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Urdox- Röhrenwiderstände
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Seite 2 von 3

Autor:  Gery [ Sa Dez 10, 2011 3:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände

Blöde Gegenfrage haste keine Möglichkeit zu Googlen? http://fs-ev.de/Nachwuchs/Arbeiten_2007 ... beit_4.pdf

Autor:  wumpus [ Mo Feb 17, 2014 10:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände

drahtfunk hat geschrieben:
Hallo,

bei Wumpus wurde das Thema vor einiger Zeit angeschnitten.
Es geht um die geschilderte Gefährlichkeit von Urandioxidwiderständen ohne Glaskolben. Zu lesen war dort auch von einer Selbstentzündung bei normalem Luftsauerstoff.

Mir ist vor eingen Jahren ein Urdox (U2410-P) beim Kleben mit Pattex des Sockels an den Glaskolben gerissen. Außer meinem Ärger darüber ist nichts passiert. Keine Selbstentzündung.
Angefaßt habe ich den Einsatz nicht, in einer Schaltung eingesetzt- auch nicht. Das defekte Teil ruht in einer Schachtel im Keller. Mit dem losen Kolben drum. Was da wie strahlt, kann ich nicht sagen, da mir eine Nachweismöglichkeit fehlt.

Ich wäre nun an Erfahrungen gleicher Art hier im Forum oder technischen Hintergründen interessiert, UND, wenn es sich vermeiden läßt: Das bloße Zitieren bereits bekannter Forenbeiträge.

Interessieren würde mich darüberhinaus der Zusammenhang des Klebens mit Pattex am Sockel und dem Bruch des Glaskolbens darüber.
Grüße drahtfunk


Hallo zusammen,
der Beitrag ist zwar schon nicht mehr ganz neu, aber da das Thema "strahlende Urdox-Widerstände" im Wumpus-Kompendium unlängst nochmals ergänzt und präzisiert wurde, lohnt sich vielleicht nochmals ein Blick darauf. Nach Urteil eines Fachmanns, der Urdoxe qualifiziert gemessen hat, liegt der Wert der strahlenden Varianten der Urdoxe nur knapp unter dem, was noch unter der Freigrenze liegt ist ..

Und das auch nur bei unbeschädigten Glaskörpern.

http://www.welt-der-alten-radios.de/kom ... 3.html#117

Beste Grüße Rainer

Autor:  Heizhörnchen [ Mo Feb 17, 2014 14:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände

Oh, Oh... gut, daß daas mal wieder angesprochen wird. Gerade für Leute wie mich, die in der Materie ja neu sind!

Sobald das Zeug frei liegt, verwittert und inkorporiert werden kann, sollte man möglichst jeden Kontakt vermeiden.
So lange das Glas drumrum ist, ist es wohl nicht so schlimm, auch wenn man es nicht in der Hosentasche mit sich rumtragen sollte.
Ich wusste bis gerade gar nicht, daß es sowas in Radios gibt :shock:

hier die passenden Schilder die man auf so ein Radio kleben müsste:

BildBildBildBildBild

Ach ja, das Zeug ist ungefähr so explosiv wie Mehl! Es brennt gut, wenn man es anzündet! Darum fackeln ja auch die Brennstäbe ab, wenn das Kühlwasser im Kraftwerk weg ist. Aber explodieren tut´s nur wenn man es fein zerstäubt...! (Glück für Japan!)

erschrockene Grüße

ABC Schutzhörnchen

Autor:  amiga3000 [ Mo Feb 17, 2014 18:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände

Das *RADOAKTIV* Schild haste noch vergessen :wink:

In der Philetta sind ja auch sogenannte *Urdoxe* drinn,aber ohne Glaskörper. Diese werden ja nicht Strahlen? Das werden wohl normale ungefährliche Heißleiter sein?

Autor:  wumpus [ Mo Feb 17, 2014 22:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände

amiga3000 hat geschrieben:
Das *RADOAKTIV* Schild haste noch vergessen :wink:

In der Philetta sind ja auch sogenannte *Urdoxe* drinn,aber ohne Glaskörper. Diese werden ja nicht Strahlen? Das werden wohl normale ungefährliche Heißleiter sein?



Hallo Mario,
so ist es. Diese offenen "modernen" Heißleiter sind nicht radioaktiv.
Beste Grüße
Rainer

Autor:  frank_w [ Di Feb 18, 2014 7:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände

Nun lasst mal die Kirche im Dorf.

Die Teile sind sehr schwach radioaktiv unter den gesetzlichen Grenzwerten.

Gruß Frank

Autor:  Heizhörnchen [ Di Feb 18, 2014 8:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände

amiga3000 hat geschrieben:
Das *RADOAKTIV* Schild haste noch vergessen :wink:

In der Philetta sind ja auch sogenannte *Urdoxe* drinn,aber ohne Glaskörper. Diese werden ja nicht Strahlen? Das werden wohl normale ungefährliche Heißleiter sein?


brauche ich hier nicht!

hier sind doch alle Radio aktiv :super:

Autor:  amiga3000 [ Di Feb 18, 2014 12:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände

frank_w hat geschrieben:
Nun lasst mal die Kirche im Dorf.

Die Teile sind sehr schwach radioaktiv unter den gesetzlichen Grenzwerten.

Gruß Frank


Das Problem liegt darin,wenn einer zerbricht und du solche Strahlenden Partikel einatmest/verschluckst,führt das auf Dauer zu Krebs/Tumor,da die Alphastrahlung den Körper(die betroffenen Zellen) dadurch Dauerhaft schädigt,da diese den Körper nicht wieder verlassen! Soviel zum Thema,harmlos,unterliegt den Gesetzlichen Grenzwerten.
Quecksilber ist auch Harmlos,solange es nicht in den Raum,und dann durch die Atemwege in den Körper gelangt.

Autor:  rettigsmerb [ Di Feb 18, 2014 12:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände

Zu dem Thema existiert auch eine ausführliche Abhandlung hier: http://www.welt-der-alten-radios.de/kom ... 3.html#117

Eine gesunde Portion Respekt vor den Dingern ist schon angebracht, denke ich.

Autor:  wumpus [ Fr Feb 21, 2014 14:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände und Wehrmachtsröhren

Hallo zusammen,

es ging ja in diesem Thread um Radioaktivität von Radio-Bauteilen, wie z.B. frühen Urdox-Widerständen. Nun ist es so, daß auch einige Wehrmachtsröhren (die zwar nicht mehr so sehr im Fokus der Radio-Freunde liegen) durchaus auch radioaktiv sein können. Hier muß insbesondere die RD2Md (eine Radarröhre) genannt werden. Nun werden die schon erwähnten Radio-Freunde kaum diese Röhren im Bereich Radio nutzen, aber es könnte sein, daß noch so manche RD2Md in irgendwelchen Bastel-Kisten herumliegt.

Die RD2Md gibt doch schon erhebliche Strahlung ab. Ich selbst hatte mal eine RD2Md, die ich mit mehreren Geigerzählern getestet habe, so auch mit einem FHT 111E (Flächenzähler), dessen eingesetzter Sensor auf Gammastrahlung ausgerichtet war. Das angezeigte Ergebnis lag signifikant höher als bei meiner Uralt-Armbanduhr mit Uran-Leuchtziffern.

Da die RD2Md (Photos sind leicht im WWW zu finden) ein schmales gegen Bruch empfindliches Glasröhrchen hat, direkt verbunden mit dem Metallkörper, ist hier unbedingt zur Vorsicht zu raten. Bei Glasbruch kann schnell Alphastrahlungsmaterial austreten. Übrigens möchte ich den Gammastrahlen-Anteil auch nicht in meinem Bastelzimmer haben.

Mein Tipp: Mal gelegentlich die Bastelkisten durchsuchen, ob sich dort eine RD2Md findet. Die Röhre ist ansonsten (leider) unscheinbar. Ich schätze die Länge aus der Erinnerung heraus, auch ca. 12 - 15 cm.

Beste Grüße Rainer

Autor:  Stefan163 [ Mo Jun 09, 2014 17:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände

Ist zwar schon etwas älter, und das wesentliche gesagt.

Vorsicht ist gut, doch eine echte Gefahr ergibt sich nur bei unvorsichtigem Umgang. Urandioxid zur Glasherstellung, ergibt gerade jene besonders schönen gelblichen- und grünlichen Farbtöne. Als "Neon" Leuchtschrift ist der Noviol (Uranoxid) Glaston mit einer der schönsten. Angeregt durch UV einer Quecksilberentladung leuchtet er intensiv grünlich. Leider gibt es diese Leuchtröhren heute nicht mehr.
Eingestellt wurde die Fertigung nicht wg. der Radioaktiven Belastung des UO2, sondern aufgrund der Giftigkeit der benötigten chem. Verbindungen wie Na2U2O7.

Die Diskussion bezüglich Schmuckstücken aus Uranglas brachte dann folgenden Text zutage.
Zitat:
Einerseits kann dargelegt werden, dass die vom Uranglas ausgehende Alphastrahlung auf Grund ihrer geringen Durchdringungsfähigkeit nur die obersten Hautschichten (Epidermis) bestrahlen kann und dort primär die Hornzellschicht, deren Zellen bereits abgestorben sind. Eine mögliche Entstehung von Hautkrebs durch die Bestrahlung ist in dieser Zellschicht somit nicht zu erwarten. Andererseits sollte bedacht werden, dass die Hornzellschicht am Hals dünner ist als z. B. an den Händen und Füßen. Somit ist ein Eindringen der Strahlung bis in Tiefen mit noch nicht abgestorbenen Hautzellen nicht auszuschließen.

Urandioxid stellt auch einen Halbleiter zur Herstellung von Schottkzdioden niedriger Durchlaßspannung dar. Es kommt halt auf die Anwendung an, und gefahrlos, wie geliefert sind auch die Urdoxe.

Es gibt aber noch andere Gefahrenquellen. In vielen HF Teilen, Widerständen, Kondensatoren, Röhren, Halbleitern wird Berylliumoxidkeramik verwendet. Dieses Material hat sehr gute dielektrische Eigenschaften, excellente Wärmeleitung usw. Ist aber extrem giftig. Auch hier gilt gefahrlos, wie geliefert, doch was passiert, wenn ich das Teil zerbreche...
Und das können durchaus Teile sein, an die wir nicht denken.

Vorsicht ist daher nicht nur beim elt. Strom angesagt.

Stefan

Autor:  GeorgS [ Mo Apr 06, 2015 15:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände

Oh je,
so ein alter Thread und trotzdem fast nur falsche Informationen.
Man sollte mal:
http://www.cdvandt.org/ATMJ117-3.pdf
lesen (1 Seite unten rechts: Bis 1934....)
Eine Info im Thread oben ist richtig: Urandioxid oxidiert an
Luft bei höheren Temperaturen ( und ist dann unbrauchbar)
nur "brennen" tut es nicht.
Deswegen sind die echten und ursprünglichen Urdoxe auch
ich Glaskolben verkauft worden. Dabei blieb es zunächst,
vor allen weil meist ein Eisenwasserstoff kombiniert war
bzw. weil man für die alten einen identischen Ersatz anbieten mußte.
Nach dem Krieg gab es dann die typischen offenen Urdoxe,
die zu dem Zeitpunkt niemand mehr aus Urandioxid hätte
verkaufen dürfen.
Also, sollte jemand einen dieser "echten" Urdoxe von vor
1934 besitzen, keine Panik, die Strahlung ist insgesamt schwach,
die Alpha-Teilchen kommt aus dem Glaskolben gar nicht raus.
Georg

Autor:  Welle26 [ Mo Apr 06, 2015 17:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände

Meines Wissens hält sich das mit der Pechblende in Grenzen, wenn man sich mal vor Augen führt, was für Mengen man zum Gewinn EINES GRAMMS Radium benötigt...

Autor:  GeorgS [ Di Apr 07, 2015 10:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände

Gerade
hab ich bemerkt, daß Wumpus in einem Link eigentlich alles
schon klar gemacht hatte, aber Weltretter lassen sich ungern
"am Retten hindern". Und mein Link wurde anscheinend auch
nicht gelesen oder verstanden :=(
Georg

Autor:  drahtfunk [ Sa Jan 02, 2016 22:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Urdox- Röhrenwiderstände

Hallo,
das wurde ja recht kontrovers.

Einen W1218 habe ich auch noch im Schrank. Da muß ich mal die Strahlung messen.

Grüße drahtfunk

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