Endspurt.
Und zwischendurch immer mal wieder zum Chassis.
Sah ja alles unverbastelt aus.
Also habe ich mit Vorschaltlampe (von der ich durch eifriges Studieren der Forumsbeiträge erfahren habe) das Gerät über Trenntrafo kurz eingeschaltet.
Die Vorschaltlampe verhiel sich so wie beschrieben. Kurz normal hell, dann dunkler und dann langsam wieder heller. Die Röhren heizten, es stieg nirgends Rauch auf.
Testlautsprecher angeschlossen, es war ein leiser Ton auf UKW zu hören.
Als nächstes habe ich die braunen und schwarzen Kondensatoren (vorsorglich alle, ich weiß nicht ob alle hätten sein müssen) und die Elkos getauscht.
Den Becher-Elko habe ich erstmal belassen.
Danach das Chassis mit Testlautsprecher an 220V über Trenntrafo.
Empfang auf UKW war direkt gut. Nur die EM 85 war total verbraucht. Im dunkeln konnte man noch ein ganz schwaches Leuchten erkennen.
Also wurde die gegen eine russische 6E1P von Antikradio Restored getauscht und der Sockel entsprechend umgebaut.
Dateianhang:
GRD 2030W_66.jpg
Die Betriebsspannung am ersten Elko liegt bei 260V also 5V unter der Schaltplanangabe.
Nun habe ich das Chassis einem Dauertest unterzogen.
Nach 3 Stunden hatte sich an der Betriebsspannung nichts geändert. Der Netztrafo war 45 Grad warm, die EL 84 an der Kappe oben 120 Grad, der AÜ und der Gleichrichter 30 Grad und der Becherelko hatte noch nicht mal Zimmertemperatur (alles mit Infrarot-Thermometer gemessen).
Der Sender blieb stabil, kein kratzen im Lautstärkepoti und die Klangeinstellung funktioniert wie man es bei so einem einfachen Radio erwarten kann.
Ach ja die Skala
Dateianhang:
GRD 2030W_60.jpg
Da hatte ja das Klebeband (kann mir jemand sagen wozu das überhaupt gut gewesen ist?) die Lackierung/Bedruckung, wie das auch immer heißt abgerissen.
Ich habe mehr schlecht als recht mit einem scharfen Pinsel und Hinterglasmalfarben in Schwarz und Gold die abgerissen Stellen freihand nachgemalt.
Naja, für einen ersten Versuch kann man es, denke ich durchgehen lassen.
Zum Schluss habe ich noch die Knöpfe (die hatte ich irgendwie vergessen) gereinigt, die Messingkappen abgenommen und poliert.
Das Endergebnis stellt sich nun so dar:
Dateianhang:
GRD 2030W_77.JPG
Dateianhang:
GRD 2030W_78.JPG
Dateianhang:
GRD 2030W_79.JPG
Zu erkennen sind hier die kleinen Macken die er noch hat:
Der Riss in der Klangeinstellerblende ober halb des Grundig-Schriftzuges, die Delle links an der Blende, die nicht mehr zusammentreffenden Zierleisten und die nachgemalte Skala.
Alles in allem aber finde ich das Ergebnis für ein Radio, von dem eigentlich nur das Gehäuse als Versuchsobjekt herhalten sollte doch ganz passabel.
Die Geschichte des Radios für das der Grundig Versuchsobjekt war (der Versuch hat bis zur Fertigstellung dann doch fast zwei Jahre gedauert, weil andere Dinge wichtiger waren und der Grundig immer wieder in die Warteschlange kam) erzähle ich in
einem anderen Beitrag.