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 Betreff des Beitrags: Philips Annette L4 D90 AB
BeitragVerfasst: Fr Mär 17, 2023 18:11 
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Registriert: Di Sep 20, 2011 14:34
Beiträge: 66
Wohnort: Nürnberg
Hallo,

leider bin ich ziemlicher technische Laie.

Bin kürzlich an eine Philips Annette gekommen.

Im Netzbetrieb läuft das Röhrenkofferradio einwandfrei, ohne Brummen, ohne Rauschen.
Der UKW Empfang ist ausgezeichnet und in den Abendstunden sind auch ausländische Mittelwellensender zu empfangen.
Auf Langwelle konnte ich noch keinen Sender finden, bin mir aber gar nicht sicher, ob da überhaupt noch gesendet wird.

Meine Fragen:

1. Kann ich anstatt der Anodenbatterie 90Volt, 10 mal 9 Volt Blöcke verwenden?
2. In der Bedienungsanleitung steht, es wäre ratsam, eine 1,5 Monozelle zusätzlich zum DEAC Akku einzusetzen.
Das habe ich getan.
Allerdings ist kein DEAC Akku sichtbar. Er soll von außen unsichtbar eingebaut sein. Ich kann mir nicht vorstellen,
dass ein DEAC Akku, falls sowieso nicht entfernt, noch funktioniert. Ich wollte jetzt nicht das Innenleben demontieren, da
das Gerät sonst, im Netzbetrieb, gut funktioniert.

3. Wenn ich anstelle der 1,5 Monozelle einen 1,5 Akku einbaue und dazu 10 x 9 Volt Akkus als Anodenalternative einsetze,
würden die Akkus sich dann mit der Ladefunktion aufladen lassen? Bevor ich mir zehn teure 9 Volt Akkus beschaffe, wollte ich
erst einmal nachfragen. Falls die Lösung mit den zehn 9 Volt Blöcken klappt, wie lange lässt sich das Radio damit denn ungefähr
betreiben?

Ich habe mich schon ein wenig in die Materie eingelesen und öfter gelesen, ohne oder mit beschädigten DEAC Akku für die Heizspannung, wurde das Gerät brummen. Das ist bei mir nicht der Fall, vielleicht auch wegen der eingesetzten 1,5 Monozelle.

Es ist zwar nicht unbedingt notwendig, dass Gerät auch unterwegs im Batteriebetrieb zu nutzen, dafür habe ich ein nettes Akkord Pinguin U61 mit Transistoren, aber schön wäre es schon.

Was mich wundert: Bei meinen Röhrengeräten (Siemens K53 Phonsuper, Graetz 178W Musiktruhe, Gavotte 9 und Blaupunkt Stockholm) dauert es schon ein wenig, bis die Röhren aufgeheizt sind. Die Röhren-Annette legt sofort los, nachdem man sie einschaltet. Benötigen Batterieröhren keine Aufheizzeit?

Mein Phonosuper K53 würde mal eine Überholung benötigen. Hatte das zwar vor 25 Jahren mal in einer Werkstatt machen lassen, aber ich glaube, die kritischen Kondensatoren wurden dabei nicht getauscht. Wer könnte das im Großraum von Nürnberg machen? Natürlich zahle ich gerne dafür.
Die Graetz Truhe habe ich vor zwölf Jahren im Odenwald überholen lassen, was sehr gut und sehr preiswert erfolgte. Allerdings ist der Weg von Nürnberg nach Reichartshausen etwas weit, bei den aktuellen Spritpreisen...



Gruß aus Nürnberg
Stefan

_________________
...der denkende Mensch ändert seine Meinung. (Friedrich Nietzsche)


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Annette L4 D90 AB
BeitragVerfasst: Fr Mär 17, 2023 19:18 
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Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
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Wohnort: östliches Niedersachsen
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Als Ersatz für die 90V-Anodenbatterie kann man 10 Stück 9V-Batterien in Reihe schalten.

Mit der Ladefunktion in Deinem Radio kannst Du den Heizakku laden. Allerdings musst Du auf die Ladezeit achten, um den Akku nicht zu überladen, denn die Schaltung besitzt weder eine Erkennung, wann der Akku voll ist, noch eine Zeitbegrenzung. Je nach Kapazität des Akkus dauert eine vollständige Aufladung etwa einen Tag oder etwas mehr.

Für die Anodenbatterie ist nur eine Auffrischungsfunktion vorhanden. Der Ladestrom ist so niedrig, dass das vollständige Aufladen von 10 Stück 9V-Akkus mehrere Tage dauern würde. Bis dahin ist der Heizakku überladen.

Die unterschiedliche Aufheizzeit hat folgenden Grund:

Batterieröhren werden direkt geheizt. Der Heizfaden ist gleichzeitig die Kathode. Sobald er glüht, ist die Röhre funktionsfähig. Der Heizfaden ist außerdem ziemlich dünn, um Strom zu sparen. Nach Einschalten der Heizspannung glüht er deshalb sehr schnell auf, fast wie der Glühfaden einer Glühlampe.

Netzröhren der 50er Jahre werden indirekt geheizt. Der Heizfaden befindet sich isoliert in einem Metallzylinder, der als Kathode dient, und muss diesen erst zum Glühen bringen. Das dauert je nach Röhrentyp ungefähr 20 bis 30 Sekunden.

Lutz


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Annette L4 D90 AB
BeitragVerfasst: Fr Mär 17, 2023 19:40 
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Registriert: Di Sep 20, 2011 14:34
Beiträge: 66
Wohnort: Nürnberg
Vielen Dank. Damit hast Du mir schon sehr weitergeholfen.

Wird mit der Ladeunktion nur der ursprünglich verbaute DEAC Heizakku oder auch eine 1,5 Monozolle Akku geladen?

Ansonsten würde ich halt normale 10 9 Volt Blöcke und eine 1,5 Monozelle nutzen.
Wenn ich die nicht aufladen kann, kein Problem, denn die Batterien sind ja günstig zu haben.
Vielleicht muss ich doch das Chassis mal ausbauen, um zu sehen, ob (noch) ein DEAC Akku eingebaut ist.
Aber die Dinger halten ja kaum über sechzig Jahre. Das Gerät scheint von 1959 zu sein.
Oder es wurde der DEAC später gegen einen neuen Akku ersetzt und der funktioniert noch etwas?
Ich traue mich das aber nicht ohne die 1,5 Monozelle ausprobieren, weil ich befürchte, ich könnte im Netzbetrieb sonst die Röhren zerstören. Könnte das der Fall sein?
Wie lange wurden denn diese DEAC Akku produziert und Anodenbatterien?
Vielleicht war ja das der Grund, dass sich viele Besitzer in den 60er Jahren zum Kauf eines Transistorgeräte entschieden,
weil die Batterie- bzw. Akkuversorgung damals schon etwas prekär war und ein Transistorgerät wahrscheinlich robuster als ein Röhrengerät für den Musikgenuss unterwegs besser eignete?




röhrenradiofreak hat geschrieben:
Als Ersatz für die 90V-Anodenbatterie kann man 10 Stück 9V-Batterien in Reihe schalten.

Mit der Ladefunktion in Deinem Radio kannst Du den Heizakku laden. Allerdings musst Du auf die Ladezeit achten, um den Akku nicht zu überladen, denn die Schaltung besitzt weder eine Erkennung, wann der Akku voll ist, noch eine Zeitbegrenzung. Je nach Kapazität des Akkus dauert eine vollständige Aufladung etwa einen Tag oder etwas mehr.

Für die Anodenbatterie ist nur eine Auffrischungsfunktion vorhanden. Der Ladestrom ist so niedrig, dass das vollständige Aufladen von 10 Stück 9V-Akkus mehrere Tage dauern würde. Bis dahin ist der Heizakku überladen.

Die unterschiedliche Aufheizzeit hat folgenden Grund:

Batterieröhren werden direkt geheizt. Der Heizfaden ist gleichzeitig die Kathode. Sobald er glüht, ist die Röhre funktionsfähig. Der Heizfaden ist außerdem ziemlich dünn, um Strom zu sparen. Nach Einschalten der Heizspannung glüht er deshalb sehr schnell auf, fast wie der Glühfaden einer Glühlampe.

Netzröhren der 50er Jahre werden indirekt geheizt. Der Heizfaden befindet sich isoliert in einem Metallzylinder, der als Kathode dient, und muss diesen erst zum Glühen bringen. Das dauert je nach Röhrentyp ungefähr 20 bis 30 Sekunden.

Lutz

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...der denkende Mensch ändert seine Meinung. (Friedrich Nietzsche)


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 Betreff des Beitrags: Re: Philips Annette L4 D90 AB
BeitragVerfasst: Fr Mär 17, 2023 20:56 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1988
Moin,
man erkennt es am Design, der DEAC-Akku wurde von Varta hergestellt. Die gehoerten zu den Ersten, die gasdichte Nikel-Cadmium Akkus hergestellt haben.
Die Roehrenkoffer von Philips kenne ich nicht, nur die von Grundig.
Der Heizakku befindet sich da in der Schachtel, die normalerweise die Heizbatterie(en) aufnimmt und ist als prismatische Zelle hier eingeloetet. Ich glaube daher nicht, dass Philips den Heizakku (eine runde oder prismatische Zelle mit etwa 3,5Ah) irgendwo im Chassis versteckt hat. Oft war der Heizakku auch nicht Serienausstattung, sondern optional und musste ggf. leicht und schnell vom Radiohaendler eingesetzt werden koennen.
Auch bei Grundig stand in der Anleitung, dass man zur Unnterstuetzung des Heizakkus eine Monozelle danebenstecken konnte. Das war zu Verlaengerung der Betriebszeit gedacht, wenn gerade keine Lademoeglichkeit bestand.

Einen Anodenakku koennte man sich zusammenstellen, habe ich vor 30 Jahren auch mal gemacht, als sie bei Voelkner 18V/110mAh Akkus billig hatten. Ein schliesslich 108V-Akku (bestehend aus 6 dieser Akkus, 90 Zellen) passte genau in das Pappgehaeuse einer 90V-Mikrodyn-Anode. Mit etwas Studium des Schaltbildes kann man die Ladeschaltung fuer die Trockenbatterie so modifizieren, dass Heiz- und Anodenakku einigermassen gleichzeitig geladen sind. Dazu musste die Ladeschaltung 130V Leerlaufspannung in dem Grundig liefern. Wieviel es tatsaechlich war, weiss ich jetzt nicht, aber zusammen mit dem damals schon etwa 30 Jahren alten Heizakku hat es funktioniert.

Was wichtig ist: Unbedingt die Heizspannung im Netzbetrieb ueberpruefen. Sie muss bei Parallelheizkreisen 1,2V, max. 1,4V betragen. Hoehrere Spannungen sind nur kurzzeitig zulaessig, z.B. wenn frische Trocken-Heizzellen eingesetzt wurden. 1,5V waren fuer eine halbe bis eine Stunde zulaessig, dann musste die Spannung auf das zulaessige Mass eingebrochen sein.
Zur Sicherheit loetet man parallel zum Heizkreis zwei in Serie geschaltete 1N400x in Flussrichtung, die die Spannung auf etwa 1,4V begrenzen.
Die Heizspanung zu begrenzen war uebrigens der Zweitjob des Heizakkus, denn die maximale Ladespannung einer Nickelzelle liegt bei 1,45V. Moeglich war auch ein zweizelliger Einweg-Selengleichrichter parallel zum Heizkreis, er hat in dieser Beziehung in etwa die Eigenschaften der zwei Siliziumdioden oben. Die sind allerdings inzwischen zuverlaessiger.

73
Peter


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