Guten morgen zusammen und frohes neues Jahr
Ich beschreibe erstmal die Idee dahinter, wer möchte kann bis zum "---" Überspringen. Hoffentlich findet Ihr das Konzept spannend.
In Audio Kreisen gibt es einige beliebte (einfache) Schaltung wie man einen Tonabnehmer entzerren und Rauscharm verstärken kann, als Beispiel sei die Schaltung im DB des LT1115 genannt.
Ein modernes Interessantes Konzept ist die PlatINA, ein Rauscharmer integrierter Instrumentenverstärker hebt das Signal linear auf hohe Pegel an, ein passives Tiefpassfilter macht die Höhenentzerrung und ein Aktives Filter mit OPV die Tiefenentzerrung gemäß RIAA. Die Schaltung kann man hier finden:
https://calvins-audio-page.jimdofree.co ... na-rp1-de/Tonabnehmer Symmetrisch anschließen ist nicht die schlechteste Idee, das Phono störanfällig ist weiß man ja. Genauso interessant ist die zweite Stufe, das Signal hat schon guten Pegel weshalb dieser Verstärker nicht super rauscharm sein muss, die Aktivstufe muss "nur" die Tiefen um 20dB anheben. Eine Idee bahnte sich an, warum nicht ein Hybrid der das super geringe Rauschen eines modernen OPVs mit dem Feeling von Röhren verbindet, dabei aber technische Daten bietet die auch von einem Transistor Vorverstärker kommen könnten? Das Ergebnis auf Röhrenseite seht ihr hier:
Die ECC83 ist das aktive Filter, der ganze Verstärker ist heftig gegengekoppelt und die zweite Stufe deutlich niederohmiger als üblich. Der Sinn ist die Entzerrung unabhängig von der Röhre zu machen, bei Filtern ohne Gegenkopplung spielen Röhrentoleranzen eine Rolle. Auf die Art werden die Gesamtverzerrungen klein gehalten, wir haben viel Reserve zum Gegenkoppeln. Simuliert mit LTSpice sollen die Verzerrungen (THD+N) unter 0.1% (-60dB) liegen, das ist deutlich unter dem was man von der Platte holen kann. Mein Testaufbau hat sich besser gemessen, THD+N Über Frequenz beide Kanäle:
Stereo, 2 gebrauchte ECCs aus der Bastelkiste. Eine Röhre "kränkelt" ein wenig, tauscht man die Röhren untereinander wandert der Fehler mit. Mit 2 neuen Röhren waren es auf beiden Kanälen dann unter 0,08% Klirr und Rauschen, das ist super für eine Röhre. Hätte ich es nicht gewusst, ich hätte es für ein Transistorgerät gehalten. Die Entzerrung ist vorbildlich und bleibt im +-0.25dB Toleranzbereich, der Kanal mit der "kaputten" ECC erreicht noch +-0.5dB Toleranz zur Zielkurve.
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Wo liegt nun meine Frage?
Wie ihr im Schaltbild seht gibt es einen Spannungsregler, D1 ist später ein 85V Noval Glimmstabi. Weil beide Kanäle zusammen nur ca. 6mA Ruhestrom brauchen liegt es nahe (auch aus optischen Gründen) eine ECC in der gleichen Größe für den Regler zu nehmen. Ziel ist es eine verbrummte Spannung (V3, später wird da direkt der Siebelko angeschlossen) nach dem Regler sauber zu haben. Der Regler selber unterdrückt Störungen am Eingang um ca. 36dB. Das reicht weil jede Stufe zusätzlich über ein RC-Glied gesiebt wird.
Das Problem ist die kapazitive Last nach dem Regler, einige uF müssen es schon sein. Beim Einschalten liegen am Eingang über 300V an, die ECC88 wird beheizt und fängt langsam an zu leiten, C7 ist leer und wehrt sich dagegen. Da es keine Strombegrenzung gibt werden nun erstmal viele mA durch die ECC88 fließen, ein früher Ausfall ist vorprogrammiert.
Meine beste Idee ist bisher ein Querregler zu bauen mit meiner ECC88, ein Widerstand begrenzt den Strom dann auf ca. 10mA. Mir fehlt gerade die Idee wie ich das machen kann, mit Transistoren ist es einfach. Möchte mich durch alte TV Schaltpläne wühlen, die Balaströhre ist im Prinzip das gleiche. Habt Ihr bessere Ideen die mit 2 Röhren in ECC8X Größe auskommen?
Danke im Voraus.
Gruß,
Jan