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BeitragVerfasst: Mo Nov 08, 2010 22:12 
Hallo Kilian,

die Spannungsangaben gelten bei eingeschaltetem Gerät und sind auf Masse bezogen.



Freundliche Grüsse, Peter.


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BeitragVerfasst: Mo Nov 08, 2010 22:19 
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Hallo Kilian, --- hatte gerade versäumt mich einzuloggen; da bestand keine Änderungsmöglichkeit, deshalb jetzt nochmal von vorne...

alle Spannungsangaben gelten bei betriebsbereitem, eingeschaltetem Gerät und sind auf Masse bezogen. Die Masse bzw. das Bezugspotential findest du z.B. am einfachsten am Gehäuse des Stereo Dekoders - und dann siehst du schon, dass dieser praktisch mit allen Metallteilen des Chassis verbunden ist...

Die gemachten Angaben findest du in deinem Schaltbild -- http://www.saba.pytalhost.com/Freudenst ... tadt26.JPG -- wieder. Du kannst als gute Übung versuchen die Bauteile im Schaltbild zu finden und die entsprechenden Messpunkte orten - so kannst du dich gleich ein wenig mit dem Gerät vertraut machen.

Beim Messen solltest du beachten, dass du mit der Mess-Spitze nicht aus Versehen Verbindungen zu benachbarten Kontakten herstellst und dass du wegen der hohen Spannungen möglichst nur mit einer Hand arbeitest - die andere solltest du z.B. gelassen auf deiner nichtleitenden Arbeitsplatte "parken". Außerdem sollte das Gerät auch sicher stehen, damit man nicht, um ein plötzliches Abstürzen, Umkippen zu verhindern, doch unbedacht in die Spannung greift.

Allerdings muss ich jetzt abschliessend sagen, dass deine Fehlerbeschreibung sich doch etwas eigenartig anhört und nicht so richtig in das Schema einer verendenden Röhre passt - dies geschieht bei normal fortschreitendem Emissionsverlust in der Regel allmählich über längere Zeit oder im anderen Fall plötzlich, oft verbunden mit brodelnden oder krachenden Geräuschen.

Auf jeden Fall schadet es nicht die Spannungen zu messen und ich denke daraus wird sich dann einiges folgern lassen. Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Fehlersuche.

Nachsatz: Bei einiger Erfahrung ist auf jeden Fall der weiter oben von Franz Josef beschriebene Test (erste Antwort) recht aussagekräftig, nur als "Beginner" ist es nicht ganz einfach das im Lautsprecher ertönende 50Hz Brummen so richtig einzuordnen - bezüglich der Lautstärke und auch des Klanges... du kannst es aber auch einmal ausprobieren. Aber der Test mit dem CD-Player weist auch auf einen fehlerhaften NF-Verstärker hin. -- Die TA-Buchse ist die linke im Schaltbild (mit dem Tonabnehmer Symbol), sie war für den Anschluß eines Plattenspielers vorgesehen - die rechte Buchse war für den Anschluß eines Tonbandgerätes vorgesehen und sie unterscheidet sich hauptsächlich dadurch, dass sie auch ein Ausgangssignal abgibt, welches die direkte Aufnahme von Radiosendungen ermöglichte.

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


Zuletzt geändert von glaubnix am So Okt 23, 2011 17:12, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do Nov 11, 2010 18:32 
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Hallo,


Also ich habe heute mal damit begonnen, Die Spannungen zu Messen (Da war mir die Beschreibung von Peter eine richtig gute Hilfe, Danke nochmal).

Meine Ergebnisse habe ich hier Notiert:


Bild

Ich hoffe man kann es lesen,ziemlich schlampig:P.



Die Betriebsspannungen scheinen im Tolleranzbereich zu liegen, die unterschiede Unterliegen vermutlich Netzschwankungen (Durfte sogar einmal die Spannung spüren:) ).


Durch die von Peter beschriebenen Spannungsmessungen fand ich raus, das r432, r532, r428, r528 defekt sind. Werde sie demnächst Austauschen. Reichen dazu 0,25-Watt-Wiederstände?
Also ich frag mich wirklich, wie das sein kann, dass es vorher noch einwandfrei gespielt hat, wenn jetzt plötzlich soviele Wiederstände kaputt sind.

Die Röhren scheinen dagegen in einen recht akzeptablen Zustand zu sein.
Wie funktioniert das eigentlich, mit dieser Röhren-Verschaltung? Ich würde vermuten das die ECC83 als "Vorverstärker"-Röhre dient, und die ECLL 800 als Endverstärker, zum Lautsprecher hin, jeweils einmal links, einmal rechts. Stimmt das so?


Werde demnächst noch en paar Bilder hochladen, sobald ich Zeit habe.


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BeitragVerfasst: Fr Nov 12, 2010 13:09 
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Also, ich hab nochmal nachgemessen, die Werte sind auch im kalten zustand nahezu gleich.


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BeitragVerfasst: Fr Nov 12, 2010 15:16 
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Hallo Kilian,

nach deinen Messwerten sind auf jeden Fall die Pentodensysteme der ECLL800 ,bei dir Röhre(1), arbeitspunktmäßig im "grünen Bereich". Bei der Röhre (2) auch Pentodensysteme macht es mich skeptisch, dass du am pin7 eine positive Spannung von 1,5V misst, jedoch die Katodenspannung den korrekten Wert von 10,8V beträgt; wenn nun wirklich die 1,5V an pin1 liegen hat die Röhre möglicherweise zu wenig Emission dem kannst du aber später noch weiter nachgehen, wenn du die hochohmig gewordenen Widerstände ausgetauscht hast.

Dass der Widerstand 532 zu hochohmig ist sieht man bereits an den Messwerten, wegen der zu niedrigen Spannung an pin1 (ECLL800) - und R428 ist anhand deiner Spannungsmessungen eindeutig defekt, weil die Spannung an pin6 der ECC83 0V beträgt.

Sicherlich sind nicht alle Widerstände, jetzt, auf einen Schlag schadhaft geworden denn bei den mäßig hochohmig gewordenen Widerständen R532, R428 kann das Gerät weiterhin seine Funktion erfüllen. Neu muss das Verenden von R428 sein, der krass seinen Wert geändert hat - der bringt das Radio endgültig auf dem betreffenden Kanal zum Schweigen.

Wenn du also ein wenig Glück hast, könnte das Gerät nach dem Austausch der schadhaften Widerstände auf beiden Kanälen wieder arbeiten. Falls nur ein Kanal wieder korrekt arbeiten sollte, wird man sich um die Rö(2) kümmern müssen.
...probeweise einmal gegen Rö(1) tauschen...

Nun noch eine kurze Antwort auf deine Frage welche Aufgabe die einzelnen Röhren haben. Die beiden Pentoden der ECLL800 werden als Gegentaktendstufe genutzt - sie sind für die zu erbringende Ausgangsleistung verantwortlich. Das zusätzlich in dem Kolben vorhandene Triodensystem dient zur Phasenumkehr - die beiden Endstufenröhren einer Gegentaktendstufe müssen mit einer um 180° gedrehten Signalspannung angesteuert werden. Die Phasenumkehrstufe braucht daher nicht zu verstärken, deshalb ist auch die in der ECLL800 integrierte Triode auf einen max. Verstärkungsfaktor von ca. 1,2 ausgelegt - sie ist also zu nichts anderem zu gebrauchen. Die ECLL800 wurde speziell zum Einsatz in Gegentaktendstufen kleiner Leistung entwickelt - sie erlaubte mit geringem zusätzlichen Schaltungsaufwand eine Gegentaktendstufe zu realisieren. Bei Stereo war noch eine zweite identische Baugruppe notwendig.

Die ECC83 (je ein Triodensystem pro Stereo-Kanal) übernimmt die notwendige Spannungsverstärkung, um das ca. 200 - 500mV betragene Radiosignal auf den zur Aussteuerung der Endstufe notwendigen Pegel zu bringen. Das gleiche gilt für die alternativ einzuspeisenden Signalquellen - Plattenspieler, Tonband, CD-Player...

Die "überhängende" Verstärkung wird im Zuge des Klangregel- und Gegenkopplunsgnetzwerkes zur Klangapassung und Veringerung des Klirrfaktors genutzt.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Reparaturarbeiten und würde mich freuen bald etwas über deren weiteren Verlauf zu erfahren.

-------------------------

Nachsatz: Eben las ich auf deinem "Spickzettel", dass du bei den Messungen keine Lautsprecher angeschlossen hattest. Man sollte Röhrenradios grundsätzlich nicht ohne Lautsprecher betreiben - es sei denn man belastet den Lautsprecherausgang mit einem Ersatzwiderstand von ca. 5.....20 Ohm. Ohne Lastwiderstand kann es nämlich geschehen, dass man beim Berühren der hochohmigen Eingänge eine Brummspannung zuführt, welche aufgrund der hohen Verstärkung, wegen der leerlaufenden Trafoinduktivität, große Induktionsspannungen hervorrufen kann; dies kann zu Überschlägen im Ausgangsübertrager führen und den Trafo beschädigen.

_________________
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.


Zuletzt geändert von glaubnix am So Okt 23, 2011 17:13, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Fr Nov 12, 2010 16:37 
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basteldill schreibt dch schon ganz am Anfang, das zwei Wochen zuvor bereits der rechte Kanal ausgefallen ist, doch ihn das nicht weiter störte.
Diese Widerstände sind eben häufig defekt, manchmal schleichend, manchmal plötzlich.
Kommt auch vor das es anfängt zu rascheln auf einem oder beiden Kanälen.
Dann werden gern die teuren Röhren verdächtigt und manchmal auch zu Recht, doch die Ursache kann auch ein simpler Widerstand sein.
Insgesamt eine teure und etwas anfällige Kiste. Das ist nicht abwertend gemeint, nur auf die ECLL800 und schleichende Defekte bezogen.
Glück ist eine noch gut leuchtende EMM803, denn die ist ja auch nicht gerade zum Schnäppchenpreis erhältlich.

Viel Erfolg weiterhin und Gruß,

Eisenkern


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BeitragVerfasst: So Nov 14, 2010 23:20 
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Was heißt den Gegenkopplungsnetzwerk, hat das was mit der Gegentaktendstufe zu tun?
und unter ner Gegentaktendstufe, kann man darunter ne Stereo-endstufe Verstehen?
Hab mal was gelesen, das man eine Phasenumkehr benötigt, um den Stereo-Effekt zu erziehlen, ist das was du mit dieser Phasenumkehr meinst?



So, habe mal ein paar bilder geschossen:

Bild

Bild
->Aluminiumleiste is frisch Aufpoliert worden

Bild

Bild

Bild

Wurden mit dem Handy gemacht, da ich grad meine Digitalkamera nicht fand. Werde nächstes mal schönere Bilder liefern.

Ähhh - was ich noch wissen wollte,
meint ihr es Reichen 0,25-Watt-Wiederstände als Ersatz für die Alten?

Mal zum Thema Aussehen:

Bild

Seht ihr den Fleck rechts hinten? Den muss ich noch wegbekommen.
Der Lack ist noch in gutem Zustand , trotzdem würde ich den gerne irgendwie pflegen, bzw wiederaufarbeiten, damit er wieder aussieht wie neu und glänzt. Was gibts da für Mittel und Methoden?
(Das Holz ist vermutlich Nussbaumholz, wenn man über das Radio "streichelt" spürt man die Struktur des Holzes)

Und noch was; darf man die Rückseite des Anzeige-Glases nass abwischen? oder könnte sich da die Schrift lösen?

Hab mal schnell den Titel noch geändert, passt besser wie ich finde


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 Betreff des Beitrags: Re: SABA 15M: Wiederaufarbeitung
BeitragVerfasst: Mo Nov 15, 2010 10:29 
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Guten Tag, :mrgreen:

Da ich lustigerweise grade genau die gleiche Kiste hier am reparieren bin, kann ich einige Widerstände nennen die bei mir hochohmig geworden sind, jemand im Sabaforum sagte, dass das bei den Baujahren normal wäre, wenn die Widerstände an hohen Spannungen anliegen würden. Teilweise sehen die auch schon so komisch angebrannt aus, auch ein bisschen verzogen.

Also hier mal meine Widerstände:

Endstufe:
R530 und R430
R512

Magisches Auge:
R333

Hinter dem UKWTeil, Unterseite der kleinen Box:
R16

So, hoffe das das hilft,

Gruß Marco :wink:

_________________
"There is no dark side of the moon, really... as a matter of fact it’s all dark."


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 Betreff des Beitrags: Re: SABA 15M: Wiederaufarbeitung
BeitragVerfasst: Di Nov 16, 2010 21:25 
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Hey Marco, Danke für den Tipp! hab mal die Wiederstände durchgemessen, und tatsächlich, der am Magischen Auge hat sich verabschiedet. Vermutlich ging deswegen auch die Stereoanzeige nicht.
Die anderen waren alle OK. bei R430 und 530 muss man beim Messen aufpassen, da es sich dort um eine Parallelschaltung handelt.

P = U² / R ->Mensch, warum bin ich da nit selbst drauf gekommen :? Überschlagen haut das circa hin mit 0,25-Watt-Wiederständen


Habe mir jetzt auch mal das Buch "Radios von Gestern" zwecks mangelnden theoretischen Grundlagen bestellt.
Das gehäuse habe ich jetzt mit "Sidol" sauber bekommen.
Blos mit dem Aufbereiten des Lackes, da bin ich am Verzweifeln. War heute im Baumarkt vor einem Regal mit unzähligen Wundermittelchen. Politur, Hartwachs, normales Wachs, Lackversieglung, Pflegemittel in Balsamform - Erschlagen von der Vielfalt und mit einem großen Fragezeichen über dem Kopf verließ ich dann ohne irgendetwas den Laden. Nicht das ich mir noch mit dem falschen Produkt den Lack versaue.
Was is dann da das Mittel der Wahl?


Zuletzt geändert von basteldill am Di Nov 16, 2010 21:35, insgesamt 1-mal geändert.

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