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 Betreff des Beitrags: Grundig 3003W UKW Empfangsproblem
BeitragVerfasst: Sa Aug 27, 2022 12:01 
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Moin in die Runde,

ich habe o. g. Radio erhalten. Es stammt von einem Sammler, der die kritischen Kondensatoren schon gewechselt hat. Auf den AM-Bändern spielt das Gerät einwandfrei. Auf UKW war Anfangs nicht wirklich was zu empfangen. Ich habe dann den im UKW-Kästchen den 25pf C am Oszillator gewechselt, da dieser durch einen 22pF Wickel-C aus Kunststoff erztet wurde. Ich habe wieder einen 25pF Keramik-C eingelötet. Damit ist der Empfang schon mal wesentlich besser geworden, aber immer noch zu leise. Dann habe ich den 80 K Widerstand am G2 der ECF12 gewechselt, da dieser 102K aufwies, worauf die Empfindlichkeit weider um einiges besser wurde. Dann habe ich eine neue ECF12 eingebaut (siehe auch "Suche", danke noch mal an Thomas). Auch das hat den Empfang sehr verbessert. Das Problem: Nach ca. 10 Minuten Betrieb des Radios spielt das Radio nur noch ganz leise. Die Position des Sender verändert sich nicht, der Oszillator ist also stabil. Es hat sich nun heraus gestellt, das der Empfang schlagartig wieder da ist, wenn ich die Katode 1 der EAA11 mit dem Schraubendreher antippe. Ich habe darauf hin die Fassung und Pins der Röhre gereinigt, das hat aber nichts gebracht. Der Ausfall des Empfangs erfolgt immer mal wieder, nach weinigen Minuten oder ein halben Stunde. Jetzt habe ich die EAA11 in Verdacht. Leider habe ich da keine auf Vorrat. Kann man diese durch 2 Dioden ersetzten, und wenn ja, gegen welche? (Silizium oder Germanium) Ich möchte das nur machen, um zu testen, ob es daran liegt. Wenn ja, werde ich mir eine neue EAA11 besorgen.

Hier der Schaltplan:
Bild

Bild

Was meint Ihr? Kann es daran liegen oder gibt es noch eine andere Möglichkeit, die ich versuchen kann?

LG Ralph

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BeitragVerfasst: Sa Aug 27, 2022 18:44 
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Moin,
Roehrenadapter bauen und eine EAA91 nehmen......
Erfordert aber einen Stahlroehrensockel und eine 7-polige Miniaturfassung.

Ueber Halbleiterdioden an dieser Stelle habe ich auch schon nachgedacht. Verwendbar sind natuerlich nur "schnelle" Dioden mit kleiner Sperrschichtkapazitaet. Die meisten Siliziumdioden scheiden aus (sind 1N4148 fuer 10,7MHZ geeignet?) Denkbar waeren Germanium- und kleine Schottkydioden. Sie sollten allerdings eine hohe Sperrspannung haben, >50V.
Ich muss allerdings zugeben, mich noch nicht mit der Sperrspannungsbeanspruchung der Dioden im Ratiodetektor bei Roehrenradios genauer befasst zu haben. Als Anhaltspunkt gibt es erstmal nur die maxmal moegliche Spannung am Ratioelko, die durchaus > 30V werden kann, nicht umsonst findet man an dieser Stelle Elkos fuer 70/80V.

Wenn allerdings irgendwie geartete Spannungsstoesse im Kreis der Katode 1 der EAA11 den Empfang verbessern, sollte man sich alle Bauteile dort genauer ansehen. Am Ende tritt die Unterbrechung nicht in der Fassung/Roehre, sondern woanders auf.

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Peter


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BeitragVerfasst: Sa Aug 27, 2022 21:10 
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Moin,

hast Du mal den Anschluß an der Fassung nachgelötet, nicht das da eine kalte Lötstelle ist? Als Dioden Ersatz sollte 1N5711 funktionieren, ist eine schnelle Schottky, die Sperrschichtkapazität ist auch passabel, und 70 Volt sollten auch reichen. Habe davon reichlich liegen und könnte Dir welche davon schicken.

Beste Grüße

Peter

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Röhre, du im Radio, nur dein Klang macht mich wirklich froh.


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BeitragVerfasst: Sa Aug 27, 2022 21:30 
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Hallo Ralph

Das Einfachste wäre ( wenn möglich ) erst mal am Sockel der EAA11 Kathode 1 und 2 , sowie Anode 1 und 2 zu vertauschen .

Ist der Fehler weg, so lassen , ist der Fehler weiter da, kann die Ursache am Röhrensockel selbst liegen oder am Ratiofilter.

MfG. Didi


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BeitragVerfasst: So Aug 28, 2022 10:51 
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Was soll das Vertauschen bringen? Ob die eine oder die andere Diode ausfällt, bringt die Funktion des Ratiodetektors gleichermaßen durcheinander.

Helfen würde aber das Löten selbst, wenn eine gerissene Lötstelle am Röhrensockel die Ursache ist.

Ansonsten würde ich die Bauteile rund um diesen Schaltungspunkt erneuern. Wobei der Schwingkreiskondensator einen Neuabgleich dieses kreises erfordert.

Lutz


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BeitragVerfasst: So Aug 28, 2022 13:48 
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Hallo Lutz

Mir ging es , durch das Umlöten, lediglich zur Lokalisierung des Fehlers auf einfacher weise. Der Röhre ist es egal welche Diode was macht.

MfG. Didi


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BeitragVerfasst: So Aug 28, 2022 17:22 
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Hören wird man vermutlich nicht, ob die eine oder die andere Diode im Ratiodetektor aussetzt. Messen wird man es auch nicht können, weil der Fehler schon beim Antippen mit einem Schraubendreher verschwindet, dann wird er es erst recht beim Anlegen der Messspitze tun. Wenn also der Fehler nach dem Umlöten der beiden Dioden immer noch da ist, ist genauso unklar wie vorher, woran es liegt. Wenn nicht, könnte das Zufall sein, oder es war eine der Lötstellen, an der gelötet wurde.

Also bringt Dich das Vertauschen der Diodenanschlüsse nicht weiter. Ich würde wie folgt vorgehen:
- Erst einmal die Röhrenfassung und -Stifte reinigen und alle Lötstellen an der Röhrenfassung und im Umkreis nachlöten, auch an der Sekundärwicklung des Ratiofilters.
- Tritt der Fehler immer noch auf, die Widerstände und Kondensatoren rund um die Röhre wechseln.
- Tritt der Fehler immer noch auf, könnte es die Röhre sein. Um nicht (womöglich überflüssigerweise) eine kaufen zu müssen, kannst Du testweise als Ersatz eine EAA91, die Dioden 2 und 3 einer EABC80 oder zwei Germaniumdioden AA111, AA119, OA79, OA172 oder ähnlich verwenden.

Mit etwas Pech liegt es an etwas anderem. Aber arbeite erst einmal die obigen Punkte ab.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mo Aug 29, 2022 11:06 
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Moin,

erst mal vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Die Lötstellen hatte ich schon mehrfach nachgelötet. Ich erde das jetzt alles mal ablöten un erneuern. Ratio-Elko und den 5nF Kondensator habe ich schon erneuert. Mal sehen , was ich noch tun kann. Als Letztes werde ich mal sehen, welche Germanium-Dioden ich habe.

LG Ralph

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BeitragVerfasst: Mo Aug 29, 2022 13:30 
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Jetzt misch' ich mich auch noch ein...

Ist es wirklich nur ein "leiser werden" oder verzerrt das Gerät dann auch? Für mich hört sich das Fehlerbild nicht so recht nach Demodulator und einem Röhrenfehler an...

Wenn's wirklich k1 ist, wird dort über's Bandfilter die NF ausgekoppelt. Im Zweig sind dann noch 2x 500pF, wobei einer an Masse hängt. Würde mich dort mal weitertasten. Am besten mit einem heißen Lötkolben. Mal das Bandfilter öffnen und den 60pF leicht erwärmen, dann im NF-Zweig weitermachen. Ab dem Tastensatz scheint's ja dann i.O. zu sein. Klingt ein wenig nach thermischem Fehler...

:wink: Der 3003 ist einer meiner Lieblingsgeräte. Hatten jahrelang einen täglich im Büro spielen. Familienstück. Sentimentalität halt...

Grüße,

Jörg

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BeitragVerfasst: Mo Aug 29, 2022 14:20 
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So, habe zwei Germaniumdioden gefunden und eingebaut. Der Fehler ist aber immer noch da. Das Radio spielt haargenau wie mit der EAA11. Ich habe den Verdacht, das Jörg (Binser) recht hat! Der Mist ist nur: Der 500pF sitzt im Filtergehäuse. Das ist aber ziemliche Fummelei das auszubauen. Es bleibt dann auch nur das Austauschen auf Verdacht, da ich den Becher komplett ablöten muss, um ihn auf zu bekommen. Mal sehen, ob ich dazu heute Lust habe :)

LG Ralph

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BeitragVerfasst: Mo Aug 29, 2022 18:20 
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Also, im Regelfall geht die Becherabschirmung ab, ohne dass Du das Filter auslöten musst.

Von oben die beiden Blechschrauben der Abdeckung lösen und die oberste Schränklasche umbiegen. Auf der Filter Unterseite sind - glaube ich - noch zwei Bördelungen gerade zu biegen. Dann geht die Haube ab.
Es kann sein, dass oben noch kleine Wachsreste auf der Haube die Spulenkörper fixieren. Diese einfach abkratzen...

Viele Grüße,

Jörg

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BeitragVerfasst: Mo Aug 29, 2022 20:58 
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Hallo Jörg,

werde ich morgen mal prüfen. Hatte ich anders gesehen und im RM.org gelesen. Ich höre jetzt seit ca. 17:30 mit dem Radio UKW, hatte auch zwischenzeitlich auf Bluetooth umgeschaltet (TA) und es ist nicht ein einziges Mal ausgefallen. Auch habe ich den Eindruck, das UKW empfindlicher geworden ist, seit ich die Germanium-Dioden eingelötet habe. 2/3 Bluetooth - Lautstärke entspricht jetzt der Lautstärke des stärksten UKW-Senders. Ich hatte auch mal kurz ausgeschaltet. Auch danach hat das Radio problemlos weiter gespielt. Vielleicht war es doch die EAA11. Mal weiter sehen.

Schönen Abend noch!

LG Ralph

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BeitragVerfasst: Mi Aug 31, 2022 19:47 
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Hallo Ralph,

was die grundsätzliche Empfindlichkeit angeht - es ist halt ein Radio von 1951. Mit dem Gehäusedipol betrieben kann schon der Eindruck aufkommen, der Empfänger sei unempfindlich. Wenn man da mal einen längeren Dipol dranmacht, kommt bisweilen deutlich mehr. Ich hatte das Modell schon viermal in der Mache, außerdem drei 4004. Den Effekt habe ich immer wieder beobachtet.

Nur mal so...

Gruß
Holger

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BeitragVerfasst: Do Sep 01, 2022 15:30 
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Gestern konnte ich mich noch mal um das Radio kümmern. Ich habe den Becher des Ratio-Filters abbekommen. Es war doch, so wie Binser schrieb, nicht so dramatisch wie im Rm.org erwähnt. Die Blechschrauben aufdrehen und unten 2 Bördelungen zur Seite biegen. Dann mit mäßigem Zug den Becher abziehen. Den 60pF VC. habe ich untersucht und konnte keinen Fehler feststellen. Die Kapazität stimm. Nach dem Zusammenbau habe ich ihn gestern 4 Stunden laufen lassen, ohne das er ausgefallen wäre. Aucvh heute hatte ich ihn schon 2 Stunden laufen und er lief einwandfrei. Ich denke, das es vielleicht doch eine schlechte Lötstelle am 60pF Kondensator gewesen ist. Nun, ich werde es ja sehen.

Vielen Dank für Eure Ratschläge. :danke:

@ Holger:

Ja, das habe ich bei allen anderen 1950/51er Geräten ja auch schon bemerkt. Eine ca. 2m Antenne bringt schon einige Sender in guter Qualität, allerdings nicht in der Lautstärke, die man von späteren Geräten gewohnt ist.

LG Ralph

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BeitragVerfasst: Fr Sep 02, 2022 10:50 
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Ralph, ohne es jetzt aus Zeitgründen alles nochmal lesen zu können: es ist ja schon denkbar, daß mal ein Nachgleich aller erreichbaren Kreise Sinn geben würde. Der Abgleichstellenplan ist bestimmt irgendwo zu finden.

H.

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