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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Röhrenradiobasteln für Quereinsteiger

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Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
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BeitragVerfasst: Fr Sep 10, 2021 22:53 
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Registriert: Sa Nov 14, 2020 18:18
Beiträge: 24
Wohnort: Kelkheim a.Ts.
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Liebe Forumsmitglieder,

seit vielen Jahren befasse ich mich mit Elektronik als Hobby. Meine Bastelobjekte hatten bis vor einem Jahr im Kern immer Silizium, gerne viele Beinchen und waren häufig auch programmierbar. Röhrenradios kannte ich nur aus frühkindlicher Erinnerung bei meinen Großeltern.

Vor gut einem Jahr ist mir mehr durch Zufall ein Röhrenradio neben allerlei alten Bauteilen und Röhren zugelaufen und hat meine Faszination geweckt. Nicht zuletzt mit Unterstützung aus diesem Forum spielt das Radio wieder und es sind noch einige dazugekommen. Der Einstieg ist mir jedoch teilweise überraschend schwer gefallen, da ich manch grundlegende Erklärung nirgends gefunden habe. Was ist z.B. ein Messsender, den ich zum Radioabgleich verwenden kann? Und wo bekomme ich so ein Teil heute her? Ich habe daher nachfolgend höchst subjektiv meine Erfahrungen zusammengestellt, so dass es mir vor einem Jahr geholfen hätte.

In der nachfolgenden Zusammenstellung gibt es überhaupt keine neuen Quellen oder Informationen; lediglich den Blickwinkel und die Art der Zusammenstellung habe ich zumindest im Internet nicht gefunden. Vielleicht hilft es dem Einen oder Anderen.

Die alten Hasen bitte ich um freundliche Korrektur und Ergänzung (und natürlich Nachsicht für meine Fehler).



Die nachfolgende Zusammenstellung wendet sich an Quereinsteiger in die Welt der alten Radios, mit gutem Elektronikwissen, aber keinen speziellen Kenntnissen im Bereich Radios, speziell Röhrenradios.

1. Welche Geräte (Messgeräte) sollte man haben?

Multimeter:
alle moderne Digitalmultimeter sind geeignet, da diese einen hohen Eingangswiderstand mitbringen.

Funktionsgenerator (Messsender):
Dieses ist ein einstellbarer Frequenzgenerator mit folgenden Eigenschaften:
0 bis 20 Mhz (einstellbar)
0 bis 5 V Ausgangsspannung (einstellbar)
FM und AM Modulation
Die FM Modulation kann auch für den dynamischen Abgleich von Filtern genutzt werden (Wobbeln). Dabei fehlen die Frequenzmarken, die die alten Geräte hatten. Da die modernen Geräte jedoch sehr exakt arbeiten kann die Frequenz am Oszilloskop auch abgezählt/ausgemessen werden (die Mittenfrequenz befindet sich exakt in der Mitte der Darstellung).
Ein digitaler Arbitrary Waveform Generator leistet gute Dienste. Ich benutzte den FY6900 von KKMoon.
Mir ist es nicht gelungen, verwendbare alte Geräte zu vertretbaren Preisen zu finden.

Oszilloskop:
Ein altes Analogoszilloskop bis 20 MHz ist ausreichend. Ein digitales Speicheroszilloskop mit mindestens 2 Kanälen und XY-Darstellung noch komfortabler. Ich habe ein altes HAMEG HM203 und ein modernes Speicher-Oszilloskop Siglent SDS 1104X-E; beide sind zum Radioabgleich gleichermaßen geeignet.

Lötkolben:
Die zu erhitzenden Massen sind in den alten Radios deutlich größer als moderne Baugruppen; der Lötkolben darf daher nicht zu schwach sein. Mit einer Lötstation von 80 W bin ich bis dato gut klargekommen.

Abgleichbesteck:
Mir ist es nicht gelungen zu vertretbaren Preisen ein altes Abgleichbesteck zu ergattern und verwendbare Neuware habe ich nicht gefunden. Ich habe daher Essstäbchen aus Bambus vom letzten Asia-Essen zugeschliffen, so dass die ich die passende Spitze erhalte. Dieses hält jetzt schon viele Monate.

Signalgenerator:
Dieses ist nichts anderes als ein astabiler Multivibrator mit einer Frequenz von einigen kHz. Die Rechteckspannung erzeugt Oberwellen bis in den Mhz-Bereich, so dass die für die jeweilige Baugruppe benötigte Frequenz immer dabei ist. Damit lässt sich sehr einfach feststellen, ob eine Schaltung überhaupt irgendwie funktioniert, da dann ein Pfeifton zu hören ist.
Bauanleitung z.B.
https://www.radiomuseum.org/forum/signa ... guage_id=4

Trenntrafo:
Dadurch wird eine galvanische Trennung von der Netzspannung erreicht. Dieses kann lebensrettend sein, da das Radio lebensbedrohliche Spannungen führt und Arbeiten am offenen Gerät durchgeführt werden. Dieses setzt jedoch voraus, dass die galvanische Trennung nicht wieder durch eine Messleitung hergestellt wird. Neue Geräte sind z.B. bei ebay rasch zu finden. Über den Umgang finden sich im Internet zahlreiche Quellen.

80 bis 100 Watt Glühbirne als Ersatz für einen Regel-Ternntrafo:
Ein Kurzschluss kann schnell zum Abrauchen des alten Gerätes führen. Vor dem ersten Einschalten sollte daher daher eine 80 bis 100 Watt Glühbirne in Serie geschaltet werden. Beim Einschalten des Radios sollte diese nur schwach glimmen. Wenn die Glühbirne hell leuchtet gibt es einen Kurzschluss; die Glühbirne verhindert jedoch (hoffentlich) eine größeren Schaden.
Besser geht natürlich ein Regel-Trenntrafo mit Volt- und Ampermeter, der langsam hochgedreht wird. Diese Geräte sind aber neu wie gebraucht ziemlich teuer.


2. Wo kann ich Schaltpläne erhalten?

http://www.radiomuseum.org (als Gast kann sich jeder bis zu drei Schaltplänen am Tag sich zuschicken lassen.

GFG Schaltplansammlung:
https://www.nvhr.nl/gfgf/schema.asp

http://anova.at/
Riesige Sammlung von Schaltplänen als Download.


3. Wo kann ich spezielle Fachkunde für Röhrenradios finden?

Georg Rose, Fachkunde für Radio- und Fernseh-Techniker, 11. Auflage
Das war das Lehrbuch für die Lehrlinge seinerzeit und biete eine sehr kompakte und gut verständliche Übersicht über Bauteile und Schaltungstechniken. Die 11. Ausgabe enthält sowohl noch die Röhrentechnik als auch schon die Transistortechnik. Wer sich mit Röhrentechnik begnügt kann auch eine frühere Ausgabe nehmen. Die Bücher sind antiquarisch noch gut erhältlich.

Ernst Erb, Radios von Gestern, Book on Demand (Amazon)
Viele der Kapitel finden sich auch zum Download im Internet
https://www.radiomuseum.org/forum/radio ... bibel.html
Die Ausführungen zur Restauration von Radios lassen wohl keine Aspekt unberücksichtigt (es findet sich sogar eine Anleitung um fehlenden Radioknöpfe selber zu gießen…). Die technischen Erläuterungen waren für mich jedoch z.T. zu Beginn etwas knapp.

Wumpus Welt der alten Radios:
https://www.welt-der-alten-radios.de/
Diese Seite bietet sehr viele Informationen Rund um Röhrenradios; insbesondere unter dem Reiter Kompendium habe ich viele praktische Informationen rund um Fehlersuche und Reparatur gefunden
https://www.welt-der-alten-radios.de/ko ... t-243.html

Der praktische Funkamateur:
zahlreiche Büchlein aus der Nachkriegszeit zum Nachbauen für den Hobbybastler, z.B.
https://archive.org/details/DerPraktisc ... aitungenIi


…. und wenn man mit seiner speziellen Frage gar nicht weiterkommt natürlich auch dieses Forum!




Gruß
Stefan


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BeitragVerfasst: Sa Sep 11, 2021 9:47 
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Registriert: Do Nov 17, 2011 23:30
Beiträge: 746
Wohnort: Mannheim
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Stefan und Mitleser,

bei den Quellen für technische Unterlagen für die Geräte nutze ich auch https://elektrotanya.com/

Für Transistorgeräte bieten auch
https://www.hifiengine.com und https://www.vinylengine.com/
Unterlagen an. Dort muss man sich allerdings (kostenfrei) anmelden.

Als NF-Frequenzgenerator kann man oft die Soundkarte des PCs oder des Smartphones verwenden.
(Tipp: altes Smartphone wegen galvanischer Trennung und geringerem Schaden, falls es zerstört wird)

Ein einstellbares Gleichspannungsnetzteil braucht man auch manchmal.

Beim Lötkolben genügen mir 50 W, aber die Temperatur der Spitze sollte über einen Thermofühler und Regelkreis konstant gehalten werden.
Vorteilhaft, aber nicht unbedingt notwendig finde ich, wenn die Temperatur einstellbar ist.

Bernhard


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BeitragVerfasst: Sa Sep 11, 2021 16:49 
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Registriert: Mi Jan 12, 2011 22:02
Beiträge: 899
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Als Vorschaltlampe sehe ich zu Beginn immer eine 25 Watt Glühbirne vor und wechsele diese bei normalem Verhalten des angeschlossenen Gerätes Schritt für Schritt gegen Glühbirnen von 40 Watt, 60 Watt aus. Natürlich hat man damit keine Netztrennung (!!!).

Als Trenntrafo hat sich bei mir einer von Thalheim bewährt. Made in Germany, der hält bei mir schon bald 30 Jahre, bei fast täglicher Benutzung. Nebenbei, es gibt bestimmt auch viele andere gute Trenntrafos.
Der ist erheblich billiger als ein Regel-Trenntrafo.

Holger (Holger66) hat vor Jahren einmal ein sehr schönes Skript zum Röhrenradiobasteln geschrieben.
Holger hat mir zugesagt, dass er Interessenten die 10 MB per Email gerne zusendet. Ich fand sein Skript super und kann es sehr empfehlen!

Gruß
Georg

_________________
Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen. :wink:


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BeitragVerfasst: Sa Sep 11, 2021 18:33 
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Registriert: Di Sep 11, 2012 17:27
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Hallo

Ein sehr guter Einstieg sind auch die Bücher Radios der 50er Jahre von Eike Grund.

Der erste Band befasst sich mit dem " beatmen " der alten Radios.

Der zweite Band befasst sich dann schon weitergehend mit dem anfertigen einfacher Prüfgeräte z. B. aus alten Radiobaugruppen.

Der dritte Band geht sogar schon Richtung Selbstentwicklung und Optimierung von Röhrenschaltungen.

Sämtliche Bücher sind gut für Einsteiger, aber auch der Fortgeschrittene findet immer noch den einer oder anderen Kniff.

Alle Bände verweisen immer wieder auch auf eventuell notwendige Texte aus den vorangegangenen Bücher.

Band eins hilft einem schon sehr weiter.

Zusätzlich ist die Website auch sehr aussagefähig. Dort sind teilweise Ergänzungen oder Textabschnitte zum herunterladen zu finden.

Eike Grund veranstaltet auch immer wieder Kurse zur Röhrenradiotechnik. Diese finden dann bei Memmingen in Bayern statt.
Der Mann hat mir bei einem dieser Kurse richtig aufs Pferd geholfen. Von dem Wissen zehre ich heute noch.


Alte RPB Bücher sind auch klasse ( Radio-Praktiker-Bücherei )


Auch Bücher von Heinz Richter sind sehr gut.


Weiterhin gibt sehr gute Reparaturbücher von Otto Limann. Diese sind aber nur noch als Antiquariat zu bekommen.


Einen Röhrentabelle z. Bsp. von Valvo von Mitte der 60er Jahre hilft auch sehr weiter da da oft auch die Sockelschaltung mit den Daten drin zu finden sind


So, jetzt kann der Wissensdurst gestillt werden.

Gruss Ludwig

:super: :mrgreen:

_________________
Kinder betet -- Papa lötet


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