Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Fr Apr 21, 2023 16:47 
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Registriert: Do Jul 08, 2010 21:17
Beiträge: 1993
Moin,
ich muss mal sehen, ob ich die FS 15/1949 in meinem Bestand habe....

Klar war der Stromverbrauch ein Thema, aber allzusehr kann es nicht gebrannt haben, denn ausser Graetz hat das keiner so gemacht. Und wer weiss, wieviele Geraete bei "Ortsempfang" tatsaechlich in der Sparstellung betrieben wurden (damit wurde die Anodenspannung durch Umschalten auf einen Anzapf der Anodenwicklung reduziert).
Mit den Heizdaten kann man nicht diskutieren, die muessen eingehalten werden.
Und was bei einem Einroehren-Geradeausempfaenger in Allstromschaltung besonders bitter ist: Der groesste Teil der zugefuehrten Leistung wird in dem Heizkreisvorwiderstand verbraten. Heizleistung der Roehre 4,5W, die Anodenleistung ist etwa genauso gross. Macht 8-9W von 26...
Das meinte ich mit Effizienz ;-)

Ein Wechselstromnetzteil mit Trafo war wohl zu teuer (und haette womoeglich auch den Aufwand fuer eine Gleichrichterroehre erfordert), ausserdem gab es tatsaechlich noch Gleichstromnetze und dafuer hatte man eine doppelte Serie fuer Wechselstrom- und Allstromgeraete auflegen muessen. Rechnet sich bei solchen Kleingeraeten nicht unbedingt.
Parallelaufende Serien fuer W und GW-Geraete gab es tatsaechlich, aber das waren mindestens Standardsuper (Ausnahmen moeglich).

Vorschaltkondensatoren fuer den Heizkreis gab es besonders bei den letzten Fernsehern, die gemischt bestueckt wurden und ziemlich kurze Heizkreise hatten, die nicht die volle Netzspannung aufnehmen konnten. Was bei den z.B. S/W-Vollroehrengeraeten mit 15-17 Roehren moeglich war (Heizkreis 300mA/66W). Bei Farbgeraeten hatte man auch Heiztrafos fuer die verbliebenen Roehren. Netztrafos hat man hier in Fernsehern gerne vermieden. Einmal, weil recht gross und teuer, dann wegen des Streufeldes, das Bildverzerrungen erzeugen kann.

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Peter


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BeitragVerfasst: Sa Apr 22, 2023 6:57 
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Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
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...und nicht zu vergessen: Es gab 1949 auch noch 110 Volt-Netze in Deutschland. (Da wandelt der Vorwiderstand nur noch 6,5 Watt in Heizleistung um :mrgreen: ).

Ich mag diese kleinen Radios der Währungsreformzeit, die für den schmalen Geldbeutel konzipiert waren:
1 Röhre (Röhren waren ja teuer),
nutzbar bei Gleichstrom- und Wechselstromnetzen,
umschaltbar für verschiedene Netzspannungen,
dynamischer Lautsprecher ( im Ggs. zu einem DKE).

Die alten Funkschau-Zeitschriften dieser Jahre sind übrigens digitalisiert frei zugänglich, daher meine links zu den Themen.
https://www.bastel-radio.de/2022/funksc ... ktroniker/

k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: Fr Apr 28, 2023 18:28 
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Registriert: So Apr 16, 2023 9:57
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Hallo. Endlich komme ich dazu mich wieder zu melden. Vielen Dank für die weiteren Hinweise.

Inzwischen habe ich alles mal gründlich sauber gemacht. Kontakte und der große Drehkondensator sind ok.
Als blutiger Anfänger habe ich das mit dem parallelgeschalteten Vorwiderstand gar nicht bemerkt! Wenn ich im eingebauten Zustand messe, bekomme ich 1,2 k Ohm angezeigt. Jetzt habe ich den oberen gelben Draht abgelötet und beide getrennt. Beim Original-Widerstand messe ich 1,74 k Ohm bis zum Abgriff und 2,43 k Ohm bis oben. Der parallele Widerstand hat 2,49 k Ohm. Dann müsste doch laut Schaltplan der Original-R ok sein, oder?

Noch zwei Fragen:
1. Habe versucht den Becherelko zu formieren. Nach längerer Zeit messe ich beim 16 uF Elko jetzt 22 uF. Am Anfang hatte er 26,7 uF. Erwartet hätte ich, dass der Elko am Anfang zu wenig Kapazität hat und durch das Formieren wieder mehr bekommt. Passt irgendwie nicht.
2. Mit dem seitlichen Drehknopf wird ja eine der Spulen weggeklappt. Wozu dient diese Konstruktion? Außerdem habe ich gesehen, dass auf der Achse eine Verdickung ist, die wohl den kleinen Kontakt öffnen soll. Hier bleibt der Kontakt aber in jeder Stellung geschlossen (siehe Bilder). Ist da auch was defekt?

Vielen Dank schon mal und viele Grüße!

Norbert


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BeitragVerfasst: Sa Apr 29, 2023 10:20 
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Hallo,
zu 2.:
Die Schwenkspule ist die Antennenkopplung, damit läßt sich auch die Lautstärke verringern.
Der Schalter wird durch Ziehen bzw. Drücken der Welle betätigt, es verschiebt sich die Nocke und öffnet/schließt den Kontakt (Umschaltung MW-LW).

Viele Grüße, Michael


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BeitragVerfasst: Sa Apr 29, 2023 11:04 
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Moin!
Zu 1:
Das ist so richtig.
Formieren senkt den Reststrom eines Elkos und stellt die Spannungsfestigkeit wieder her.
Dieser Reststrom ist quasi ein Parallelwiderstand zur Kapazität, den viele Meßgeräte als eine größere Kapazität interpretieren.
Gruß Gerrit


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BeitragVerfasst: Sa Apr 29, 2023 18:23 
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Beiträge: 26
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Hallo.

Vielen Dank für die Hilfe. Beim Ziehen geht der Kontakt auf - hätte ich ja auch drauf kommen können!
Versuche jetzt die Formierung weiter laufen zu lassen. Gibt es da einen Richtwert, wann das ausreichend ist?

Noch eine Frage zu Ersatzteilen: ich habe ja jetzt einige Kondensatoren bestellt. Aber bei Reichelt und Conrad gibt es nur die neueren Bauformen, also kleine Klötzchen mit kurzen Beinen. Das passt ja irgendwie nicht so recht zum Radio. Gibt es da noch spezielle Quellen wo man passendere Bauteile bekommen kann?

Der fehlende Lautsprecher hatte wohl 13 cm Durchmesser und war mit drei Schrauben am Gehäuse befestigt. Da habe ich auch noch nichts Passendes gefunden.

Vielen Dank und viele Grüße

Norbert


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BeitragVerfasst: Sa Apr 29, 2023 20:28 
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Beiträge: 149
Wohnort: Kraichgau
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Hallo Norbert,

hier: https://atr-shop.de/

Gruß,
Peter


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BeitragVerfasst: Mo Mai 01, 2023 12:47 
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Dampfnudler hat geschrieben:
Hallo. Endlich komme ich dazu mich wieder zu melden. Vielen Dank für die weiteren Hinweise.

Inzwischen habe ich alles mal gründlich sauber gemacht. Kontakte und der große Drehkondensator sind ok.
Als blutiger Anfänger habe ich das mit dem parallelgeschalteten Vorwiderstand gar nicht bemerkt! Wenn ich im eingebauten Zustand messe, bekomme ich 1,2 k Ohm angezeigt. Jetzt habe ich den oberen gelben Draht abgelötet und beide getrennt. Beim Original-Widerstand messe ich 1,74 k Ohm bis zum Abgriff und 2,43 k Ohm bis oben. Der parallele Widerstand hat 2,49 k Ohm. Dann müsste doch laut Schaltplan der Original-R ok sein, oder?


Die vorgefundene Widerstandskombi macht stutzig. 1,74k ist richtig, es werden damit dort rund 175 Volt vernichtet, weitere 45 Volt vernichtet die UEL71, so dass man auf 220 Volt käme, also die Netzspannung. Warum wurden also zwei Widerstände parallel geschaltet, denn mit den so erzielten 1,2k wären in toto nur 165 Volt vernichtet worden, d.h. das Gerät wäre damit für eine Netzspannung von 165 Volt konfiguriert gewesen. Das wäre sehr ungewöhnlich.
Hier würde ich zunächst nachsehen, ob sich unterm Chassis nicht noch ein weiterer, hinzugebastelter Widerstand verbirgt. Nur zur Sicherheit.
Hintergedanke dabei:
Ich kann vom Foto her nicht feststellen, ob Dein Originalwiderstand auch wirklich der originale ist. Er hat die richtigen Ohmwerte, ja, aber ob er auch die richtige Belastbarkeit hat, kann man nicht erkennen. Er müsste, bei 220 Volt Netzspannung, eine Belastbarkeit von 18 Watt besitzen. Manchmal hat ein Reparateur nämlich zwei Widerstände geringerer Belastbarkeit parallel geschaltet, um eine höhere Belastbarkeit zu erzielen, wenn er kein Originalersatzteil hatte. Es ergab sich somit natürlich ein geringerer Ohmwert, der durch einen weiteren, dritten Widerstand in Reihe ausgeglichen werden musste.

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BeitragVerfasst: Mo Mai 01, 2023 16:36 
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Ja, ziemlich seltsam mit den zwei Vorwiderständen. Ich habe gerade nochmal nachgesehen. Der fest eingebaute ist ja unten mit dem Chassis verschraubt. Da passt kein weiterer Widerstand dazwischen. Oben geht ein gelbes Kabel ab, und das geht unten direkt an den Röhrensockel. Das wäre dann ja auch richtig so. Kann ich denn die Belastbarkeit des Widerstandes irgendwie überprüfen?

Vielen Dank und viele Grüße!

Norbert


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BeitragVerfasst: Di Mai 02, 2023 5:36 
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Moin Norbert,
wie ich eingangs schon schrieb, ist bei 230V/AC Netz Eingang nur der Gesamtwiderstand der Leistungswiderstände wichtig und das messbar zwischen den beiden Netzstecker polen, bei eingesteckter Röhre und eingeschalteten Netzschalter, der dann bei knappen 2 K liegen sollte.
Von einem der Netzstecker polen zur Masse dann 300 Ohm lt. Plan.

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M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: Di Mai 02, 2023 11:05 
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Hallo Fritz,
vielen Dank. Ich habe jetzt mal wieder alles zusammengelötet und gemessen. Röhre steckt, Schalter ist an. An der Netzleitung messe ich 2,5 k Ohm wenn nur der ursprüngliche (?) Vorwiderstand dran ist und 1,3 k Ohm wenn beide dran hängen.

Was könnte noch defekt sein? Vielleicht doch die Elkos? Nah dem Formieren messe ich 60 und 20 uF statt 16 und 4!

Vielen Dank und viele Grüße!

Norbert


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BeitragVerfasst: Di Mai 02, 2023 11:56 
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Hallo Norbert,
der zusätzliche Leistungswiderstand ist vermutlich zur Anpassung der erhöhten Netzspannung eingefügt worden.
Wenn die Heizspannung der UEL71 von ca. 45V/AC in etwa stimmt, dann könnte das so bleiben. D.h. messe mal in AC-Spannungsstellung die Heizspannung zwischen den Pins 2+8 der Röhre und berichte.
Das Radio wäre dann falls ein Stelltrafo beschaffbar ist, mittels dem, oder mittels einer 40 W/230 V Glühlampe als Vorschaltlampe zu bestromen.
Interessant wäre dann auch die Höhe der Anodenspannung, wenn an den Netzsteck polen ca. 230 V anliegen, gemessen dann zwischen den + polen des jeweiligen Elkos und der Masse.
Wenn der Leckstrom des jeweiligen Elkos zwischen 0,1 mA und knapp 1 mA lag, dann muss du dir da keine weiteren Sorgen machen. Bei 0 mA aber wären diese zu ersetzen, gegen 22µF und 4,7µF mit mind. 350 V max. Betriebsspannung.

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BeitragVerfasst: Di Mai 02, 2023 14:31 
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Hallo Fritz,

habe das Gerät jetzt mal ans Netz gehängt und messe ca. 70 V AC an der Heizung.

Vielen Dank und viele Grüße

Norbert


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BeitragVerfasst: Di Mai 02, 2023 15:02 
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....diese Heizspannungshöhe ist für die UEL71 zu hoch, wichtiger als diese Spannung aber, ist der Heizstrom der durch die Röhrenheizung läuft und dieser sollte für diesen Röhrentyp um die 100mA betragen, prüfe das mal bitte.

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M. f. G.
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BeitragVerfasst: Di Mai 02, 2023 16:27 
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Irgendetwas stimmt da nicht. Ich messe gerade mal 5 - 6 u A!


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