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 Betreff des Beitrags: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: So Dez 06, 2015 16:11 
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Hallo zusammen,

wie ich schon hier andeutete, wollte ich mir ein Heimsenderlein bauen.

Bedingungen:
- maximal 2 Transistoren; als sportliche Komponente
- Anschluß für MP3-Player, 100mV Us sollten mindestens 30 % Modulationsgrad bringen
- wenig Leistung, wenig Oberwellen (zumindest laut Oszilloskop)
- ca. 150 kHz

Hier ist es nun:
Bild

Bild

Die Frequenz ist fest eingestellt. Die Ausgangsspannung Spitze/Spitze ohne Modulation liegt bei 450 mV.
Als Spannungsversorgung dient ein 5-V-Steckerladegerät.
Der Aufbau und die Lage der Bauteile sind unkritisch.

Für Nachbauer und Tüftler ein paar Bemerkungen zur Schaltung und Dimensionierung:

Das Schaltnetzteil ist - entgegen meinen Befürchtungen - ganz gut geeignet. Es erzeugt zwar Schaltpulse auf der 5-V-Leitung, die werden aber gut unterdrückt und sind (bei mir) nicht zu hören. Wichtig ist, daß die Masseleitung des MP3-Players an der Schaltungsmasse angeschlossen ist und nicht an 5 V.

Der Colpitts-Oszillator hat schöne Eigenschaften: er schwingt immer bereitwillig an; die Ausgangsamplitude folgt linear der Betriebsspannung; und bei passender Dimensionierung behält die HF über einen großen Spannungsbereich ihre Sinusform. Das sind ganz wichtige Eigenschaften für dieses Heimsenderlein, die viele andere Schwingschaltungen nicht haben. Die Oszillator braucht allerdings eine Mindestspannung um zu schwingen, und so nehmen die Verzerrungen in dieser Schaltung ab m > 80% zu.

Um die Amplitude zu modulieren, verändern wir mit der NF-Spannung die "Betriebsspannung" des Oszillators und damit seine HF-Amplitude.
Bei dieser Schaltung entspricht die Amplitude der Hüllkurve immer der Amplitude am NF-Eingang. Um den Modulationsgrad zu verändern, müssen wir die "Oszillator-Betriebsspannung" (also ohne Modulation) am Mittelabgriff der Spule anpassen, und zwar auf ungefähr 250 mV. Hierfür sorgt der linke Transistor mit dem vorgeschalteten Spannungsteiler.

Der Kennwiderstand (Betrag des Blindwiderstands von Kondensator oder Spule bei Resonanzfrequenz) ist ca. 450 Ω. Ursprünglich wollte ich ihn noch niedriger haben, aber dann steigt der Oberwellenanteil an. Wäre der Kennwiderstand wesentlich höher, so würde eine angeschlossene Antenne evtl. die Oszillatorfrequenz zu stark verändern.

Man kann als Antenne einen Draht verwenden; die Reichweite beträgt allerdings nur ein paar Zentimeter. Ich habe über einen 2,2-kΩ-Widerstand und ein Koaxialkabel eine selbstgebaute Rahmenantenne (38 Windungen, 30 cm Durchmesser, ca. 800 µH) als Strahler angeschlossen. Damit findet sich immer eine Stelle um das Radio herum, an der der Empfang gut ist. Die Oszillatorfrequenz erhöht sich durch die Antenne um wenige kHz.

Bild

So sieht die Spannung an dieser Rahmenantenne bei einer NF-Eingangsspannung von Us = 100mV aus. Das zweite Bild zeigt den unbelasteten Ausgang ohne Modulation, bei 100mV und 1 µs pro Kästchen.

Bild Bild

Man kann das Ausgangssignal auch direkt auf den Antenneneingang des Radios geben.

Die Oszillatorspule besteht aus einem 20mm langen Plastikröhrchen (ehemaliger Rotring-Filzstift), einem alten Spulenkern und 2 x 3,5m Kupferlackdraht mit 0,1 mm Durchmesser. Der Spulenkern wird von einem Stückchen Gummiband in Position gehalten, und den Draht fixiert ein Stückchen Tesafilm.
Ich spannte das Röhrchen in eine Akkubohrmaschine, rollte beide Leitungen parallel miteinander auf 12 mm Breite auf und lötete zwei passende (!) Drahtenden als Mittelabgriff zusammen. Das Gummiband im Röhrchen ersetzt nun kein Gewinde, man muß beim Verstellen etwas schieben oder ziehen, es klappt aber ganz gut. Anders gesagt, ich habe qualitätsmäßig für Luft nach oben gesorgt :) .

Hm, was noch ... ?
Beim Experimentieren mit der Oszillatorspule klang die AM-Sendung mal übermäßig dumpf. Es dauerte etwas, bis ich drauf kam: Der Schwingkreis hatte eine so hohe Güte (es sind immerhin nur 150 kHz), daß die HF-Schwingungen bei höherfrequenter NF nicht schnell genug abklangen. Ich bedämpfte den Schwingkreis mit 10 kΩ, und die HF konnte nun schnell genug der NF folgen, und alles war gut. Mein jetziger Spulendraht hat über alles 15 Ω; da ist keine Bedämpfung nötig, bei höheren Oszillatorfrequenzen wahrscheinlich auch nicht.
Der NF-Bereich ist ca. 60 Hz bis über 20 kHz. Dazu sind keine besonderen Maßnahmen nötig, es ist lediglich nichts begrenzt.

Wer's noch sparsamer haben will, kann auf die erste Transistorstufe verzichten und die 250mV mit einem Spannungsteiler erzeugen. Es geht, zwar mit kleinerem Modulationsgrad und eingeschränktem Frequenzbereich, aber es geht.

Die Schaltung läßt sich in einem weiten Bereich an andere Versorgungsspannungen anpassen; mit 1,5 V funktioniert sie ebenso wie mit 12 V. Der Vorwiderstand des 2.Transistors sollte so bemessen sein, daß der Basistrom ca. 1 µA beträgt; und die Spannung am Spulenmittelabgriff sollte mit dem Spannungsteiler am 1. Transistor auf 250 mV eingestellt sein.

Andere Frequenzen gehen natürlich auch. Bis 2 MHz habe ich es ausprobiert, mit 2 330-pF-Kondensatoren und einer entsprechend gewickelten Spule. Wenn der Kennwiderstand zwischen 400 und 500 Ω liegt, braucht sonst nichts weiter geändert zu werden.

Gruß, Frank

Edit:
Oszilloskopbild hinzugefügt

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Zuletzt geändert von Bosk Veld am Di Dez 08, 2015 18:14, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: Mo Dez 07, 2015 19:45 
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Hallo Frank,

schönes Bastelprojekt. Erinnert mich an einen Kemobausatz - der geht auch mit minimalen Bauteilen und hat auch brauchbar funktioniert.

Eine Frage habe ich - du schreibst was von wenig Oberwellen.
Wie konntest du das mit dem Oszilloskop feststellen ? Hast du ein Schirmbild davon ?

Gruß
Oliver

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Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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 Betreff des Beitrags: Re: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: Di Dez 08, 2015 18:35 
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Hallo Oliver,

ich habe dem ersten Posting ein Schirmfoto hinzugefügt.
"Wenig Oberwellen" ist natürlich ein dehnbarer Begriff. Ich habe mich einfach mal auf mein Sinus-Augenmaß verlassen :) .
Auch wenn die untere Halbwelle etwas spitzer ist als die obere, sieht der Sinus gegenüber vielen anderen einfachen Senderleinchen sehr gut aus, dabei hat die Schaltung noch nicht mal einen Filter.

Gruß, Frank

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 Betreff des Beitrags: Re: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: Di Dez 08, 2015 21:12 
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Lieber Frank,
super :idea:
Vor allem die Idee für den Spulenkörper :super:
Viele Grüße
Georg N.

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Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen. :wink:


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 Betreff des Beitrags: Re: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: Mi Dez 09, 2015 11:32 
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Hallo Frank und danke für die nette Bastel-und Experimentieranregung! :super:

Hier mal zum Vergleich der schon angesprochene Kemo-Bausatz. Hatte ich mal aufgebaut, war aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden:
Bild

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Viele Grüße

Frank


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 Betreff des Beitrags: Re: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: Do Dez 10, 2015 22:05 
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Freut mich, wenn Ihr was damit anfangen könnt 8_) .

Frank, diese Schaltung hatte ich auch mal ausprobiert. Der Oszillator schwingt auch sehr gut an; aber das Ausgangssignal muß gut gefiltert werden, und die NF braucht einen recht hohen Pegel.

Koppele die NF mal an der Basis statt im Emitterzweig ein, dann liefert die Schaltung ein wesentlich besseres Ausgangssignal, allerdings immer noch mit vielen Oberwellen.

Bild

Gruß, Frank

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 Betreff des Beitrags: Re: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: Do Dez 10, 2015 23:42 
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Ich denke dass das Einspeisen der NF an der Basis eine stärkere Verschiebung des Arbeitspunktes des Transistors bewirkt die dann eine verstärkte Frequenzmodulation zur Folge hat was bei einer möglichst reinen AM die gewünscht ist gar nicht gut kommt. Ein frei schwingender Oszillator den man moduliert wird immer ein Gemisch aus AM und FM erzeugen, mit der Einspeisung der NF am Emitter hat man versucht die FM zu minimieren. Zu empfehlen ist dass überhaupt nicht so zu machen sondern die AM-Modulation generell in einer separaten Verstärkerstufe durchzuführen und den Oszillator dadurch unbeeinflusst von der Modulation zu machen. Eine Ausnahme wäre ein Oszillator der durch einen Quarz stabilisiert ist, hierbei ist die entstehende FM minimal wenn man den Oszillator direkt AM moduliert.

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Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert (DF8PI)

Ein Forenmitglied dass kein Problem damit hat seinen Vornamen und Wohnort zu nennen. :)


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 Betreff des Beitrags: Re: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: Fr Dez 11, 2015 9:30 
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Dazu fällt mir spontan die Schirmgittermodulation ein...

Umgesetzt auf Halbleitertechnik sieht das wie aus?

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LG Klaus-Günther
Vielen Dank für die freundlichen und hilfreichen Tips

keiner der blind alle Kondensatoren tauscht


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 Betreff des Beitrags: Re: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: Fr Dez 11, 2015 11:25 
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Das sollte mit einem Dual-Gate MOSFET gehen. Die Dinger sind allerdings mittlerweile wohl recht rar geworden und nicht ganz billig.
Aber auch damit ist nur ein Modulationsgrad von vielleicht 70-80% möglich, weil sonst die HF-Schwingungen abreißen (wenn der Transistor gleichzeitig auch der Oszillator ist).
Wenn man einen zweiten Transistor eigens für den Oszillator spendiert, eignen sich DG MOSFETS hervorragend als Modulator.


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 Betreff des Beitrags: Re: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: Fr Dez 11, 2015 12:14 
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Servus,
Vielleicht regt ja diese Dokumentation zum Nachbau an, der Sender läuft bei mir seit zig Jahren problemlos. Schliesst man die Antenne an die Heizung an hat man Empfang im ganzen Haus.

Bild

Bild

Bild

Bild

Der Sender ist auch auf Luxkalif Seite 8 beschrieben.

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Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/


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 Betreff des Beitrags: Re: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: Fr Dez 11, 2015 12:24 
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Man kann's leider nicht oft genug sagen....

Rechtlicher Hinweis:
Die staatliche Fernmeldehoheit (Fernmelderecht) erstreckt sich in der BRD nicht nur auf den Fernsprech-, Fernschreib- und Telegraphenverkehr, sondern auch auf die Errichtung und den Betrieb von Funkanlagen. Zu diesen zählen insbes. Sende- und Empfangsgeräte für Rundfunk und Fernsehen. Wer vorsätzlich eine derartige "Fernmeldeanlage" (z.B. einen Amateursender, ein Rundfunk-oder Femsehempfangsgerät) ohne die i.d.R. erforderliche Genehmigung einrichtet oder betreibt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren oder mit Geldstrafe bestraft. Fahrlässige Handlungen dieser Art sind mit Geldstrafe bedroht. Keiner Genehmigung bedürfen u. a. Fernmeldeanlagen, die ausschliesslich dem inneren Dienst von Behörden der Länder oder der Gemeinden gewidmet sind, und Fernmeldeanlagen innerhalb eines Grundstücks (z. B. Haussprechanlagen, Haustelefon); Gesetz über Fernmeldeanlagen, Funkwesen.
(Quelle: Rechtslexikon.net)


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 Betreff des Beitrags: Re: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: Fr Dez 11, 2015 12:54 
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Servus,
Wusste nicht, das ihr so streng seid in D, aber wenn man nur einen halben Meter Draht anschliesst, müsste das wohl ok sein, oder?
Ok, wenn ich eine Langdrahtantenne auf dem Dach anschliesse, geht das Teil auch ein paar Kilometer, aber an die Heizung angeschlossen in meinem Hause stört es nicht einmal mehr den Nachbarn, das habe ich nachgeprüft. Aus den Hausmauern strahlt es nicht mehr heraus.
Hier in I werden häufig die FCC Normen angewendet und nachprüfen tut es eh keiner, weil das ist bei dem allgemeinen Störstrahlungspegel durch PC und SNT usw. eh wurscht. Das geht im allgemeinen Störnebel einfach unter.

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Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/


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 Betreff des Beitrags: Re: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: Fr Dez 11, 2015 23:08 
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Hallo Volker,
mnby101 hat geschrieben:
Ich denke dass das Einspeisen der NF an der Basis eine stärkere Verschiebung des Arbeitspunktes des Transistors bewirkt die dann eine verstärkte Frequenzmodulation zur Folge hat was bei einer möglichst reinen AM die gewünscht ist gar nicht gut kommt.
Ich habe diese Schaltung mal aufgebaut für ca. 220 kHz. Sie macht ordentlich Frequenzmodulation, das stimmt!
Da sie schon bei kleinen Modulationsgraden zu verzerren beginnt, testete ich sie mit m = 7% . Bei der maximalen Amplitude der Hüllkurve schwingt sie mit 206 kHz, bei der minimalen Amplitude mit 236 kHz, (13% zur Mittenfrequenz). Das kann gar nicht gut klingen, weil die Bandbreite der ZF-Kreise dafür viel zu klein ist.
Speist man die NF an der Basis ein, schwankt - bei gleichem Modulationsgrad - die Frequenz von 229 kHz bis 237 kHz, (3,5% der Mittenfrequenz). Das ist weniger als bei der Emittereinspeisung, läßt sich aber ebenfalls kaum gebrauchen. Immerhin ist hier ein höherer Modulationsgrad möglich, bevor die Verzerrungen stärker werden.

Bei meinem Heimsenderlein schwankt die Frequenz bei 157 kHz nur um knapp 150Hz (0,1%), trotz des wesentlich höheren Modulationsgrades.

Gruß, Frank

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 Betreff des Beitrags: Re: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: Sa Dez 19, 2015 0:48 
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Liebe Freunde der AM-Sender(lein),

Kleiner Tipp für den LEGALEN Betrieb eines AM-Senders MIT Antenne.
SRD auf 13,56 MHz ist die Lösung.

Die nachfolgenden Informationen beruhen auf meiner offiziellen Anfrage an die Bundesnetzagentur und deren Antwort vom 10.2.2010:

Die Frequenz 13560 kHz (genau: 13553-13567 kHz) ist (1) für industrielle und wissenschaftliche Anwendungen und (2) auch für Anwendungen im Nahbereich bis zu einer Maximal-Feldstärke von 42 dB µA/m in 10 Meter Abstand freigegeben, wobei die Art der Modulation, der Antennentyp und der Inhalt sowie die Dauer der Aussendung frei wählbar sind. Die Anwendung (2) nennt sich "short range devices" (SRD).

Die Behörde schreibt wörtlich: (Zitat)
"Die Benutzung der SRDs braucht weder angemeldet noch genehmigt zu werden.
Für die Nutzung der Frequenzen fallen keinerlei Kosten an.
Die SRDs können in zahlreichen Europäischen Ländern unter den gleichen Bedingungen wie in Deutschland eingesetzt werden."
(Zitat Ende)

Für unsere Zwecke ist ganz praktisch, dass die Frequenz 13.56 MHz im Kurzwellenbereich zwischen dem 19-Meter-Band und dem 25-Meter-Band liegt.
Für die meisten Röhrenradios mit Kurzwellenbereich dürfte diese Frequenz empfangbar sein.

Ein Problem beim Eigenbau kann die Messung der angegebenen magnetischen Feldstärke sein. Die meisten von uns sind wahrscheinlich nicht im Besitz eines passenden Messgeräts. Ich jedenfalls nicht.

Ich gehe davon aus, dass die angegebene Feldstärke etwa einer ERP von 10 mW entspricht. Diese Zahl sollte ziemlich genau stimmen. ERP ist "äquivalente Strahlungsleistung" - eine unhandliche Größe.

Aufgrund einer Schätzung vermute ich, dass diese Strahlungsleistung ungefähr mit schätzungsweise 5 Milliwatt Senderausgangsleistung an einem vertikalen Strahler (Stabantenne) zu erzielen sein sollte. Das ist aber nur eine Vermutung. Kann jemand etwas genaues dazu sagen?

Viele Grüße
Georg N.

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 Betreff des Beitrags: Re: Yet another AM-Heimsenderlein
BeitragVerfasst: Sa Dez 19, 2015 7:56 
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Bosk Veld hat geschrieben:
Hallo Volker,
mnby101 hat geschrieben:
Ich denke dass das Einspeisen der NF an der Basis eine stärkere Verschiebung des Arbeitspunktes des Transistors bewirkt die dann eine verstärkte Frequenzmodulation zur Folge hat was bei einer möglichst reinen AM die gewünscht ist gar nicht gut kommt.
Ich habe diese Schaltung mal aufgebaut für ca. 220 kHz. Sie macht ordentlich Frequenzmodulation, das stimmt!
Da sie schon bei kleinen Modulationsgraden zu verzerren beginnt, testete ich sie mit m = 7% . Bei der maximalen Amplitude der Hüllkurve schwingt sie mit 206 kHz, bei der minimalen Amplitude mit 236 kHz, (13% zur Mittenfrequenz). Das kann gar nicht gut klingen, weil die Bandbreite der ZF-Kreise dafür viel zu klein ist.
Speist man die NF an der Basis ein, schwankt - bei gleichem Modulationsgrad - die Frequenz von 229 kHz bis 237 kHz, (3,5% der Mittenfrequenz). Das ist weniger als bei der Emittereinspeisung, läßt sich aber ebenfalls kaum gebrauchen. Immerhin ist hier ein höherer Modulationsgrad möglich, bevor die Verzerrungen stärker werden.

Bei meinem Heimsenderlein schwankt die Frequenz bei 157 kHz nur um knapp 150Hz (0,1%), trotz des wesentlich höheren Modulationsgrades.

Gruß, Frank


Servus,
Da ich keine dafür geeigneten Messgeräte besitze, kann ich nur nach meinem Höreindruck gehen, der kleine Ramsey Sender, seit 2008 in meinem Besitz und seit 2010 dauerhaft in Betrieb ist mit seinem Antennenkabel ganz primitiv an das Heizungsrohr angeschlossen (Versuch macht klug) und dadurch habe ich im gesamten Haus überall MW Empfang, trotzdem die Heizung komplett geerdet ist (Erinnert mich an den alten Schlager: Wunder gibt es immer wieder). Das Haus ist von ca. 1560 und besitzt umlaufende massive Natursteinmauern mit einer Stärke von 85 cm bis minimal 60 cm und massive Stahlbetondecken. Selbst mit einem modernen kommerziellen hochempfindlichen Doppelsuper konnte ich nach Verlassen des Hauses kein Signal mehr feststellen, nach Schliessen der Haustür verschwindet das Signal sofort, ich habe dann alle Frequenzbereiche von LW bis in den VHF Bereich durchgestimmt und konnte nirgends ein Signal feststellen, obwohl gleich neben der Haustür ein Heizungskörper ist, der mir im Inneren im gesamten Eingangsbereich klaren Empfang beschert. Auch im Nachbarhaus konnte kein Empfang festgestellt werden ( klar, hier verdoppelt sich die Natursteinmauerstärke, der alte Ortskern besteht nur aus uralten Häusern). Sein Radio- und Fernsehempfang war nicht gestört, auch die Umrundung des Hauses brachte keine Ergebnisse, wie auch eine Dachbesteigung über der Mansarde ,die negativ verlief.
Die Installation des kleinen Senders auf dem Balkon im 1. Stock mit einer Wurfantenne von 5 Metern brachte hingegen eine Reichweite von bummelig 3000 Metern, je nach geografischem Ort.Aber auch nur auf der eingestellten Frequenz von 710 Khz und einer Oberwelle bei exakt 1420 Khz. Wir sind hier in den Bergen, da ändert sich die Reichweite permanent. Hinter dem Haus auch auf einem Berggipfel war kein Empfang mehr möglich, in Richtung Tal konnten jedoch die 3000 m klar erfasst werden.
Noch eine Feststellung: Bei geöffneten Fenstern stört Nachbars Staubsauger, Bohrmaschine und seine Mikrowelle deutlich auf vielen Frequenzbereichen, das kümmert aber wohl niemanden.

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