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Röhrenradioforum: Das Forum für alle Freunde alter Röhrenradios, Kofferradios und Röhrentechnik!
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BeitragVerfasst: Mo Mär 19, 2018 18:30 
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Hallo ins Forum,
in meinem Bericht zum Grundig 2030W/3D hatte ich ja schon erwähnt das besagtes Radio bzw. sein Gehäuse nur ein Testlauf zur Gehäuserestauration war.
Radios und Fernseher sammele ich schon seit 1992. Zu der Zeit habe ich Radio- und Fernsehtechniker gelernt. Die Problemkondensatoren waren damals kein Thema, mein Chef erzählte von früher immer nur: „Da haben wir eine WIMA-Kur gemacht“. Das waren aber wohl nur die Tropydur-Kondensatoren. Von ERO´s, Neokons usw. war nie die Rede, wobei die Dinger in den 60ern wahrscheinlich noch einigermaßen dicht waren. In der Berufsschule haben wir über diese Bauteile auch nichts gelernt, Röhrentechnik war ja auch damals schon zu lange her.
Ich habe also die Radios, die ich damals hatte nur gereinigt, poliert und soweit repariert, dass sie wieder spielten, also Teile getauscht, die definitv defekt waren, kein vorsorglicher Austausch.

Das erste Gerät, an dem ich mich versuchte war ausgerechnet unser alter Telefunken Adagio 53, der in der Sommerküche stand. Diesen Radio hatten meine Großeltern gekauft, als sie 1954 geheiratet haben. Kein technisch aufwendiges Gerät, aber für mehr hat es seinerzeit halt nicht gereicht.
Meine Mutter erzählt heute noch, dass sie in den sechzigern Radio Luxemburg auf Mittelwelle gehört hat. Als meine Großeltern dann einen ITT Schaub Lorenz Touring für die Wohnung gekauft hatten, wanderte der Telefunken in die Sommerküche, wo er ca. 20 Jahre Temperaturschwankungen und unterschiedlicher Raumfeuchte ausgesetzt war.

Als ich mit 17 Jahren im 2. Lehrjahr anfing, mich für die alte Technik zu interessieren, war das Gehäuse schon arg mitgenommen. Der Lack war rissig und blätterte ab. Also habe ich das Innenleben komplett ausgebaut und ging (ohne jede Ahnung, wie man das am besten macht) mit der Bohrmaschine und aufgesetztem Schleifpad dem alten Lack zuleibe. Viel zu spät habe ich bemerkt, dass man die Zierleisten abnehmen kann und dass auch in den fünfzigern schon das Holz furniert wurde. Die Zierleisten waren hin und das Furnier durchgeschliffen. Wenn ich mich recht erinnere habe ich mich dann entschlossen, das Furnier komplett runter zu schleifen. Ein befreundeter Schreiner hat mir dann das Gehäuse in einem braunschwarz-Ton „patiniert“. Hat mir nie wirklich gefallen, aber das war das einzige, wie er sagte, was man mit normalem Aufwand hinbekommen könnte.
Meine Mutter war natürlich überhaupt nicht begeistert.

Als sie vor 3 Jahren 60 Jahre alt wurde und ich mittlerweile schon einiges hier im Forum zur Restauration alter Radios gelesen hatte, beschloss ich, ihr zum Geburtstag den alten Radio wieder zu schenken. Da ich wusste, das Gehäuse kann eigentlich nicht mehr richtig gerettet werden, suchte ich in den Kleinanzeigen nach einem baugleichen Radio. 30km entfernt fand ich tatsächlich einen Adagio 53, der vom Gehäuse her einen guten Eindruck machte und der auch nicht verbastelt war.
Ich wollte den Radio nun elektronisch auf Vordermann bringen und da das Gehäuse noch gut aussah, es nur richtig sauber machen und aufpolieren. Man sollte ihm sein Alter schon ansehen können.
Leider kam dann beim Reinigen ein großer Lackschaden auf der rechten Seite neben Schallwand und Skalenglas zum Vorschein, der wohl mal mit irgendeinem Kitt oder Lack kaschiert wurde.
Was also tun?
Es kam dann eigentlich nur in Frage, das Gehäuse neu zu lackieren, denn geflickt sollte es dann doch nicht aussehen.
Nachdem ich viele Anleitungen hier im Forum und im Netz studiert hatte, kam ich zu dem Entschluss, das Gehäuse mit Schellack zu polieren. Das entspricht zwar nicht der Original-Lackierung, aber bei einem Fehler kann man die Politur mit Spiritus wieder abwaschen und von neuem anfangen.
Wirklich getraut, den „guten“ Radio abzubeizen und neu aufzubauen habe ich mich dann aber doch nicht und so den Grundig 2030W/3D zum Versuchsobjekt gemacht.
Nachdem der Versuch mit dem Grundig recht zufriedenstellend war, habe ich mich an den Telefunken ran getraut.

Hier ein paar Bilder von vorher:
Den Lackschaden sieht man leider nicht, da hab ich versäumt, ein Bild von zu machen.
Dateianhang:
TFK Adagio53_1.JPG

Dateianhang:
TFK Adagio53_9.JPG

Dateianhang:
TFK Adagio53_16.JPG

Dateianhang:
TFK Adagio53_17.JPG

Dateianhang:
TFK Adagio53_18.JPG

Diese grüne Scheibe wird zwischen Skalenlampe und "Lichtleiter" der Klang-Blende zur Anzeige (Klang Hell oder Dunkel eingestellt) über dem Lautstärke/Klangblende-Poti geschwenkt. Hier war der Haken für die Feder abgerissen. Ein eingeschmolzener Nagel tut jetzt seinen Dienst.


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Glühende Grüße

Marco


Zuletzt geändert von Stonehead am Mo Mär 26, 2018 19:45, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Mär 19, 2018 18:43 
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Hi,

Schön beschrieben. So ließt man das gern.

Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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BeitragVerfasst: Mo Mär 19, 2018 19:32 
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Hallo Stonehead,

auch von mir ein Danke für den Bericht und für die Bilder! Reparaturen an der Elektrik/Mechanik eines Gerätes sind Alltag für mich, doch die Ausbesserung oder gar die Lackierung eines Radiogehäuses fällt mir schwer. Zudem habe ich hier nicht die Ausrüstung für alle Holz- und Lackierarbeiten.


Viele Grüße


andreas


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BeitragVerfasst: Mo Mär 19, 2018 19:41 
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Als erstes wurde das Chassis mit 000er Stahlwolle, Nevrdull und Gebissreiniger von Staub der Jahrzehnte befreit.
Die Papierkondensatoren habe ich komplett getauscht.
Beim ersten Testlauf stellte ich fest, dass der Gleichrichter zeimlich heiß wird.
Die Spannungen haben zwar einigermaßen gepasst, aber ich wollte kein Risiko eingehen.
Das Radio sollte ja zum Benutzen verschenkt werden.
Also habe ich den Säulen-Gleichrichter und vorsorglich auch den Netz/Sieb-Elko neu befüllt.
Dateianhang:
TFK Adagio53_33.JPG

Dateianhang:
TFK Adagio53_34.JPG

Dateianhang:
TFK Adagio53_36.JPG

Im Säulen-Gleichrichter steckt auch noch ein Vorwiderstand, um die Spannung anzupassen.

Das Chassis sieht schon wieder ganz manierlich aus:
Dateianhang:
TFK Adagio53_39.JPG

Dateianhang:
TFK Adagio53_40.JPG


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Glühende Grüße

Marco


Zuletzt geändert von Stonehead am Mo Mär 26, 2018 19:46, insgesamt 2-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Mo Mär 19, 2018 20:21 
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Hallo Marco,

well done, solche Berichte lese ich gerne. Zumal für ein Telefunken-Gerät aus dieser Zeit. Diese hatten zwar keine fette Endstufe, dafür aber einen guten Lautsprecher und schon den UKW-Tunerbaustein, der für besten Empfang sorgt. Das sind gute Gebrauchsgeräte und die Lösung mit der Klangblende fand ich immer schon pfiffig.

Nur weiter so.

H.

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UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....


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BeitragVerfasst: Mo Mär 19, 2018 20:26 
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Potis und Skalenseile waren alle noch recht leichtgängig. Da musste ich nicht viel machen, nur ein paar Tröpfchen Ballistol.
Vorsorglich wurden natürlich auch die Innenleben der Potis sowie das Drucktastenaggregat mit Tuner-Spray geflutet um noch recht lange guten Kontakt zu gewähleisten.
Die gerissene AUS-Taste konnte ich durch eine Taste aus meinem "kaputt-Restaurierten" Adagio ersetzen.
Die Messingkappen der Bedienknöpfe wurden poliert und die goldenen Ringe im Klangblende- und UKW-Abstimmungsrad mit Modellbaufarbe und einem feinen Pinsel nachgemalt.
Dateianhang:
TFK Adagio53_45.jpg


Als nächstes habe ich das Gehäuse abgebeizt und mit Wasser abgewaschen.
Hier das nackige Gehäuse:
Dateianhang:
TFK Adagio53_20.JPG

Dateianhang:
TFK Adagio53_21.JPG


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Marco


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BeitragVerfasst: Mo Mär 19, 2018 21:06 
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Gebeizt habe ich das Gehäuse dann in Nussbaum mit Clou Wasserlöslicher Beize.
Die Seitenteile waren nur matt lackiert, da konnte man immer noch die Maßerung des Furniers fühlen.
So habe ich auf die Seitenteile einfach nur dunklen Schellack mit dem Pinsel in mehreren Lagen aufgetragen.
Die Front, die ja in den Deckel übergeht war glänzend lackiert. Hier habe ich auch die ersten beiden Schichten
mit dem Pinsel aufgetragen und dann die Poren mit Bimsmehl gefüllt.
Dann folgten ca. 15 Schichten Schellack mit dem Polierballen.

Ich hätte wahrscheinlich ein noch besseres Ergebnis erzielt, wenn ich nochmal einen oder zwei Zwischenschliff gemacht hätte,
aber es war ja erst das zweite Gehäuse und es sollte bis zum Geburtstag fertig sein (wurde es aber nicht!).

Auf jeden Fall kam dann das dabei heraus:
Dateianhang:
TFK Adagio53_49.jpg

Dateianhang:
TFK Adagio53_51.jpg

Dateianhang:
TFK Adagio53_52.jpg


Die Schallwand habe ich wieder mit Color-Waschmittel und einer weichen Bürste behandelt und dann in ein Handtuch gewickelt zwischen 2 Holzplatten eingespannt ein paar Tage im Heizungskeller trocknen lassen.
Am Adagio-Schriftzug und an der Einfassung der EM 34 waren kleine Lack-Abplatzer, die ich wieder mit Modellbaufarbe korrigiert habe.
Der Frontrahmen bekam eine Reinigung mit Lackreiniger und eine anschließende Politur mit Autowachs. Den Goldstreifen habe ich auch wieder mit Modellbaufarbe und einem kleinen Pinsel nachgemalt. Wenn vom Lack mal was nebendran gegangen ist habe ich das mit einem kleinen acetongetränkten Lederläppchen abgewischt.
Das Läppchen habe ich um ein kleines Holzstück gewickelt, um eine feste Auflage zu haben.

Der Telefunken Schriftzug am gekauften Adagio war nicht mehr vorhanden, auch hier diente ein Ersatzteil aus meinem anderen Adagio.
Die erhabenen Telefunken-Buchstaben habe ich mit 000er Stahlwolle poliert und dann alles mit Aceton abgewischt. Den braun lackierten Untergrund, der einige Fehlstellen hatte, habe ich wieder mit Modellbaufarbe (Braun), einem noch kleineren Pinsel und viel Zeit lackiert.
Am unteren Ende der Schallwand befindet sich eine Zierleiste. Diese war gerissen. Ich habe sie von hinten mit Heisskleber aufgefüllt und den noch sichtbaren Riss auf der Vorderseite glatt geschliffen, nochmal mit Sekundenkleber aufgefüllt und nochmal geschliffen. Danach wurden diese und die Zierleiste um die Tasten herum mit Aceton gereinigt, mit Messing-Lackspray lackiert und dann mit Zapon-Lack versiegelt.

Hier das fertige Gehäuse und das Chassis vor der "Hochzeit":
Dateianhang:
TFK Adagio53_53.jpg


Das Finale folgt... :D


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Glühende Grüße

Marco


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BeitragVerfasst: Mo Mär 19, 2018 21:34 
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Ein sehr schöner Bericht. Danke Marco :!:

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Nette Grüße

Norbert

"Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, dass allen Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde.


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BeitragVerfasst: Mo Mär 19, 2018 21:41 
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Die Abläufe sind sehr treffend beschrieben. Da erkenne ich vieles wieder. Das wird wohl nicht das letzte Gerät bleiben. Faszinierend ist immer wieder, wie attraktiv selbst die einfachen Geräte von damals heute wirken. Im Gegensatz dazu habe ich in jüngster Zeit noch kein wirklich schönes Internet- /DAB Radio gesehen. Ich bin mal auf die Fortsetzung gespannt.

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Gruß
Matthias


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BeitragVerfasst: Di Mär 20, 2018 18:13 
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Hallo Marco,
sehr gut beschrieben - insbesondere das Kapitel "Gehäuse" war für mich informativ. Hier daheim steht ein Patient, an den ich mich wagen möchte und meine Recherche im Internet führte zu dem Schluss, dass da jeder so seinen ganz eigenen Weg geht - abhängig von der Ausgangsbasis.

Grüße
Dirk


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BeitragVerfasst: So Mär 25, 2018 19:44 
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Hallo zusammen,

erst mal vielen Dank für die netten Kommentare. Es ist schön zu lesen, dass meine Beschreibungen verständlich und nachvollziehbar sind.


Vergessen zu erwähnen hatte ich noch die seitlichen Zierleisten.
Diese ließen sich recht einfach vom Gehäuse abheben: den kleinen Nagel an der Rückseite des Radios, mit dem sie fixiert sind herausziehen und dann ganz vorsichtig von dieser Stelle aus anfangen, mit dem Schraubendreher die Leiste abzuheben.
An der Unterseite hat die Leiste eine "Nase", die in die Nut im Gehäuse eingeklebt ist. Die Nut im Gehäuse habe ich mit dem Cuttermesser von Kleberresten befreit und ebenso auf der Rückseite der Zierleiste mit dem Cuttermesser den Kleber entfernt.
Die Leiste wurde gereinigt, mit Lackreiniger poliert und versiegelt.

Nachdem das Gehäuse mit Schellack poliert war, wurde es noch einmal mit einer Abziehpolitur behandelt, die das Polieröl aufnimmt und den Schellack schützt.
Danach habe ich verdünnten Holzleim mit der Spritze und Nadel in die Nut gefüllt, die Zierleiste vorsichtig wieder eingedrückt und mit den Nägeln fixiert.

Die Rückwand, die wie üblich sich etwas verworfen hatte, wurde mit einem Spüliwasserfeuchten Lappen gereinigt.
Von der Innenseite wurde die Rückwand (ist ja sowas wie feste Presspappe) gleichmäßig mit Wasser besprüht. Als das erste Wasser aufgesogen war, wurde die Innenseite nochmal eingesprüht und dann die komplette Rückwand, wie vorher schon die Schallwand in ein Handtuch gewickelt, zwischen 2 Holzplatten eingespannt, ein paar Tage im Heizungskeller trocknen lassen. Durch die Feuchtigkeit und den Druck wurde die Rückwand wieder gerade wie ein Brett.
Nach dem trocknen habe ich beide Seiten noch mit Zaponlack versiegelt. Die goldene Beschriftung trat dadurch noch einmal besonders hervor.
Dateianhang:
TFK Adagio53_61.jpg


Es folgte dann endlich die "Hochzeit": Das Chassis wurde wieder im Gehäuse verschraubt, der Lautsprecher angeschlossen, die Bodenplatte aufgeschraubt (natürlich leitend mit der Chassis-Masse verbunden) und die Rückwand montiert.
Mehrere Tage Probelauf waren ja schon vor der Hochzeit vergangen und so konnte ich den Radio (einen Monat nach dem Geburtstag) endlich meiner Mutter als verspätetes Geburtstagsgeschenk bringen.
Die Begeisterung war (Gott sei Dank) riesig und auch die Tatsache, dass es nicht unser Original-Radio war, tat dem allem keinen Abbruch.

Und so steht er heute im Wohnzimmer:
Dateianhang:
TFK Adagio53_62.jpg

Dateianhang:
TFK Adagio53_63.jpg


Diese Jahr hat er übrigens "halbrunden" Geburtstag: Er wird 65.
Herzlichen Glückwunsch :-D :mauge: :fete:

Und Euch allen: Danke fürs Lesen und frohe Ostern.


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Glühende Grüße

Marco


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BeitragVerfasst: Fr Nov 05, 2021 17:42 
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Hallo Marco,

zufällig ist mir letzte Woche das selbe Radio auf den Tisch gekommen. Sauber und unverbastelt. Ist von meinem Nachbarn. Eigentlich wollte ich mich wieder der Digitaltechnik zuwenden. Doch ich konnte nicht widerstehen und habe angefangen. Also bei dem Teil ist auch der Gleichrichter hinüber und ich werde deine Lösung auch anwenden. Frage: Wie hoch ist der Widerstandswert, den du mit eingebaut hast? Oder anders herum wie kann man den berechnen?
Lustig ist bei einem UKW-Radio erwartet man, dass die entsprechende Taste "durchgedrückt" ist. Bei dem ist es die MW und die AUS Taste. Also praktisch zwei Löcher im Gebiss. Nun es ist nur Optik, doch wenn man es schon auseinander baut...
Hättest du da evtl. noch zwei Tasten übrig? Für eine Handvoll Euro und Versand würde ich sie dir gerne abnehmen.

Danke und Gruss aus BaWü

Maik

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Ich lache nicht, weil ich glücklich bin. Ich bin glücklich weil ich lache


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BeitragVerfasst: Sa Dez 04, 2021 14:18 
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Hallo Maik,

ich bin ur Zeit in Kur und habe erst heute deinen Beitrag gelesen.
Den Widerstandswert kann ich dir leider nicht mehr sagen. Da habe ich aber auch mehrere ausprobiert. Irgendwas um die 100-150 Ohm, wenn ich mich recht erinnere. Wenn du 5Watt Belastbarkeit nimmst solltest du auf der sicheren Seite sein.
Du kannst ja die Spannung mit neuem Gleichrichter ohne Widerstand messen und mit dem Schaltplan vergleichen.
Die kurze Zeit bis die Röhren aufgeheizt sind und das Radio spielt, sollten dem Radio mit etwas erhöhter Betriebsspannung nicht schaden.
Über das Ohmsche Gesetz kanst du mit dem Spannungsabfall den du über dem Widerstand brauchst ungefähr dessen Wert errechnen.
Wie gesagt, den besten Wert dann durch ausprobieren ermitteln.
Und über die Stromangabe die Belastbarkeit ausrechnen. Die dann etwas höher wählen, dann wird der Widerstand nicht so heiß.

Von den Tasten müsste ich noch welche haben. Wenn ich zuhause bin, schaue ich nach und melde mich per PN.

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Glühende Grüße

Marco


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BeitragVerfasst: Sa Dez 04, 2021 19:40 
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Stonehead hat geschrieben:
Über das Ohmsche Gesetz kanst du mit dem Spannungsabfall den du über dem Widerstand brauchst ungefähr dessen Wert errechnen.

So einfach ist das an dieser Stelle leider nicht. Denn über den Widerstand fließt kein Gleichstrom, sondern ein gepulster Gleichstrom. Das liegt daran, dass nur Strom fließt, wenn die Spannung aus dem Gleichrichter im Augenblick höher ist als die Spannung am Ladeelko. Dann ist der Strom höher als die angegebene Anodenstromaufnahme (bei diesem Radio 71 mA). Der Innenwiderstand des Netztrafos spielt dabei auch eine Rolle. Lange Rede, kurzer Sinn: Den benötigten Widerstandswert kann man schlecht berechnen, eigentlich kann man ihn nur ausprobieren. Ein Wert von 100 bis 150 Ohm erscheint mir aber realistisch. Im Übrigen ist es nicht nötig, die angegebenen Spannungen aufs Volt genau einzuhalten. Das ist auch gar nicht möglich, weil die Netzspannung um +/- 10% abweichen kann.

Lutz


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BeitragVerfasst: Mi Dez 08, 2021 15:09 
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Hallo Lutz,

Das dort gepulster Gleichstrom fließt ist mir bewusst.
Deshalb schrieb ich ja auch vom ungefähren Widerstandswert!
Um diesen Wert herum dann verschiedene Widerstände ausprobieren, bis man der Sollspannung am nähesten ist.
So hab ich das zumindest damals gemacht.
Und auch klar: Man muss nicht auf das Volt genau kommen, da es sich um ein unstabilisiertes Netzteil handelt.
Hätte ich besser beschreiben können :wink:

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Glühende Grüße

Marco


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