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Dampfradioforum • Thema anzeigen - Reicht mein Wissen aus um eine Kondensatorkur durchzuführen?

Dampfradioforum

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BeitragVerfasst: Mo Mär 28, 2022 14:15 
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Registriert: Mo Mär 28, 2022 14:06
Beiträge: 5
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Hallo liebes Dampfradioforum!

Ich habe keinerlei Erfahrung mit Röhrenradios, bin aber fasziniert von der alten Technik. Ich komme mir auf diesem Forum unter all den Profis ein bisschen lächerlich vor, hoffe aber, dass Ihr mir eine Einschätzung oder Tipps geben könnt und mir verzeiht, dass ich nach absoluten Grundlagen frage.
Ich befinde mich in folgender Situation:

Ich besitze ein altes Röhrenradio aus einem selbst gebauten Musikschrank. Zur Zeit steht es noch nicht in meiner Wohnung sondern befindet sich bei Verwandten, weshalb ich nicht genau sagen kann, um welchen Typ es sich genau handelt (Hersteller ist auf jeden Fall Graetz, schätzungsweise Anfang 60er). Ich weiß sicher, dass das Radio vor c.a. 10 oder 15 Jahren noch einwandfrei funktioniert hat, seitdem wurde es aber nicht mehr eingeschaltet und stand ungenutzt als Dekoration in einem Wohnraum herum.
Mitte April kommt das gute Stück dann zu mir und ich würde es gerne wieder in Betrieb nehmen.

Ich bin wirklich absoluter Laie und habe mich jetzt diesbezüglich über längere Zeit in die Materie eingelesen.
Dabei habe ich herausgefunden, dass es sinnvoll ist alle Problemkondensatoren, also hauptsächlich Papierkondensatoren/Teerkondensatoren und die Elkos zu tauschen, da diese austrocknen und an Kapazität verlieren können. Etwas derartiges habe ich jedoch noch nie gemacht. Meine praktischen Erfahrungen beschränken sich auf kleinere Elektrikarbeiten im häuslichen Bereich.
Nach dem, was ich jetzt herausfinden konnte, wäre ich folgendermaßen vorgegangen:

Ich hätte die Papierkondensatoren anhand von Bildern identifiziert (u.a. Bildern aus diesem Forum siehe Eintrag "Gute und böse Kondensatoren") und durch neue Folienkondensatoren ersetzt. Dabei hätte ich dann Folienkondensatoren mit gleicher Kapazität und gleicher Nennspannung an der gleichen Stelle eingesetzt und ansonsten nichts weiter beachtet.

Elkos erkenne ich daran, dass auf ihnen eine Polung angegeben ist, richtig? Sind also Pole markiert, weiß ich sicher: Das ist ein Elko und ohne Polung weiß ich sicher: kein Elko sonder ein anderer Kondesnator...stimmt das?
Alte Elkos würde ich dann durch neue Elkos mit gleicher Kapazität und Nennspannung ersetzten und in gleicher Richtung wieder einbauen. Den großen Becherelko würde ich durch einen neuen Becherelko mit gleicher Kapazität und Nennspannung ersetzen.

Sind meine Informationen so richtig? Muss ich beim Ersetzen wirklich nur auf zwei Werte und die Polung achten? Muss ich alles was Polungen angegeben hat gegen Elkos tauschen und den Rest mit Bildern abgleichen und gegen Folienkondensatoren einwechseln? Gibt es andere Dinge, die ich beachten muss, die ich jetzt nicht genannt habe oder lässt sich eine solche Kondensatorkur allein mit diesem Wissen von einem Laien durchführen?
Ich würde mich wirklich sehr über weitere Hinweise und Einschätzungen von Eurer Seite freuen! Ich bin wie gesagt absolut unwissend, möchte aber gerne neue Dinge lernen. Falls ihr also weitere Tipps und mehr Wissen habt, wäre ich wirklich wahnsinnig dankbar. Ich bin fasziniert von der alten Technik und würde mich freuen, eine solche Kur selbst durchführen zu können.

Mit besten Grüßen

Simon


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BeitragVerfasst: Mo Mär 28, 2022 14:49 
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Hallo Simon,
willkommen im Forum der Radio Virus infizierten
Dein bereits guter Grundkenntnisstand ist sicherlich noch weiter aufbaubar uns so schon mal brauchbar.
Unsere Röhrenradios sind zum Glück sehr tolerant und oft Langzeit stabil, wenn wenige grundlegende Dinge im nachhinein erledigt werden.
Zu einem sind's, wie du schon schriebst, die Kondensatoren, die früher aus einem Papierwickel bestanden, da Papier aber hygroskopisch ist, was auch die damaligen Konstrukteure wussten und bereits verschiedene Isolationsmaßnahmen ergriffen, um das eindringen von Luftfeuchtigkeit zu verhindern, wussten sie aber nicht, das selbst Wachs und Teer nach gut 50 Jahren Risse bekommt und der Luftfeuchtigkeit freien Lauf lässt.
Diese Kondensatoren werden dann für höhere elektrische Spannungen durchlässig, auch vergrößert die Feuchtigkeit die Kapazität, was weitere Probleme bereitet. Da der Kondensatorwechsel sehr gewissenhaft erfolgen muss, weil es sonst zu Kurzschlüssen kommen kann, sollten zuerst nur die wenigen Kondensatoren gewechselt werden, oft nur 2-5 Kondensatoren, die zwischen der hohen ( ca. 250 V) Gleichspannung und Masse gelötet sind.
Als Masse bzw. dem Chassis, wird der metallische Radiokörper, der sich innerhalb des Gehäuses befindet, benannt.
Weiter dann wenn das Radio vor dir steht.

_________________
M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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BeitragVerfasst: Mo Mär 28, 2022 15:43 
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Registriert: Mo Mär 28, 2022 14:06
Beiträge: 5
Kenntnisstand: Einsteiger ohne Kenntnisse
Lieber Harry,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort! Es freut mich zu hören, dass meine bisherige Recherche einigermaßen erfolgreich war. Das Radio steht voraussichtlich erst Mitte/ Ende April vor mir. Ich würde mich dann auf jeden Fall noch einmal melden und Bilder schicken. Wahrscheinlich lässt sich erst dann genaueres sagen.

Ich freue mich sehr, dass mir bei der Aufarbeitung geholfen wird!

Mit freundlichen Grüßen

Simon


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BeitragVerfasst: Mo Mär 28, 2022 21:15 
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Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Hallo Simon,

wo ungefähr wohnt denn deine Musiktruhe ?
Ich denke auch, du solltest erstmal in Erfahrung bringen, was für dein Radio das ist und Fotos machen bzw. Einstellen.
Gggf. Ist gar nicht so viel daran zu machen, weil so nicht viele Papierkondensatoren verbaut sind.

Gruß
Oliver

_________________
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: Di Mär 29, 2022 10:40 
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Registriert: Di Mai 18, 2010 8:45
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Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
simon7 hat geschrieben:
Ich bin wirklich absoluter Laie und habe mich jetzt diesbezüglich über längere Zeit in die Materie eingelesen.....
... oder lässt sich eine solche Kondensatorkur allein mit diesem Wissen von einem Laien durchführen?




Hallo Simon.

Diese "Kondensatorkur" lässt sich auch von einem Laien durchführen. Dazu ist Deinerseits allerdings folgendes vonnöten: Sorgfalt und vor allem Disziplin. Man wird Dir hier vonseiten des Forums helfen, das wurde schon kommuniziert. Indes scheitern manche dieser Vorhaben alleine daran, dass der Neuling

- sich nicht an die Anweisungen aus dem Forum hält,
- die Lust am Projekt verliert, wenn es nicht schnell genug geht / nichts mehr von sich hören lässt ,
oder schlichtweg
- nicht die Fragen beantwortet, die ihm aus dem Forum während des laufenden Restaurierungsprozesses gestellt werden.

Das ist dann für die Unterstützer aus dem Forum frustierend.
Du hast Dich zumindest schon einmal mittels Einlesens in die Thematik eingearbeitet, das ist ein gutes Zeichen.
Neben einem guten Lötkolben wirst Du auch ein gutes Vielfachmessgerät (Multimeter) benötigen, um Spannungen / Ströme / Widerstände messen zu können.

Erfahrungsgemäß ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass ein bloßes 1:1 - Tauschen der überalterten Kondensatoren alleine nicht reichen wird. Oftmals müssen auch Reinigungsarbeiten an Kontakten (z.B. in den Röhrenfassungen) durchgeführt werden, oder hochohmig gewordene Widerstände ausfindig gemacht werden. All das ist kein Hexenwerk.
Vereinzelt gibt es auch bösartigere Fehler an Geräten solchen Alters, da wird dann auch schonmal mit Ersatzteilen hier aus dem Forum geholfen.

In diesem Sinne wünsche ich Dir eine gelingende Instandsetzung Deines Radios.


k.

_________________

k. steht für klaus

Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur.
(Friedrich II.)


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BeitragVerfasst: Di Mär 29, 2022 12:34 
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Registriert: Di Jun 19, 2012 22:12
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Wohnort: Bubenreuth
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Noch was zum Wechseln der Kondensatoren. Fotos sind gut und richtig, aber durch den Drahtverhau und die 2-dimensionale Abbildung kann es dennoch zu folgenschweren Verwechslungen kommen. Ich gehe grundsätzlich so vor, dass ich vor dem Abtrennen eines Kondensators die Lage seiner Anschlüsse mit einem dicken weissen Edding am Lötpunkt markiere und grundsätzlich nur einen einzigen Kondensator tausche. Der Edding ist hitzefest und übersteht die Lötung problemlos. Ein Verwechseln der Anschlüsse ist so praktisch ausgeschlossen. Ist die rudimentäre Funktion des Radios noch gefahrlos gegeben, empfiehlt sich nach dem Wechsel jedes Bauteils ein kurzer Funktionstest um jeden Fehler auszuschließen.

Gruß,
Achim


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BeitragVerfasst: Di Mär 29, 2022 15:54 
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Registriert: Mo Mär 28, 2022 14:06
Beiträge: 5
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Vielen Dank für die vielen freundlichen Antworten!
Ich bin wirklich begeistert auf so viel Hilfsbereitschaft zu stoßen. Zur Frage, wo sich die Truhe befindet: Aktuell steht sie noch im Hunsrück in Rheinland-Pfalz bei Verwandten von mir. Mitte/ Ende April kommt sie dann zu mir nach Berlin. Wahrscheinlich melde ich mich dann Ende April mit Fotos und weiteren Fragen zurück. Multimeter und Lötkolben stehen mir dann auch zur verfügung.
Bis dahin eine gute Zeit! Ich freue mich schon sehr auf die Arbeit am Radio.

Viele Grüße

Simon


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