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60er Jahre minimaldesign "aufhübschen"
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Seite 2 von 2

Autor:  radio-hobby.de [ Sa Sep 28, 2019 22:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 60er Jahre minimaldesign "aufhübschen"

Hallo Zach,

ein hochglänzend schwarzes Gehäuse kann sehr schick sein, etwa so wie Klavierlack. Man sieht aber nicht mehr, dass das Grundmaterial Holz ist (und nicht Plastik).

Du kannst aber auch zunächst versuchen, eine Lackmischung aus Klarlack und schwarzem Lack zu verwenden. Dabei kommt am Ende immer ein ganz kleines Bisschen auch die Maserung zum Vorschein. Das Gehäuse lässt dann immer noch das Holz erkennen.

Für diese Methode hatte ich mich bei meiner Graetz Musica entschieden, denn nur der Deckel war durch Regen beschädigt, der Lack rissig und abgeplatzt, und das Furnier war zum Teil ebenso rissig und aufgeworfen. Der Rest des Gehäuses war besser dran.

Für eine Mischung habe ich einerseits Nitrozelluloselack von Cxxx (Schnellschliffgrund und Ballenmattierung) und andererseits einen lösungsmittelbasierten schwarzen Lack verwendet. Der Clou dabei ist: Das verträgt sich. Für die Mischung habe ich in den Klarlack kleine Mengen Schwarzlack zum Abtönen eingegeben und immer wieder Probelackierungen durchgeführt; am Ende habe ich mich für einen sehr dunklen Ton entschieden. Das Furnier habe ich vorsichtig mit Sandpapier angeschliffen und immer wieder dünn mit dem abgetönten Schnellschliffgrund lackiert, nach jeweils kurzem Trocknen an der frischen Luft erneut geschliffen und so weiter. Je mehr Schichten ich hatte, desto glatter wurde die Oberfläche. Zum Schluss kam die von Hand aufgetragene Ballenmattierung. Oberflächlich betrachtet ist der Deckel jetzt schwarz oder nahezu schwarz, aber aus der Nähe sieht man die Maserung des Holzes durchschimmern.

Wenn das insgesamt nicht klappt oder nicht gut aussieht, kann man alles prima wieder mit Nitroverdünner ablösen - an der frischen Luft.

Viel Erfolg
Georg

Autor:  zacrobmer [ So Sep 29, 2019 20:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 60er Jahre minimaldesign "aufhübschen"

Hobbybastler hat geschrieben:
Hallo Zach,

diese Frage ist schwer zu beantworten!

Den Aufwand, den man betreiben will, hängt auch davon ab, ob ein Gerät selten ist oder ob es davon doch noch viele gibt.

Am besten wäre, Du stellst ein paar Bilder ein, dann können Dir die Experten Ratschläge geben, wie in diesem Fall am besten weiter verfahren werden kann.


Viele Grüße

Martin



Martin,

Vielen Dank für die Informationen.

Ich habe im Moment nur zwei Bilder vom Graetz, während ich unterwegs bin.

Leider zeigen die Bilder nicht, wie schlecht das Furnier ist. Das Furnier zieht sich zurück, ist gerissen und gewellt. Das Oberteil und die Vorderseite sind nicht sehr schlecht. Vielleicht kann ich nur das Furnier an den Seiten ersetzen.

Wir werden sehen.

Ich habe sehr dunkle Holzlasur, schwarze und dunkle Grautöne mit guten Ergebnissen auf Möbeln verwendet. Das kann also eine Alternative zur Lackierung sein.

Autor:  Mork_vom_Ork [ Di Nov 19, 2019 12:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 60er Jahre minimaldesign "aufhübschen"

Das sieht recht übel aus - ich habe kürzlich auch ein Graetz bekommen mit ähnlichen Schäden. Ein befreundeter Schreiner meinte, dass mit Farbe und Lack alleine da wenig zu retten ist. Man kann das (wenn man sich auskennt, bzw. Schreiner ist) zwar wohl alles wieder instand setzen, aber die Kosten (wenn man die Instandsetzung bezahlen muss) sprengen den "Wert" des Radios bei weitem.

Ergo bleiben zwei Alternativen:

a) Ein neues / besseres Gehäuse suchen (wird ab und an in einem bekannten Internetauktionshaus verkauft), oder
b) Ausschlachten und die brauchbaren Teile des Radios in die Ersatzteilkiste wandern lassen und das Gehäuse beim Wertsoffhof zum Recycling geben.

Autor:  captain.confusion [ Do Nov 28, 2019 9:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 60er Jahre minimaldesign "aufhübschen"

Mork_vom_Ork hat geschrieben:
Das sieht recht übel aus - ich habe kürzlich auch ein Graetz bekommen mit ähnlichen Schäden. Ein befreundeter Schreiner meinte, dass mit Farbe und Lack alleine da wenig zu retten ist. Man kann das (wenn man sich auskennt, bzw. Schreiner ist) zwar wohl alles wieder instand setzen, aber die Kosten (wenn man die Instandsetzung bezahlen muss) sprengen den "Wert" des Radios bei weitem.

Ergo bleiben zwei Alternativen:

a) Ein neues / besseres Gehäuse suchen (wird ab und an in einem bekannten Internetauktionshaus verkauft), oder
b) Ausschlachten und die brauchbaren Teile des Radios in die Ersatzteilkiste wandern lassen und das Gehäuse beim Wertsoffhof zum Recycling geben.



Hallo,

naja so schlimm sehe ich das nicht.
Natürlich kann mit "Lack keine Löcher" schließen. Aber wenn bei dem Gehäuse der Wille zum Erhalt da ist, kann man vieles retten. Das kaputte Furnier könnte man entfernen. Dazu erst mit einem Cuttermesser eine "Trennlinie" zwischen gut und schlecht ziehen und dann das kaputte Furnier vorsichtig entfernen. Dann die Stellen mit einem passenden Bügelfurnier reparieren.
Dann stellt sich die Frage nach dem Finish. Schwarz ist nicht so meins. Ich finde es auch schön, wenn die Maserung noch ein wenig durchkommt. Im Moment sind doch "gekälkte" und "vergraute" Holzoptiken modern. Das würde man auch hinbekommen, wenn man weiß/grau mit Klarlack mischt.

@Zach: Dunkle Holzlasur ist so eine Sache. Die zieht nur an stellen gut ein wo kein Klarlack mehr ist. Dann müsstest Du das Gehäuse vorher komplett schleifen, sonst wird es fleckig.

Viele Grüße
Frank

Autor:  Nachwuchsbastler [ So Jan 05, 2020 11:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: 60er Jahre minimaldesign "aufhübschen"

Hier sieht man wie ein Einfarbig lackiertes Radio aussehen kann:

https://www.bastel-radio.de/2015/nordme ... oletto-55/

Finde ich schöner als Original: :oops:

http://saba-forum.dl2jas.com/index.php/ ... al-anders/

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