Ich hoffe, Sie erreichen an diesem herrlichen Wochenende etwas.
Da muß man mit Ruhe rangehen, dann schonmal das Gerät stehen lassen, irgendwann wieder ran, wenn der Kopf frei ist.
Aufschwingen von ZF- Stufen ist ein schwer zu findender Fehler, ich bin jedoch überzeugt, daß man ihn finden und beseitigen kann. Ich gehe davon aus, daß das Gerät viele Jahre stabil lief. Wenn nun so ein hartnäckiger Fehler auftritt, ist was faul.
Da muß man manchmal "um die Ecke denken". Manchmal gibt's solche Fehler, wie Isoliermaterial, was zum Leiter geworden ist...
Ja, das gibt's, und gar nicht so selten !!!
Röhrenfassungen, Tastaturschaltplatten und Leiterplatten aus Hartpapier (Pertinax) machen das gar nicht so selten.
Da gibt's Kriechstrecken zwischen Röhrenkontaktfedern (auch unten !) und Stiften oder Leiterzügen, die mit der Lupe sichtbar sind (sieht aus wie ein Bleistiftstrich, nur wenn's ganz arg ist, ist es eine schwarze, eingebrannte Kriechstrecke), manchmal ist das Material sogar von innen "verseucht", tatsächlich ein "leitender Nichtleiter".
Röhrenfassungen mit Abschirm- Blechkappe (meist UKWE- Tuner, manchmal Mischstufen, ZF) konnten nie die Wärme der Röhre richtig abführen, da wurde im Laufe der Jahre die Pertinax- Röhrenfassung zum Schnitzel.
Es gab aber auch schon "leitende Leiterplatten" die machten Ihrem Namen etwas anders Ehre, als sich der Erfinder das gedacht hat.
(Ursache: Herstellungsfehler oder eingedrungene Flüssigkeiten, auch Pertinax ist nicht unzerstörbar !).
Sogenannte "Wellenschalteröle" vergangener Zeiten sind ein Garant für die Zerstörung mancher Oldies.
Werd' ich mal einen Artikel zu schreiben.
Es steht erst mal zur Aufgabe, die Schwingneigung irgendwie zu unterdrücken.
Wenn das nur geht, wenn mittels der Gegenkopplungen ("Neutralisations- C's": Trimmer + 70pf am 1M im Tuner, 200 pf an G2 der EF89) die Verstärkung extrem runtergedreht wird, ist da irgendwas oberfaul, was sich dann meiner Erfahrung nach irgendwann als meßbarer Fehler herausstellt.
Möglicherweise, reicht aber schon eine Veränderung des Wertes um einige 10 pf... dann hat die Neutralisation wegen der Veränderung ALLER Bauelemente- Werte einfach nicht mehr ausgereicht.
Ich denke, immer noch die beste Meßanordnung:
- Tuner: Anodenspannung ab, Röhre drinnen lassen
- Blechkappe (Bild weiter oben im Thread) auf ECC aufpieken
- Wobblerausgang oder ZF- Generator (dann moduliert, 1 Khz- Ton) an Blechkappe
- Oszi an Demodulator- Ausgang.
- Nun sollte die Demodulatorkurve (Wobbler) oder der 1KHz- Sinus (ZF- Generator) zu sehen sein.
- Dann ZF- Ausgangsspannung des ZF- Generators oder Wobblerausgang hochdrehen, bis Schwingen des ZFV einsetzt.
Reicht die lose Einkopplung der ZF über die Blechkappe auf die ECC nicht, dann Meßgenerator über 'nen "piefling" (1-10) pf an den Anodenanschluß der ECC, der zum ZF- Ausgangsfilter führt.
Geht immer noch nicht ? Größeren Piefling ran.
Läßt sich der ZFV nur mit unnnormal großer Eingangsamplitude oder gar nicht zum Schwingen aufschaukeln...
...dürfte die ZF- Neutralisation OK sein, dann dürfte die Neutralisation im Tuner zur Diskussion stehen.
So, das erst mal für heute- ich wünsche viel Erfolg !
mit neutralisierten Grüßen
edi