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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Überholung/Neuaufbau Heathkit HW-29A "The Sixer"

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BeitragVerfasst: Sa Mai 06, 2023 19:27 
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Hallo,

wie sicher schon einige mitbekommen haben, bin ich begeistert von den alten Heathkits und würde immer noch gerne einen Originalbausatz montieren .. aber die sind extrem selten, dann sehr teuer und vermutlich werden mich die Sammler erwürgen wenn ich einen zusammenbaue. Zusätzlich sind die Bauteile dennoch degradiert .. also habe ich wieder das nächstbeste gemacht, ein Gerät überholt.

Diesmal ein HW-29A "The Sixer" Transceiver:

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Diese Geräte waren damals auch als Lunchbox (wegen der Form) oder Rushbox (wegen des Rauschens des Pendelempfängers) bekannt.
Sie sind alle auf Basis eines quarzgesteuerten Senders mit Anoden-Schirmgittermodulation und eines Pendelempfängers mit Vorstufe.

Es begann mit dem CB-1 der für das 1958 neu geschaffene CB-Band (11m war vorher für einige Jahre ein Amateurfunkband in USA) erschien. Da das Design relativ einfach war, laut dem Entwickler wohl eine etwas angepasstes Schaltung aus einer Zeitschriftenveröffentlichung, gab es sofort Anleitungen zum Umbau auf 10m Amateurfunk. Die Modifikationen beschränkten sich auf Verwendung eines entsprechenden Quarzes, Abstimmung des Senders und das anpassen der Padding-Kondensatoren im Empfänger.
Heathkit hat darauf reagiert und den HW-19 "Tener" rausgebracht. Gleichzeitig den HW-29 "Sixer".

CB-1, HW-19 und HW-29 waren alle bis auf die Abstimmelemente nahezu identisch. Das brachte beim HW-29 das Problem mit sich, dass 50MHz Quarz im 5. Oberton benötigt wurden, die schwer beschaffbar waren und auch bei der Zuverlässigkeit gab es wohl Probleme.
Daher wurde der HW-29A herausgebracht, der über eine zusätzliche Röhre verfügt, die damals massenhaft verfügbaren FT-243 Surplusquarze im Bereich 8.333-9.000 MHz verwendet und diese zunächst verdreifacht und dann verdoppelt.

Die "Sixer" gab es in Deutschland nie zu kaufen, da das 6m Band hierzulande erst vor relativ kurzer Zeit für Funkamateure verfügbar wurde. Erst über eine Sondergenehmigungslotterie, dann nach Betriebsmeldung, aktuell mit Duldungsregelung .. und die neue Amateurfunkverordnung soll es endlich zum offiziellen Amateurband machen. Als das Gerät aber aktuell war, war das Band hier noch in voller Nutzung für den VHF-TV-Kanal 2. Ich hab ihn auf Ebay in als funktionstüchtig beschriebenen Zustand erworben, das aber aufgrund des Zustands diverser Elkos nie getestet.

Hier der Anlieferungszustand (leider habe ich versäumt ein Foto von außen zu machen):

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Das Gehäuse hatte viele Löcher, auch um den Quarz von außen wechseln zu können. Diese habe mit eingeklebten Blechen von hinten verschlossen, und dann das Gehäuse abgebeizt:

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.. gleich gehts weiter (wegen der 5 Bilder Grenze).


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BeitragVerfasst: Sa Mai 06, 2023 19:40 
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.. Fortsetzung:

Nachdem der Lack endlich runter war (das dauerte!) habe ich die Löcher verspachtelt, geschliffen und das Gehäuse grundiert und mit (silbernen, habe leider keinen im Originalton gefunden) Hammerschlaglack lackiert.
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Als nächstes habe ich das Chassis komplett abgeräumt (bis auf das per Schränklaschen befestigte "REGENERATION"-Poti) und gründlich gereinigt, die Gummitüllen waren noch in gutem Zustand, weswegen ich sie belassen habe.
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Es hat sich dann gezeigt, dass ALLE Kohlemassewiderstände 10-50% nach oben gedriftet waren, einer der Verdopplerkondensatoren bereits abgeblasen hatte. Den großen Becherkondensator habe ich geöffnet und der Wickel war trocken und mit Kristallen übersäht.
Ich habe ihn dann mit modernen Teilen neu befüllt. Im folgenden habe ich die ersten Schritte "Preliminary Wiring" im Manual durchgeführt und musste erstmal warten, bis die weiteren Ersatzteile eingetroffen sind:
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BeitragVerfasst: Sa Mai 06, 2023 19:52 
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.. Teil 3:

Nachdem die Teile eingetroffen sind, konnte ich die restliche Verdrahtung durchführen:
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Ich habe ein paar Änderungen vorgenommen, die originale (defekte) Cinch-Buchse für die Antenne wurde durch eine BNC-Buchse ersetzt und der heute unübliche Mikrofonanschluss durch eine 6.3mm Klinkenbuchse. Ein paar der ehemaligen Keramikkondensatoren im Audioteile sind nun Folienkondensatoren. Der 1nF Durchführungskondensator der als Lötstützpunkt für den Ausgangskreis dient, ist beim Ausbau oder schon vorher zerbrochen. Ich hatte ihn kurzzeitig durch einen aus dem Bestand ersetzt, der aber nur 400V Spannungsfestigkeit hatte. Ich hielt das zunächst für ausreichend, da die Betriebsspannung ja nur 225-250V beträgt. Was ich nicht bedacht hatte, ist dass dies in Modulationsspitzen schon 500V werden und bei Überschwingern aufgrund von Knackstörungen etc. auch gerne mal 600-800V. Genau dies ist auch passiert, nachdem ich von TX auf RX zurückschaltete, fing das Gerät zu krachen an und eine leichte Rauchfahne stiegt auf. Ich habe dann recht schnell die Überschläge am Kondensator gesehen. Fürs erste ist nun eine als Stützpunkt missbrauchte 4mm Buchse mit parallel verdrahtetem Kondensator drin, das wird aber noch ersetzt.

Jetzt war das Gerät reif zur Erprobung, das kommt aber in Teil 4. Hier nur noch 2 Fotos von außen:
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BeitragVerfasst: Sa Mai 06, 2023 20:12 
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Vierter und vorerst letzter Teil .. die Erprobung insbesondere des Sendeteils:

Die erste Frage die ich mir stellte, war natürlich, ist das Sendeteil mit dem einfachen Ausgangskreis und keinem weiteren Filter heute noch legal?
Nein. Ist es nicht.

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Die orangene Linie ist die -60dBc Grenze die heute (Amtsblattverfügung 33/2007) als Grenzwert gilt. Wie man leicht sieht, bin ich da deutlich drüber. Besonders lästig ist die mit "2" markierte Linie bei ~58MHz, der Rest wäre mit einem simplen Oberwellenfilter hinreichend zu unterdrücken. Da habe ich auch noch keine gute Lösung, ich habe folgendes Filter versucht:

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Das macht das Ausgangssignal völlig legal, hat jedoch leider 2-3dB Einfügedämpfung und vernichtet daher 50% der ohnehin eher mageren Leistung:

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Zur positiven Seite:

Die Modulation ist bis zu einem Grad von ~70% sehr linear:
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Bei mehr Modulation tritt jedoch Clipping an beiden Enden auf, wie folgendes Modulationstrapez gut zeigt:
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SDS00007.png [ 15.9 KiB | 1084-mal betrachtet ]


Ansonsten, der Pendelempfänger funktioniert recht brauchbar, hatte aber ein sehr lautes Brummen. Ein Blick in den Schaltplan zeigt, dass das 500kOhm Poti unerklärlicherweise am Ladeelko hängt, nicht am Siebelko, und dies obwohl am TX/RX-Schalter ein freier Kontakt verfügbar wäre. Ein Umklemmen brachte den Brumm auf ein erträgliches Maß.

Ein weiteres geringfügiges Problem, dass ich habe, ist das er offenbar zu pendeln aufhört ODER die Vorstufe zu schwingen beginnt, wenn keine Antenne angeschlossen ist. Das muss ich nochmal untersuchen.
Weiterhin suche ich nach einem geeigneten Mikrofon, es ist ein keramisches/Kristallmikrofon gefordert.

Den im ersten Beitrag noch sichtbaren "SPOT"-Schalter, der den Sender mit geringster Leistung in Betrieb nimmt, so dass man den Empfänger darauf abstimmen kann, werde ich wieder einbauen, allerdings etwas "sauberer".

Wenn ich all dies erledigt habe (inkl. gutem Sendefilter), müsste ich die Kiste natürlich auch mal On-Air erproben. Es gibt nicht zufällig hier wen in JO40ea, der 6m in AM kann? Habe nur den Unterdachdipol, es sollte also schon "Nahfeld" sein.

Ich habe noch viel mehr Fotos, aber ich denke ich habe die 5 Bilder Regel schon genug gedehnt und will mir keinen Ärger einhandeln. Sie extern hosten finde ich nicht gut, da sie dann gerne in ein paar Jahren verloren sind und der Beitrag nutzlos würde.

Nachtrag:

Ein brauchbares Senderfilter mit nur 1dB Einfügedämpfung hab ich hinbekommen.
Jetzt fehlt nur noch ein Mikro.



Gruß,
Christian


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