwendet, so das man mit relativ dünnen, langen Leitungen mit wenig Verlusten viel Leistung übertragen kann. Erst nahe beim Verbraucher gibt es dann einen Trafo um es auf die Nutzspannung zu reduzieren (das ist der ELA-Übertrager).
Gruß,
Christian