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BeitragVerfasst: Mo Nov 15, 2010 13:33 
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Hallo miteinander,

am Wochenende habe ich am obigen Radio mit der Restauration angefangen.
Folgender Stand :

Koppel-C sind durch Vorbesitzer / Werkstatt getauscht worden gegen hässliche Rechteck-Wimas, sind jetzt wieder Axiale drin.
Vorraussichtlich werde ich die wie die alten Siemens-C tarnen.

Gleichrichter : ein SI-Gleichrichter wurde parallel zum Se-Gleichrichter geschaltet. Der alte Gleichrichter ist aber in Ordnung da habe ich die SI-Brücke wieder entfernt, allerdings ist die Spannung am Elko bei 230 V etwa 10 Volt unter der Schaltplanangabe, Heizspannung liegt bei 6,7 V, Leistungsaufnahme bei 50,4 W.

Ferritantenne : hats beim Transport zerbröselt, der Stab war einmal gebrochen ist aber schon wieder geklebt. Allerdings hats die beiden Spulen zerrissen. Geschätzte Windungszahl : Spule 1 36 Wdg, Spule 2 32 Wdg. Hat jemand genaue Angaben oder kann an einem Radio mal nachzählen?

Das Radio spielt soweit auf UKW ganz gut, auf AM ist aber fast kein Empfang möglich.
KW funktioniert dabei noch am Besten, MW bekomme ich 1 Sender, LW ist ganz Tot.
Am MA ist auch fast kein Ausschlag erkennbar, bei UKW aber schon.

Ich habe jetzt schonmal alle Röhren (EF80,EF89,ECH81 und EABC80 ) getauscht und eine geringfügige
Verbesserung erzielt.

Jetzt komme ich erstmal nicht weiter. Meine Vermutung ist ein Problem mit den ZF-Filtern, wahrscheinlich verstimmt.
Aber wie stelle ich die Ein? Die haben keinen Ferritkern mit Gewinde wie in meinen bisherigen Radios sondern irgendein anderes
System. Siemens schreibt " mit einer spitzen Pinzette durch schraubende Bewegung verändern", Innen- und Aussenhalm sollen vorher mit einem
Bohrer getrennt werden.
Da trau ich mich so erstmal nicht dran. Bilder wie man das macht wären da sehr hilfreich.

Oder hat jemand noch eine andere Idee?

Gruß Stefan


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BeitragVerfasst: Mo Nov 15, 2010 14:12 
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Hi,
Warum möchtest du jetzt an den Filtern rum fummeln? Ich verstehe jetzt die Frage nicht so richtig, das Problem liegt doch auf der Hand. Bei eingebauter Ferritantenne werden die Spulen als Empfangskreise benutzt. Besonders auf LW und MW sind diese dann besonders aktiv.
Na egal, Hauptsache im Radio sieht es gut aus, dann ist es eh Wurst wie es spielt.
Wie stellst du dir das mit der Filtereinstellung vor? Bissel drann drehen und alles wird gut?

LG Gery


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BeitragVerfasst: Mo Nov 15, 2010 14:55 
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Hallo Gery,

die Ferritantenne wird extra zu- und abgeschaltet, hat bei LW und MW ohne "Richtantenne" keine Funktion.

Zu den Filtern : Klar, dran drehen und alles wird gut. ;-)
An die Filter gehe ich nur im äußersten Notfall dran, aber wenn dann mit dem erforderlichen Equipment wie Oszi, Wobbler, Prüfsender AM
und F-Zähler.

Im Ernst, ich habe die Vermutung die Filter sind verstellt. Auf KW bekomme ich mit 5 m Antenne um die 30-40 Sender rein, aber keiner
bewirkt mehr als 2 mm Ausschlag auf der EM 80.

Hier der Schaltplan dazu :
http://www.rotomat.de/H52.png

Die Filter sind äußerst seltsam, ich weiß echt nicht wie ich die ggfls. einstellen kann. Vielleicht ist der Fehler auch woanders, finde ihn aber bisher nicht.

Gruß Stefan


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BeitragVerfasst: Mo Nov 15, 2010 15:05 
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Hallo Stefan!

Ich weiß nicht, ob Dir dieser Beitrag bekannt ist. So ein ähnliches Problem war dort auch zu beobachten.

http://www.radiomuseum.org/r/siemens_sp ... 1236w.html

Ich denke mal, Deine Fragen werden da mehr als ausführlich beantwortet. Das Radio, um welches es da im speziellen geht, hat nach dieser Tortur einen spitzenmäßigen Empfang und erst recht erst Klang.

paulchen


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BeitragVerfasst: Mo Nov 15, 2010 15:06 
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Grundig4085 hat geschrieben:
Geschätzte Windungszahl : Spule 1 36 Wdg, Spule 2 32 Wdg. Hat jemand genaue Angaben oder kann an einem Radio mal nachzählen?


Beide Spulen haben je 30 Windungen.

_________________
Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.


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BeitragVerfasst: Mo Nov 15, 2010 15:27 
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@ Paulchen,

danke für die Info aus den RM.org. Da bin ich normalerweise nicht unterwegs und der Gockel hat mich wohl nicht richtig verstanden.
Der Link war perfekt, jetzt weiß ich wie das gedacht ist.

@ Schumi

Je 30 Wdg.? Da hab ich mehr gezählt, hatte versucht den alten Draht wieder auf dem Spulenkörper aufzuwickeln bis die Restlänge gerade ausreichend bis zu den Lötstützpunkten ist.
Ich werd mal mit 2 x 36 Wdg anfangen und mich rückwärts rantasten.

Weitere Berichte werden folgen.

Gruß Stefan


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BeitragVerfasst: Mo Nov 15, 2010 15:58 
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Grundig4085 hat geschrieben:
@ Schumi

Je 30 Wdg.? Da hab ich mehr gezählt, hatte versucht den alten Draht wieder auf dem Spulenkörper aufzuwickeln bis die Restlänge gerade ausreichend bis zu den Lötstützpunkten ist.
Ich werd mal mit 2 x 36 Wdg anfangen und mich rückwärts rantasten.


Egal, wie oft ich noch zähle - es werden einfach nicht mehr als 30 Windungen :) Die Bilder kannst Du gerne in höherer Auflösung per e-mail von mir bekommen zwecks Rekonstruktion des Drahtverlaufs.

Bild

Bild

_________________
Gruß
Schumi

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BeitragVerfasst: Mo Nov 15, 2010 16:22 
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Freut mich, wenn ich helfen konnte. Noch mehr gilt in diesem Zusammenhang mein Dank Prof. Rudolph, der diese doch für mich schwierige Nuss damals knacken konnte (in seinem eigenen Interesse :lol: ). Viele Grüße dahin, wenn er hier mal wieder rein schaut...

paulchen


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BeitragVerfasst: Mo Nov 15, 2010 21:27 
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Hallo, in die Runde,

zunächst sollte natürlich festgestellt werden, ob Oszillator und Vorkreis stimmen. Da kann man auch ohne großen messaufbau die Trimmer verstellen. Wenn keramische Scheibentrimmer verbaut sind, sind diese häufig defekt ( innere Kontaktunterbrechung ). An Spulen ändert sich normalerweise nichts großartiges.

Wenn die Trimmer für Vorkreis und Oszillator nicht reagieren, sind die defekt.

Ich hatte schon einige Siemens Geräte, und wenn diese Halme in den ZF Filtern unbeschädigt waren, stimmte jedesmal auch die ZF.

vielleicht helfen diese Überlegungen ja weiter,

Henning

Ergänzung: Für die Ferritantenne sind nicht nur die Windungzahlen wichtig, sondern auch die Position (Entfernung vom Ende ). Deshalb sind die Spulen auch auf einen Pappring gewickelt, und dieser mit einem Gummiring ( auf dem Foto in Fragmenten zu sehen ) gesichert.

_________________
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz


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BeitragVerfasst: Di Nov 16, 2010 1:20 
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Ja ist ja gut, Schaltplan ausgedruckt und ca. eine Stunde im Kopf simuliert. Die ECH81 ist neu. Am 3C12 kann es ja auch nicht liegen. 30-40 Sender auf Kurzer Welle am Tag sind aber normal.
Haste mal mit dem Frequenzgenerator das Frequenzband auf Mittelwelle/Langwelle überprüft, Bandlage stimmt? Schalter 3 auch überprüft?
Du schreibst dass die Kondensatoren ausgetauscht wurden, und dann hast du die Ausgetauschten wieder Ausgetauscht. Da ist aber alles okay?
Mein Bauchgefühl sagt mir, das am Schalter 3 was nicht stimmt. An die Anzeige der EM80 würde ich mich auch nicht so verlassen.
3 sind laut Plan die Türkontakte.
Ist halt blöd mit Ferndiagnose, aber hast ein geiles Radio war ja zuletzt in der E-Bucht für gar nicht mal so kleines Geld.
An den Filtern würde ich aber immer noch nicht drehen.

LG Gery


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BeitragVerfasst: Di Nov 16, 2010 7:28 
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Hallo Gery,

die Bandlage habe ich noch nicht überprüft, wird aber die Tage passieren.

Zu den Türkontakten ( Schalter 3 ), die rechte Tür schaltet nur die Beleuchtung und die linke Tür die EM 80. Da das Chassis ausgebaut ist
sind beide überbrückt. Die Kontakte können aber keinen Einfluß auf den Empfang haben.

An den Filtern werde ich als letztes drehen, keine Frage.

Der UKW-Empfang funktioniert ja einwandfrei, also ist von der ECH bis zur EABC ZF mäßig alles in Ordnung, ich meine damit keine
hochohmigen Widerlinge etc, sonst hätte ich da ja auch ein Problem.

Der AM-Oszillator schwingt auch - die ECH ist also in Ordnung, Vorkreis und Oszillator lassen sich auch abstimmen. Das habe ich sowohl induktiv ( Ferritkern ) als auch kapazitiv über die Trimmer probiert.

@ Henning
Scheibentrimmer habe ich nur einen gefunden und der sitzt im UKW-Tuner, im AM Bereich sitzen welche mit Blechgehäuse und den nach oben herausragenden Gewindestift, verstellbar mit Spitzzange oder Abgleichbesteck. Ich denke die sind OK.

Ich werde mich wohl mal mit dem Frequenzgenerator bewaffnen und die ZF mal durchklingeln, vielleicht finde ich ja dann etwas.

Gruß Stefan


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BeitragVerfasst: Mo Dez 06, 2010 7:51 
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Guten morgen,

am Wochenende bin ich mal wieder an die Schatulle gekommen und hab weiter den Fehler gesucht.
Weder defekte Cs noch Widerlinge konnte ich finden.
Bin dann doch mal an die Filter gegangen und hab sie mal geöffnet, hier noch mal Danke für Links nach RM etc.

Es hat sich herausgestellt das alle 3 Filter danebenlagen, teilweise um 40 kHz. Nach dem Abgleich spielt das
Radio jetzt ordentlich auf AM. Mal schauen wie es mit der neuen Ferritantenne dann wird.

Nun gehts weiter mit der Restauration, Gleichrichter und Elko warten noch auf Erneuerung und das Gehäuse
muß noch aufgearbeitet werden.


Gruß Stefan


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