Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Fr Okt 29, 2010 14:03 
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Hallo Dampfradiofreunde,

gestern wurde mir oben genanntes Gerät zur Reparatur übergeben. Laut Aussage des Eigentümers hat es bis 3 Tage nach dem Flohmarktkauf einwandfrei funktioniert.

Meine Suche nach Schaltungsunterlagen waren bisher erfolglos. Kann mir da jemand helfen?

Erster Test mit Trenn-Regeltrafo und Vorschaltlampe bestätigen die Angaben des Besitzers. Im Bereich TA ist am Eingang auch nur ein leises Brummen vorhanden.

Sowohl an die Röhren als auch an die Kondensatoren kommt man zum Prüfen sehr schlecht heran, da Leiterplatteaufbau und davor liegender Tastenschalter.

Hat jemand Erfahrung, ob die flachen Kondensatoren (Hersteller "Kondur") auch nach dieser Lebensdauer unbrauchbar geworden sind und unbedingt gewechselt werden müssen?

Erste Messungen am Gleichrichter (Siemens-Ausführung B250C75) ergaben ca. 172 V. Erscheint zu gering, am Elko nur 170 V. Wie gesagt fehlen mir genaue Angaben zu den Spannungen aus Schaltungsunterlagen.

Ansonsten macht das Gerät einen sehr guten Eindruck. Der Lack ist ohne Kratzer oder andere Beschädigungen. Der Klang soll auch sehr gut sein.
Allerdings wurde der eingebaute Netzschalter schon in Ein-Stellung blockiert und in der Zuleitung ein Schnurschalter eingebaut. Ob eine Reparatur des Netzschalters möglich ist, muß ich erst untersuchen. Die eingesetzten Röhren (ECC 85, ECH 81, EF 89, EABC 80 EL 84 und EM 84) sind alle aus DDR-Produktion (WF Berlin). Prüfen kann ich diese noch nicht, weil mein Eigenbau-Röhrenprüfgerät noch nicht fertig ist. Da werde ich mal Röhren aus einem intakten Gerät einsetzen, wenn eventuelle Fehler an anderen Bauteilen beseitigt sind.

Werde berichten, wenn die Reparatur erfolgreich war.

Beste Grüße
Jürgen


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BeitragVerfasst: Fr Okt 29, 2010 14:24 
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Hallo

Die Schaltung vom 131.602 gibts HIER, ich weiss nicht was der Unterschied zum 131.622 ist, kannst ja mal anschauen. Im RM sehen die auf den ersten Blick zumindest gleich aus ausser ein paar Kleinigkeiten am Äußeren. Das mit dem Netzschalter scheint eine Krankheit bei denen zu sein, ist bei meinem auch. Meiner steht noch auseinandergenommen hier, hatte noch keine Zeit.

MfG
Uwe


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BeitragVerfasst: Fr Okt 29, 2010 14:36 
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der download der Schaltung funktioniert am Montag erst wieder. Ich bin bis Ende des Monates gesperrt wegen zuviel Traffic :(

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Gruß,
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BeitragVerfasst: Fr Okt 29, 2010 14:43 
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Hallo Uwe und Franz-Josef,

danke für die schnelle Information. Werde am Montag die Schaltung herunterladen.

Beste Grüße
Jürgen


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BeitragVerfasst: Fr Okt 29, 2010 14:48 
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Hallo,
170 Volt sind da viel zu wenig, es sollten so um die 260 sein, klemm mal den Elko vom rechstlichen Radio ab, das nur noch Elko, Gleichrichter und Trafo dran sind, und mal schauen wie die Spannung dann ist,
Beste Grüße Manu

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Grüße Manu
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Der Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
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BeitragVerfasst: Fr Okt 29, 2010 15:11 
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saarfranzose hat geschrieben:
der download der Schaltung funktioniert am Montag erst wieder. Ich bin bis Ende des Monates gesperrt wegen zuviel Traffic :(

OK, dann gibts den Plan HIER.

So sah übrigens meiner um die EL84 rum aus, da hat einer mächtig mit irgendeiner Kontakt Pampe rumgesaut, Gut zu sehen auch die von dir genannten Kondis.

Bild

MFG
Uwe


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BeitragVerfasst: Fr Okt 29, 2010 15:25 
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† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
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Hallo,

die "Kondur"-Kondensatoren gehören ebenfalls zu den Teer-Problemkondensatoren, wenn auch in unserem Problem-Thread nicht explizit aufgeführt.
Dafür aber hier: http://www.magischesauge.de/MagischesAu ... atoren.htm

Bei dem Gleichrichter - 'Siemens-Ausführung B250C75' - wäre denkbar, daß nur noch 1 Diodenstrecke arbeitet und aus dem Brückengleichrichter ein Einweggleichrichter geworden ist. Das kann man herausmessen. Im Fehlerfall muß der Gleichrichter ersetzt oder repariert werden.

Ersetzen, - durch ein funktionierendes Exemplar gleicher Bauart NOS oder aus Schlachtgerät.

Reparieren, - durch Neubefüllung mit aktuellen Siliziumdioden (evtll. + Entstörkondensatoren) und nachgeschaltetem Widerstand. Ist nicht ganz einfach, - wurde aber schon gemacht.


Gruß

Rocco11

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BeitragVerfasst: Fr Okt 29, 2010 18:42 
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Hallo Manu, Uwe und Rocco,

danke für die Unterlagen und die Tipps.

Bei meinem Reparaturgerät sieht die Leiterplatte, mal abgesehen von einer Staub-/Dreckschicht um einzelne Bauelemente gut aus. Verbrannt ist nichts.
Morgen werde ich mal dank der Unterlagen Schritt für Schritt vorgehen können. Probeweise wird mal der Gleichrichter durch die vorgeschlagene Lösung ersetzt.

Mit den Kondensatoren bin ich mir nicht so sicher. Bei einigen sieht es so aus, als ob diese mit einer Art Kunstharz vergossen sind. Teer ist jedenfalls nicht feststellbar.
Ich werde einzelne doch mal auslöten und mit dem "Isotest" nach Herrn Heigl durchmessen.

Zwar sind im Schaltbild keine Spannungsangaben vorhanden, aber anhand der eingesetzten Bauelemente wird man auch dazu die angenäherten Werte ermitteln können. Ich werde über die Ergebnisse berichten.

Morgen werde ich auch mal paar Fotos machen, damit alle Interessenten ein Bild vom Zustand des Gerätes bekommen.

Beste Grüße
Jürgen


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BeitragVerfasst: Fr Okt 29, 2010 19:03 
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berichte mal was bei der Isolationsprüfung der Kondensatoren rauskommt. Ich hab eher gute Erfahrungen, das kann aber auch Zufall sein.

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Jupp
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BeitragVerfasst: Sa Okt 30, 2010 19:56 
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Hallo,

bin heute nach Gartenarbeit (Wunsch der Frau) und Betreuung des einjährigen Enkels leider nur zur teilweisen Kondensatorkur gekommen.
Alle Kondur-Cs (stehende, rechteckige und im Querschnitt flache ovale Bauform) lagen bei einem maximalen Isolationswiderstand von 2-3 MOhm. Habe sie natürlich gewechselt. Das Gerät ist zwar dadurch nicht mehr original, aber damit muß der Besitzer leben. Aufgrund der Form der Cs ist ein Bestücken mit neuen Kondensatoren nicht möglich.
Mal sehen was morgen gemacht werden kann. An der EL 84 liegt noch keine ordentliche Anodenspannung an. Hoffentlich hat sich der Ausgangstrafo nicht verabschiedet.
Werde morgen weiter berichten.

Beste Grüße
Jürgen


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BeitragVerfasst: So Okt 31, 2010 14:23 
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Hallo,

so, mein Verdacht hat sich leider bestätigt. Der Ausgangstrafo hat den Geist aufgegeben. Jetzt ist guter Rat teuer. Wo bekomme ich einen solchen Übertrager her?
Laien sollten eben solch alte Radios nicht ohne eine Durchsicht und Kondensatorkur sofort nach dem Kauf betreiben.

Konkret ist bei der Primärwicklung die Spulenhälfte von der Mittelanzapfung zur Anode der EL 84 unterbrochen. Diese Wicklung liegt auch noch innen => an eine Reparatur ist also nicht zu denken.

Ich wäre dankbar,wenn mir jemand mit einem Ersatzteil helfen oder einen Tipp geben könnte, wie ich dazu komme. Oder gibt es eventuell eine Ersatzlösung?

Übrigens unterscheidet sich der "Domino" 131.622 im Aufbau vom 131.602 (604). Die Leiterplatte ist anders aufgebaut und der Gleichrichter befindet sich unterhalb des Chassis, nicht wie auf dem Foto von Uwe neben dem Elko.

Beste Grüße
Jürgen


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BeitragVerfasst: Fr Nov 26, 2010 20:33 
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Hallo,

habe gestern von einem Dresdener Mitglied in Jogis- und im RFT-Forum einen AÜ aus einem Gerät vom Stern-Radio Rochlitz erhalten und eingebaut. Der Übertrager passt und das Gerät spielt wieder.

Jetzt werde ich noch den Selengleichrichter, einen sehr unzugänglichen Folien-C und evtl. den Ratio-Elko tauschen. Dann sollte das Gerät wieder einwandfrei laufen.

Danke an alle Helfer für die Hinweise, Schaltungsunterlagen und Tipps.

Beste Grüße

Jürgen


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BeitragVerfasst: Fr Nov 26, 2010 21:17 
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warum den Gleichrichter? Die sind eher selten defekt. Kontrolliere doch erst mal die Spannungen und entscheide dann.

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BeitragVerfasst: Fr Dez 03, 2010 15:59 
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Hallo Franz-Josef,

der Gleichrichter muß eine Macke haben, denn es kamen nur etwa 165 V raus. Vom Trafo kamen etwa ebenfalls 165 V. Die Anodenspannung an allen Röhren war zu gering. Besonders an der EM 84 waren am Anodenanschluß unter 100 V zu messen. Im Ergebnis konnte man einen Leuchtbalken nur erahnen.

Nach Einbau einer Graetzbrücke mit 1N4007 und 200 Ohm Vorwiderstand beträgt die Anodenspannung 220 V. Die EM leuchtet auch wieder ordentlich und der Empfang ist auch gut.

Allerdings tritt jetzt ein Effekt auf, dessen Ursache ich mir nicht erklären kann.
Auf MW sind mit einer Hilfsdrahtantenne im Gehäuse einige Sender empfangbar. Die Lautstärke ist ausreichend und läßt sich fast bis auf Null runterregeln.
Aber auf UKW werden auch mehrere Sender empfangen, aber eine Lautstärkeregelung ist nicht möglich. Der Pegel ist etwa gleichbleibend (mittlere Lautstärke) und der Lautstärkeregler wirkt wie eine Tonblende (Leise=> mehr Bass, ganz laut => Höhenanhebung).

Alle relevanten Folienkondensatoren (Fabrikat Kondur - lagen alle bei max. 3 MOhm), der Katodenelko an der EL 84 und der Ratio-Elko sind getauscht.

Ich weiß keine Rat mehr. Wer hat einen Tipp, woran dies liegen könnte?

Beste Grüße
Jürgen


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BeitragVerfasst: Fr Dez 03, 2010 16:48 
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ja es ist möglich das der Gleichrichter hochohmig geworden ist. Es kann aber auch sein das die Stromaufnahme zu hoch ist und deshalb die Spannung absackt. 220V kommt mir auch etwas mager vor.
Hast du wegen dem UKW Fehler schon mal die EABC80 getauscht? Es wäre auch möglich das sich das Signal einen Weg über eine verkokelte Pertinaxoberfläche sucht. Das kann auch zwischen den pins der EABC80 passieren.

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Zuletzt geändert von saarfranzose am Fr Dez 03, 2010 20:42, insgesamt 1-mal geändert.

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