Dampfradioforum

Hallo an alle,

ich habe gerade ein AEG 7-41 WU auf dem Tisch, das nach einiger Fürsorge auch prinzipiell wieder das tut, was es soll.
Ich musste Netztrafo und AÜ tauschen (Feuchteschäden) und auch die üblichen Kondensatoren sind gewechselt.
Auch der Wellenschalter wurde gründlich gereinigt und jetzt spielt es auf UKW wieder so gut, wie man es von einem so frühen Gerät ohne neuen Abgleich erwarten darf.

Zunächst mal das Schaltbild aus der Rückwand (ich finde es angenehmer gezeichnet als das bei rm.org):


Oder in höherer Auflösung bei einem Host: https://up.picr.de/42873224ui.jpg

Mein Problem ist folgendes: Bei angeschlossener Rückkopplung schwingt das Gerät, was es mit dem originalen AÜ nicht tat. Ich habe ihn gegen einen aus einem Grundig 955 getauscht und die beiden Kondensatoren im RK-Zweig sind auch neu.
Dreht man die Lautstärke komplett auf, reißt die Schwingung ab, was auch soweit logisch erscheint.

Wenn ich richtig im Bilde bin, dann fängt eine Gegenkopplung ja an zu schwingen, sobald die Phasenlage sich so weit verschiebt, daß es zu einer Mitkopplung kommt und das Signal nicht mehr subtrahiert sondern addiert wird, richtig?

Ich habe bisher ohne Erfolg jeweils einzeln den 400 Ohm Widerstand gegen Masse halbiert, den 5 kOhm Widerstand verdoppelt und den 2,5 nF Kondensator um 3,3 nF vergrößert, mit dem Ansatz, das RK-Signal oder zumindest bestimmte Frequenanteile davon ein wenig auszubremsen.
Mit einem Widerstand direkt am AÜ (zwischen Sekundärwicklung und RK-Zweig) ließ sich der Schwingungseinsatz in Richtung geringerer Lautstärke verschieben, aber nicht gänzlich aufheben, wobei das mit höheren Werten sicher auch möglich wäre. Allerdings mache ich die Rückkopplung damit doch praktisch unwirksam, oder sehe ich das falsch? Das erschien mir jetzt weniger zielführend.

Es wurmt micht, daß ich bei einer recht simplen Schaltung wie dieser den Fehler nicht finde, aber so langsam sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Im Gegensatz zu den Radios mit Standardröhrensatz, mit denen ich sonst vornehmlich zu tun habe, pfuscht die RK hier ja noch ein Stück weit in die ZF rein, da die EF80 ja auch die NF-Vorstufe ist, weshalb ich annehme, daß die Schwingung schon dort einsetzt (bei Bedarf messe ich natürlich gerne nach).

Ein nahezu identisches Verhalten habe ich, sobald ich auf KW umschalte, nur daß das Problem hier sogar bei abgeklemmter RK auftritt. Bei KW-Empfang wird ja mit Kontakt 17 ein Teil der RK überbrückt, aber das sollte ja keinen Unterschied machen, wenn diese gar nicht angeschlossen ist...

Vielleicht kennt ja jemand einen eleganteren Weg, des Fehlers Herr zu werden und sieht, wofür ich offenbar zu blind bin.

Viele Grüße und vielen Dank
Max

_________________
Ich sammele keine Radios. - Die haben sich von selbst angesammelt!

Moin Marx,
ich hatte diese Rückkopplungen schon öfter beim Wechseln eines AÜ.
Grund war bei mir, bislang immer ein vertauschter Wicklungsanschluss der Gegenkopplung Wicklung

_________________
M.f.G.
harry

--------------------------------------------------------------------
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------

Hi Max,

Der AÜ hat ja keine eigene Gegenkopplungswicklung, sondernl es wird die Sekundärwicklung verwendet. Diese ist mit einem Bein an Masse angeschlossen. Vielleicht hilft es diese Verbindung aufzutrennen und den anderen Anscchluss an Masse zu legen. Damit hat man dann das GK Signal um 180 Grad gedreht.

Gruß
Oliver

_________________
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

ollisTubes bei Youtube
ollisTubes bei odysee

Hallo,

vielen Dank für die Hinweise, auch wenn Olli schon zu spät war
Wer einen Schaltplan abschreiben kann ist klar im Vorteil - ich hatte bei meinen Notizen aus dem 955er Schaltplan die Kabelfarben für die Sekundärwicklung vertauscht.
Gerade hab ich es umgelötet und seitdem ist Ruhe, auch auf Kurzwelle.
Da hätte ich mir am Gerät natürlich noch einen Wolf suchen können...

Allerdings erschließt sich mir immer noch nicht, warum bei abgelöteter RK die Schwingung auf der Kurzwelle auftrat. Bis auf die Masseverbindung hing die Sekundärwicklung doch dann quasi in der Luft.
Zum Spaß hab ich die RK eben noch mal abgelötet, als das Problem behoben war und auf KW schwang nichts.

Vielen Dank und viele Grüße
Max

_________________
Ich sammele keine Radios. - Die haben sich von selbst angesammelt!

Hallo Max,

ich denke mal die Lautsprecherleitung liegt im Gehäuse Kreuz und quer und koppelt dann zurück, wenn du die Gegenkopplungsleitung ablötest. Du könntest ja mal testen, ob die Position der Lautsprecherleitung das Pfeifen verändert.
Das Ganze Radio ist ein Reflexempfänger und damit eine einzige Rückkopplung (-; mag sein, da das im Kurzwellenbereich dann besonders empfindlich ist.

Gruß
Oliver

_________________
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

ollisTubes bei Youtube
ollisTubes bei odysee