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BeitragVerfasst: Do Feb 15, 2024 17:00 
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Registriert: Di Mär 07, 2023 15:35
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Hallo Zusammen,
meine Philetta hat einen schlechten UKW-Empfang und verzerrt den Ton sobald die Lautstärke auf Zimmerlautstärke gedreht wird.
Trotzdem spielte sie die letzten 10 Jahre täglich im Büro im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Nun möchte ich mich ihr annehmen und sie reparieren.
Die Kondensatoren wurden bereits vor vielen Jahren gewechselt.

Im Inneren erwartete mich folgendes Bild:
Der 235 Ohm Kathodenwiderstand R55 der EL 84 und der 1K Siebwiderstand R1 waren offensichtlich sehr heiß geworden und ich habe sie gewechselt. Da ich keinen 235 Ohm Widerstand hatte, habe ich einen 220-er an der Kathode eingebaut.

Ein Problem habe ich den Spannungen an den Pins der Röhren. Die Spannungen habe ich nach ca. 15 min Betriebszeit gegen Masse mit unterschiedlichen Röhren gemessen. Ein Röhrendefekt schließe ich daher aus.

Nach der UY 85: 220 anstatt 230 Volt. Soweit okay, denke ich.

UL 84:
Pin 2 = Ug = 13,5 V
Pin 7 = Ua = 177 V anstatt 206 V
Pin 9 = Ug2 = 177 Volt
Pin 3 = Uk = 23 Volt

Dies ergibt m.E. eine Gittervorspannung von ca 10 Volt. Irgendwo hier im Forum habe ich gelesen, dass die Gittervorspannung ca. 17 Volt betragen soll.

Was kann ich machen damit die Spannungen stimmen.

UABC80
Die Spannung an Pin 9 = Ua = 54 Volt ist okay

UF 89:
Pin 7 = Ua = 175 Volt anstatt der geforderten 163 Volt
Pin 8 = Ug2 = 32 Volt. Mein Schaltplan ist nicht gut lesbar, ich denke dass es ca. 75 V sein sollten. Der 22K Widerstand war verfärbt und wurde gewechselt. keine Änderung. Der Kondensator gegen Masse an Pin 8 hat einen unendlichen Widerstand, scheint also in Ordnung zu sein.

Was kann ich tun damit die Spannungen stimmen?

UCH 81:
Pin 6: 177 Volt
Pin 2: 101 Volt. Hier hat allerdings jemand den 10 K Widerstand gegen einen 19 K Widerstand getauscht. Ich werde ihn gegen einen 10 K Widerstand wechseln und gehe davon aus, dass die Spannung an Pin 2 dann eher dem Soll entspricht.

Hat jemand eine Idee wir ich die Spannungen der UL 84 UF 89 in den Griff bekomme?

Vielen dank und einen schönen Abend

Wolli74


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BeitragVerfasst: Do Feb 15, 2024 17:09 
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Registriert: Mi Dez 07, 2022 17:13
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Hallo Wolli,
bestimmt meinst du den Philetta BD283U
Der Pin 2 der EL84 ist das Steuergitter. Gegen Masse gemessen, dürfen da nur wenige mV anliegen. Stelle mal sicher, das der Koppel Kondensator C82 gewechselt wurde uns intakt ist.
Die 23 V an der Kathode sind zu, ursächlich dafür könnte der benannte Koppel Kondensator sein

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M. f. G.
fritz


- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen :wink:


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BeitragVerfasst: Do Feb 15, 2024 20:30 
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Hi,

hier ein paar Infos zu den Spannungen:

UL84:

Wie ist denn die Endstufe aufgebaut und wie bekommt die UL84 ihre Gittervorspannung ? Falls die nur über den Kathodenwiderstand erzeugt wird, dann sollte folgendes gelten:

Ich habe hier ein Datenblatt wo 215 Ohm als Kathodenwiderstand und eine Betriebsspannung von 200V angegeben ist.

-> Kathodenstrom 75mA (64mA Anode und g2 Strom vom 11.4mA)
-> Spannung an Pin 3 ca. 16 Volt.
Deine gemessenen 23V an Pin 3 sind zu viel.

Wie oben schon steht - an Pin2 gegen Masse sollten 0V liegen und deine gemessenen 13,5V Gitterspannung wäre ein Zeichen für einen defekten Koppelkondensator oder eine defekte Röhre.

UF89:
Falls der Arbeitswiderstand an der Anode der UF89 relativ hochohmig ist, ist das wohl ein Messfehler - das moderne Multimeter hat einen höheren Innenwiderstand als das alte Messgerät mit dem damals die Spannungen im Plan bestimmt wurden. Im Plan steht oftmals ein Hinweis - 'Spannungen gemessen mit Multavi Innnenwiderstand 20kOhm / Volt ' oder ähnlich.
Dann ist die UF89 möglicherweise geregelt und der Arbeitspunkt verändert sich mit der Signalstärke des Sender. Das verändert auch die Anodenspannung.


Wie gesagt - den Schaltplan habe ich nicht, daher sind das nur Annahmen.

Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: Do Feb 15, 2024 21:08 
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Registriert: Di Mär 07, 2023 15:35
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Hallo Fritz,

ja, das Modell heißt Philetta BD 283 U
den Koppelkondensator habe ich gerade gewechselt. Die Spannungen bleiben unverändert.

Grüße Wolfgang


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BeitragVerfasst: Do Feb 15, 2024 21:19 
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Hallo Wolfgang,

sollte die Spannung am Steuergitter der UL84 (Pin 2) trotz Wechsel des Kondensators nicht gegen Null gehen, ist die Röhre defekt.

Das Fehlerbild heißt „thermische Gitteremission“. Als Folge einer früheren Überlastung baut sich von selbst eine Spannung auf… Also, Röhre tauschen und Messung wiederholen…

Grüße,
Jörg

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BeitragVerfasst: Do Feb 15, 2024 22:51 
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Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Mit Schaltplan diskutiert es sich doch leichter:

https://www.jogis-roehrenbude.de/Philet ... -large.jpg

Lässt sich durch weiteres Anklicken vergrößern.


Gruß
k.

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k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: Fr Feb 16, 2024 8:12 
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Guten Morgen Wolli,
mit den angegebenen Stromwerten müsstest du an der Kathode der UL84 etwa 12V messen, wenn alles passt.
Falls du keine andere UL84 zum Testen hast, kannst du vorab ja noch die beiden Widerstände R56 und R52 messen (am Steuergitter der UL84) jeweils 330k und 560k bzw. zusammen 890k.
Bezüglich der UF89 kann ich notfalls mal mit meiner Philetta BD273 vergleichen, sobald ich dazu komme.
Hab aber im Moment viel um die Ohren...
Viele Grüße,
Frank.


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BeitragVerfasst: Sa Feb 17, 2024 9:58 
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Hallo Jörg,
vielen Dank für den Hinweis zur thermischen Gitteremission. Du hattest Recht. Obwohl ich die Röhre neu gekauft hatte war sie defekt. Die Spannungen an den Pins stimmen nun etwa mit den Sollwerten des Schaltplanes überein.

Jetzt bleibt nur noch die Frage zu den Spannungen an der UF 89 offen.

An Pin 7 messe ich 185 Volt
An Pin 8 liegen 27 Volt an.

Wie hoch muss die Spannung an Pin 8 sein? (der Widerstand R 33 mit dem Wert 22K ist in Ordnung)

Vielen Dank für Eure Hilfe und ein schönes Wochenende

Wolfgang


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BeitragVerfasst: Sa Feb 17, 2024 10:20 
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Moin Wolfgang,
am G2 der UF89 sollten ca. 70 V anliegen.
Ist der C63 schon gewechselt oder ist es ein Kerko ?

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M. f. G.
fritz


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BeitragVerfasst: Sa Feb 17, 2024 14:34 
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Moin,

auch von mir noch 'nen Tip: Messe mal die Spannungen an 7 und 8 ohne Röhre. Da es ein Allstromgerät ist, musst Du natürlich die Heizung zwischen Pin 4 und 5 mit einem Widerstand brücken. So rund um die 120 Ohm und 2 Watt dürften ausreichend sein. Liegen dann die Spannungen roundabout 170V bis 175V, Röhre tauschen.

Grüße,
Jörg

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BeitragVerfasst: Di Feb 20, 2024 12:13 
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Hallo Fritz,
C 63 ist ein Kerko.
Dieser wies keinen messbaren Widerstand auf. Sicherheitshalber habe ich ich nun gewechselt, die Spannungen stimmen, Philetta funktioniert wieder. :-)

Vielen Dank für Eure Unterstützung und eine schöne Woche.

Wolfgang


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BeitragVerfasst: Di Feb 20, 2024 13:32 
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Hallo nochmal,
ich bin wohl doch noch nicht ganz am Ende der Reparatur.
Die S-Laute "zischeln" bzw. werden "spitz" wiedergegeben.

In einem anderen Thema hier im Forum habe ich gelesen, dass dafür der Ratio-Elko bzw. der Ratiokreis verantwortlich sein kann.

Den Kondensator wechsle ich da der aktuell Eingebaute schon wieder ca. 10 Jahre alt ist.

Sollte das nichts bringen muss ich wohl oder übel an die Spulen. Aber an welche?


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BeitragVerfasst: Di Feb 20, 2024 14:30 
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Hallo Wolli,
wenn das Wechseln des Ratio Elkos nicht helfen sollte, könnte ein wenig Drehung am Kern der Ratio Spule S42 Abhilfe schaffen.
Diese Spule mit Kern dient der 0-Punkt Einstellung. Gehörmäßig ist es die Einstellung auf das Rauschminimum zwischen zwei Rauschmaxima. IdR passiert das oft schon bei einer 3/4 Drehung des Kerns. Bislang aber habe ich die Nachstellung nicht machen müssen.
Vor einer Nachstellung der Philips Filter wird oft gewarnt, weil diese wohl sehr filigran sind......

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M. f. G.
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BeitragVerfasst: Di Feb 20, 2024 19:05 
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Ganz besondere Vorsicht ist nötig, wenn das einer der Filter ist, bei denen oben eine Messingschraube als Einstellelement zu sehen ist. Diese ist am unteren Ende mit einem kleinen Röhrchen verklebt, ähnlich einem Trinkhalm, nur viel dünner. Dieser ist wiederum mit dem Ferritkern verklebt. Der Klebstoff ist im Laufe der Jahrzehnte spröde geworden und hält nicht mehr richtig. Dreht man an der Messingspindel, löst sich der Kern oft. Dann ist jeglicher Abgleich unmöglich, und das zu beheben, ist schwierig, weil man den Kern kaum aus dem Filter herausbekommt.

Lutz


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BeitragVerfasst: Di Feb 20, 2024 19:12 
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Danke Lutz, für die Erinnerung, dass es doch besser ist, die Finger von dieser Filter Art zu lassen.

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