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 Betreff des Beitrags: Leuchtstoffröhren Verbrauch Messen
BeitragVerfasst: Fr Jan 15, 2016 21:01 
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Hallo zusammen,

ich hab mal eine Frage an die Elektroprofis. Hat zwar nichts mit Radios zu tun, aber ich denke
Ihr werdet mir helfen können.

Es geht um die Watt-Angaben bei Leuchtstoffröhren.
Ich habe in meinem Aquarium drei 90cm Röhren a 30 Watt. 2 an einem EVG für 2 Röhren und eine an einem EVG für eine Röhre.
Das wären dann 90 Watt, plus die EVG's, müssten dann in etwa 100 Watt sein.
Nun habe ich mal ein Verbrauchsmessgerät zwischengeschaltet, und mich gewundert, das der Verbrauch nur bei 72 Watt liegt :?: :?:
Hab das ganze dann nochmal bei einer 120cm 36Watt Röhre mit EVG gemacht, die kam auch nur auf 30 Watt.
Kann mir das einer Erklären, wie das kommt, oder sind die Watt Angaben bei Röhren keine direkten Verbrauchswerte??

viele Grüße aus Fulda,
Sven

P.S. Das Messgerät scheint zu stimmen, zeigt bei einer 40 Watt Glühbirne 41 Watt an....


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BeitragVerfasst: Fr Jan 15, 2016 21:42 
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Hallo Sven,

die Verbrauchsmessung von Leuchtstoffröhren und anderen Leuchten mit Vorschaltgeräten ist nur mit etwas höherwertigen Messmitteln möglich, da es sich hierbei um sog. komplexe Lasten handelt!
Durch die vor allem bei klassischen Leuchtstoffröhren verwendeten Drosseln kommt eine Phasenverschiebung zustande, wodurch Strom- und Spannungsverlauf nicht mehr 'in Phase', sondern versetzt sind.
Daher kommt die Fehlmessung zustande.

Eine normale Glühbirne hingegen kann als rein ohm'sche Last betrachtet werden, dort laufen Strom- und Spannungskurve deckungsgleich.


Grüße

Martin


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BeitragVerfasst: Fr Jan 15, 2016 21:52 
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Hallo Martin,

unterscheidet sich ein EVG und ein KVG nicht in der Phasenverschiebung? Dachte ein EVG hätte keine Verschiebung. Die Leuchtstofflampe wird mit einer Rechteckspannung ca. 50k Hz betrieben

_________________
Grüße

Andy


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BeitragVerfasst: Fr Jan 15, 2016 23:22 
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Der Strom bei EVGs ist nicht sinusförmig. Ein einfaches Messgerät kann aber nur sinusförmige Ströme genau messen. Dafür benötigt man ein Effektivwertmessgerät, einfache Messgeräte zeigen den arithmetischen Mittelwert an.

_________________
Gruß Stephan

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BeitragVerfasst: Sa Jan 16, 2016 0:09 
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Hi,

Seit Jahren Mess ich immer die Ampere, auch bei Leuschtstofflampen.
Ist diese Methode, Ampere und Volt messen, doch nicht genau??

solong...


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BeitragVerfasst: Sa Jan 16, 2016 8:58 
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Insofern die Messung von Spannung und Strom (bei Wechselstrom) exakt ist stimmt auch die errechnete Leistung. P=U*I, dass ist so und wird auch so bleiben ! Aber wie schon geschrieben wurde sind einfache Messgeräte nicht immer in der Lage bei Wechselstrom auch die sogenannten "Blindkomponenten" zu erfassen die bei induktiven oder kapazitiven Verbrauchern durch die Phasenverschiebung entstehen. Man sollte daher dass was man mit einem "einfachen" Multimeter misst als circa Wert betrachten.

_________________
Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert (DF8PI)

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BeitragVerfasst: Sa Jan 16, 2016 9:04 
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Nicht wirklich, dass U mal I ist P, fertig.


Diese Messmethode, U mal I ist P, ist korrekt.
aber P ist Gesamtleistung (nur wenn Ihr I und U unabhängig messt)

Was ihr aber interressiert: Wirkleistung, da ihr nur für diese Leistung bezahlen müssten.
Da müsste Phasenverschiebung von I und U berüchtsichten werden.

Es ist nicht logitisch, dass eine ganz kleine Gerät, 230V AC, 200mA aufnihmt aber nix erwärmt..

Da geht nicht mit 2x Multimeter, da müsste schon Leistungsmesser dran bzw. Oszi (inkl massige Mathematik)

Grüss
Matt

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unbekannt

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BeitragVerfasst: Sa Jan 16, 2016 11:46 
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Moin!
Wenn denn mal die Stromaufnahme der Vorschaltgeräte überhaupt sinusförmig ist.
Mit der Effektivwertmessung von nichtsinusförmigen Spannungen und Strömen haben selbst Digitalmultimeter der 2000€-Klasse so ihre Probleme, wie soll es dann bei einem dieser einfachen Leistungsmesser klappen?
Wenn du die Werte einigermßen genau haben möchtest, besorge dir ein analoges Wattmeter - ich glaube, das heißt Kreuzspuleninstrument - oder gleich einen mechanischen Stromzähler.
Gruß Gerrit


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BeitragVerfasst: Sa Jan 16, 2016 13:05 
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Stellt sich allerdings noch die Frage wozu man denn so genau wissen muß ob eine Leuchtstofflampe nun z.B. 40 W, 41W oder 42 W verbraucht ?

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Grüße aus Ingelheim am Rhein,
Norbert (DF8PI)

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BeitragVerfasst: Di Jan 26, 2016 13:09 
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Stelle dir mal das WTC vor, welches in Trümmer gelegt wurde, leuchtet nachts mit unzähligen Leuchstoffröhren in den Nachthimmel hinein. Die Stromkosten sind da schon relevant in Abhängigkeit des Stromverbrauches.

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LG Klaus-Günther
Vielen Dank für die freundlichen und hilfreichen Tips

keiner der blind alle Kondensatoren tauscht


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BeitragVerfasst: Di Jan 26, 2016 14:16 
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Registriert: Do Mär 17, 2011 16:23
Beiträge: 5838
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Btw: Moderne, elektronische Energieverbrauchsmesser, wie sie heutzutage schon weitgehend verbreitet sind, erfassen auch den Blindleistungsanteil. Da heißt es also auch für Blindleistung "Zahlemann & Söhne"... :wink:


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BeitragVerfasst: Di Jan 26, 2016 22:27 
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Registriert: Do Jun 28, 2012 18:29
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Wohnort: Rheinhessen, Nähe Wörrstadt
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Bei meiner Technikerausbildung habe ich gelernt, dass die Leistungsaufnahme von Leuchtstofflampen bei Betrieb mit EVG unter den auf der Röhre angegeben Werten liegt - bei gleicher Helligkeit.
EVGs arbeiten mit gepulstem Strom. Das Verhältnis zwischen "Strom" und "kein Strom" (Tastgrad) wird je nach Belastung durch eine Regelung eingestellt. Das hat den Vorteil, das die Schaltglieder entweder voll durchgesteuert oder voll gesperrt sind und auf Grund der hohen Schaltgeschwindigkeit den Bereich der Kennlinie, in der die Verlustleistung der Transistoren am höchsten ist nur für einen fast vernachlässigbar kurzen Zeitraum durchläuft (Schaltnetzteile nutzen den gleichen Effekt).
EVGs geben relativ wenig Wärme ab. Die alten Vorschaltgeräte mit Drossel produzieren eine relativ große Abwärme = Verlustleistung, die Drosseln werden recht heiß.
Der Blindleistungsanteil bei EVGs sollte nahe Null liegen oder ist jedenfalls vernachlässigbar klein im Vergleich zu den alten KVGs.

_________________
Gruß,
Daniel


Baden Baden, Beromünster, Paris, Rom…
...Eine ganze Welt ist auf der Skala des SABA-Empfängers vereint


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BeitragVerfasst: Fr Jan 29, 2016 11:19 
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Registriert: Fr Apr 22, 2011 8:03
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Wohnort: Fulda
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Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten. :danke:

Also wenn ich SABA78 richtig verstehe, könnten die von mir gemessenen Verbrauchswerte also hinkommen.....

viele Grüße
Sven


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