heribert hat geschrieben:
Es gibt Vorschriften in der Elektrotechnik und die sollten bei diesen Spannungen unbedingt eingehalten werden!
Oder ist wer anderer Meinung?
Natürlich nicht. Deshalb warne ich immer, wenn ich den Eindruck habe, dass notwendige Kenntnisse fehlen, vor konkreten Gefahren oder empfehle sogar, die Arbeit von einem Fachmann ausführen zu lassen. Die Steigerung davon wäre eine Art Disclaimer mit Warnhinweisen in jedem Beitrag. Ich habe aber Zweifel daran, dass dieser seinen Zweck erfüllen würde. Denn entweder wäre er zu kurz und nichtssagend, oder er wäre so lang, dass das keiner mehr liest, was sowieso der Fall wäre, wenn dort immer wieder das Gleiche steht.
Immer, wenn eine Abweichung vom Originalzustand hergestellt wird, braucht man gewisse Kenntnisse, um die auftretenden Gefahren zu erkennen und zu vermeiden. So gesehen ist jede Reparatur an einem Gerät wie einem Röhreneradio durch einen Nicht-Elektrofachmann kritisch und die meisten Reparaturtips dürften gar nicht gegeben werden. Ich glaube, das macht wenig Sinn, vor allen Dingen wenn ich an die Hunderttausende Auto- und Motorradbastler denke, die auch oft ohne entsprechende Ausbildung an sicherheitsrelevanten Teilen schrauben. Bei diesen verlässt man sich auf den gesunden Menschenverstand, das sollte man hier auch tun.
Zum konkreten Fall:
Die Befestigung des Widerstandes mit Kabelbindern ist unzulässig. Denn selbst wenn er im Normalbetrieb nicht zu heiß wird, könnte das im Fehlerfall durchaus passieren. Der Anbauort als solcher ist meiner Meinung nach akzeptabel, wenn man dafür sorgt, dass die Anschlussdrähte nicht nur durch Lötzinn gehalten werden, sondern z.B. durch Durchstecken und Umbiegen in den Lötösen festgelegt sind, und der Widerstand, oder genauer seine Anschlussdrähte (spannungsführende Teile), bei zusammengebautem Gerät nicht berührt werden können. Und mechanisch stabil muss das ganze auch sein, damit der Widerstand nicht nach dem dritten Umstellen des Gerätes lose in demselben baumelt.
Die Kabelanschlüsse zum Gleichrichter sehen zwar abenteuerlich aus, aber eigentlich ist meiner Meinung nach nicht viel dagegen einzuwenden (wer anderer Meinung ist, möge mir bitte widersprechen). Die Enden der Zuleitung, die in der Lüsterklemme stecken, dürfen nicht mit Weichlot verzinnt sein. Wenn die Zuleitungen aus Litze bestehen, sollte man sie mit Aderendhülsen versehen, vor allem wenn die Lüsterklemme keinen Drahtschutz hat.
Lutz